PDA

Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : E-TTL und Verknüpfung mit dem Messfeld



Palu*
03.10.2003, 02:58
Wenn ich als Nikonianer E-TTL richtig verstanden habe, wird beim Vorblitz die Messung mit dem aktiven Messfeld verknüpft, oder?
Ich und viele Kollegen die mit ner 1d durchs Gebüsch hüpfen verwenden jedoch meistens nur das mittlere Feld und lassen dann Fokussieren, verwenden anschließend die Schärfespeicherung und Schwenken anschließend die Kamera so, wie sie das Bild haben möchten. Dann müsste E-TTL doch in vielen Fällen Schrott liefern, da das aktive Messfeld bei der Messung woanders ist, als nachher beim Auslösen. Oder liege ich da falsch? Beispiel: Ich stelle auf eine vorneliegende Person scharf und möchte blitzen. Da ich aber beim Auslösen mit dem Messfeld sagen wir mal auf einer hintenstehenden Person bin, müssten die vorderen doch überblitzt sein.
Gruß
Patrick

Fotofreak
03.10.2003, 09:21
Schärfespeicher (AF-L) heißt ja noch lange nicht AE-L!

Reto Zimmermann
03.10.2003, 09:32

Anju
03.10.2003, 09:58
..die Belichtungsspeicherung.

Andreas

Peter Fuxen
03.10.2003, 11:58
> Da ich aber beim Auslösen mit dem Messfeld sagen
> wir mal auf einer hintenstehenden Person bin, müssten die vorderen doch überblitzt
> sein.

Das ist auch häufig so. Du wirst bei Canon so ein ausgereiftes Blitzsystem wie bei Nikon nicht finden. Sprich doch mal mit Leuten aus der Praxis die ihre Marke nicht vertreten müssen...

Gruß
Peter

Detlev Rackow
03.10.2003, 14:49
Ist das funktionell völlig anders, oder meinst Du, daß die Technik besser optimiert ist?

Ich habe mal gelesen, daß Nikon die Entfernung mit in die Steuerung einbezieht, mir ist aber nicht klar, wie sie dann mit gebouncetem Blitz umgehen.

Das soll jetzt keine Provokation sein, ich hoffe, ich habe mal jemanden vor mir, der mir die Technik erklären kann.

Ciao,

Detlev

Peter Fuxen
03.10.2003, 15:18
> Ist das funktionell völlig anders, oder meinst Du, daß die Technik besser optimiert
> ist?

Die Funktionsweise ist anders. Die Messblitze lassen sich abschalten, es wird nicht nach AF-Feld gewichtet (es sei denn du willst das). Die Ausleuchtung berücksichtigt die Matrixmessung im gesamten, so das es zu sehr ausgewogenen automatischen Belichtungen kommt.

> Ich habe mal gelesen, daß Nikon die Entfernung mit in die Steuerung einbezieht,
> mir ist aber nicht klar, wie sie dann mit gebouncetem Blitz umgehen.

Gar nicht. Die Entfernungsmessung bzw. deren Einberechnung funktioniert nur mit dem Blitz in Normalstellung. Dann allerdings bringt die Entfernungsmessung eine deutlich besser Belichtung in Kombination mit dem Blitz.

> Das soll
> jetzt keine Provokation sein, ich hoffe, ich habe mal jemanden vor mir, der mir die
> Technik erklären kann.

Schon klar. Aber zur genauen Erläuterung muss jemand anderes herhalten, da es ziemlich kompliziert und umfangreich ist. So, daß es von vielen Nikon Usern selbst nicht verstanden wird :-)

Gruß
Peter

KHR
03.10.2003, 15:22
eine kurze verständliche Erklärung findet sich <a href='http://www.nikon-euro.com/nikoneuro_de/analog/de/nikon%20begriffe%20blitzger%C3%A4te.htm#Matrixgest euertes%20Aufhellblitzen' target='_blank'>hier</a>

KHR
03.10.2003, 15:30
Einen Link mit einer kurzen verständlichen Erklärung findest Du ergänzend zu Peters Antwort.
Ich persönlich meine, dass die Blitztechnik von Nikon bessere Ergebnisse liefert. Ich kenne natürlich nicht alle Kameras und kann nur folgende Kameras mit einem Metz-Blitz als Erfahrungswert heranziehen. Nikon F601, F100, F80, Canon EOS30, 33, 3. Mit wachsender Erfahrung im Umgang mit E-TTL wird man aber vergleichbare Ergebnisse erzielen.

Gruß Karl-Heinz

Palu*
03.10.2003, 15:50
<i>[Fotofreak schrieb am 03.10.03 um 09:21:10]

> Schärfespeicher (AF-L) heißt ja noch lange nicht AE-L!</i>
Ja, richtig, hab mich vertan. Meinte natürlich AF-L.
Gruß
Patrick

Detlev Rackow
03.10.2003, 16:03
Die TTL-Beschreibung kann nicht einschlägig sein, weil die Beschreibung wieder auf 'von der Filmebene reflektiertes Streulicht' abstellt. Soweit ich das verstanden habe, bieten die CCD/CMOS-Filter-Linsen-Elemente aber kein reflektierendes Streulicht, so daß die Methode eigentlich ungeeignet scheint.

Bei der 3D-Matrixmessung stellt sich dann heraus, daß Nikon eigentlich ähnlich wie Canon arbeitet, indem auch die Matrixsegmente, die beim Fokussensor liegen, anders gewichtet werden. Siehe hier:

--- Beißkante ---
Die von AF-D-Nikkoren übermittelte Einstellentfernung und die Information, ob und ggf. welches der AF-Messfelder eine Motivschärfe erkennt. Für die richtige Funktion der 3D-Matrixmessung sind somit AF-D-Nikkore Voraussetzung.

Weshalb aber sind Einstellentfernung und Motivschärfe für die Belichtungsmessung von Interesse? Bei kurzen Einstellentfernungen beispielsweise (Nahaufnahme) kann die Kamera die Belichtungsmessfelder, die am Ort der Schärfe liegen, bevorzugen, da in diesen Aufnahmesituationen oft hohe Kontraste im Motiv vorkommen.
--- Schnippel ---

Sprich: Auch Nikon gewichtet mittlerweile abhängig vom Umfeld des gewählten AF-Sensors, und bezieht nur zusätzlich noch die Entfernungsmessung mit ein. Wobei mir nicht klar ist, welche Rolle die Entfernung noch spielen soll, wenn ich ohnehin schon Meßdaten einer Objektmessung habe.

Da ich selbst nur Erfahrung mit Minolta und Canon habe, und bei Canon auch schon ein paarmal mit der Blitzregelung unzufrieden war, gestehe ich Nikon nach anderen Postings schon eine bessere Steuerung zu. Aber vom Grundkonzept her scheinen sie sich bei DSLR nicht wesentlich zu unterscheiden - bis auf die zusätzliche Entfernungsberücksichtigung, die aber beim beliebten Bouncen über die Streuscheibe nicht funktioniert.

Ciao,

Detlev

Peter Fuxen
03.10.2003, 16:14
> vom Grundkonzept her scheinen sie sich bei DSLR nicht wesentlich zu unterscheiden

Ohne näher auf deinen Beitrag jetzt einzugehen, ich meinte nicht die DSLR. Da ist bei Nikon einiges im Argen. Da bin ich mit der Handhabung der Fuji S2 eher zufrieden.

Gruß
Peter

KHR
03.10.2003, 16:48
Wie weit das jetzt bei Nikon-DSLR modifiziert ist und welche Ergebnisse das bringt, weiß ich auch nicht. Da eine Filmebene nicht mehr zur Verfügung steht, erfolgt die Auswertung der Vorblitze wohl nach der Reflexion von den Blendenlamellen. Nikon und Fuji gehen hier ja auch mit der D100/s2Pro unterschiedliche Wege. Interessant wäre hier der nächste Entwicklungsschritt in der D2H i.V. mit dem SB-800. Ob die Einbeziehung der Abstandsinformation gnerell ein ausgewogeneres Ergebnis bringt, ist wohl umstritten. Unter Laborbedingungen sind sicher geringe Unterschiede feststellbar. Aber in der Praxis habe ich bisher mit einer Analogkamera und non D-Objektiv keinen Unterschied zu einem D-Objektiv feststellen können. Allerdings habe ich auch noch nie Vergleichsaufnahmen dahin gehend gemacht. Für mich besteht kein praxisrelevanter Unterschied. Viel auffälliger waren die Unterschiede welche die D30,33 mit dem Metz und auch dem EX550 bei E-TTL dazu im Gegensatz geliefert haben. Die Nikons lieferten ausgewogenere, konstantere Ergebnisse ohne Notwendigkeit, sich weiter mit der Blitztechnik auseinandersetzen zu müssen. Das war bei den Canons nicht der Fall und für mich ein Grund wieder zur bewährten Nikon-Technik zurückzukehren. Ich denke aber trotzdem, dass man zu guten Ergebnissen kommt, wenn man sich entsprechend in das Thema E-TTL-Blitzen einarbeitet und über längeren Zeitraum intensiv damit auseinandersetzt.

Gruß Karl-Heinz

Detlev Rackow
03.10.2003, 17:03
<i>[KHR schrieb am 03.10.03 um 16:48:06]

> Wie weit das jetzt bei Nikon-DSLR modifiziert ist und welche Ergebnisse das bringt,
> weiß ich auch nicht. Da eine Filmebene nicht mehr zur Verfügung steht, erfolgt die
> Auswertung der Vorblitze wohl nach der Reflexion von den Blendenlamellen. Nikon und
</i>

In einem Artikel über die D2H habe ich gelesen, daß bei der die Blitzmessung über im Prismengehäuse eingebaute Sensoren funktioniert. Auf Reflexmessungen jeder Art hat man da also verzichtet.

Ich habe wie gesagt selbst schon über die Blitzbelichtung der 10D geflucht, und kann mir vorstellen, daß Nikon bessere Ergebnisse liefert. Aber die zugrundeliegende Meßtechnik scheint nicht so verschieden zu sein - evtl. kriegt Canon mit anderer Abstimmung der Gewichtungsalgorithmen ja auch noch mehr hin. Mich würde es zumindest nicht stören, nie wieder kalkweiße Gesichter auf dem Foto zu sehen.

Allerdings finde ich, daß Canon die Blitztechnik besser dokumentieren sollte - es ist nicht einzusehen, daß man erst durch leidige Erfahrungen mitbekommt, daß die allgemeine Belichtungskorrektur nur auf Umgebungslicht wirkt, und die Gesamtlichtmenge über den Blitzbelichungskorrekturwert eingestellt wird.

Ciao,

Detlev

KHR
03.10.2003, 17:06
Achtung! Ich meinte natürlich die Lamellen des vorderen Verschlussvorhangs, nicht wie geschrieben die Blendenlamellen. Ich bin auch schon fertig.

Gruß Karl-Heinz