Zwischenringe

[Carsten Bürgel]

Es heisst ja, dass man mit Zwischenringen näher an die Objekte der Begierde heran kann.
Wenn ich ein Tamron 28-300 habe, und die Naheinstellgrenze 50cm ist, weie nahe kann ich dann mit einem 25mm Zwischenring (Kenko) an das Objekt herangehen?

Bin sehr gespannt.

Danke, Gruss Carsten

[Stefan]

[Carsten Bürgel]

Wie meinst du das?
Ich kann doch mit dem Tamron bei 28mm auf 50cm ran gehen und bei 300mm genau so auf 50cm ran gehen. Was ist da dann anders?

Es muss doch einen Wert geben, wo man z.B. sagt, dass sich bei einem 25mm Zwischenring die Entfernung um ca. die Hälfte oder so ähnlich herabsetzt. Oder nicht?

Gruss CArsten

[Stefan]

Also, mit den Zwischenringen erhöhst du den Auszug.

Grob läßt sich das so sagen:

- bei 50mm Brennweite benötigt man 50mm Auszug für den Maßstab 1:1 (bei 25mm ergibt sich 1:2)

- wenn du nun einen 25mm Zwischenring auf das Zoom schraubst bekommst du bei 300mm, beim angenommenen Abbildungsmaßstab von 1:4 => entspricht 75mm Auszug einen Auszug von 100mm, also Abbildungsmaßstab 1:3

- bei 28mm Brennweite kannst du schon ohne den Auszug durch die normale Fokussierung mit einem 25mm Ring einen Maßstab von fast 1:1 erzielen

- danit kannst du den Abbildungsmaßstab berechnen und dann anhand der Brennweite den Aufnahmeabstand

Stefan

[Carsten Bürgel]

Ohje, Auszug? Ich bin bis jetzt höchstens aus meiner alten Wohnung ausgezogen... :)
Ich verstehe im Moment nur Bahnhof! Gehts nicht etwas einfacher?
Kannst du das ganze nochmal (in genau gleichen Sätzen) für die Brennweiten 28, 150 und 300mm erklären.
z.B.
Ohne Zwischenring:
Brennweite 28mm - Abbild: 1:1 - Abstand 50cm
Mit Zwischenring:
Brennweite 28mm - Abbild: 2:1 - Abstand 30cm

Du hast die Sätze in deiner guten Erklärung umgestellt und so komme ich ab einer bestimmten Stelle nicht mehr mit... :(

Gruss Carsten

[Stefan]

> Ohje, Auszug? Ich bin bis jetzt höchstens aus meiner alten Wohnung ausgezogen...

Der Auszug ist bei einem klassischen Objektiv gut zu sehen (z.B. beim Canon 50mm f/1,8). Es wird nämlich beim Fokussieren vorne länger, je dichter man fokussiert. Bei den meisten moderneren Objektiven sieht man dass nicht mehr, da sich im Inneren lediglich einige Linsen gegeinander verschieben.

> Ich verstehe im Moment nur Bahnhof! Gehts nicht etwas einfacher?
> Kannst du
> das ganze nochmal (in genau gleichen Sätzen) für die Brennweiten 28, 150 und 300mm
> erklären.

Brennweite 28 mm (auf unendlich fokussiert) + 25 mm Zwischenring = Abbildungsmaßstab 1:1,1
Brennweite 150 mm (auf unendlich fokussiert) + 25 mm Zwischenring = Abbildungsmaßstab 1:6
Brennweite 200 mm (auf unendlich fokussiert) + 25 mm Zwischenring = Abbildungsmaßstab 1:8

Dabei bedeutet 1:8, dass das Motiv auf dem Sensor/Film achtmal kleiner abgebildet wird als im Original.

Errechnen lässt sich das indem du die Brennweite durch den Auszug teils.

> Ohne Zwischenring:
> Brennweite 28mm - Abbild: 1:1 - Abstand
> 50cm
> Mit Zwischenring:
> Brennweite 28mm - Abbild: 2:1 - Abstand 30cm

Das kann man nicht so sagen. Aus der Brennweite und dem Aufnahmeabstand ergibt sich ein Abbildungsmaßstab bzw. aus dem Abbildungsmaßstab und der Brennweite ergibt sich der Aufnahmeabstand.
Um das zu berechnen benötigt man die Bild- und Gegenstandsweite.

[Gustav Krulis]

Das ist alles vollkommen richtig aber meine Abschlussfrage:
Kann man mit dieser abenteuerlichen Konstruktion auch brauchbare Fotos machen ?

[Stefan]

Ich würde so ein Zoom nie für Makros verwenden