Das Beste raushohlen

[Michael Winterstein]

Jedes Objektiv hat ja irgentwo sein Optimum, nur wo ?
Bei welcher Blende und Brennweite haben Opjektive Ihre optimale Abbildungsleistung.

Wenn ich z.B. einen Gegenstand ablichten möchte frage ich mich oft welches Objektiv ich benutzen soll.
Hat sich jemand mal die Mühe gemacht Testbilder in allen Blenden und gängigen Brennweiten von einem Opjektiv gemacht um dann zu sagen: Das Opjetiv XX hat z.B. sein Optimum bei 70mm und Blende 6,7.
Mir würde eine Liste da sehr weiterhelfen.
Gibt es solche listen ?

[Kiwibird]

....kann es nicht geben! (Oder machen keinen Sinn)
Schon die Toleranzen in der Fertigung machen das unmöglich. Es gibt bestenfalls Tendenzen, dass ein bestimmtes Objektiv beispielsweise mindestens 2 Stufen abgeblendet werden sollte...
Bei Zooms ist das dann noch schwieriger... ausserdem möchte ich mich lieber auf meinen persönlichen Eindruck verlassen, als in einer Tabelle nachsehen und dann behaupten, dass dies das Optimum sei....
Wenn ich mal hier so schaue, wer alles, aus welchem Grund auch immer, über die Abbildungsleistung seiner Kamera klagt, dann möchte ich mich nur ungern auf Messungen mit diesen stützen...

Viele Grüße

Volker

[Michael Winterstein]

Meinst Du wirklich die Tolleranzen können so groß sein.
Beispiel:
Ich möchte eine Tonfigur (Höhe etwa 20 cm) fotografieren.
Ich könnte mein 17-40 L nehmen und es damit in allen Brennweiten und Blenden versuchen.
Oder nehme ich doch das 50 1,8 II gehe etwas weiter weg vom Motiv und stelle es auf Blende 6,7 (da ist es bei mir am besten).

[DUJr]

Man sollte sich lieber mehr über aufbau und das Motiv an sich machen als zu überlegen, ob ich mit Blende 6,7 ein etwas! schärferes Ergebniss habe. Mach deine Blende und das Objektiv lieber davon anhänig was für deine Idee für das Bild am besten ist und nicht anders herum! Dein Bild wird nicht besser nur weil du 2% mehr abbildungsleistung aus dem Objektiv herraus geholt hast.

[Kiwibird]

Wie soll ich dir darauf eine Antwort geben? Unterschiedliche Brennweiten ergeben unterschiedliche Bildwinkel und die führen zu unterschiedlichen Perspektiven.

Ich glaube, dass nur du die Entscheidung für dich treffen kannst. Was könntest du denn mit der Aussage, dass das 17-40 bei 17mm Schrott und bei 40mm genial ist anfangen? Würdest du nur noch mit 40mm fotografieren, weil dort das Optimum ist?
Was bringt es dir, dass ein Objektiv bei Blende 11 einfach super ist, du aber das zu fotografierende Objekt vom Hintergrund freistellen möchtest? Machst du das Bild nicht, oder akzeptierst du einen Tick weniger Abbildungsleistung?

Ich bin froh, dass Fotografie wesentlich mehr als nur eine Kette von technischen Daten ist, aber ich weiss auch, das dies hier ein sehr techniklastiges Forum ist :-)

Viele Grüße

Volker

[Firlefanz]

Ich habe auch schon mal an 'solche Listen' gedacht, aber wie schon erwähnt...

* es gibt u.U. grosse Serienstreuungen
* es gibt Tests die schlichtweg ungeeignet sind (wegen des Motivs, des Aufbaus etc.)
* es gibt unterschiedliche subjektive Empfindungen: was ich gut finde muss Dir noch lange
nicht gefallen...
* es mag auch mal an Kameraeistellungen liegen (Profile: Schärfung, Kontrast) dass
unterschiedliche Ergebnisse rauskommen...

Aber das hilft Dir in Deiner Situation auch nicht weiter.

Deshalb:

Setze Dich doch mal am ruhigen Wochenende hin, nimm ein Stativ, nen Fernauslöser (oder Selbstlöser) und ein Kontrastreiches Objekt und schiess mal Fotos bei verschiedenen Brennweiten und Blenden. Alles schön mitteinader kombinieren (Blende/Brennweite) und je Kombination 2-3 Fotos machen. Würdest Du nur eines machen, dann kann es mal sein, dass es doch verwackelt das Ergebniss verfälscht.

Oder, und wohl einfacher:

Man legt sich Objektive zu die hier und sonstwo im Allgemeinen als sehr gut bezeichnet werden. Ich denke, mit solchen Objektiven wird es keine grossen Schwierigkeiten geben und nahezu überall relativ gleiche Leistung bringen.

Als Grundsatz kann man wohl sagen:
* Festbrennweiten sind besser in der opt. Leistung als Tele
* Anfangsblende um etwa 2 Stufen abblenden
* Teleobjektive verlieren im Telebereich an Qualität


Vielleicht hilft Dir das ein bisschen


Sascha

[Michael Winterstein]

Wahrscheinlich hast Du recht, man ist schon sehr technikbelastet und sollte sich mehr gedanken über die Aussage des Bildes machen als über das Optimum an Qualität.
Nur habe ich eine menge Geld in eine Fotoausrüstung gesteckt und möchte natürlich auch das Beste damit raushohlen.
Wenn ich also vor der Wahl stehe welche Optik ich jetzt gerade verwenden soll muß ich die aus den eigenen Erfahrungen mit den jeweiligen Opjektiven treffen.
Ich werde mir mal so eine Liste für meine Opjektive erstellen.
Mir hilft es in meiner Entscheidung dann sicherlich.

Danke und Gruß
Michael

[jar]

crop vielleicht mit dem 17-40 bei 28-35mm

begründung 50mm entspricht der normalen sehgewohnheit, blickwinkel

eventuell noch mal mit dem 50mm quervergleichen und das beste bild nutzen.

blende 8-16 am besten die förderlichste blende wählen wo das objektiv am besten ist.

gruss
jar

[comadeuro]

... für eine ganze Reihe von Objektiven findest du in diesem Forum unter 'Technik -> Objektivtest'.

Eine andere Möglichkeit sind die von den Herstellern manchmal veröffentlichten MTF-Charts, die zeigen ob und wie stark sich die Abbildungsleistung durch Abblenden verbessert. Für ein Beispiel eines MTF-Charts hier <a href='http://www.usa.canon.com/html/eflenses/lenses/ef_50_14/ef_50_14mtf.html' target='_blank'>klicken</a>.

Gruß, Comadeuro

[pabchem]

... das Maximum. Jeder Detektor/optisches System/etc. auch der Mensch ist im mittleren Bereich seiner Spezifikation am Besten.
Soll heißen:
Mittlere Blenden, bei Zooms irgendwo im mittleren Brennweitenbereich, etc.

Sich über Technik Gedanken zu machen finde ich nicht verkehrt, aber Fotografie hat auch viel mit Kunst zu tun, wo Technik oft zuviel 'Brain' braucht... Es ist halt dann wirklich ärgerlich, wenn man ein super Motiv hat oder den einen kurzen Moment hat der ein Bild entstehen läßt ... und dann macht die Technik einen Strich durch die Rechnung: es hat zuwenig Licht, man verwackelt, der AF trifft nicht, das falsche Objektiv ist an der Kamera, die Kamera ist aus... Sch*** Technik... ;-)

In diesem Sinne, viel Glück!

[Gustav Krulis]

Ein wenig muss ich hier wiedersprechen. Von der Logik her stimmt der Gedankengang, auch hinsichtlich der zu verwendenden Blende (also f 5.6-11). Z.B. durch das Brechungsverhalten des Lichts ist f 16 oder f 22 nur zur Gewinnung grösserer Schärfentiefe empfehlenswert, nicht zur Steigerung der Abbildungsleistung.
Damit eine Optik durchgehend eine annehmbare Leistung erbringt, wird insbesondere an den Eckdaten die Optimierung betrieben, das ergibt dann, dass die Leistung durchgängig entsprechend ist, so hat mir das einmal ein Fachmann mitgeteilt. Nun rein hypothetisch: das könnte z.b. bei einem 17-40 mm Objektiv etwa bei 20 mm UND bei 35 mm sein. Beim Frequenzgang von Lautsprechern z.b. wird ähnlich vorgegangen.
Und sonst zählt nur - wie du richtig feststellst - das Ergebnis.
LG Gustav

[Benutzer]

Es gibt für jede Optik eine förderliche Blende und die findest du nur heraus,wenn du einen
Siemensstern oder ein doppelseitige Zeitung an die Garage pinnst und vom Stativ mit Spiegelvorauslösung sämtliche Blenden durchfotografierst und dann die Bilder vergrößerst und genau vergleichst !
Bei verschiedenen Makroobjektiven kann man z.B. genauer sagen,daß die Blende 16 die wahre
(förderliche Blende ist,alles darüber macht das Bild nur schlechter.
H.P.

[pabchem]

... bei Lautsprechern (Boxen) wäre ich vorsichtig: Die Dinger haben mehrere (z.B. drei) Lautsprecher in einer Kiste. Damit sind das schon drei Systeme, die alle in ihrem mittleren Bereich gut sind. Daher macht man ja für höherwertige Boxen den Aufstand mit mehreren Lautsprechern um über den gesamten Bereich eine gute Klangqualität zu erhalten.

Ein uns Fotografierenden näherliegendes Beispiel ist unser Auge: rot-, grün- und blauempfindliche Sinneszellen ergeben die Farbsicht, jede hat ihre eigene spektrale Empfindlichkeit, also auch ihr Maximum. Zusammen ergibt das dann in etwa sowas wie das von Dir zitierte Zoom... Trotzdem liegt da noch die Empfindlichkeit der schwarz-weiß-sichtigen Sinneszellen drüber, also doch wieder ein Maximum in der Mitte, was dann für uns eine verbesserte Grünsicht ergibt, denn in der Mitte des sichtbaren Lichts ist nun mal das grüne... Kann man z.B. aus der <a href='http://www.led-info.de/grundlagen/fa_cie.htm'>CIE-Normfarbtafel</a> ableiten. (NB: <a href='www.led-info.de'>www.LED-Info.de</a> ist eine super Seite, nicht nur wenn's um Licht und dessen Farbe geht!)

Egal: wir verlieren uns in Spitzfindigkeiten. Geh'n wir doch einfach fotografieren und erfreuen uns daran. Trotzdem finde ich es völlig OK sich über die dahinterstehende Technik Gedanken zu machen.

Viele Grüße,
Patrick<a href='http://www.led-info.de/grundlagen/fa_cie.htm' target='_blank'>CIE-Normfarbtafel</a><a href='http://www.led-info.de/grundlagen/fa_cie.htm' target='_blank'>CIE-Normfarbtafel</a>

[pabchem]

Sorry für die vielen Links... M$-IE hat mich erwischt...

[Micha67]

Du hast einen ganzen Bereich mit optimalen Eigenschaften.

Der Sensor hat nun mal eine physikalische Pixelauflösung, die durch Dein 100er Makro und das 50/1.8 mit 2 Stufen Abblendung und bis Blende 11 locker überschritten werden kann.

Du hast also an Deiner Kamera einen ganzen Bereich von Blende 4-11 zur Verfügung, innerhalb dessen zumindest die Festbrennweiten über eine Auflösungskraft verfügen, die jene des Sensors übersteigt. Selbst wenn die Optik einen nicht mehr ganz perfekten Detailkontrast zeichnen sollte, dann ist durch moderates Nachschärfen diese Schwäche leicht auszubügeln.
Das Zoomobjektiv aber solltest Du vielleicht mal am kurzen und langen Ende sowie in einer oder zwei Mittellagen selbst testen, da die Reserven gegenüber der Sensorauflösung nicht gerade extrem groß sein dürften.

[Gustav Krulis]

wobei ich dir auch rechtgebe, jetzt lege ich mein Fachbuch weg und gehe auch wieder fotografieren - gg.