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HKO
18.08.2006, 22:05
gibt zum Thema Digitalfotografie (http://www.cambridgeincolour.com/tutorials/digital-camera-sensor-size.htm) hier (leider ur in Englisch) - ich glaube nicht, daß schon mal darauf verwiesen wurde. Es wird hier mit vielen der unsinnigen Behauptungen, die man immer wieder liest, aufgeräumt. Interessant ist auch der Rechner zu den Beugungslimits und die Schärfentiefen-Äquivalente.

Dr. Tassilo Seeger
18.08.2006, 22:45
gibt zum Thema Digitalfotografie (http://www.cambridgeincolour.com/tutorials/digital-camera-sensor-size.htm) hier (leider ur in Englisch) - ich glaube nicht, daß schon mal darauf verwiesen wurde. Es wird hier mit vielen der unsinnigen Behauptungen, die man immer wieder liest, aufgeräumt. Interessant ist auch der Rechner zu den Beugungslimits und die Schärfentiefen-Äquivalente.


Hallo Horst
danke für den Link.

Viele Grüsse
Tassilo

CamBoy
18.08.2006, 23:12
War mir zwar schon bekannt, aber trotzdem Danke für den Link.

Sehr interessant sind auch die Tutorials...

Die Bilder dort sind auch fantastisch!

GS2
19.08.2006, 10:08
Die HP kannte ich zwar, aber diese Ecke war noch nicht im Fokus.

In der Tat erstaunlich, wie sich die Auflösung kontraproduktiv zur Diffraktion verhält. Das Eis wird sichtlich dünner und sollte Entwicklern wie Pixelfeteschisten zu denken geben.

HKO
19.08.2006, 10:45
Ist ja meine Rede schon lange, daß das Pixelrennen vorrüber ist. Manchmal kam ich mir vor wie der einsame Rufer in der Wüste. Was nutzt mir ein Minichip mit Riesenauflösung, wenn ich davor letztlich eine 10kg-Optik mit Lichtstärke 1,0 o.ä. brauche, um noch gescheit fotografieren zu können....

Michael Reichmann (http://www.luminous-landscape.com/essays/sensor-design.shtml) hat übrigens zu dem Thema vor wenigen Tagen etwas geschrieben; auch wenn er das Ganze überwiegend empirisch beschreibt und hinsichtlich der Physik sich aufs Glatteis begibt, sind seine Folgerungen ganz interessant.

Canonicus
19.08.2006, 11:18
..... ist das wirklich. Guter Tip!

Micha67
19.08.2006, 11:37
Ist ja meine Rede schon lange, daß das Pixelrennen vorrüber ist. Manchmal kam ich mir vor wie der einsame Rufer in der Wüste. Was nutzt mir ein Minichip mit Riesenauflösung, wenn ich davor letztlich eine 10kg-Optik mit Lichtstärke 1,0 o.ä. brauche, um noch gescheit fotografieren zu können....
In den Zeiss Lens News No. 2 (http://www.zeiss.de/de/photo/home.nsf/1e142195de4e09fac12566fe003b2618/591e24cadc47c195c125697700535ee8/$FILE/CLN2.pdf) sind auf Seite 3 die Beugungslimits in der Auflösung genannt. Ein bei f/5,6 beugungslimitiertes Objektiv für 2/3"-Sensor ist konstruierbar. Um es an seinem Beugungslimit abzutasten würde der 2/3"-Sensor 18 MP haben müssen (mal noch Farbmaske und Antialiasing aussen vor lassend). Ob man noch ein bei f/4.0 beugungslimitiertes Objektiv dieses Bildkreises bauen kann, entzieht sich meiner Kenntnis. Bei Festbrennweite erscheint es mir nicht unmöglich, als Zoomobjektiv mag es nicht mehr klappen. Falls doch, so wäre eine Abtastung am Beugungslimit mit 36 MP verbunden. Deine spassig überspitzte Aussage von wegen 10 kg-Optik mit f/1,0 ist also nicht nur knapp, sondern weit übertrieben. ;)

Was den Reichmann-Text angeht, so hat er zur jetzigen Zeit sicherlich recht. Was aber wenn es vielleicht einmal möglich sein sollte, mehr Ladung pro Fläche zu speichern, so dass ein 2 µm-Pixel gleich viele Photonen aufnehmen kann wie heute ein 6 µm-Pixel? In diesem Fall müsste man zwar eine 8-fach längere Belichtungszeit einkalkulieren (entspräche dann ca. ISO-12 bis ISO-25), hätte aber bei diesen ISO-Werten aus Fingernagelsensoren genau so glatte Bilder mit gleichem Dynamikbereich wie heute mit einer aktuellen Canon-DSLR. Man kann also nur dann "allgemeine Schlussfolgerungen" ziehen, wenn man sich auf die gegenwärtige Situation beschränkt oder zukünftige Entwicklungen, so wie ich sie hier vorgesponnen habe, für unmöglich hält.

Canonicus
19.08.2006, 14:25
..... Was aber wenn es vielleicht einmal möglich sein sollte, mehr Ladung pro Fläche zu speichern, so dass ein 2 µm-Pixel gleich viele Photonen aufnehmen kann wie heute ein 6 µm-Pixel? In diesem Fall müsste man zwar eine 8-fach längere Belichtungszeit einkalkulieren (entspräche dann ca. ISO-12 bis ISO-25), hätte aber bei diesen ISO-Werten aus Fingernagelsensoren genau so glatte Bilder mit gleichem Dynamikbereich wie heute mit einer aktuellen Canon-DSLR.

Und was ist mit dem Rauschverhalten aufgrund der hohen Packungsdichte der "Fingernagel-Sensoren" .....? Induktive Probleme ("Cross-Talk"), und vor allem dazu noch Wärmerauschen dürften sich gerade bei den notwendigen längeren Belichtungszeiten nicht positiv auswirken. Es sei denn, man bekommt diese Probleme durch neue Halbleitermaterialien und einen deutlich verringerten Leistungsbedarf den Griff.


..... Man kann also nur dann "allgemeine Schlussfolgerungen" ziehen, wenn man sich auf die gegenwärtige Situation beschränkt oder zukünftige Entwicklungen, so wie ich sie hier vorgesponnen habe, für unmöglich hält.

Klar. Die Frage ist halt wie schnell die Sensoren-Entwicklung voranschreiten UND sich letztendlich auch in derartig neuen, bezahlbaren Produkten niederschlagen wird. Ich gehe davon aus, daß die Entwicklung z.B. im Bereich der militärischen Anforderungen ein gutes Stück weiter ist als die Standards, die man heutzutage in "zivilen" Produkten vorfindet und kaufen kann. Daß die zeitlich "Lücke" zwischen "State of the Art" in der Forschung und einer möglichen, wirtschaftlichen (Massen-) Produktion immer ein paar Jahre ausmachen wird liegt auf der Hand. Insofern dürften die "allgemeinen" Schlussfolgerungen "schätzungsweise" für die nächsten 3-4 jahre durchaus Gültigkeit haben. Das erscheint mir zumindest realistisch.

Micha67
20.08.2006, 00:07
Und was ist mit dem Rauschverhalten aufgrund der hohen Packungsdichte der "Fingernagel-Sensoren" .....? Induktive Probleme ("Cross-Talk"), und vor allem dazu noch Wärmerauschen dürften sich gerade bei den notwendigen längeren Belichtungszeiten nicht positiv auswirken. Es sei denn, man bekommt diese Probleme durch neue Halbleitermaterialien und einen deutlich verringerten Leistungsbedarf den Griff.Nun ja, bei den "Fingernagelsensoren" geht es ja schon. Wenn man deren Packungsdichte auf KB-Vollformat extrapolieren würde, so kämen so um die 160 MP heraus. Diese 160 MP kann man nun nutzen, um per Statistik etwas das Rauscheen wieder herauszuholen und dennoch eine deutlich feinere Detailauflösung zu bekommen als bislang. Eine clevere Statistik zur Rauschreduzierung kann hier einen Großteil der Nachteile kleinerer Photosites wettmachen.


Die Frage ist halt wie schnell die Sensoren-Entwicklung voranschreiten UND sich letztendlich auch in derartig neuen, bezahlbaren Produkten niederschlagen wird. Ich gehe davon aus, daß die Entwicklung z.B. im Bereich der militärischen Anforderungen ein gutes Stück weiter ist als die Standards, die man heutzutage in "zivilen" Produkten vorfindet und kaufen kann. Daß die zeitlich "Lücke" zwischen "State of the Art" in der Forschung und einer möglichen, wirtschaftlichen (Massen-) Produktion immer ein paar Jahre ausmachen wird liegt auf der Hand. Insofern dürften die "allgemeinen" Schlussfolgerungen "schätzungsweise" für die nächsten 3-4 jahre durchaus Gültigkeit haben. Das erscheint mir zumindest realistisch.Was ich sagte, mag in der Tat noch über 4 Jahre auf sich warten lassen. Selbst 10 Jahre sind allerdings eine Zeitspanne auf die ich heute Pokere, wenn ich für hunderte oder gar tausende Euro eine Hobby-Anschaffung ( :eek: ) tätige.

GS2
20.08.2006, 10:11
Ist ja meine Rede schon lange, daß das Pixelrennen vorrüber ist. Manchmal kam ich mir vor wie der einsame Rufer in der Wüste. Was nutzt mir ein Minichip mit Riesenauflösung, wenn ich davor letztlich eine 10kg-Optik mit Lichtstärke 1,0 o.ä. brauche, um noch gescheit fotografieren zu können....

Lichtstärke 1.0 dürfte wohl einer verbal betonenden Natur gedacht sein, aber die Richtung stimmt, weshalb ich eher eine D2H(s) als eine D2X(s) kaufen würde. Zuviele Limits gehen mit allseites beliebten Pixelboliden einher, um einzig und alleine einen möglichen Schärfevorteil rechtfertigen zu können.

Micha67
20.08.2006, 12:40
Lichtstärke 1.0 dürfte wohl einer verbal betonenden Natur gedacht sein, aber die Richtung stimmt, weshalb ich eher eine D2H(s) als eine D2X(s) kaufen würde. Zuviele Limits gehen mit allseites beliebten Pixelboliden einher, um einzig und alleine einen möglichen Schärfevorteil rechtfertigen zu können.So schaut es bei der Sensorgröße auf den ersten Blick wohl aus, obgleich auch dort weitere Steigerungen der Pixelzahl kommen dürften - selbst wenn die zusätzliche Pixelzahl mehr dem Antialiasing dienen mag, als der praktischen Wiedergabe weiterer Bilddetails.
An Vollformat kann man noch ein wenig mehr rausquetschen. Vermutlich wird dies in dem Moment geschehen, wo die weitere Steigerung der Pixelzahl nicht zu Lasten der Serienbildfrequenz geht, d.h. wenn ein schnelleres Auslesen oder eine weitere Parallelisierung des Auslesens gelingt.

GS2
20.08.2006, 16:43
Klar, alle Hersteller werden weitere Pixel draufsetzen wollen. Alleine schon weil es der rein industriell geschürte Markt so fordert. Zudem wird jeder Pixelschub implizit leistungstärkere Optiken fordern und deren Umsatz wunschgemäß vorantreiben. WIntel und Co. wird es ebenso erfreuen. Ob allerdings derartiges Wettrüsten die Fotografie als solches weiterbringt, wage ich ernsthaft zu bezweifeln.

Micha67
23.08.2006, 08:39
Klar, alle Hersteller werden weitere Pixel draufsetzen wollen. Alleine schon weil es der rein industriell geschürte Markt so fordert. Zudem wird jeder Pixelschub implizit leistungstärkere Optiken fordern und deren Umsatz wunschgemäß vorantreiben. WIntel und Co. wird es ebenso erfreuen. Ob allerdings derartiges Wettrüsten die Fotografie als solches weiterbringt, wage ich ernsthaft zu bezweifeln.Siehe:
http://www.digitale-slr.net/showthread.php?postid=474031#post474031
(letzter Satz)

GS2
23.08.2006, 09:39
Ja, neue Sehweisen wollen gelernt sein und das dauert bekanntlich. Ich tippe allerdings eher aufs virtuelle dreidimensionale Bild, welches im Kopf des Betrachters entsteht ...