Nikon hat zB die automatische In-Camera-Fokusierung erfunden.
Aber selbst ich als zufriedener Nikon-User kann gewisse Dinge nicht ausblenden (alles meine persönliche Meinung und nicht ein eine globale Feststellung):
.) AF-/Verschluss-Problem bei D800
.) Öl auf Sensor bei D600
.) Verschluss D750 (nur für 150k ausgelegt und nur 1/4000 - ein No-Go nachdem die Kamera als klassische Reportage-Kamera platziert ist)
.) Bajonett D750 verzieht sich aufgrund der leichten Bauweise von selbst (Profi-Betrieb somit nicht ohne Reparaturen möglich)
.) Der VR des 300 4.0 PF funktioniert mit der D750 (bzw. generell leichten Kameras) bei Verschlusszeiten zwischen 1/100 - 1/200 kontraproduktiv (Bild ist unverwackelter wenn er ausgeschalten ist)
.) Es gibt ein Funk-Blitzsystem, dieses kann aber nur mit einer D5 bzw. D500 genutzt werden (nicht mit D750, D800, D810 und allem was darunter ist)
.) 58 1.8 (die Optik ist einfach nur weich)
.) Bis heute kein funktionierendes Konzept um ein Aug-Tracking (zB bei Porträt-Shootings) zu ermöglichen (da sind die spiegellosen Kameras systembedingt Lichtjahre davongeeilt)
.) Kein Konzept um bei der Fotografie den Phasen-AF und den Sensor-Kontrast-AF zu verheiraten (zB Phasen-AF macht die Grobarbeit un der Kontrast-AF macht das Feintuning) - die DSLR-Fotografie wird hier Farbe bekennen müssen, nachdem das eine große Stärke der spiegellosen Kameras ist
.) Konzentration auf Nicht-Kerngeschäft (360° etc.), eine klassische Management-Fehlentscheidung
.) Bis heute kein neues 135 2.0, 50 1.4, 85 1.4
Viele der Punkte treffen übrigens auf Canon genauso zu.
Was hat Nikon dafür toll gemacht?
.) 105 1.4 - eine herausragende Optik
.) Die D750 ist trotz der oben genannten Punkten vor allem durch den Preis und der ausgewogenen Features DIE Reportage-Fotografie-Kamera und hat der 5D MK III ziemlich zugesetzt (zB durch die Dynamik bzw. den besseren AF)
.) Das neue 70-200 2.8 hat Festbrennweiten-Qualität (kostet dafür extrem viel)
.) Das 200-400 4.0 VR II ist finanzierbar, hat eine tolle Qualität und der VR funktioniert mit einem Einbein auch bei sehr niedrigen Verschlusszeiten (1/60)
.) Leider die D500 zu Gut von der D5 abgegrenzt. Die D500 mit einem Vollformat-Sensor wäre ein Knaller gewesen.
.) Nikon ab 2007 sehr nachhaltig auf Vollformat gesetzt (es gibt mit der D3/D4/D5-Serie, der D700/D750-Serie, der D600/D610-Serie, der D800/D810-Serie, der DF-Kamera gleich fünf Schienen mit Vollformat-Sensoren).
.) Nikon setzt auf Sony-Sensoren und das hat ihnen im Dynamik-Bereich einige Plus-Punkte beschert
Die Goldgräber-Zeiten als Nikon die D3 und D700 auf den Markt gelassen hat sind leider vorbei. Damals hab ich auch zu Nikon gewechselt und es nicht bereut. Deswegen hoffe ich natürlich, dass Nikon sich wieder fängt und sich auf ihre wahren Stärken besinnt.
Grundsätzlich müssen sich Canon + Nikon gemeinsam überlegen, wie sie die Stärken der spiegellosen Kameras auf DSLR übertragen können. Speziell im AF-Bereich verstehe ich nicht, wieso sie nicht den riesigen Bildsensor nicht auf irgendeine Art und Weise nützen. Mir ist schon klar, dass das ein baubedingtes Problem ist, aber jedes Mal wenn ich ein Porträt-Shooting mache, ärgere ich mich, dass es kein Augen-Tracking gibt bzw. ich die Kamera in der Mitte bzw. am Rand theoretisch unterschiedlich justieren müsste (was nicht geht). Bei Kontrast-AF ist es völlig egal wie verstellt die Kombi Kamera + Linse ist. Ein Hybrid-AF-System wäre das Gebot der Stunde.