Hallo liebe Forumsmitglieder,
schon wieder ist ein Jahr vergangen und der Tag jährt sich erneut, als ich zum ersten Mal die Hand auf meine erste digitale Canon Spiegelreflex gelegt habe. Eine selige 300D war das damals, und diese (Wieder)-Begegnung mit der Fotografie, diesmal in ihrer digitalen Spielart, hat wenig später zu dem Entschluss geführt, es doch noch zu versuchen und aus meiner Leidenschaft einen Beruf zu machen.
Fast genauso lange bin ich schon Mitglied hier und berichte an dieser Stelle jährlich über mein Canon-Jahr. Diese schöne Tradition möchte ich auch 2011 fortführen!
Wer sich für die früheren Beiträge interessiert, kann sie gerne hier nachlesen:
http://www.dforum.net/showthread.php?t=587279
http://www.dforum.net/showthread.php?t=561501
http://www.dforum.net/showthread.php?t=539652
http://www.dforum.net/showthread.php?t=512388
http://www.dforum.net/showthread.php?t=464306
http://www.dforum.net/showthread.php?t=484854
Canon bewährt
Dabei ist es auch im dritten Jahr in Folge so, dass sich auf der Canon-Seite eigentlich fast nichts getan hat. Nach wie vor ist die 1 Ds II meine Hauptkamera, die von einer 1 D III als Backup und als schnelle und high-ISO-tauglichere Reportagekamera ergänzt wird. Keine neuen Kameras, keine neuen Objektive. Man könnte sagen: das Material bewährt sich, versieht stoisch seinen Dienst und erfüllt alle Anforderungen der Praxis.
Dabei musste die Hardware allerhand aushalten. Mehr noch als in den vergangenen Jahren haben wir unsere Kameras in rauhen Umgebungen und bei ruppigen Jobs eingesetzt. Auf Großbaustellen, in staubigen Industriehallen, im Regen oder Schnee. Eng an uns gepresst, wurde das Material in klaustrophobisch dimensionierten Industrieaufzügen transportiert oder auch mal per Seilwinde auf Montagegerüste hochgezogen. Wir waren auf Brückenpylonen, bei klammem Nebel auf Windkraftanlagen, in Transportleichtern auf dem Rhein. Wir haben die Kameras dem Wasserstrahl eines Abbruchunternehmens ausgesetzt und waren bei Sprengungen dabei.
Schaden genommen hat keines unserer bewährten Maschinen – oder höchstens durch Selbstverschuldung. So ist derzeit etwas im Spiegelkasten meiner 1Ds II nicht in Ordnung: Die Bilder erscheinen unscharf und irritierend verschoben. Die Schuld aber liegt bei mir, bei einem Objektivwechsel war ich unachtsam, die Kamera fiel aus 1 Meter Höhe auf meinen trockenen, warmen und absolut unspektakulären Parkettboden. Willich bekommt mal wieder etwas zu tun.
Doch im Vergleich zu den Vorjahren hat sich etwas getan: der langerwartete Nachfolger der Ds III ist angekündigt und wird im kommenden Jahr ausgeliefert werden. Ist die 1D X meine nächste Kamera? Ich weiß es noch nicht. Zweifellos wäre es schön, mit den neuesten Implementierungen aktueller Technik zu arbeiten. Aber es eilt mir nicht. Wäre auch ungünstig, denn ich rechne nicht damit, dass das neue Modell vor September in Stückzahlen in Deutschland zu haben sein wird. Solange die Ds II durchhält, stehe ich nicht unter Druck.
Und sonst? Kameras und Objektive sind ja nur ein Teil der fotografischen Ausrüstung. Wie sich das übrige Equipment entwickelt hat, das habe ich ausführlich hier beschrieben: http://www.fotografr.de/7791
Arbeitswelten
Viel wichtiger ist da die inhaltliche Arbeit. Zusammen mit meiner Geschäftspartnerin haben wir in diesem Jahr einiges erreicht. Die Hamburger Repräsentanz www.fotogloria.de vertritt Silvia Steinbach und mich als Fotografen-Duo. Zusammen mit unserem Filmpartner Gert Wagner (www.wingsfilm.com) haben wir erste gemeinsame Projekte realisiert, in denen Fotografie, Film und Textarbeit gleichermaßen gefragt waren. Bei diesen und weiteren Projekten ging es immer um das Thema Arbeit, Berufsbilder, Nachwuchsarbeit usw. Wir haben uns damit von allgemeinen Industrie- und Corporate-Leuten zu Fotografen entwickelt, die ein bestimmtes thematisches Feld inhaltlich besetzen und inzwischen auf eine Reihe von spannenden Projekten verweisen können. Momentan befassen wir uns vor allem mit Berufsbildern, also mit der visuellen Umsetzung von Arbeitswelten. Unsere Kunden sind Verbände oder Unternehmen, die Werbematerialien zum Beispiel für die Nachwuchsgewinnung oder für die Suche nach Fachkräften benötigen. Ein weiteres Feld ist das Thema Employer Branding – das Unternehmen als Arbeitgebermarke.
Mein Buchprojekt...
....zum Thema Fotografie musste ich verschieben. Ich hatte gehofft, bereits in diesem Herbst veröffentlichen zu können, aber das hat sich leider als illusionär erwiesen. Ich schiebe es mal optimistisch auf den Herbst 2012! :-)
Freies Fotografieren mit Fujifilm
Eine neue Kamera gibt es aber doch. Nachdem Fujifilm die X100 angekündigt hat, war ich wie elektrisiert und habe das Holzmodell erwartungsfroh auf der Photokina 2010 befingert. Jetzt im Sommer, kurz vor meinem Jahresurlaub, war sie in Stückzahlen bei den Händlern. Mein Informationsbesuch bei Saturn verlief unplanmäßig, aber zielführend: ich kaufte die Kamera spontan und liebe sie seitdem leidenschaftlich. Und seitdem trage ich auch wirklich immer eine Kamera mit mir herum; nicht nur, wenn ich professionell unterwegs bin. Damit bin ich wieder ein ganzes Stück näher an meine fotografischen Wurzeln herangerückt.
Wen die ganze Geschichte interessiert, hier habe ich eine lange Story darüber geschrieben: http://www.fotografr.de/8058
Erste Workshops im November
Und noch etwas ist passiert: die Entwicklung vom Praktiker zum Lehrenden. Im Frühjahr sprach Dorothe Willeke-Jungfermann, die Gründerin von "Fotodialoge" mich an und fragte, ob ich einige Workshops in ihrer Seminarreihe geben möchte. Das habe ich spontan zugesagt und zwei eintägige Workshops konzipiert, die jetzt, Mitte November 2011, in Köln stattfinden werden. Es handelt sich einerseits um einen Praxiskurs zur on location Corporate-Photography, der in einer Kölner Druckerei stattfinden wird. Der zweite Kurs ist mehr ein interaktives Seminar und trägt den Titel "In der beruflichen Fotografie Fuß fassen". Näheres kann man hier nachlesen: http://fotodialoge.de/Fotografie_als_Beruf.html. Einige Plätze sind übrigens noch frei.
Fazit 2011
Wir haben zielstrebig an unserer Vision gearbeitet, uns fokussiert und uns zu Spezialisten gewandelt: Fotografen, die genau das verfolgen, was sie auch wirklich machen wollen. Das hat sich ausgezahlt, wir sind in bestimmten Bereichen des Marktes zu einer Marke geworden, die nachgefragt wird. Das ist erfreulich und das macht richtig Spaß. Denn wenn man in Forschungsstätten oder Industrieanlagen fotografieren will, sollte man seine Zeit nicht mit Dingen verschwenden, die man nicht liebt und die einem auch nicht liegen. Wir wollen da fotografieren, wo faszinierende Dinge geschehen und spannende Menschen ihrer Arbeit nachgehen. Dies gelingt nun immer konsequenter.
Unser Equipment ist ein verlässlicher Partner dabei. Dafür einen ganz herzlichen Dank an all' die Menschen, die auf Herstellerseite diese phantastischen Produkte konzipieren, entwickeln und produzieren, mit denen wir täglich umgehen dürfen. Denn bei allen technischen Detailbetrachtungen zu aktuellen Produkten, sollte man nicht vergessen: als Fotografen können wir heute auf einem geradezu sensationellen technischen Niveau arbeiten. Schwachlichtbedingungen, Nachtschichten, dunkle Hallen: unter solchen Bedingungen produzieren wir heute mit einer Nonchalance druckfähige Bilder, über die unsere Kollegen des vordigitalen Zeitalters nicht mal ansatzweise verfügten. It's really amazing, hätte Steve Jobs gesagt. Und dem verdanken wir Fotografen ja auch einiges.
Bis auf bald, Euer
Christian Ahrens
schon wieder ist ein Jahr vergangen und der Tag jährt sich erneut, als ich zum ersten Mal die Hand auf meine erste digitale Canon Spiegelreflex gelegt habe. Eine selige 300D war das damals, und diese (Wieder)-Begegnung mit der Fotografie, diesmal in ihrer digitalen Spielart, hat wenig später zu dem Entschluss geführt, es doch noch zu versuchen und aus meiner Leidenschaft einen Beruf zu machen.
Fast genauso lange bin ich schon Mitglied hier und berichte an dieser Stelle jährlich über mein Canon-Jahr. Diese schöne Tradition möchte ich auch 2011 fortführen!
Wer sich für die früheren Beiträge interessiert, kann sie gerne hier nachlesen:
http://www.dforum.net/showthread.php?t=587279
http://www.dforum.net/showthread.php?t=561501
http://www.dforum.net/showthread.php?t=539652
http://www.dforum.net/showthread.php?t=512388
http://www.dforum.net/showthread.php?t=464306
http://www.dforum.net/showthread.php?t=484854
Canon bewährt
Dabei ist es auch im dritten Jahr in Folge so, dass sich auf der Canon-Seite eigentlich fast nichts getan hat. Nach wie vor ist die 1 Ds II meine Hauptkamera, die von einer 1 D III als Backup und als schnelle und high-ISO-tauglichere Reportagekamera ergänzt wird. Keine neuen Kameras, keine neuen Objektive. Man könnte sagen: das Material bewährt sich, versieht stoisch seinen Dienst und erfüllt alle Anforderungen der Praxis.
Dabei musste die Hardware allerhand aushalten. Mehr noch als in den vergangenen Jahren haben wir unsere Kameras in rauhen Umgebungen und bei ruppigen Jobs eingesetzt. Auf Großbaustellen, in staubigen Industriehallen, im Regen oder Schnee. Eng an uns gepresst, wurde das Material in klaustrophobisch dimensionierten Industrieaufzügen transportiert oder auch mal per Seilwinde auf Montagegerüste hochgezogen. Wir waren auf Brückenpylonen, bei klammem Nebel auf Windkraftanlagen, in Transportleichtern auf dem Rhein. Wir haben die Kameras dem Wasserstrahl eines Abbruchunternehmens ausgesetzt und waren bei Sprengungen dabei.
Schaden genommen hat keines unserer bewährten Maschinen – oder höchstens durch Selbstverschuldung. So ist derzeit etwas im Spiegelkasten meiner 1Ds II nicht in Ordnung: Die Bilder erscheinen unscharf und irritierend verschoben. Die Schuld aber liegt bei mir, bei einem Objektivwechsel war ich unachtsam, die Kamera fiel aus 1 Meter Höhe auf meinen trockenen, warmen und absolut unspektakulären Parkettboden. Willich bekommt mal wieder etwas zu tun.
Doch im Vergleich zu den Vorjahren hat sich etwas getan: der langerwartete Nachfolger der Ds III ist angekündigt und wird im kommenden Jahr ausgeliefert werden. Ist die 1D X meine nächste Kamera? Ich weiß es noch nicht. Zweifellos wäre es schön, mit den neuesten Implementierungen aktueller Technik zu arbeiten. Aber es eilt mir nicht. Wäre auch ungünstig, denn ich rechne nicht damit, dass das neue Modell vor September in Stückzahlen in Deutschland zu haben sein wird. Solange die Ds II durchhält, stehe ich nicht unter Druck.
Und sonst? Kameras und Objektive sind ja nur ein Teil der fotografischen Ausrüstung. Wie sich das übrige Equipment entwickelt hat, das habe ich ausführlich hier beschrieben: http://www.fotografr.de/7791
Arbeitswelten
Viel wichtiger ist da die inhaltliche Arbeit. Zusammen mit meiner Geschäftspartnerin haben wir in diesem Jahr einiges erreicht. Die Hamburger Repräsentanz www.fotogloria.de vertritt Silvia Steinbach und mich als Fotografen-Duo. Zusammen mit unserem Filmpartner Gert Wagner (www.wingsfilm.com) haben wir erste gemeinsame Projekte realisiert, in denen Fotografie, Film und Textarbeit gleichermaßen gefragt waren. Bei diesen und weiteren Projekten ging es immer um das Thema Arbeit, Berufsbilder, Nachwuchsarbeit usw. Wir haben uns damit von allgemeinen Industrie- und Corporate-Leuten zu Fotografen entwickelt, die ein bestimmtes thematisches Feld inhaltlich besetzen und inzwischen auf eine Reihe von spannenden Projekten verweisen können. Momentan befassen wir uns vor allem mit Berufsbildern, also mit der visuellen Umsetzung von Arbeitswelten. Unsere Kunden sind Verbände oder Unternehmen, die Werbematerialien zum Beispiel für die Nachwuchsgewinnung oder für die Suche nach Fachkräften benötigen. Ein weiteres Feld ist das Thema Employer Branding – das Unternehmen als Arbeitgebermarke.
Mein Buchprojekt...
....zum Thema Fotografie musste ich verschieben. Ich hatte gehofft, bereits in diesem Herbst veröffentlichen zu können, aber das hat sich leider als illusionär erwiesen. Ich schiebe es mal optimistisch auf den Herbst 2012! :-)
Freies Fotografieren mit Fujifilm
Eine neue Kamera gibt es aber doch. Nachdem Fujifilm die X100 angekündigt hat, war ich wie elektrisiert und habe das Holzmodell erwartungsfroh auf der Photokina 2010 befingert. Jetzt im Sommer, kurz vor meinem Jahresurlaub, war sie in Stückzahlen bei den Händlern. Mein Informationsbesuch bei Saturn verlief unplanmäßig, aber zielführend: ich kaufte die Kamera spontan und liebe sie seitdem leidenschaftlich. Und seitdem trage ich auch wirklich immer eine Kamera mit mir herum; nicht nur, wenn ich professionell unterwegs bin. Damit bin ich wieder ein ganzes Stück näher an meine fotografischen Wurzeln herangerückt.
Wen die ganze Geschichte interessiert, hier habe ich eine lange Story darüber geschrieben: http://www.fotografr.de/8058
Erste Workshops im November
Und noch etwas ist passiert: die Entwicklung vom Praktiker zum Lehrenden. Im Frühjahr sprach Dorothe Willeke-Jungfermann, die Gründerin von "Fotodialoge" mich an und fragte, ob ich einige Workshops in ihrer Seminarreihe geben möchte. Das habe ich spontan zugesagt und zwei eintägige Workshops konzipiert, die jetzt, Mitte November 2011, in Köln stattfinden werden. Es handelt sich einerseits um einen Praxiskurs zur on location Corporate-Photography, der in einer Kölner Druckerei stattfinden wird. Der zweite Kurs ist mehr ein interaktives Seminar und trägt den Titel "In der beruflichen Fotografie Fuß fassen". Näheres kann man hier nachlesen: http://fotodialoge.de/Fotografie_als_Beruf.html. Einige Plätze sind übrigens noch frei.
Fazit 2011
Wir haben zielstrebig an unserer Vision gearbeitet, uns fokussiert und uns zu Spezialisten gewandelt: Fotografen, die genau das verfolgen, was sie auch wirklich machen wollen. Das hat sich ausgezahlt, wir sind in bestimmten Bereichen des Marktes zu einer Marke geworden, die nachgefragt wird. Das ist erfreulich und das macht richtig Spaß. Denn wenn man in Forschungsstätten oder Industrieanlagen fotografieren will, sollte man seine Zeit nicht mit Dingen verschwenden, die man nicht liebt und die einem auch nicht liegen. Wir wollen da fotografieren, wo faszinierende Dinge geschehen und spannende Menschen ihrer Arbeit nachgehen. Dies gelingt nun immer konsequenter.
Unser Equipment ist ein verlässlicher Partner dabei. Dafür einen ganz herzlichen Dank an all' die Menschen, die auf Herstellerseite diese phantastischen Produkte konzipieren, entwickeln und produzieren, mit denen wir täglich umgehen dürfen. Denn bei allen technischen Detailbetrachtungen zu aktuellen Produkten, sollte man nicht vergessen: als Fotografen können wir heute auf einem geradezu sensationellen technischen Niveau arbeiten. Schwachlichtbedingungen, Nachtschichten, dunkle Hallen: unter solchen Bedingungen produzieren wir heute mit einer Nonchalance druckfähige Bilder, über die unsere Kollegen des vordigitalen Zeitalters nicht mal ansatzweise verfügten. It's really amazing, hätte Steve Jobs gesagt. Und dem verdanken wir Fotografen ja auch einiges.
Bis auf bald, Euer
Christian Ahrens
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