PDA

Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Nahlinse oder Zwischenringe? What is better?



Chiquita
21.08.2003, 00:14
Hallo Ihr Fotobegeisterten,

für kleine Schnuppertouren in den Makrobreich ist mir ein Makro-Objektiv im Augenblick noch zu teuer. Mir wurden daher Zwischenringe als ideale Lösung in Ergänzung meines 1,8/50mm empfohlen. Doch durch Hinweise in diesem Forum mußte ich erfahren, dass auch linsenlose Zwischenringe ein massiver Eingriff in die Objektivrechnung sein sollen. Daher bin ich jetzt leicht verunsichert.

Nahlinse oder Zwischenringe? Mit welcher Lösung erhalte ich bei Abbildung von Gegenständen (Table-Tops) mit ca. 20 cm Abstand mehr Schärfentiefe? Der 'Ganz-Nahbereich' ist nicht so sehr mein Bereich, eher 10 x15 cm Vorlagen, allerdings keine Repros, I like Schärfentiefe ;-)

Vielen Dank für nette Tipps, Boys!

Tschüß, Britta

HKO
21.08.2003, 00:20
All kostengünstigste Lösung würde ich mir einen ganz kurzen Zwischenring zum 50 mm besorgen, der reicht völlig.

Chiquita
21.08.2003, 00:21

Johanson
21.08.2003, 00:24
Hast du mal den Preis für ein Tamron 90/2,8 gecheckt. Vielleicht bekommst du ja eines gebraucht. Es ist wirklich erstaunlich gut/scharf und ich glaube recht preiswert...!

Chiquita
21.08.2003, 00:29
<i>[Johanson schrieb am 20.08.03 um 23:24:49]

> Hast du mal den Preis für ein Tamron 90/2,8 gecheckt. Vielleicht bekommst du ja eines
> gebraucht.</i>

Für Gebrauchtkäufe bin ich etwas zu ängstlich... was kann da alles schief gehen?

Mark_R
21.08.2003, 01:30
Ich verwende eine +4 Diop. CloseUp
und komm so auf einen Objektabstand beim EF28-135 (normal 50cm) von 16,6cm.

Das ganze kannst Du nach folgender Anleitung berechnen:
Als erstes teilst Du 1/Nahgrenze in m: 1/0,5=2
Danach addierst Du die Dioptrien der Nahlinse zum Ergebnis: 2+4=6
Zuletzt rechnest Du 1/6=0,1666m

Beim EF 50 1,8 kommst Du also auf 16cm (ohne Nahlinse 45cm) bei der Verwendung von 4Diop.

Der Nachteil bei einer Nahlinse ist, dass man eine weitere Linse hat,
somit verstärkt man auch die schon objektiveigenen Schwächen (Verzerrung, Verzeichnung).
Also sollte man auf eine hohe Vergütung achten, oder besser Achromate (bestehen aus 2 Linsen = weniger Chromatische Aberration) benutzen.

Ein Beispiel kannst Du hier sehen:
<a href='http://www.digitale-slr.net/foren/canon/s_details.php?id=104915' target='_blank'>100% Ausschnitt vom D30 File</a>

Die Schärfentiefe ist allerdings immer so eine Sache für sich.
Da muss man schonmal auf F13 oder höher zurückgreifen, sonst wird das nichts.

Zu den Zwischenringen muss Dir jemand helfen, der sich da genauer auskennt.

cu Mark

HKO
21.08.2003, 01:35

HKO
21.08.2003, 02:15
Eins sollte man vorausschicken: bei allen Objektiven ist der Einstelltubus (Bereich) so gebaut, daß für die jeweilige Brennweite eine formatfüllende scharfe Abblidung auf dem Film/Chip erzeugt werden kann für den angegebenen Objektabstand. Man kann, um größer abbilden zu können, nun entweder den Einstelltubus verlängern (Prinzip Zwischenringe) oder die Brennweite verkürzen bei gleichbleibendem Einstelltubus (Prinzip Vorsatzlinsen).
1. Nahlinsen: sie erhöhen die Brechkraft des Systems Objektiv+Nahlinse um die jeweilige, oft direkt angegebene Dioptrienzahl. Eine 50 mm Objektiv hat 1/0,05 m = 20 dpt, was klar macht daß man mit Vorsatzlinsen von 1-3 dpt, wie sie so erhalten sind, nicht viel erreicht, d.h. günstigstenfalls auf 23 dpt kommt, d.h. keine große Veränderung bewirkt. Erheblich mehr ändern sich die Relationen bei längeren Brennweiten, ein 200 mm Objektiv hat nur 1/0,2m = 5 dpt, mit +3 im Beispiel nun 8 dpt. Je länger die Ausgangs-Brennweite ist, desto mehr bewirken Vorsatzlinsen.
2. Genau anders herum stellt sich die Relation dar bei Zwischenringen. Bei langen Brennweiten bewirken Zwischenringe nicht viel, weil hier der Einstelltubus ohnehin sehr lang ist (bei innenfokussionierenden Optiken ist dies noch ein wenig anders, aber nicht grundsätzlich unterschieden), bei kurzbrennweitigen Optiken, die von Natur aus nur einen sehr kurzen Einstelltubus haben, bewirken sie gewaltige Vergrößerungen. Die Zwischenringsätze sind i.d.R. so gebaut, daß sie bei 50 mm Ausgangs-Optik genau 1:1 erreichen.
Grundsätzlich sollet man sich daher nach dem oben gesagten erst einmal überlegen, wovon man ausgehen will, danach fällt die Entscheidung leichter.
Zwei Dinge sind grundsätzlich noch zu berücksichtigen. Zwischenringe bewirken einen Verlängerungsfaktor, ein ganzer Satz Zwischenringe einen von 2 Blendenwerten, um die auch der Sucher dunkler wird. Optisch verändern sie am Ausgangsojektiv natürlich nichts, man muß aber bedenken, daß alle Objektive für einen bestimmten Arbeitsbereich korrigiert werden, so daß sie im Makrobereich oft stark nachlassen. Gerade bei den hohen Ansprüchen der Digi-Chips macht sich das besonders nachteilig bemerkbar.
Vorsatzlinsen schlucken kein Licht, die Güte ihrer Konstruktion bestimmt aber ganz entscheidend die erreichbare Bildqualität. Die einfachen (Hama 1-3 o.ä.) sind völlig unkorrigiert, d.h. bestehen nur aus einfachen Gläsern mit entsprechenden Problemen (s.o). Besser wird die Abbildung mit Achromaten (aus mindest 2 verkitteten Linsen bestehend), mit hochwertigen Achromaten (z.B. die 250D und 500D von Canon) an längeren Brennweiten wird man an einer Digi i.d.R. bessere Ergebnisse erzielen als mit Zwischenringen.
Was man mit welcher Kombi an Vergrößerung erreicht, würde Seiten füllen - ich empfehle Ausprobieren. Ggf. im Einzelfall fragen.

Chiquita
21.08.2003, 08:35
Ist das Schärfentiefe-Verhalten von Nahlinsen und Zwischenringen ähnlich?

Karsten Wenzel
21.08.2003, 09:32
Hi!

Die Schärfentiefe ist von gewählter Blende und Abbildungsmaßstab abhängig, nicht davon, wie man diesen erzielt.

Soll heißen, wenn mit Zwischenring oder Vorlinse der gleiche Bildausschnitt zu sehen ist, ist auch die Schärfentiefe gleich.

Karsten

ehemaliger Benutzer
21.08.2003, 09:56

Anju
21.08.2003, 10:27
Wenn man sich so die Preise fuer Zwischenringe und Nahlinsen ansieht... wie ware es mit einem Cosina/Soligor/Voigtlaender Macro . Das ist zwar ein wirkliche windig gebautes Teil, aber optisch soll es recht gut sein. Du bekommst ein Macroobjektiv bis 1:2 und mit der mitgelieferten Nahlinse 1:1 - die mitgelieferte Nahlinse sollte auch auf das 50er passen. Darueberhinaus hast du ein gemaessigtes Tele als Festbrennweite. Preis ist unter 200EUR.
<a href='http://217.160.170.4/myfactory/Shop/Shop.aspx?ClientID=wf218830839169057999&Shop=1&Type=9&Param=270&Group=22&Language=D' target='_blank'>Cosina 100/3.5 </a>


Andreas

Chiquita
21.08.2003, 10:31
Auf alle Fälle Danke für den Hinweis auf dieses sehr preisgünstige Objektiv.

Anju
21.08.2003, 10:50
<a href='http://www.fotocommunity.de/pc/pc/mypics/254/display/188975' target='_blank'>mit Cosina gemacht</a>

Da sind übrigens auch Fotos mit einem 50er in Retrostellung - das waere auch noch eine Alternative: Ein billiger Retroring und ein altes Objektiv mit manueller Blendeneinstellung oder halt - aber kostet soviel wie das Cosina - den Novoflex Retroring - damit ist dann einiges machbar, wenn Objektive vorhanden sind :
<a href='http://www.anju.de/fototechnik/objektive/novoflexeosretro.html' target='_blank'>Novoflex Retro Adapter</a>

Viele Wege führen in den Macrobreich ;-)
Andreas