Moin Moin,
habt herzlichen Dank fuer Eure wirklich hilfreichen, konstruktiven Gedanken und Erfahrungsberichten aus der Praxis. Das ist unglaublich wertvoll, denn die Praxis ist mir wichtiger als die Einschätzung nach reinen Zahlenberechnungen.
Verzeiht, dass ich nicht vorher geantwortet habe, Ihr habt ja so unglaublich viel schon geschrieben, ich war extrem eingespannt so dass ich nicht die Euch gebührende Aufmerksamkeit haette aufbringen koennen, um adäquat zu antworten. So entschied ich mich erst einmal zu warten. Allerdings haette ich doch ein Lebenszeichen, bzw. "Ich lese mir" geben koennen, denn Ihr habt Euch ja echt Muehe und Gedanke gemacht.
Nun sitze ich in einem Kongress, welchen ich betreue, hier finde ich ein wenig Zeit Euch zu antworten
Als Nikonit, der ich seit 1978 damit alle moeglichen Modelle dieser Fa. durch mein Leben geschleift habe, war das 28-300 immer jenes Objektiv, welches mich ueber einen Wechsel hat nachdenken lassen. Sicher, mir ist bewusst, dass ein solches Objektiv nicht der alleinige Grund sein wuerde. Doch da ich meist alleine arbeite, selten Assistenten dabei habe, eher Publikum einbinde, sehne ich mich nach einer sich über einen grossen Brennweitenbereich quälbaren Linse. Natürlich gehoeren auch hier lichtstarke Objektive dazu, die lassen sich nicht vernachlässigen.
Der Grund, weswegen ich einen Wechsel nie dann doch ernsthaft in Erwägung zog, war das Handling einer Nikon und der Umstand, dass es sich finanziell einfach nicht gerechnet haette, zumal meine 2,8er Linsen von 14 bis 200 Mom, und Linsen wie das 80-400 neben dem Micro 70-180er,neben anderen Linsen wie das 24-120, wirklich hervorragend sind.
Aus persönlich finanziellen Gründen, aber auch aufgrund eines traumatischen Lebenseinachnitts, der mir suggerierte, die Gabe der Fotografie gänzlich verloren zu haben, trennte ich mich 2014 von meiner D4, die Objektive blieben aber. Nun bin ich aber Fotograf und verdiene mein Geld zu Teil damit, also kam ich nicht daran vorbei. So zwang ich mich dazu, teils war es ein Horrortrip. Ich erlebte es als ging ich bei mir selber wieder in die Lehre.
Das zur Kurzerklaerung, warum trennt Mann sich von seinem Lebenserwerbwerkzeug. Es ist als versuche man nach einem Kentern eines Bootes, bei sturmgepeitschter See, ins Boot zurueck zu gelangen.
Nutze ich in der Patientenfotografie die D750, lieh mir eine Foto Reporter Kollegin damals ihre Eos D1 Mark IV Ausrüstung mit drei 2,8er Objektiven zw. 16 und 200mm sowie dem 24-105er. Nebenbei durfte ich auch die Eos 1DX parallel nutzen. Die Reporter Canon hatte, als ich sie bekam, schon 1,3 Millionen Auflösungen, sehr abgerieben, kein toller ISO Bereich, aber ein echter Bohrhammer.
Ich konnte, musste somit erstmals professionell mit Canon arbeiten, von jetzt auf gleich, hier und da spielten sie mir im Einsatz Streiche, zumal die alte und neue Canon doch hier und da unterschiedliche Bedienkonzepte verfolgen.
Ich muss zugeben, ich bin begeistert vom der Robustheit und den Farben, nicht zuletzt stellte sich Begeisterung fuer die weissen Objektive ein. Der hohe und brauchbare ISO Bereich der Nikon, liess mich noch warten. Die Nikon D5 waere meine erste Wahl, doch die Einschätzungen im weh gehen auseinander. Waere sie so wie bei der D500, fiele mir die Entscheidung leichter.
Trotz NPS Card, die mir bislang nur einmal wirklich von Nutzen war, am Folgetag war die Kamera zurück, bin ich inzwischen freier bei der Wahl des Systems, hatte ich dich die Moeglichkeit ins mir bislang fremde Canon Lager zu blicken. Auch das Fuji Lager wird erstmals interessant mit der neuen X-T2. Bis im vergangenen Jahr war zwar die Fuji s3pro meinen Studio Kamera erster Wahl, des Sensors und Kompatibilität zu Nikon wegen. Das war eine Nikon gefuellt mit genialer Fuji Sensor Technologie, somit mit dem neuen Fuji System hat es nichts mehr gemein.
Equipment Reduktion, das ist der Hauptgrund darüber zu reflektieren, ich arbeite immer nur mit einem Body, dieser darf mich aber nicht im Stich lassen, ein gutes allgemeines Zoom sowie eine Ergänzung in den Weitwinkelbereich, evtl. noch ein superlichtstarkes Objektiv.
Waren die 24-120er der ersten Generationen, an F5, D2hs, Fuji s5pro, gut, wirkte es ab der D4 wie eine Scherbe, in der neusten Rechnung. In Kombination mit der D750 jedoch, ich habs mir noch einmal zugelegt, ist es wieder brilliant und mehr und mehr dass Immerdrauf Objektiv geworden. Allerdings ist die Bauweise alles andere als pro.
An Nikon stören mich diese wahnsinns Preise, und ich gebe zu, dass ich mich ein wenig in den 1 1/2 Jahren, in die Farbgebung der Canon und den Raws verguckt habe.
Trotzdem, es ist ein Schritt. Die Eos 5 Mark IV klingt genial, doch ich moechte gerne an dem Boliden Body festhalten.
Das zum Exkurs. Die Schiebezoomproblematik des 28-300er ist mir bewußt, aber es ist, und das hat Nikon bislang nicht geschafft, ein Reportage Objektiv erster Güte, im besonderen was das Handling und finishing angeht. Was mich wundert, ist, warum ist es so lange auf dem Markt und nie überarbeitet worden. Das muss doch seinen Grund haben, ist es gar so genial und seiner Zeit voraus konzipiert?
Ein lieber Leser aus dem Forum, hier aus der Naehe, bot mir an, die Kombination Eos 1DX plus 28-300mm bei ihm zu testen, das ist großartig. Herzlichen Dank von meiner Seite.
Habt Ihr noch Gedanken zu dem Objektiv. Mir ist bewusst, dass es im langen Bereich dem 70-200er evtl. eher dem 80-400er ähnelt, also weicher. Wie sieht es aber von der Schärfe her aus. Wie sieht es im Weitwinkel Bereich, Vignetierungen waren mir nie so wichtig. Was ist mit dem Freistellungscharakter. Hat von Euch jemand Portraits geschossen, evtl. im hohen ISO Bereich in groessen Raeumen fotografiert. Wie sieht es mit der AF Geschwindigkeit aus, zB beim Rueckwaertsgehen bei einer Hochzeitsreportage.
Es gibt sicher viel andere Bereiche, wie Reise, etc...
Achja, noch eine Frage, wie sieht es aus im Sensorenvergleich zw. Eos 1DX Mark II und Eos 5 Mark IV, ist die Eos 5 hier tatsächlich um laengen besser?
Erst mal soweit,herzlichen Dank
Beste Grüße
Andreas