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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Weissabgleich und Filter?



Deuti
11.11.2003, 12:53
Wenn ich einen Filter vorsetze um z.B. das Licht etwas wärmer zu gestalten oder sogar einzufärben, beeinflusst oder zerstört sogar der Weissabgleich die Wirkung (er wird doch im Moment der Aufnahme wirksam)?
Ich habe es noch nicht so ausprobiert und mir kam der Gedanke gerade, denn der Weissabgleich greift doch auf das Licht, das er im Moment der Aufnahme 'sieht', also das was durch den Filter kommt. Wenn dem so ist, dann kann ich die gewünschte Filterwirkung wohl nur nachträglich per EBV einstellen. Sind Filter dann weitgehend überflüssig geworden?
Wie verhält sich das?
Gruß, Henning

jar
11.11.2003, 12:56
weil an der 1D ist der sensor ausserhalb also nicht von filtern betroffen, bei anderen ?????


gruss
jar

Jürgen Witzlack
11.11.2003, 16:21
und nach Belieben Filtern.
Man kann aber tatsächlich ein Filter ersetzen, wenn man eine farbige Vorlage für
den manuellen Weißabgleich verwendet. So kann man zB. einen umfangreichen 'Filtersatz' in Form etlicher Bilder am Anfang der Speicherkarte unterbringen. Aber es gibt eine Einschränkung: Der Weißabgleich ändert ja nur die Farbtemperatur. Ob man da auch grüne Filter hinbekommt ?
Achtung: Je röter die Farbvorlage desto blauer der imaginäre Filter ;-)

Guenter H.
11.11.2003, 16:37
der Sensor an der 1D ist zusätzlich (!) ausserhalb. Der Weissabgleich wird grundsätzlich intern gemessen, der Aussensensor liefert zusätzliche Informationen.

An der 10D wird der Weissabgleich ausschliesslich intern gemessen, jedwedes Filter, das zur Erzielung von Farbeffekten vorgesetzt wird, versucht die Kamera herauszurechnen.
Insofern macht es keinen Sinn, da diese Filter vielmehr zu unerwünschten Effekten führen können.
Also entweder manuellen Weissabgleich und damit die Einstellung auf bestimmte, gewollte Falschfarben oder nachträgliche Einstellung über die EBV.
Gruesse
Guenter

bleibert
11.11.2003, 17:31
Nur beim automatischen WB wird die Farbtemperatur im Moment der Aufnahme angeglichen. Bei den festen Voreinstellungen (Sonne, Blitz, Kunstlicht,...) oder dem manuellen WB (der ja dann gespeichert wird), kannst Du wie bei analog Filtern.

Allerdings sind monochrome Farbfilter, wie Farbkonversionfilter zur Lichttemperaturkorrektur oder 'richtige' Farbfilter, wie Rot-, Grün- oder Gelbfilter (die allerdings eher in s/w eingesetzt werden) wirklich überflüssig. Die Farbkorrekturen kannst Du ohne Qualitätseinschränkungen gegenüber Glasfiltern mit folgenden Vorteilen per EBV machen:

- keine zusätzliche Glasfläche (optische Beeinträchtigung)
- kein Lichtverlust durch Verlängerungsfaktor
- Filterstärke stufenlos regelbar
- einzelne Bereiche lassen sich gezielt filtern, auch in verschiedenen Farben
- nachträgliche Änderung der Filterfarbe oder -stärke möglich.

Nur die Effekte der speziellen Farbpolarisatoren lassen sich nicht per EBV simulieren.

Gruß
Dennis.

Gustav Krulis
11.11.2003, 22:54
Wenn du den Weissabgleich durchführst und dann einen Filter vorsetzt beeinflusst das natürlich den vorher durchgeführten Weissabgleich und die Wirkung des Bildes wird entsprechend verändert. Wenn du nachher wieder einen Weissabgleich machst, neutralisiert das natürlich die Wirking des Filters wieder. Aus diesem Grund sollte man eigentlich Filter wie Skylight, Warmton usw. nicht verwenden sondern erforderlichenfalls einen neuen Weissabgleich durchführen.
Abgesehen davon, dass durch solche 'Farbfilter' die Brillanz gedämpft wird, ist jede zusätzliche Glasfläche eine Qualitätsminderung fürs Bild, ich verwende nur Cirkular-Polarisationsfilter oder UV-Filter als Schutzfilter, wenn echt dauernd Wasser auf die Frontlinse kommt (starker Regen, Wasserfall, oder extremer starke Staubentwicklung.
Wenn du aber Farbeffekte haben willst (z.B. Cokin-Filter), dann nicht einen Weissabgleich nach dem Aufsetzen machen.
Eigentlich haben alle diese 'Farbfilter' mit der digitalen Fotografie ihre Berechtigung verloren. denn alle diese Effekte sind leicht mit dem Photoshop zu machen, Zusatzeffekte gibt es als PlugIns in den verschiedenen Preislagen (z.B. Niks Color Effex).
Nicht überflüssig sind also z.b. Polfilter, gewisse Effektfilter und Infrarotfilter.
Gustav
Gruß, Henning

Kasimir (abgemeldet)
12.11.2003, 13:22
ist der Einsatz von Farbfiltern durchaus sinvoll.
Die Kamera hat eine begrenzte Dynamik und sie arbeitet grundsätzlich mit drei Farben - RGB. Wenn wir mit nicht neutraler Beleuchtung arbeiten überwiegen manche Farbanteile. Die Sensoren für diese Farbe werden sehr schnell überbelichtet, die anderen dagegen ersaufen im Schatten. Man kann es sehr gut bei Aufnahmen im künstlichen Licht beobachten - Rot überwiegt, oder abends beim blauen Himmel - Blau überwiegt beobachten. Wird eine Farbkomponente ausgefressen, so bekommen wir später bei Farbabstimmung Farbstiche in hellen Partien. Es war schon früher diskutiert, dass trotz gut zentrierten Histogramms die Lichter ausgefressen waren. Die Kamera muss knapper belichten um die Lichter nicht zu verfälschen. Die Bildqualität sinkt - Schatten leiden.
Ein Farbfilter kann die Farbtemperatur und Farbstiche normalisieren und dadurch die Kameradynamik beim gegebenen Licht erheblich steigern.

Kasimir

bleibert
12.11.2003, 17:47
Guter Punkt, Kasimir. Hatte ich noch gar nicht dran gedacht. Also, falls ich wirklich mal bei stark farbstichigen Licht fotografieren sollte, und diesen Effekt nicht im Bild haben will, Ist es bestimmt eine gute Idee, einen passenden Konversionsfilter vorzusetzen. Aber wie soll ich den ermitteln? Ich könnte zB einen manWB auf 5000K (D50-Normlicht) machen, eine Grauekarte fotografieren, und dann sehe ich ja den Farbstich. So könnte man wenigstens schätzen, welche Folie man braucht. Genau geht das wohl nur mit Colormaster, oder? Nicht billig, der Spaß.

Gruß
Dennis.

tigerbaendigerbv
12.11.2003, 23:13
Hy,

wie siehts denn mit dem Einsatz von Graufiltern zum verlängern der Belichtungszeit aus?? Und wie wirkt sich der Einsatz von Grauverlauffiltern zum angleichen von zu starken Kontrastumfängen aus???

Gruß aus Hessen

bleibert
13.11.2003, 23:04