Nochmal Handball

[Pe]

Anbei jetzt eine Reihenfolge von Fotos in dem das nächste immer unschärfer wird. Die Fotos wurden nicht bearbeitet.

Liegt da der AF falsch?

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[Thomas Madel]

Beim ersten Bild würde ich am ehesten auf Bewegungsunschärfe tippen, sofern man das in der Größe überhaupt beurteilen kann. Da der Schuh der rechten Spielerin und ihr Trikot im Bereich der Trikotnummer auch halbwegs scharf aussehen, sollte auch die Dame in rot in der Schärfeebene liegen.
Bei der Dreierserie ist die Schärfeebene schon beim ersten Bild zu weit hinten, die weiße Werbung auf der Hose und der Schuh sind scharf. In der Folge springt die Spielerin dann noch mehr aus der Schärfe heraus. Warum die Kamera das nicht erkennt und nachfokussiert, kann ich Dir nicht sagen. Im Verdacht hätte ich da das Fokusfeld (an falscher Stelle) oder den falsch gewählten AF-Case, wobei sich diese in der Regel nicht wirklich krass unterscheiden. Ansonsten gibt es noch eine für mich sehr wahrscheinliche und für Dich eher unschöne Variante, nämlich die, dass das Objektiv für solche Aufnahmen zu träge ist. Das könnte durchaus der Fall sein. Ich habe ein Canon 1,8/85, mit dem arbeite ich nicht, weil damit auch den Eindruck habe, dass ich fast keine knackscharfen Bilder zusammenbekommen. Das 2,8/70-200 L IS II ist dagegen superschnell und viel präziser.

Die Tatsache, dass es sich um einen APS-C Sensor mit 20 MP handelt, spielt auch eine Rolle. Bei der Pixeldichte hat mein schneller Bewegungunschärfe und sieht auch Fehler deutlicher. Das dürfte auch der Grund sein, warum eine 1 DX MKII von der Auflösung nur ganz moderat höher wurde. Wenn die Sportfotografen wegen der höheren Auflösung die Verschlusszeit um eine Stufe kürzer wählen müssten, würde die Verbesserungen des Sensor durch die höhere ISO-Einstellung sofort wieder verloren gehen.
Ich hatte früher ein EF 2,8/300 mm L und beide Konverter (1,4x + 2,0x aus der selben Generation wie das Objektiv). Mit APS-C Kameras war ich mit der Qualität bei Verwendung der Konverter nicht zufrieden, am Vollformat war der Qualitätverlust deutlich geringer. Im Prinzip ist das derselbe Effekt, wie wenn ein Objektiv an einer 20 MP Vollformat Kamera noch "gut" ist, an der 50 MP Kamera aber schon deutliche Schwächen zeigt.

Vermutlich wird das Ergebnis darauf hinauslaufen, dass mit der Kamera-/Objektivkombination nicht viel mehr möglich ist.

[Pe]

Vielen Dank für die Beurteilung.

Da die Bilder sowieso nur auf die Webpage des Vereins kommen reicht die Qualität der Fotos aus.
Mehr Geld möchte ich in die Ausrüstung nicht investieren, da ich mit den Fotos kein Geld verdiene bzw.
außer einem Dankeschön und einem Händedruck nichts dafür bekomme. Damit bin ich aber zufrieden.

[Thomas Madel]

Noch ein kleiner Tip: Die Bilder sind sehr knapp belichtet, 1/3 oder 1/2 Blende mehr wurde den Bildern gut zu Gesicht stehen. Auch wenn das entgegen der ISO-Thematik ist, korrekt belichtete Bilder haben in der Regel trotz der höheren ISO-Einstellung eine bessere Qualität. Wenn ein unterbelichtetes High-ISO-Bild noch aufgehellt werden muss, rauscht noch deutlich mehr, wie bei einem korrekt belichteten.

[Pe]

Danke!

Dann muss ich aber die manuelle Einstellungen mit "M" vornehmen. Ich nutze nur "TV", da stellt sich die Blende automatisch ein.

[Thomas Madel]

Dazu würde ich Dir in der Halle prinzipiell raten. Zumal mit Deinen Einstellungen die Automatik eigentlich auch keinen Spielraum hat. Wenn kein Safety Shift aktiviert ist, bleibt der Automatik nur der Schritt von Blende 3,2 auf 2,8.

Bei Kunstlichtbeleuchtung ohne Tageslichteinfall ist manuell die erste Wahl. In der Regel sind die Halle halbwegs gleichmäßig ausgeleuchtet. Wenn es aufgrund von hochgezogenen Trennwänden Schattenzonen geben sollte, hilft da die Automatik auch nur bedingt, weil dann nur der Spieler im dunkleren Bereich ist, das ganze Umfeld aber "hell" ist, damit kommt die Automatik in der Regel nicht klar.
Bei Tageslichteinfall und einer Fensterfront auf einer Seite kann es schon größere Belichtungsunterschiede geben, in der Regel gibt es dann aber auch sehr starke Reflexionen auf dem Hallenboden, die bringen dann die Automatik extrem ins Straucheln.

Deshalb wäre meine klare Empfehlung auf "M" zu gehen, eine Probebelichtung zu machen und diese im Histrogramm zu checken. Die Belichtung sollte so sein, dass die Lichter möglichst weit rechts liegen, ohne Beschnitten zu werden.

[Bluescreen222]

Bei "meinen" beiden Hallen geht feste Belichtung nicht. In der einen endet das Röhren-Array einige Meter vor den Toren, dort ist es dann 3 BW dunkler als in Spielfeldmitte, in der anderen befinden sich wenige kräftige Halogenstrahler, die belichtungstechnisch ein lustiges Schachbrettmuster machen.
Nun könnte ich trotzdem M mit Auto-ISO nutzen, kann aber dann bei der 5D3 leider nicht die durch die weissen Böden und Wände notwendige Überbelichtung einstellen. Finde ich nach wie vor sehr ärgerlich, dass die Möglichkeit der Belichtungskorrektur in M für die 1DX per Update nachgeliefert wurde, für die 5D aber nicht.

Deshalb arbeite ich mit TV und Auto-ISO. Funktioniert ja auch recht gut, nur kann ich dann, wenn ich doch mal mein bei Offenblende eher mittelmäßiges 85 f 1.8 benutze, die Blende nicht mehr leicht schliessen.

[Thomas Madel]

Fast keine Halle ist über das ganz Spielfeld gleichmäßig ausgeleuchtet. Trotzdem verwende ich "M". Ich stelle die Belichtung so ein, dass die wichtigen Bereiche mit der meisten Action korrekt belichtet sind. Dann habe ich in den Schattenzonen (z.B. unter den hochgezogenen Trennvorhängen) leicht unterbelichtete Bilder. Unter Strich habe ich aber 80 oder 90 % korrekt belichtete Bilder. Im Automatikbetrieb erreiche ich diese Quote nicht annähernd. Wir haben beispielsweise ein Halle, die so klein ist, dass Handballfeld seitlich nur jeweils 30 cm kleiner ist, als die Hallenbreite. Die Auswechselspieler und die Zeitnehmen sitzen in den geöffenten "Garagen" der Sportgeräte. Fototechnisch ist das ein völlig schwarzer Hintergrund, den keine Automatik richtig belichtet. Genauso packt es keine Automatik, wenn durch Tageslichteinfall Reflexe auf dem Hallenboden entstehen.
In Göppingen gibt es bei den Bundesligaspielen LED-Bandenwerbung, das ginge auch gar nichts mit Automatik. Wenn auf der Bande ein helle Motiv gezeigt wird, würde die Automatik die Belichtung sicher um 2 Blenden reduzieren.
Im Prinzip muss man sich eh mit dem arrangieren, was in der Halle geboten wird. Wenn es dort mit der Automatik klappt, ist es gut, wenn nicht muss man eben nach Alternativen suchen. Meine Erfahrung aus vielen Jahren ist eben die, dass ich mit "M" über alle gemachten Fotos eines Spieles gesehen, zu der größten Menge an korrekt belicheten Bilder komme. Natürlich ändere ich die Belichtung auch zwischendurch, wenn ich beispielsweise einen Trainer fotografiere oder die Mannschaft während einer Auszeit, wenn in der Halle die Seitenbereiche dunkler sind. Aber das geht beim mir schon "automatisch". ;-)

[Bluescreen222]

Danke für Deine Ausführungen. Wäre mal einen Versuch wert.

[pixer999]

Das Beschriften kan man doch bereits vor dem Spiel grob vorbereiten -Photomechanics ist doch dafuer bestens geeignet Basis IPTC auf das Siel abstimmen - die Spielernamen und Nummern in einer eigenen Datei eingeben in Photomechanics, z.B. #10 Melanie Mustermann (HBC Musterstadt), danach geht es doch ruck zuck.

Lightroom ist da natuerlich wesentlich aufwendiger.

Meine ausgewaehlten Bilder sind alle komplett beschriftet, bevor ich diese in Lightroom oeffne.

Bei der Auswahl bin ich ziemlich kritisch, was nicht zu 100% scharf ist, wandert sofort in den Müll.

Der weitaus größere Aufwand ist das Beschriften der Bilder mit den Namen der Akteure.


Grüße Thomas