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Thema: Mein 12. Jahr mit Canon (?)

  1. #11

    Frage Mein 12. Jahr mit Canon (?)

    Zitat Bezug auf die Nachricht von hanibal49 Beitrag anzeigen
    Dass Christian dann in regelmässigen Abständen so viel Werbung für Fuji machen muss, verwundert schon.
    hm, wundert mich das, nervt es, ist es peinlich? Wieso macht er das, gibt`s Geld dafür? Ich weiß es nicht, bin aber froh, dass das hier nicht mehr machen.

    Grüße

  2. #12

    Standard AW: Mein 12. Jahr mit Canon (?)
    Thread-Eröffner

    Hallo, liebe Forumsmitglieder,

    der Thread läuft ein bißchen Gefahr, zu einer System-Wechseldiskussion zu werden, was nicht in meiner Absicht liegt.

    Ich habe mich daher entschlossen, mich heute Abend doch schon hinzusetzen und den zweiten Teil meines Jahresrückblicks zu verfassen. Also los:

    Beständigkeit

    Wer meine Geschichten verfolgt hat, kennt ein bißchen das Umfeld, in dem ich und wir unterwegs sind: wir produzieren in der Industrie, in mittelständischen Unternehmen, für Organisationen und Ministerien Bildstrecken aus der Welt der Arbeit. Wir tun das im Team: zwei Fotografen (Ahrens+Steinbach) arbeiten eng als gleichberechtigte Autoren zusammen.

    Das alles ist so geblieben, weil es uns erfüllt, weil es eine echte Berufung ist und weil das gemeinsame Arbeiten schöner und erfolgreicher denn je ist. Darüber bin ich sehr glücklich und möchte diesen Weg immer weiter achtsam und aufmerksam entwickeln.


    Großprojekt

    Ende 2016 hatten wir den Zuschlag bekommen für eines der größten Projekte unseres bisherigen Laufbahn: ein französischer Konzern, der im Themenumfeld Recycling, Rohstoffe usw. unterwegs ist, beauftragte uns mit dem Erstellen eines großen Bildbestandes, der alle Prozesse, Leistungen und Themen dieses Unternehmens zum Inhalt hat. 30 Produktionstage Fotografie bescherten uns im ganzen ersten Halbjahr gut gefüllte Auftragsbücher, schöne Umsätze und ein äußerst reisefreudiges Arbeiten.

    Gefühlt war es so, dass wir mehrere Monate lang praktisch jede Woche von Montag bis Freitag unterwegs waren. Wir waren vor allem im Osten, Norden und ein bißchen auch im Süden Deutschlands und genossen eine erfüllende, aber auch sehr anstrengende Zeit. Mit dem Fotografieren tagsüber war es noch nicht getan. Der Tag ging weiter: abends, nach dem Essen, holten wir dann noch die Laptops heraus, bearbeiteten und verschlagworteten (! Eine Scheißarbeit!) die Bilder und übertrugen die fertigen Daten auf unsere Dropbox, damit sich eine ebenfalls für das Projekt engagierte Bildredakteurin zeitnah damit befassen konnte.

    Das Projekt war einfach toll, wir fotografierten uns buchstäblich durch die Müllhalden und Recyclinghöfe der Republik, hatten eine äußerst intensive Zeit und fühlten uns so richtig ausgelastet.


    Coaching / Ziele / Sinn

    In meinem letzten Jahres-Rückblick habe ich ja bereits über das Thema Coaching geschrieben. Auch in diesem Jahr bin ich damit am Ball geblieben.

    Zu den wichtigsten Erkenntnissen aus dieser Beschäftigung gehört für mich dieser Satz:

    „Alles, was meine Lebenswirklichkeit heute ausmacht, ist zum allergrößten Teil das Ergebnis dessen, was ich in den letzten Monaten gedacht und geglaubt habe“.

    Daraus kann man ableiten: das, was ich heute denke und glaube (und was natürlich auch mein Handel bestimmt) führt dazu, wie ich in näherer Zukunft leben werde.

    Das zielt auf die Verantwortlichkeit jedes Einzelnen. Nicht die Umstände machen zum Beispiel das Business aus, sondern das eigene Handeln und Denken. Nicht der Markt ist an irgendetwas schuld – sondern man trägt immer selbst die Verantwortung – für Erfolg und für Misserfolg.

    Es macht also sehr viel Sinn, über sein Denken, seine Grundannahmen, seine Glaubenssätze, seine Ziele usw. zu reflektieren und diese Themenbereiche aktiv zu entwickeln – idealierweise wird diese Arbeit sehr direkt in eine Zukunft führen, die einem vielleicht noch ein bißchen besser gefällt als das Heute.

    Ich arbeite daran. Das ist eine never ending story... :-)


    Projekte

    Unseren Einstieg in die Industrie- und Corporate-Fotografie haben wir 2009 über ein freies Projekt gefunden. Dieses Projekt hat unglaublich viel in Gang gesetzt und beeinflusst unsere berufliche Realität bis heute.

    Da wir in Zukunft sehr gerne auch das Themenfeld Spitzenforschung fotografieren wollen, sind wir daher zu unseren Wurzeln zurückgekehrt und haben wieder ein Projekt aufgesetzt, diesmal in Zusammenarbeit mit einer sehr renommierten Forschungseinrichtung. Wohin diese Reise wohl führen wird? Wir sind gespannt auf neue Wege, neue Kundenkreise und neue Erfahrungen!


    Weiterlernen

    Im letzten Jahr habe ich ja schon von ersten Ansätzen berichtet: Das fotografische Weiterlernen. Im Sommer und jetzt im Herbst sind wir ziemlich intensiv damit befasst gewesen, unsere fotografischen, technischen und gestalterischen Fähigkeiten auszubauen. Praktisch sieht das so aus, dass meine Kollegin und ich uns regelmäßig auf einen Vormittag oder Nachmittag treffen und Neues ausprobieren. Wir nennen das ein „Seminar“ – das Ziel ist es, den Ausdruckscanon unseres fotografischen Arsenals zu erweitern. Das kann zum Beispiel die Aufgabe sein, das beliebte und sehr langeweilige Motiv „Mensch am Computer“ zu einem Knallerfoto zu entwickeln. Oder wir bereiten ein schwieriges Motiv vor, das in absehbarer Zeit in einer wirklichen Produktion auf uns zukommen wird. Hinter all dem steckt der Wunsch, sich und seine Fähigkeiten zu „dehnen“. Wichtig, wenn man weiterkommen und nicht stehenbleiben will.


    Photokina

    Die Photokina-Woche gehörte für mich zu einem Highlight des Jahres. Und zwar nicht so sehr wegen der gezeigten Produkte (obwohl es schon Spaß gemacht hat, sich z.B. mit den jüngsten Entwicklungen beim LED-Licht vertraut zu machen), sondern vielmehr wegen der Begegnungen mit anderen Fotografen. Bei verschiedenen Anlässen bin ich Kollegen im real life begegnet, die ich schon lange einmal persönlich kennenlernen wollte. So transformierte sich der digitale Austausch zumindest zeitweilig in die wirkliche Welt – bereichernd! Eine tolle Begegnung war zum Beispiel die mit Harald Schmitt, einem der letzten festangestellten stern-Fotografen. Immer wieder stelle ich fest: große, coole, souveräne, gute Fotografen sind extrem angenehme Menschen und der Austausch mit ihnen ist eine Freude.


    Eine neue Form der Kundenbeziehung

    Und zum Schluss noch eine Betrachtung zum Thema Kundengewinnung und Akquise. Auch über die Business-Aspekte meines Berufes habe ich viel Input gehabt in diesem Jahr und versucht, mein Verständnis und meine Fähigkeiten zu entwickeln. Mehr denn je wird mir klar, dass ein erfolgreiches Business als Fotograf nicht mehr funktioniert, wenn man sich lediglich als Dienstleister oder gar als Handwerker sieht. Das Ausüben des fotografischen Handwerkes reicht jedenfalls nicht mehr als Lebensgrundlage aus, es ist lediglich die Basis davon.

    Interessant wird es erst, wenn man als Fotograf im Markt nicht mehr austauschbar ist. Das geht über Qualität, über Bildsprache, aber auch über die inhaltliche Beschäftigung mit bestimmten Themen. Und es geht über eine neue Form in der Kundenbeziehung. So sind wir in diesem Jahr dazu übergegangen, nicht mehr nur zu versuchen, einen Bedarf zu erkennen und uns dann zu platzieren. Vielmehr gehen wir jetzt den Weg und bauen zu Unternehmen und Organisationen Beziehungen auf, die über unser ehrliches Interesse und unsere Begeisterung für bestimmte Themen motiviert sind. Wir suchen den Dialog, schlagen aktiv Projekte vor oder signalisieren die Bereitschaft, gemeinsam Projektideen zu entwickeln – lange bevor ein wirklicher Bedarf erkennbar wird oder Etats dafür bereitgestellt wurden. Das ist eine eher langfristige Akquise, die vielleicht erst in einem oder in zwei oder drei Jahren Früchte tragen wird – dafür aber um so reichere, wie wir hoffen.


    Soweit meine Gedanken zum sich langsam erfüllenden Jahr. In acht Wochen gehe ich in die Weihnachtspause und freue mich schon sehr darauf. Im neuen Jahr: neues Spiel, neue Spielregeln, neue Erlebnisse. Ich werde berichten.

    Beste Grüße
    Christian

    www.ahrens-steinbach-projekte.de
    https://beruffotograf.wordpress.com

  3. #13
    Free-Member Avatar von hs
    Registriert seit
    01.07.2003
    Beiträge
    7.942

    Standard AW: Mein 12. Jahr mit Canon (?)

    Zitat Bezug auf die Nachricht von Christian Ahrens Beitrag anzeigen
    der Thread läuft ein bißchen Gefahr, zu einer System-Wechseldiskussion zu werden, was nicht in meiner Absicht liegt.
    Hallo Christian,

    unabhängig von deiner fotografischen Entwicklung, es wäre schade dich hier nicht mehr lesen zu können.

    Peter Grüner hat vor Jahren auch gewechselt (nach Diebstahl seiner Ausrüstung wählte er Nikon), ich schätze seine Posts hier im Forum weiterhin.

    VG Helmut

  4. #14

    Standard AW: Mein 12. Jahr mit Canon (?)
    Thread-Eröffner

    Hi,

    ich werde hier schon noch in Erscheinung treten – am liebsten natürlich, wenn es um interessante fotografische Fragen oder Business-Themen geht.

    Viele Grüße
    Christian

    www.ahrens-steinbach-projekte.de

  5. #15

    Standard AW: Mein 12. Jahr mit Canon (?)

    Christian,

    wo immer deine Reise hin geht, alles Gute dafür, eine ebenfalls spannende wie aufregende Zeit.........

    Gruß Christian

  6. #16
    Free-Member Avatar von Hans Joerg Nahm
    Registriert seit
    16.02.2004
    Beiträge
    5.973

    Standard AW: Mein 12. Jahr mit Canon (?)

    @Christian

    Ich bin gerade dabei den gleichen Weg zu gehen.
    Ich habe jetzt nach und nach meine schweren Nikon-Gerätschaften verkauft, am Freitag geht der letzte
    Brocken, 4/500, aus dem Haus.
    Behalten werde ich allerdings vorerst meine D700 und das Sigma 150-600 C.

    In Zukunft benutze ich als Gehäuse eine Fuji XT1 und eine Fuji XT2 sowie die Objektive 18-55, 50-140 und
    100-400.
    Die Fuji XT2 und das 100-400(150-600) bringen es zusammen gerade mal auf schlappe 2 kg.
    Da kann man schon mal versucht sein Freihand zu hantieren was ich mit meiner schweren Nikonausrüstung
    nie konnte/wollte.

    Warum ich zu diesem Entschluß gekommen bin, nun ich werde diesen Monat 78 Jahre alt, da ist man für
    jedes Gramm weniger Gewicht zu schleppen dankbar.
    Und in diesem Falle reden wir nicht von Gramm sondern von mehreren Kilogramm Gewichtsersparnis.

  7. #17

    Standard AW: Mein 12. Jahr mit Canon (?)
    Thread-Eröffner

    Hi,

    @ Christian: Vielen Dank für die guten Wünsche. Spannend und aufregend wird die Fotografie bleiben. Ich übe einen der wunderbarsten Berufe der Welt aus und habe mir ein sehr cooles Sujet gewählt: da ist das sozusagen vorprogrammiert. Aber das gilt für alle, die wirklich fotografieren: die Kamera ist ist auch die Lizenz, neugierig zu sein, neue Welten zu erkunden und davon zu erzählen. Und das beginnt vor der eigenen Haustür, dafür muss es nicht mal exotisch und sensationell sein. (http://www.fotofeinkost-verlag.de/we...ehr-vom-leben/)

    @ Hans Joerg: eine gute Wahl und viel Freude mit den neuen Gerätschaften. Sicherlich werden irgendwann auch lichtstarke lange Rohre dazu kommen, Fujifilm will sich ernsthaft im anspruchsvollen Segment etablieren, das wäre ein logischer nächster Schritt. Mein Freund Peter Steffen (dpa-Fotograf) realisiert bereits heute Bundesligafußball und Formel 1 mit Fujifilm und den von Dir gewählten Objektiven. Das ist schon cool (http://www.fuji-x-forum.de/fuji-blog...ofi-interview/)

    Aber das Entscheidende ist: Die Welt sehen, Themen finden, hinter die Kulisse schauen wollen, das Unsichtbare sichtbar machen wollen, Geschichten erzählen, Projekte realisieren, als Erster und Einziger die Ästhetix von X.... sehen und ihr Ausdruck geben, Ideen visualisieren: das und noch viel mehr ist die Magie der Fotografie. Und dafür nehmen wir ein Werkzeug, das uns gefällt, und ziehen los. Dann fängt die Geschichte erst an.

    Viele Grüße
    Christian

    www.ahrens-steinbach-projekte.de

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