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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : EF 400/5.6 L kaufen oder nicht kaufen...



Dungeon
03.11.2003, 12:14
Hallo

Mir wurde letzte Woche ein solches Objektiv fabrikneu angeboten. Kann allerdings nicht genau sagen aus welcher Quelle es stammt bzw. wie lange es bei diesem Händler schon rumliegt, es wird ja soviel ich weiss von Canon nicht mehr gefertigt.

Nun die Frage: Wie wichtig ist bei 400mm der (hier nicht vorhandene) IS? Gibt es andere Gründe die für oder gegen dieses Objektiv sprechen? Wer würde es kaufen und wer die Finger davon lassen?

Gruss und besten Dank
Dungeon

gonzo
03.11.2003, 12:27
Beim Kauf solltest Du (neben den optischen Eigenschaften) darauf achten, ob die Geli-Blende noch gut arretierbar ist und ob die Stativschelle evtl. wackelt.
Das Objektiv wird auf http://luminous-landscape.com/reviews/lenses/forgotten-400.shtml näher beschrieben und ich kann die Aussagen zur Schärfe dieser Linse nur bestätigen.

Wenn ich für annähernd das gleiche Geld jedoch ein 100-400 IS L USM bekommen könnte, so würde ich dieses bevorzugen. Auch wenn ein Zoom meistens nicht ganz so scharf wie eine Festbrennweite ist: der Bildstabilisator ist (gerade bei 400mm) Gold wert!

JSFotografie
03.11.2003, 12:45
also die linse gebe ich NEVER EVER zurück! :-)

gruß Janosch

Bernd-Wolfermann
03.11.2003, 12:54
Optisch ist es recht gut, jedoch nicht ganz auf dem Niveau der anderen großen festbrennweitigen L's

Die sehr geringe Lichtstärke (Abblenden um 1-2 Stufen steigert die Qualität bei jedem Objektiv) ist das Killerkriterium. Ein Arbeiten ohne Stativ ist nahezu ausgeschlossen.

Es wird noch gefertigt, jedoch nicht mehr in Deutschland verkauft. In den USA ist es ganz normal lieferbar.

JSFotografie
03.11.2003, 13:00
nur bedenken das es deutlich billiger ist als ein 400 f2.8L!!!
und das man NUR mit gutem Licht damit arbeiten kann stimmt nicht! Da es so leicht ist kann man damit sehr gut mitziehen und der AF ist sehr schnell! Ausserdem ist es bei den heutigen DSLR´s kein problem mit iso 400 und größer zu fotografieren!

hier nen Sample mit der 300D 1/640 f9 iso 400
<img src='http://web25.bor-is.de/thumbs/200311/1067860760.jpg' border='0'><br><a href='http://web25.bor-is.de/medium/200311/1067860760.jpg' target='_blank'>Mittelgroßes Bild (800x533) anzeigen.</a><br><a href='http://web25.bor-is.de/zoom/200311/1067860760.jpg' target='_blank'>Originalbild (3076x2052) anzeigen.</a><br><br>

gruß Janosch

r2d10
03.11.2003, 13:09
als alternative empfehle ich dir das 300 USM IS mit 1,4 Konverter, dann hast du eine noch höhere brennweite bei gleicher blende, bist aber um einiges flexibler, und zudem wird der geldbeutel enorm geschont. ;-)))

gruß r2d10

Dungeon
03.11.2003, 13:19
Also das mit der gleichen Blende, der höheren Brennweite und der grösseren Flexibilität seh ich ja ein, aber das mit dem Geldbeutel geht bei mir nicht wirklich auf...
Wenn ich die (Listen-)Preise vergleiche, dann kostet das 400/5.6 L 2490 SFr (ca 1600 €).
Das 300/4.0 L kostet 2690 SFr (ca 1730 €) plus der 1.4x Konverter 748 SFr (ca 480 €), vom 300/2.8 L will ich ja schon mal gar nicht reden...

Gruss Dungeon

Micha67
03.11.2003, 13:20
Mit f5.6 ist man bei 400 mm aus der Hand nur bei bestem Wetter und Offenblende nicht überfordert, solange man den ISO auf 100 lassen möchte.

Somit ist das Einsatzgebiet dieser Linse relativ eingeschränkt. Berücksichtigt man weiterhin, daß es meist um 700-900 Euro kostet, während das 300/4.0 (auch ohne IS) für 550-700 Euro (alles im A-Gebrauchtzustand) löhnt, so wäre mir das universellere Einsatzgebiet der 300mm Brennweite bie Blende 4,0 lieber. Ein Umkonvertieren auf 420/5.6 macht das 300/4.0 am Chip noch ohne sichtbare oder zumindest korrigierbare Qualitätseinbusse mit, während man nie und nimmer ein 400/5.6 herunterkonvertieren kann.

Mal ein Paar generellere Gedanken zu den 'Superteleobjektiven':
In diesem Preisbereich kauft man mehr oder weniger einen exzellent justierten Frontlinsen-Achromaten mit weiterer apochromatischer Korrektur durch hochbrechende Gläser mit anormaler chromatischer Teildispersion. Solange der Frontlinsenachromet richtig perfekt einjustiert ist, kann man das hinten ankommende Licht in verschiedenster Weise durch Umkonvertieren nutzen. Je größer und je besser justiert der Achromat der Frontlinsengruppe ist, desto höher sind die verfügbare Lichtleistung und die Auflösungskraft, die optimalerweise der Beugungslimitation entsprechen sollte (es aber aufgrund von Linsen- und Justagefehlern bis Blende 8 nicht tut).
Dieses Prinzip wurde von Leica mit dem Modul-System konsequent genutzt. Da bei Canon das modulare System nicht implementiert wurde, muß man sich eben mit den sehr ordentlichen EF-Konvertern selbst behelfen. Dabei sollte das Grundobjektiv so hell und kurzbrennweitig wie möglich und so langbrennweitig wie nötig sein. Perfekt geeignet als Grundlage für das 'Hochkonvertieren' sind daher das 135/2.0, das 200/1.8, das 300/2.8 und das 400/2.8. Sehr gut geeignet sind immer noch das 200/2.8, das 300/4.0 (mit oder ohne IS), das 500/4.5 bzw. 4.0 und das 600/4.0. Mittelprächtig geeignet für das Erzielen von Modularität sind die f2.8-Zooms, und weniger prächtig - auch aufgrund der AF-Limitationen -sind die f4.0-5.6 Zooms und das 400/5.6.

Gustav Krulis
03.11.2003, 13:59
perfekt ausgedrückt, daraus ergibt sich auch, dass es zahlreiche preislich günstigere Objektive gibt, mit denen man auch etwas anfangen kann, dieses Objektiv ist ein Kanditat für die Schublade und ich verstehe den Fotohändler, wenn er es dauernd jemanden anbietet.

Gustav Krulis
03.11.2003, 14:12
Die Aufnahme ist ausgezeichnet, aber Leistungsmässig warst du schon am Plafond mit
1/640 sec, f/9,0 und ISO: 400 und das Licht war noch ganz gut, ein Hirsch am Waldesrand in der Morgendämmerung wäre schon ein Zwanzigender durch Verwackeln.

JSFotografie
03.11.2003, 14:15
aber ich bin mehr ein sonnenkind! ;-)

gruß Janosch

Jan
03.11.2003, 14:54
Maximal würde ich dafür 800-1150€ ausgeben. Bekommt man auch, wenn man Glück hat gebraucht oder als Ladenhüter gelegentlich dafür.

Bei 1500€ würde ich wirklich noch ein bisschen sparen und mir evtl. ein gebrauchtes 300/2,8L oder 400/2,8 I L holen.

r2d10
03.11.2003, 17:24
das 300/4L USM IS kostet 1300-1350€

Jan
03.11.2003, 20:00
Wenn´s danach geht, dann ist sicher das 300/4 (mit oder ohne IS - je nach Einsatzbereich) und der 1,4er Konverter die preiswertere und unabhängigere Lösung! Man bedenke auch den Brennweitengewinn von ganzen 20mm (merklich 40mm bei Faktor 1,6!).

Im Netz gibt es einen Vergleich zwischen dem 100-400 IS @ zum 400/5,6 bei Offenblende. Eindeutiger Sieger ist nach den optischen Ergebnissen das 400/5,6!

So ein Vergleich würde mich nun beim 300/4 + 1,4er Konverter und dem 400/5,6 interessieren.

Fazit meinerseits: Will man etwa im Wald bei schlechten Lichtverhältnissen Tiere fotografieren, wo es öfters sein kann, dass man mal bei 400mm mit 1/60 arbeiten muss, dann kommt man um die Objektive mit IS nicht drumherum.

Will man etwa Aussen-Sport fotografieren und 400ASA wird eh einplant, dann ist die Festbrennweite ohne IS eher die bessere Wahl.