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Bernd Wolfermann
03.12.2002, 14:43
Erfahrungsbericht der Canon 1Ds

Diese Zeilen fallen mir nicht leicht, da ich mich hierdurch oute, ein neues (evtl. noch unausgereiftes) Produkt für eine Unsumme von Geld gekauft zu haben.

Allgemeines:
Wer die EOS 1D kennt, der kennt eigentlich schon die 1Ds. Die Bedienung ist auch weitgehend identisch mit der analogen 1V. Das Gehäuse macht einen sehr wertigen und massiven Eindruck und ist komplett aus einer Gusslegierung gefertigt. . Die Gehäuseoberfläche ist im Gegensatz zur EOS 1V nicht mehr halb glänzend beschichtet, sondern rau, matt und enempfindlich, ähnlich der Nikon F5.

Geschwindigkeit:
Die Datenverarbeitungsgeschwindigkeit ist im Vergleich zur D60 merklich langsamer geworden. Das Speichern, wie auch die Rückschau des aufgenommenen Bildes dauern schon ein paar Sekunden. Für mich bedeutet das, nach der Aufnahme auf das Rückschaubild zu warten. (unbefriedigend aber vermutlich Stand der Technik)

Autofokus:
Der Autofokus gehört mit Sicherheit zu den schnellsten und empfindlichsten, die es derzeit am Markt gibt. Mit Objektiven der Lichtstärke 2,8 (und dem EF 70-700 f/2,8 mit 1,4-fach Konverter), stehen 7 Kreuzsensoren zur Verfügung, die restlichen 38 Messfelder arbeiten als Liniensensoren, die aber spürbar empfindlicher reagieren, als der zentrale Kreuzsensor der D60. Selbst bei extrem schwierigen Lichtverhältnissen arbeitet der AF sehr schnell und empfindlich. Die 45 Messfelder sind hauptsächlich für die Sportfotografie gedacht und finden im täglichen Betrieb wenig Verwendung.

Belichtungsmessung:
Die Canontypischen Belichtungseigenarten sind auch erhalten geblieben. Die Mehrfeldmessung arbeitet so stark AF-Meßfeldabhängig, dass ich von einer AF-Meßfeldverknüpften Selektivmessung sprechen würde – keinesfalls von einer Mehrfeldmessung (für Sportaufnahmen aber sehr hilfreich). Für Architektur- und Landschaftsfotografie wird vermutlich nur die mittenbetonte Integralmessung in Verbindung mit Messwertspeicherung in Frage kommen.
Die Spot- und Multispotmessung sind natürlich vorhanden und sehr hilfreich.

Bildqualität:
Auf Grund des anhaltend schlechten Wetters bin ich noch nicht zum ausführlichen Testen gekommen. Bei diversen Tests in Innenräumen ist mir ein sichtbares Rauschen, selbst bei ISO 50 / 100, aufgefallen. Im direkten Vergleich ist die D60 deutlich rauschärmer als die 1Ds! Bei einem Telefonat mit einem Canon CPS –Mitarbeiter erhielt ich die Antwort, dass die 1Ds für Studioaufnahmen mit Studioblitzsystemen entwickelt wurde und auf Grund der Chipgröße und Chipempfindlichkeit rauschanfälliger ist, als der einer D60!?!? (Kopfschüttel – sehr unglaubhaft).
Nachdem die Rauschunterdrückung angeblich erst ab 1/30sek. funktioniert, hoffe ich, dass diese nach einem Firmwareupdate schon etwas früher greift und somit das leicht sichtbare Rauschen minimiert.

Objektive und deren Randunschärfe:
Diese von allen befürchtete Problematik wird für alle 1Ds-Besitzer ein Hauptthema werden. Bisher konnte mich nur das EF 24-70 f/2,8 L USM und das EF 70-200 f/2,8 L USM zufrieden stellen. Andere Zooms kämpfen extrem mit dem zu starken Randabfall und kaum unterhalb der Blende 8 oder 11 einsetzbar.
Tests mit einem noch vorhandenen EF 28 f/1,8 USM verliefen ernüchternd. Deutliche chromatische Aberration und extremer Randabfall machen dieses Objektiv auf der 1Ds unbrauchbar! (Auf der D60 war es sehr gut)

Software:
Die mitgelieferte Software entspricht weitestgehend der Software der D60. Besonders positiv ist mir das FileViewerUtility aufgefallen, bei dem die Bearbeitung von RAW-Bildern schneller und übersichtlicher von Statten geht. Des Weiteren kann diese Software auch die während der Aufnahme aktiven AF-Messfelder in das Bild einblenden.
Die Software Remotecapture ist natürlich in Verbindung mit einem 10 Meter langen Firewirekabel sehr hilfreich bei Studioarbeiten.

Resümee:
Die Kamera ist für einen Hobbyisten wie mich ein purer Luxus und nichts anderes.

mc
03.12.2002, 15:46
Hallo Bernd

Vielen Dank für diesen Selbstkritischen Bericht!
Ich entnehme das du rein aus Hobbygründen fotografierst. Hut ab zum Kauf der 1Ds.
Da du wohl auch eine D60 besitzt kannst du ja bei besserem Licht (Wetter) gut beide Systeme miteinander vergleichen. Dauaf freue ich mich schon :)

Gruß
Ralph

Axel Kottal
03.12.2002, 18:23
Hallo Bernd,
ich finde es ausgesprochen fair von dir, dich so kritisch mit dieser Kamera (die ja so etwas wie ein Traum für die meisten von uns sein dürfte) auseinanderzusetzen!
Das mit dem Rauschen finde ich natürlich sehr bedenklich, zumal ja gerade die D60 da wirklich beispielhaft ist.
Ausserdem möchte ich bei dieser Gelgenheit wirklich einmal die Frage stellen: brauchen wir wirklich Vollformat(KB)-Bildsensoren? Wofür?. Die Bildauflösung von 8-12 Mpix wird sicherlich auch mit der CMOS-Grösse der D60 zu erreichen sein und der Hauptgrund, dass wir die Weitwinkelobjektive wieder voll einsetzen können, erweist sich zunehmend als hinfällig, da die meisten WW eine entsetzliche Abbildungsleistung bieten.
Darum: lasst uns den Brennweitenbonus bei den langen Brennweiten (aus meinem DO 4/400 wird dann ein 4/600, und das mit 2kg Gewicht!) und wenn sowieso neue WW konstruiert werden müssen, dann kann das doch gleich für das kleinere Format geschehen. Allerdings hätten dann Käufer von Vollformat-Kameras wirklich die absolute A...karte gegriffen (entschuldigt bitte). Ausserdem gibt es jetzt endlich die Möglichkeit, das ungeliebte Seitenverhältnis von KB (2 zu 3) endlich auf das wesentlich sympathischere 3 zu 4 zu bringen.
Viele Grüsse
Axel

mc
03.12.2002, 18:46
Na ja, wer gerne mal eine 15mm Aufnahme machen möchte (oder gar diese für seinen Beruf braucht) kann dies mit der D60 nicht. Aber mit einer 1Ds gehts, mit Fehlern noch, aber es werden passende Objektive kommen.

Ähhm, was ist an dem 2:3 Bildformat ungeliebt?
Ich möchte kein 3:4.
Jeder Drucker ist auf 2:3 eingestellt und die meisten Filformate auch (und Rahmen usw..)

Gruß
Ralph


Axel Kottal schrieb:

>Hallo Bernd,
>ich finde es ausgesprochen fair von dir, dich so kritisch mit dieser Kamera (die ja so etwas wie ein Traum für die meisten von uns sein dürfte) auseinanderzusetzen!
>Das mit dem Rauschen finde ich natürlich sehr bedenklich, zumal ja gerade die D60 da wirklich beispielhaft ist.
>Ausserdem möchte ich bei dieser Gelgenheit wirklich einmal die Frage stellen: brauchen wir wirklich Vollformat(KB)-Bildsensoren? Wofür?. Die Bildauflösung von 8-12 Mpix wird sicherlich auch mit der CMOS-Grösse der D60 zu erreichen sein und der Hauptgrund, dass wir die Weitwinkelobjektive wieder voll einsetzen können, erweist sich zunehmend als hinfällig, da die meisten WW eine entsetzliche Abbildungsleistung bieten.
>Darum: lasst uns den Brennweitenbonus bei den langen Brennweiten (aus meinem DO 4/400 wird dann ein 4/600, und das mit 2kg Gewicht!) und wenn sowieso neue WW konstruiert werden müssen, dann kann das doch gleich für das kleinere Format geschehen. Allerdings hätten dann Käufer von Vollformat-Kameras wirklich die absolute A...karte gegriffen (entschuldigt bitte). Ausserdem gibt es jetzt endlich die Möglichkeit, das ungeliebte Seitenverhältnis von KB (2 zu 3) endlich auf das wesentlich sympathischere 3 zu 4 zu bringen.
>Viele Grüsse
>Axel

HKO
03.12.2002, 19:22
Das einzige Super-WW, das aktuell zu funktionieren scheint, ist das 16-35L, jedenfalls laut Fred Miranda. Ich denke jedenfalls, daß Canon sich was einfallen lassen muß, um bessere WW zu bauen.
Allerdings ist dies aufgrund der wegen SLR-Bautyp notwendigen Retrofokus-Konstruktion wohl sehr schwierig. Interessieren würde mich, wie sich z.B. das hochgelobte 19 mm Leica schlagen würde. Es gibt ja einen Adapter für Leica an Canon EOS, im extremen WW-Bereich würde ich durchaus auch auf AF verzichten können.
Alternativ würde ich mich mal bei Sigma umgucken. Deren 1,8/20 und 1.8/24 scheinen gut wirklich zu sein, wobei allerdings ausgeschlossen werden muß, daß man mal wieder ein dezentriertes Ex. erwischt.
In jedem Fall aber Danke für den informativen Praxisbericht.

Dirk Wächter
03.12.2002, 19:53
Hallo Bernd,

ja und nun? Kannst Du mit diesen Schwächen leben? Ich meine, wenn die Kamera nicht gerade einen Kleinwagen verschlungen hätte, wäre es ja nicht so schlimm. Aber so...

Was mich am meisten "schockiert" hat ist, dass die Kamera in der Bildverarbeitung und der Rückschau langsamer und das Bildrauschen schlimmer geworden ist. Das ist nämlich genau das, was ich an der D60 so sehr schätzen gelernt habe (und worum mich bislang alle anderen beneiden). Wie sieht es denn mit dem internen Bildpuffer aus, wieviel Bilder in Serie gehen wirklich?

Danke für die Infos.
Gruß. Dirk.

H.P.Kapfer
03.12.2002, 20:17
Ich bin ein bißchen schockiert über den Bericht über die 1Ds,erstens finde ich es sehr lobenswert,daß du so offen über deine Kamera sprichst und
sie als solches nicht über den Klee lobst.Ich war der Annahme,daß es nur
Steigerungen geben kann und keine Flops für dieses Geld,in meinen Augen
ist das gelinde gesagt unverschämt,wenn man es gnädig ausdrückt.
Mein Fotokollege hat den Vorgänger,zudem noch schneller,aber weniger
Pixel und was ich so sehe von ihm,ist allererste Sahne und er ist ganz happy.
mfG H.P.


Dirk Wächter schrieb:

>Hallo Bernd,
>
>ja und nun? Kannst Du mit diesen Schwächen leben? Ich meine, wenn die Kamera nicht gerade einen Kleinwagen verschlungen hätte, wäre es ja nicht so schlimm. Aber so...
>
>Was mich am meisten "schockiert" hat ist, dass die Kamera in der Bildverarbeitung und der Rückschau langsamer und das Bildrauschen schlimmer geworden ist. Das ist nämlich genau das, was ich an der D60 so sehr schätzen gelernt habe (und worum mich bislang alle anderen beneiden). Wie sieht es denn mit dem internen Bildpuffer aus, wieviel Bilder in Serie gehen wirklich?
>
>Danke für die Infos.
>Gruß. Dirk.

Frank R. Weihs
03.12.2002, 20:54
Hallo liebe Mitbelichter,

Bernd´s Erfahrungsbericht und die Reaktionen darauf habe ich mit Interesse gelesen, wie auch die anderen Beiträge in diesem Forum. Im März 2002 begann für mich der professionelle Part der digitalen Fotografie mit der Übernahme der D60. In diesen neun Monaten habe ich rund 30.000 Belichtungen gemacht und eine nicht geringe Zahl dieser Fotos wurden zur Zufriedenheit aller gedruckt. Als langjähriger EOS-1 / EOS-1n Fotograf ärgerte mich ein wenig der Blick "in" den Sucher der D60 - die manuelle Fokissierung im WW-Bereich ist recht schwierig und nur drei AF-Sensoren. Egal, der Faktor 1,6 in der Brennweitenverlängerung brachte mir "lange lichtstarke Tüten" (200/1.8 L + 1.4 Ext. = 448 mm Brennweite bei Lichtstärke 2.5).

Ich muss abkürzen. Am 22.11.2002 holte ich die Ds in Willich. Nun soll´s rund gehen - die Redaktionen erwarten eine Entlastung der Druckvorstufe bez. Farbanpassung/Farbraumwahl, sowie die Möglichkeit der Ausschnittvergrößerung ohne Treppen. Die Chromatische Aberation ist beim 17-35/2.8 L zwar sehr ärgerlich, aber ich kann endlich wieder einen Pkw-Innenraum digital fotografieren. Die Ds erfüllt meine Erwartungen bereits im Anfangsstadium, super handling, top AF, heller Sucher mit auswechselbaren Mattscheiben, etc. Der Layouter ist von der Datei-Qualität trotzt hoher Komprimierung begeistert, wenn es mal ein Titel werden muss, dann mache ich RAW + JPG parallel und schiebe das kleine JPG durch´s Netz für´s Layout. Die RAW-Datei kommt als TIFF konvertiert einen Tag später auf CD-R und wird problemlos ausgetauscht.

Ich muss es noch kürzer machen (ächz, schwer). Für mich ist die Bildqualität das Maß der Dinge, doch wer mit einer missgünstigen Lupe sucht wird immer etwas finden. Die ersten 1.200 Pixies haben mich wirklich überzeugt. Das Teil ist teuer, ok, die Bildwiedergabe ist etwas langsamer, mmhh ja, aber dafür gibt´s ´ne Menge an superfeinen Details und das bedeutet im Klartext: bessere Verkaufbarkeit. Ich muss nicht unbedingt die 17 mm erzwingen, doch wenn ich diesen Winkel brauche, dann habe ich ihn. Lieber habe ich ein ausdrucksstarkes Foto mit (wenn´s überhaupt jemand merkt) CA im Sack, als ein ein verpasstes Motiv. Nix Foto, nix Kohle.
Freuen wir uns auf das, was die Ds noch leisten wird. Wir werden es lesen.

Das sollte nicht so lang werden, aber es zwiebelt mir halt nun mal nicht nur im Auslösefinger. Seht´s mir nach, ich freue mich auf weitere gute Beiträge und dann lese ich nur noch (überwiegend).

Liebe Grüße aus Köln - Whitey

M. Blum
04.12.2002, 01:24
und zwar deshalb, weil die 1Ds die mit Abstand teuerste Kleinbildkamera
weltweit ist. Da hätte man wirklich erwarten dürfen, dass gegenüber
1D und D60 keine Rückschritte gemacht werden.

Der Vergleich mit dem Kleinwagen hinkt. Hier wird nämlich Maybach bezahlt und Mittelklasse geliefert. Insbesondere die vermeidbaren Fehler finde ich absolut unakzeptabel. Wenn Canon bei der D60 weitgehende Rauschfreiheit hingekriegt hat, dann sollte das bei 11MP CMOS auch machbar sein. Da gibts auch keine Ausrede von wegen Studiokamera. Denn erstens würde Rauschen dort ebenfalls sehr stören und zweitens schreibt Canon auch nicht Studiokamera drauf. Da gäbe es auch wahrlich bessere Alternativen (Mittelformat mit Digitalrückteil).

Bisher war Canon mit der 1er Reihe der EOS angetreten Nikon den Rang bei den Profikameras streitig zu machen. Mit gutem Erfolg. Preislich rangiert auch die 1Ds dort ganz oben. Aber eine Kamera abzuliefern, für die es noch keine Objektive gibt, ist so wie wenn man den Maybach erst mal mit nem 190er Dieselmotor austtattet, weil passende Motoren noch nicht entwickelt sind.

Nun wundert mich auch nicht, dass die 1Ds an jeder Ecke sofort verfügbar ist. Offenbar lassen sich die Anwender der 1D mit dem Umstieg mehr Zeit, als Canon sich wünscht. Und wenn die Profis schon abwarten, dann kann ich als non-professional das erst recht. Wenn das nächste eine D8 mit Faktor 1,5 ist, dann kann ich auch weiter warten.

So lange pumpe ich mir dann für extrem-WW-Aufnahmen eine analoge Vorführkamera von meinem Fotohändler mit nem schönen 15er-Objektiv. Irgendjemand wird auch nen guten Trommelscanner haben, damit ich die Dias dann auf den Rechner bringe.

Gruß
Matthias


Bernd Wolfermann schrieb:

>Erfahrungsbericht der Canon 1Ds
>
>Diese Zeilen fallen mir nicht leicht, da ich mich hierdurch oute, ein neues (evtl. noch unausgereiftes) Produkt für eine Unsumme von Geld gekauft zu haben.
>
>Allgemeines:
>Wer die EOS 1D kennt, der kennt eigentlich schon die 1Ds. Die Bedienung ist auch weitgehend identisch mit der analogen 1V. Das Gehäuse macht einen sehr wertigen und massiven Eindruck und ist komplett aus einer Gusslegierung gefertigt. . Die Gehäuseoberfläche ist im Gegensatz zur EOS 1V nicht mehr halb glänzend beschichtet, sondern rau, matt und enempfindlich, ähnlich der Nikon F5.
>
>Geschwindigkeit:
>Die Datenverarbeitungsgeschwindigkeit ist im Vergleich zur D60 merklich langsamer geworden. Das Speichern, wie auch die Rückschau des aufgenommenen Bildes dauern schon ein paar Sekunden. Für mich bedeutet das, nach der Aufnahme auf das Rückschaubild zu warten. (unbefriedigend aber vermutlich Stand der Technik)
>
>Autofokus:
>Der Autofokus gehört mit Sicherheit zu den schnellsten und empfindlichsten, die es derzeit am Markt gibt. Mit Objektiven der Lichtstärke 2,8 (und dem EF 70-700 f/2,8 mit 1,4-fach Konverter), stehen 7 Kreuzsensoren zur Verfügung, die restlichen 38 Messfelder arbeiten als Liniensensoren, die aber spürbar empfindlicher reagieren, als der zentrale Kreuzsensor der D60. Selbst bei extrem schwierigen Lichtverhältnissen arbeitet der AF sehr schnell und empfindlich. Die 45 Messfelder sind hauptsächlich für die Sportfotografie gedacht und finden im täglichen Betrieb wenig Verwendung.
>
>Belichtungsmessung:
>Die Canontypischen Belichtungseigenarten sind auch erhalten geblieben. Die Mehrfeldmessung arbeitet so stark AF-Meßfeldabhängig, dass ich von einer AF-Meßfeldverknüpften Selektivmessung sprechen würde – keinesfalls von einer Mehrfeldmessung (für Sportaufnahmen aber sehr hilfreich). Für Architektur- und Landschaftsfotografie wird vermutlich nur die mittenbetonte Integralmessung in Verbindung mit Messwertspeicherung in Frage kommen.
>Die Spot- und Multispotmessung sind natürlich vorhanden und sehr hilfreich.
>
>Bildqualität:
>Auf Grund des anhaltend schlechten Wetters bin ich noch nicht zum ausführlichen Testen gekommen. Bei diversen Tests in Innenräumen ist mir ein sichtbares Rauschen, selbst bei ISO 50 / 100, aufgefallen. Im direkten Vergleich ist die D60 deutlich rauschärmer als die 1Ds! Bei einem Telefonat mit einem Canon CPS –Mitarbeiter erhielt ich die Antwort, dass die 1Ds für Studioaufnahmen mit Studioblitzsystemen entwickelt wurde und auf Grund der Chipgröße und Chipempfindlichkeit rauschanfälliger ist, als der einer D60!?!? (Kopfschüttel – sehr unglaubhaft).
>Nachdem die Rauschunterdrückung angeblich erst ab 1/30sek. funktioniert, hoffe ich, dass diese nach einem Firmwareupdate schon etwas früher greift und somit das leicht sichtbare Rauschen minimiert.
>
>Objektive und deren Randunschärfe:
>Diese von allen befürchtete Problematik wird für alle 1Ds-Besitzer ein Hauptthema werden. Bisher konnte mich nur das EF 24-70 f/2,8 L USM und das EF 70-200 f/2,8 L USM zufrieden stellen. Andere Zooms kämpfen extrem mit dem zu starken Randabfall und kaum unterhalb der Blende 8 oder 11 einsetzbar.
>Tests mit einem noch vorhandenen EF 28 f/1,8 USM verliefen ernüchternd. Deutliche chromatische Aberration und extremer Randabfall machen dieses Objektiv auf der 1Ds unbrauchbar! (Auf der D60 war es sehr gut)
>
>Software:
>Die mitgelieferte Software entspricht weitestgehend der Software der D60. Besonders positiv ist mir das FileViewerUtility aufgefallen, bei dem die Bearbeitung von RAW-Bildern schneller und übersichtlicher von Statten geht. Des Weiteren kann diese Software auch die während der Aufnahme aktiven AF-Messfelder in das Bild einblenden.
>Die Software Remotecapture ist natürlich in Verbindung mit einem 10 Meter langen Firewirekabel sehr hilfreich bei Studioarbeiten.
>
>Resümee:
>Die Kamera ist für einen Hobbyisten wie mich ein purer Luxus und nichts anderes.
>

hans wagner
04.12.2002, 03:12
hallo freunde,

bevor ihr diese grandiose kamera in grund und boden redet, schaut euch mal lieber den bericht über die neue contax digital an.......
die fängt schon ab 25 asa an, unerträglich zu rauschen.
wird auch als "studiokamera" deklariert und ist nicht viel billiger als die canon.

habe mir die demos bei canon runtergeladen und ausgedruckt.....
und noch dazu auf das neue konica-papier!
glaubt es, oder nicht.ich sage : fantastiko!!

jar
04.12.2002, 09:59
erinnert mich so an meinem umstieg von der A1 zur EOS1.....
siehe: <a href="http://iapf.physik.tu-berlin.de/jbohs/canon_story.htm" target="_blank">mein leben mit canon</a>

ansonsten ist doch wohl festzustellen, die gehäusequalität zielt einwandfrei auf outdoor aktivität, also ist die rauscherklärung im zusammenhang mit studioblitzen doch nonsens, aslo ich bin enttäuscht wenn ich so was lese, gerade als besitzer einer 1v warte ich auf einen digitalen nachfolger. die brennweitenverlängerung( genauer die blickwinkelverkleinerung ) ist für mich nicht so toll, hatte ich schon damals feststellen müssen, daß man manchmal nicht so weit weg kommt um alles aufs bild zu kriegen, war auch der einzige grund bis zu 24 mm objektive zu gehen, um vergleichbares hinzubekommen muß ich nun auf 15-16 mm.
die xxx megapixel braucht wohl fast kein mensch, besser wäre nicht ganz so kleine strukturen zu fertigen, da die silizium fläche sowieso gebraucht wird( für kb-format ), aber die mega pixel müssen wohl als qualitäts und preisargument herhalten, aber wahrscheinlich erwartet der konsument die megapixel wenn er schon so einen großen chip drinhat.
jar

HKO
04.12.2002, 18:16
nochmals nachgegrübelt. Auch in US-Foren waren die Meinungen etzzwas zwiegespalten zum Rauschverhalten, im großen Ganzen kann man aber nicht von besonderem Rauschen reden. Ich denke, daß bernd vielleicht auch ein wenig enttäuscht ist, einfach weil er, wie er ja betont, bei sehr ungünstigem Wetter ausprobiert hat - die Traumbilder gibts dann eben nicht. Fakt ist doch sicher, daß Dateien mit einer riesigen Menge nutzbarer Daten entstehen, die auch Ausschnitte sehr gut zulassen. Nur dafür sind eigentlich die 11 Mpix relevant, denn wo werden sonst jemals so riesige Bilder gedruckt ? Das gegenüber der D60 stärkere Rauschen mag daher kommen, daß hier ja wirklich ungeheure Datenmengen im wahrsten Sinne des Wortes "durchgeheizt" werden müssen - nicht umsonst werden fast alle 6x6 Digibacks aktiv gekühlt.
Trotzdem ist die WW-Problematik sicher eklatanter, weil hier keine Lösung aktuell in Sicht ist. Vielleicht besinnt sich ja Canon und baut ein(ige) optimierte WW. Ansonsten wird nur bleiben, einfach die schlechten Bildränder zu akzeptieren, oder sogar, wenn man mit 14 oder 15 mm fotografiert, in den meisten Fällen einfach wegzuschneiden.

Dirk Wächter
04.12.2002, 19:11
HKO schrieb:

>...Ansonsten wird nur bleiben, einfach die schlechten Bildränder zu akzeptieren, oder sogar, wenn man mit 14 oder 15 mm fotografiert, in den meisten Fällen einfach wegzuschneiden.

Hallo Horst, das nenne ich aktive Brennweitenverlängerung...;-)

Gruß. Dirk.

joergstraller
04.12.2002, 19:56
Nun, ich denke Du wirst Dich mit der Kamera schon noch anfreunden. So negativ ist Dein Bericht ja auch gar nicht. Das mit dem Rauschen wundert mich sehr. Fred Miranda hat in seinem Bericht sowohl die Rauschfreiheit als auch das Verhalten bei Nachtaufnahmen über den Klee gelobt: "die D60 war schon gut aber die 1Ds ist nochmal eine Klasse für sich". Auch seine Beispielbilder zeigen das ganz gut. Komisch, komisch....
Trotzdem viel Spass mit dem Teil !
grüsse Jörg

Bernd Wolfermann schrieb:

>Erfahrungsbericht der Canon 1Ds
>
>Diese Zeilen fallen mir nicht leicht, da ich mich hierdurch oute, ein neues (evtl. noch unausgereiftes) Produkt für eine Unsumme von Geld gekauft zu haben.
>
>Allgemeines:
>Wer die EOS 1D kennt, der kennt eigentlich schon die 1Ds. Die Bedienung ist auch weitgehend identisch mit der analogen 1V. Das Gehäuse macht einen sehr wertigen und massiven Eindruck und ist komplett aus einer Gusslegierung gefertigt. . Die Gehäuseoberfläche ist im Gegensatz zur EOS 1V nicht mehr halb glänzend beschichtet, sondern rau, matt und enempfindlich, ähnlich der Nikon F5.
>
>Geschwindigkeit:
>Die Datenverarbeitungsgeschwindigkeit ist im Vergleich zur D60 merklich langsamer geworden. Das Speichern, wie auch die Rückschau des aufgenommenen Bildes dauern schon ein paar Sekunden. Für mich bedeutet das, nach der Aufnahme auf das Rückschaubild zu warten. (unbefriedigend aber vermutlich Stand der Technik)
>
>Autofokus:
>Der Autofokus gehört mit Sicherheit zu den schnellsten und empfindlichsten, die es derzeit am Markt gibt. Mit Objektiven der Lichtstärke 2,8 (und dem EF 70-700 f/2,8 mit 1,4-fach Konverter), stehen 7 Kreuzsensoren zur Verfügung, die restlichen 38 Messfelder arbeiten als Liniensensoren, die aber spürbar empfindlicher reagieren, als der zentrale Kreuzsensor der D60. Selbst bei extrem schwierigen Lichtverhältnissen arbeitet der AF sehr schnell und empfindlich. Die 45 Messfelder sind hauptsächlich für die Sportfotografie gedacht und finden im täglichen Betrieb wenig Verwendung.
>
>Belichtungsmessung:
>Die Canontypischen Belichtungseigenarten sind auch erhalten geblieben. Die Mehrfeldmessung arbeitet so stark AF-Meßfeldabhängig, dass ich von einer AF-Meßfeldverknüpften Selektivmessung sprechen würde – keinesfalls von einer Mehrfeldmessung (für Sportaufnahmen aber sehr hilfreich). Für Architektur- und Landschaftsfotografie wird vermutlich nur die mittenbetonte Integralmessung in Verbindung mit Messwertspeicherung in Frage kommen.
>Die Spot- und Multispotmessung sind natürlich vorhanden und sehr hilfreich.
>
>Bildqualität:
>Auf Grund des anhaltend schlechten Wetters bin ich noch nicht zum ausführlichen Testen gekommen. Bei diversen Tests in Innenräumen ist mir ein sichtbares Rauschen, selbst bei ISO 50 / 100, aufgefallen. Im direkten Vergleich ist die D60 deutlich rauschärmer als die 1Ds! Bei einem Telefonat mit einem Canon CPS –Mitarbeiter erhielt ich die Antwort, dass die 1Ds für Studioaufnahmen mit Studioblitzsystemen entwickelt wurde und auf Grund der Chipgröße und Chipempfindlichkeit rauschanfälliger ist, als der einer D60!?!? (Kopfschüttel – sehr unglaubhaft).
>Nachdem die Rauschunterdrückung angeblich erst ab 1/30sek. funktioniert, hoffe ich, dass diese nach einem Firmwareupdate schon etwas früher greift und somit das leicht sichtbare Rauschen minimiert.
>
>Objektive und deren Randunschärfe:
>Diese von allen befürchtete Problematik wird für alle 1Ds-Besitzer ein Hauptthema werden. Bisher konnte mich nur das EF 24-70 f/2,8 L USM und das EF 70-200 f/2,8 L USM zufrieden stellen. Andere Zooms kämpfen extrem mit dem zu starken Randabfall und kaum unterhalb der Blende 8 oder 11 einsetzbar.
>Tests mit einem noch vorhandenen EF 28 f/1,8 USM verliefen ernüchternd. Deutliche chromatische Aberration und extremer Randabfall machen dieses Objektiv auf der 1Ds unbrauchbar! (Auf der D60 war es sehr gut)
>
>Software:
>Die mitgelieferte Software entspricht weitestgehend der Software der D60. Besonders positiv ist mir das FileViewerUtility aufgefallen, bei dem die Bearbeitung von RAW-Bildern schneller und übersichtlicher von Statten geht. Des Weiteren kann diese Software auch die während der Aufnahme aktiven AF-Messfelder in das Bild einblenden.
>Die Software Remotecapture ist natürlich in Verbindung mit einem 10 Meter langen Firewirekabel sehr hilfreich bei Studioarbeiten.
>
>Resümee:
>Die Kamera ist für einen Hobbyisten wie mich ein purer Luxus und nichts anderes.
>

M. Blum
04.12.2002, 21:03
ja, da sind wir dann beim croppen auf 6 MP. Nur leider nicht so
rauscharm, wie bei der D60

Gruß
Matthias



Dirk Wächter schrieb:

>HKO schrieb:
>
>>...Ansonsten wird nur bleiben, einfach die schlechten Bildränder zu akzeptieren, oder sogar, wenn man mit 14 oder 15 mm fotografiert, in den meisten Fällen einfach wegzuschneiden.
>
>Hallo Horst, das nenne ich aktive Brennweitenverlängerung...;-)
>
>Gruß. Dirk.

Flinkbaum
04.12.2002, 22:49
Hallo

Also die Fotos bei dpreview.com fand ich sehr gut !
Allerdings kann für mich die 1Ds machen was sie will : Ich könnt sie mir nie im Leben leisten.
Ansonsten ein kleiner Tipp : Noch ein paar mal drüber schlafen und dann mit ner Tasse Kaffee abends ganz objektiv und unbefangen an die Aufnahmen herangehen. Wetten, daß dann einiges ein wenig anders aussehen wird !

Gruß J.