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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Objektive an Digital SLR besser oder schlechter ?



Claus Weisenböhler
22.10.2003, 20:54
Mich würde mal die Meinung von Euch interessieren, was die Anforderungen von Objektiven an im konkreten Beispiel eine Canon 300D im Vergleich zu den analogen Canons angeht.
Auf der einen Seite sind ja die Objektive in der Regel gegen die Ränder zu deutlich schlchter was Verzeichnungen angeht. Ebenso werden die Farbsäume nach außen schlimmer. Von daher sollten ja alle Objektive an den digitalen Kameras besser sein. Doch was ist mit der Schärfe. Muß da nicht aufgrund des kleineren Sensors ein Objektiv für die Digitale um etliches besser sein, um dasselbe Ergebnis zu erzielen ? Oder um es andersrum auszudrücken: wenn man die vielen Objektivtests liest - ist beim geplanten Einsatz an der digitalen Kamera das Hautpaugenmerk auf Schärfe zu legen während sich der Rest meist sowieso verbessert ? Oder kann man sagen - die Schärfe wird zwar in der Mitte um den Faktor 1.5 schlechter aber dafür fällte der starke Schärfeabfall gegen den Rand hin weg.

Gruß Claus

charly gielen
22.10.2003, 21:10
um den Faktor 1,6 schlechter .
Die Anforderungen an das Objektiv werden höher aber deswegen wir ein Objektiv nicht schlechter
charly

Micha67
22.10.2003, 21:17
> Mich würde mal die Meinung von Euch interessieren, was die Anforderungen von Objektiven
> an im konkreten Beispiel eine Canon 300D im Vergleich zu den analogen Canons angeht.

Grundsätzlich: Die Objektive sollen dort, wo vormals ein Film lag, nun auf einem Sensor ein möglichst gutes Bild projezieren, also ganz generell mal das Gleiche tun ;-)

Das klingt banal, soll aber nur andeuten, daß alle Objektive, die früher bereits Spitzenleistungen gebracht haben, dies auch an einem Digitalsensor tun. Einzige Ausnahme sind extreme Weitwinkeloptiken.

> Auf der einen Seite sind ja die Objektive in der Regel gegen die Ränder zu deutlich
> schlchter was Verzeichnungen angeht. Ebenso werden die Farbsäume nach außen schlimmer.
> Von daher sollten ja alle Objektive an den digitalen Kameras besser sein.

Falsch: Da die Bilder auch größer nachvergrößert werden müssen wird der geringere absolute Farbfehler wieder stärker mitvergrößert - und erscheint dadurch in etwa genauso stark wie an Filmmaterial in dessen Bildecke.

Doch was
> ist mit der Schärfe. Muß da nicht aufgrund des kleineren Sensors ein Objektiv für
> die Digitale um etliches besser sein, um dasselbe Ergebnis zu erzielen ?

Naja, die Auflösung muß wegen der erforderlichen Nachvergrößerung im Prinzip höher sein. Dies wird aber durch das Verhalten des Sensors wieder wettgemacht, da - anders als im Film - die Einzelpixel eines Sensors (unabhängig von der Optik) sich nun mal scharf von ihren Nachbarpixeln abgrenzen, während bei Filmmaterial die Silberkörner teils kleiner teils aber teils auch größer sind. Der Film zeigt daher im Kontrast- und Auflösungsverhalten nicht so eine scharfe Leistungskante wie die Sensoren.

Oder um
> es andersrum auszudrücken: wenn man die vielen Objektivtests liest - ist beim geplanten
> Einsatz an der digitalen Kamera das Hautpaugenmerk auf Schärfe zu legen während sich
> der Rest meist sowieso verbessert?

Jein, in erster Linie sollte man auf die Fähigkeit des Objektivs achten, bei der physikalischen Sensorauflösung bereits kontrastreich zu zeichnen. Dies wird ein hochauflösendes Objektiv auch in aller Regel tun, jedoch wird - vielleicht mehr als in der Analogfotografie - der erzielbare Kontrast zum Limit in der Brillianz des Bildes.

> Oder kann man sagen - die Schärfe wird zwar in
> der Mitte um den Faktor 1.5 schlechter aber dafür fällte der starke Schärfeabfall
> gegen den Rand hin weg.

Ganz grob könnte man das in der Tat so sagen, wobei die Schärfe des Objektivs freilich nicht real schlechter wird, sondern der kleinere Sensor einfach eine Nachvergrößerung eventueller Unschärfen erforderlich macht.
Im Gegenteil jedoch, kann eine Objektivauflösung, die oberhalb derer des Sensors liegt, durch diesen einfach physikalisch nicht wiedergegeben werden. Wo an Analogmaterial noch bis zu 100 lp/mm an Auflösung möglich waren, ist beim Sensor derzeit nun mal bei ca. 50-60 lp/mm physikalisch Schluß - und diese werden dann zusätzlich nochmals um Faktor 1,6 stärker vergrößert.