PDA

Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Objektivierte Objektivtests



Konrad Hölzl
12.12.2002, 16:46
Hallo Ihr !
Bin soeben neu über dieses Forum "gestolpert". Ich finde es toll, dass sich jemand die Mühe macht und den sicher umstrittenen Versuch unternimmt einen standardisierten Objektivtest für den Hausgebrauch zu entwerfen.
Als stolzer und zufriedener Besitzer einer D60 und mehreren Objektiven (20/2,8 50/1,4 100/2,8 Macro USM 200/2,8L) habe ich selbst schon begonnen Zeitungsseiten zu fotografieren um ein Gefühl für die Leistung der einzelnen Objektive zu bekommen.
Mir gefällt euer Aufbau und die Anordnung des Tests sehr gut und ich werde diesen sicher in der nächsten Zeit mit meinen Objektiven absolvieren.
Was mich noch etwas "verunsichert" hat war der Versuch feste Grenzwerte aus den Ergebnissen herauszubekommen. Hier dürfte es auf jeden Fall bei der Auflösungsgrenze zu sehr subjektiven Bewertungen kommen. Aber auch beim Kontrast konnte ich in einigen Diskussionsbeiträgen einen Interpretationsspielraum entdecken (50 % Einzelpixel oder Linie ?)
Was mir dazu jetzt einfach ad hoc eingefallen wäre ist folgende (hoffentlich nachvollziehbare) Vorgehensweise :
Als Untersuchungsbereich wird ein definierter (zb 10 Pixel x 10 Pixel) Auswahlbereich unter den jeweiligen LP/mm Beschriftungen ausgewählt und davon die Standardabweichung ermittelt.
Der Kontrastpunkt könnte dann bei einer definierten Standardabweichung (z.b. 75 % Luminanz StdAbw) festgesetzt werden.
Für den Auflösungspunkt könnte ein niedrigerer Punkt (z.b. 25 % Luminanz StdAbw) genommen werden.
Die Werte für die Standardabweichung verhalten sich nach meinen Beobachtungen ausreichend genug stetig fallend/steigend. Dadurch wäre eine objektivierbare Grenzsetzung und Bewertung in einem bereich von 1-2 LP/mm Schwankung scheinbar möglich.
Was haltet ihr von dieser Idee ??
Ich habe (leider ;-) ) noch nicht alle Beiträge in diesen Foren gelesen und kann daher nicht sagen ob ein ähnlicher Vorschlag ev. schon einmal gemacht und verworfen wurde.
Weiters wäre sicher die Meinung eines "Sachkundigeren" bezüglich Bild/Grafik Verarbeitung gut um ev. Trugschlüsse in meinem Vorschlag aufzudecken.
Hoffentlich kommt es zu einer konstruktiven Kritik (auch aus falschen Ideen kann man etwas lernen)
macht weiter so mit euren Seiten.
lg konrad

HKO
12.12.2002, 22:21
Du hast es bereits angesprochen: für den Hausgebrauch und mit geringem Aufwand durchführbar. Andererseits sollte ermittelt werden, in welchem Blenden-Bereich die einzelne Optik an der D60 welche Leistung bringt.
Ich bin mir voll bewußt, daß viele Faktoren, gerade aufgrund vieler Tester die Ergebnisse beeinflussen, gerade auch bei der individuellen Auswertung. Vorschläge, wie Du sie machst, könnten sicher zumindest die Auswertung besser standardisieren. Allerdings fürchte ich, daß die anderen, genannten Faktoren größere fehle produzieren, so daß es Pseudogenauigkeit würde, hier solche Auswertungen zu empfehlen/vorzuschreiben. Andererseits könnte sich ja auuch selber jemand die Auswertungen herunterladen, die Auswertungen nachmessen und dann seine eigene Auswertung machen - ich hatte kürzlich ja mal diverse Optiken im Vergleich grafisch aufgearbeitet so dargestellt. Für alle Messungen ist dies aber viel Arbeit - dazu war ich auch zu faul.
Eines interessiert mich: Du jhast das 2.8/20 mm. Es gibt kaum eine Optik, über die widersprüchlicher Ergebnisse veröffentlicht worden sind, von grottenschlecht bis himmelhoch jauchzend. Wie bist Du damit zufrieden ? Wenn Du mal messen willst, Ergebnisse dieser Optik würde mich sehr interessieren.

Konrad Hölzl schrieb:

>Hallo Ihr !
>Bin soeben neu über dieses Forum "gestolpert". Ich finde es toll, dass sich jemand die Mühe macht und den sicher umstrittenen Versuch unternimmt einen standardisierten Objektivtest für den Hausgebrauch zu entwerfen.
>Als stolzer und zufriedener Besitzer einer D60 und mehreren Objektiven (20/2,8 50/1,4 100/2,8 Macro USM 200/2,8L) habe ich selbst schon begonnen Zeitungsseiten zu fotografieren um ein Gefühl für die Leistung der einzelnen Objektive zu bekommen.
>Mir gefällt euer Aufbau und die Anordnung des Tests sehr gut und ich werde diesen sicher in der nächsten Zeit mit meinen Objektiven absolvieren.
>Was mich noch etwas "verunsichert" hat war der Versuch feste Grenzwerte aus den Ergebnissen herauszubekommen. Hier dürfte es auf jeden Fall bei der Auflösungsgrenze zu sehr subjektiven Bewertungen kommen. Aber auch beim Kontrast konnte ich in einigen Diskussionsbeiträgen einen Interpretationsspielraum entdecken (50 % Einzelpixel oder Linie ?)
>Was mir dazu jetzt einfach ad hoc eingefallen wäre ist folgende (hoffentlich nachvollziehbare) Vorgehensweise :
>Als Untersuchungsbereich wird ein definierter (zb 10 Pixel x 10 Pixel) Auswahlbereich unter den jeweiligen LP/mm Beschriftungen ausgewählt und davon die Standardabweichung ermittelt.
>Der Kontrastpunkt könnte dann bei einer definierten Standardabweichung (z.b. 75 % Luminanz StdAbw) festgesetzt werden.
>Für den Auflösungspunkt könnte ein niedrigerer Punkt (z.b. 25 % Luminanz StdAbw) genommen werden.
>Die Werte für die Standardabweichung verhalten sich nach meinen Beobachtungen ausreichend genug stetig fallend/steigend. Dadurch wäre eine objektivierbare Grenzsetzung und Bewertung in einem bereich von 1-2 LP/mm Schwankung scheinbar möglich.
>Was haltet ihr von dieser Idee ??
>Ich habe (leider ;-) ) noch nicht alle Beiträge in diesen Foren gelesen und kann daher nicht sagen ob ein ähnlicher Vorschlag ev. schon einmal gemacht und verworfen wurde.
>Weiters wäre sicher die Meinung eines "Sachkundigeren" bezüglich Bild/Grafik Verarbeitung gut um ev. Trugschlüsse in meinem Vorschlag aufzudecken.
>Hoffentlich kommt es zu einer konstruktiven Kritik (auch aus falschen Ideen kann man etwas lernen)
>macht weiter so mit euren Seiten.
>lg konrad

Konrad Hölzl
13.12.2002, 09:15
Das solche von "Laien" (hier zähle ich mich auch dazu) durchgeführte Tests immer Streuung unterliegen ist für mich schon klar. Meine Idee sollte nur als Ansatz dienen diese Streuung nicht auch noch im Bereich der Asuwertung wesentlich größer zu machen. Zumindest für Besitzer von Photoshop ist diese Auswertung vermutlich genauso schnell wie die Augenauswertung. Gerade die Beiträge zur Augenauswertung (Wo würdet ihr den Punkt hinsetzen ?) haben mich zu dieser Idee inspiriert.
Für den Einzelnen ist aber sicher die Möglichkeit die Testbilder selbst herunterladen zu können und dann auch selbst zu beurteilen sicher unschlagbar.
Zum 20/2,8 :
Ehrlich gesagt ist dies das Objektiv dem ich am meisten skeptisch gegenüberstehe. Nach meinen Erfahrungen (Bildern) sowie dem von mir schon angesprochenen selbst durchgeführten Zeitungstest würde ich es als eher mittelmäßig einstufen. Eine (für mich) akzeptable Schärfe ergibt sich eigentlich erst abgeblendet auf 5,6 oder 8 ansonsten ist in der 100% Bildbetrachtung doch deutlich der Bedarf zur Nachschärfung zu bemerken.
Kontrast würde ich als ausreichend beurteilen und auch (zumindest bei der D60) der Randabfall stellt kein Problem für mich dar. Die Verzeichnung ist ebenfalls als gering für diese Brennweite einzustufen.
Wenn das Objektiv Outdoor verwendet wird ist abblenden vermutlich kein Problem bei Innenraumaufnahmen (zumindest ohne Blitz) aber eher schon.
Zu einem Test nach eurer Anleitung werde ich wohl erst in den Weihnachtsferien kommen. Bin selbst schon gespannt wie meine Objektive hier abschneiden werden. Vor allem da ich nach allem was ich bis jetzt lesen konnte stark davon überzeugt bin, dass die Serienstreuung zumindest bei den nicht L-Objektiven doch sehr groß ist und es daher neben den eigenen Qualitätsansprüchen auch stark auf das Glück (das jeweilige Exemplar) ankommt.

>HKO schrieb:

>Du hast es bereits angesprochen: für den Hausgebrauch und mit geringem Aufwand durchführbar. Andererseits sollte ermittelt werden, in welchem Blenden-Bereich die einzelne Optik an der D60 welche Leistung bringt.
>Ich bin mir voll bewußt, daß viele Faktoren, gerade aufgrund vieler Tester die Ergebnisse beeinflussen, gerade auch bei der individuellen Auswertung. Vorschläge, wie Du sie machst, könnten sicher zumindest die Auswertung besser standardisieren. Allerdings fürchte ich, daß die anderen, genannten Faktoren größere fehle produzieren, so daß es Pseudogenauigkeit würde, hier solche Auswertungen zu empfehlen/vorzuschreiben. Andererseits könnte sich ja auuch selber jemand die Auswertungen herunterladen, die Auswertungen nachmessen und dann seine eigene Auswertung machen - ich hatte kürzlich ja mal diverse Optiken im Vergleich grafisch aufgearbeitet so dargestellt. Für alle Messungen ist dies aber viel Arbeit - dazu war ich auch zu faul.
>Eines interessiert mich: Du jhast das 2.8/20 mm. Es gibt kaum eine Optik, über die widersprüchlicher Ergebnisse veröffentlicht worden sind, von grottenschlecht bis himmelhoch jauchzend. Wie bist Du damit zufrieden ? Wenn Du mal messen willst, Ergebnisse dieser Optik würde mich sehr interessieren.
>