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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Verständnis Weißablgeich



Stefan Schmid
08.12.2002, 21:02
Hallo zusammen,

weiter unten wurde schon über den Weißabgleich RAW-Format diskutiert. Mir leuchtet es nicht ein, warum es anscheinend *keinen* Unterschied macht, ob man nun ein Stück weißes Papier oder eine Graukarte (18 % grau) nimmt (Zitat Dirk: "Fotografiere zu Beginn der Session die Graukarte oder ein weißes Blatt Papier").
MEINE bisherige Definition für Weißabgleich ist die: Man fotografiert ein Stück weißes Papier, so dass man damit davon ausgeht, dass damit der hellste Punkt in einem Foto als Weiß definiert wird. Richtig?!? Irgendwie wohl nicht, denn was ist, wenn kein Weiß da ist? Wenn ich allerdings die Graukarte als Weiß definiere, würde dies ja bedeuten, dass alles andere 18 % dunkler wird, dies ist aber wohl auch nicht der Fall. Wo liegt mein Denkfehler?

Wer kann mir den Unterschied zwischen einem weißem Papier und einer Graukarte bzw. deren Einsatzzweck erläutern?

Ein etwas verwirrter
Stefan

Dirk Wächter
08.12.2002, 21:33
Hallo Stefan, deswegen hatte ich ja weiter unten auch geschrieben, dass das Wort "Weißabgleich" eigentlich "Farbabgleich" heißen sollte. Du unterliegst einem schweren Irrtum. Der Weißabgleich bestimmt nicht den hellsten Punkt im Bild. Wehe dem, der gleiches denkt!

Mit diesem "Abgleich" wird nur gemessen, wie hoch die Farbtemperatur des Lichtes im Motives ist. Und dazu musst Du der Kamera eine Fläche anbieten, die eigentlich frei von jeglicher Farbe ist. Und dazu eignet sich ein weißes Blatt Papier oder eine Graukarte.

Erkennt jetzt die Kamera (z.B.): "Hier ist aber viel Blau drinnen", wird sie das entsprechend wegfiltern. Und bei allen anderen Farbstichen (Kunstlicht Gelb bis ROT; Leuchtstoffröhren Grün usw...) geht das genau so.

Gruß. Dirk.

Stefan Schmid
08.12.2002, 21:39
Hallo Dirk,

vielen Dank für Deine Ausführungen. Jetzt wird auf einmal alles viel klarer...da war ich ja völlig auf dem Holzweg...das kommt davon wenn man immer mit AWB fotografiert :-))

Gruß und nochmals Danke
Stefan

Dirk Wächter schrieb:

>Hallo Stefan, deswegen hatte ich ja weiter unten auch geschrieben, dass das Wort "Weißabgleich" eigentlich "Farbabgleich" heißen sollte. Du unterliegst einem schweren Irrtum. Der Weißabgleich bestimmt nicht den hellsten Punkt im Bild. Wehe dem, der gleiches denkt!
>
>Mit diesem "Abgleich" wird nur gemessen, wie hoch die Farbtemperatur des Lichtes im Motives ist. Und dazu musst Du der Kamera eine Fläche anbieten, die eigentlich frei von jeglicher Farbe ist. Und dazu eignet sich ein weißes Blatt Papier oder eine Graukarte.
>
>Erkennt jetzt die Kamera (z.B.): "Hier ist aber viel Blau drinnen", wird sie das entsprechend wegfiltern. Und bei allen anderen Farbstichen (Kunstlicht Gelb bis ROT; Leuchtstoffröhren Grün usw...) geht das genau so.
>
>Gruß. Dirk.

macrofoto
08.12.2002, 21:40
Stefan Schmid schrieb:

>Hallo zusammen,
>
>weiter unten wurde schon über den Weißabgleich RAW-Format diskutiert. Mir leuchtet es nicht ein, warum es anscheinend *keinen* Unterschied macht, ob man nun ein Stück weißes Papier oder eine Graukarte (18 % grau) nimmt (Zitat Dirk: "Fotografiere zu Beginn der Session die Graukarte oder ein weißes Blatt Papier").
>MEINE bisherige Definition für Weißabgleich ist die: Man fotografiert ein Stück weißes Papier, so dass man damit davon ausgeht, dass damit der hellste Punkt in einem Foto als Weiß definiert wird. Richtig?!? Irgendwie wohl nicht, denn was ist, wenn kein Weiß da ist? Wenn ich allerdings die Graukarte als Weiß definiere, würde dies ja bedeuten, dass alles andere 18 % dunkler wird, dies ist aber wohl auch nicht der Fall. Wo liegt mein Denkfehler?
>
>Wer kann mir den Unterschied zwischen einem weißem Papier und einer Graukarte bzw. deren Einsatzzweck erläutern?
>
>Ein etwas verwirrter
>Stefan

Hallo Stefan,

dein "Denkfehler" liegt im vermischen von zwei verschiedenen Sachverhalten,
1.Der Belichtungsmessung und
2.Dem „Weiss“ oder besser Farbabgleich.

Deine D60 wird jede neutrale Fläche die du per Automatik oder Belichtungsmesser und ohne Belichtungskorrektur fotografierst als 18% Grau Darstellen. Das ist vollkommen Richtig!
Schwarze Fläche -> 18% Grau
18& Grau -> 18% Grau
Weis -> 18% Grau
Und eben so jeder zwischenwert -> 18% Grau
Dies ist die Basis der Belichtungsmessung schlecht hin.

Weissabgleich macht hingegen Folgendes:
Neutrale Fläche zwischen 0% Grau und 100% Grau wird mit einer Farbstichigen Beleuchtung angestrahlt.
Ergebnis das Grau ist nicht mehr neutral sondern hat z.B. einen rötlichen Farbstich.
Der „Weisabgleich“ kompensiert dies.

Das ist der ganze Zauber.

Mit freundlichen Grüßen
Klaus

jar
08.12.2002, 22:26