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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Verständnisfrage AF: wieso sind lichstarke Linsen schneller



Markus
07.01.2004, 11:44
hi
mal eine Verständnissfrage:
soweit ich dass immer gelesen habe ich z.B. ein EF 2.8/300L schneller im AF
ist als mein 4.5-5.6/100-400L.

liegt das auch an der Lichtstärke ?? und wenn ja warum ?
USM haben ja beide. wäre dann ein 2.8/300L IS USM auch schneller als ein 4.0/500L IS USM. und würde man den unterschied merken ?
würde mich nur mal so interessieren.

Markus

Ingo Quendler
07.01.2004, 12:01
je mehr er davon bekommt, desto schneller und exakter kann er reagieren, denke ich jetzt einfach mal so.

Je größer die Anfangsblende eines Objektivs also ist, deste mehr Licht fällt auf den AF-Sensor.

Bernd-Wolfermann
07.01.2004, 12:01
Die AF-Geschwindigkeit hängt von der zu bewegenden Masse, der Leistung des AF-Motors und der Lichtstärke des Objektivs ab. Es sind sehr viele Faktoren, die eine generelle Aussage nicht zulassen.

Das EF 300 f/2,8 fokussiert aber deutlich schneller als ein EF 100-400.

Ingo Quendler
07.01.2004, 12:03
etc. vorraus.

Benutzer
07.01.2004, 12:41
Eine Antwort aus den Anfangstagen des EOS-Systems. Die Ur-EOS 1 hatte einen AF-Kreuzsensor, der nur bis Lichtstärke 2,8 seine Kreuzcharakteristik bewahrte. Sobald weniger Anfangslichstärke da war, wurd aus dem empfindlichen Kreuzseensor ein weniger empfindlicher Horizontalsensor. Auch wenn die AF-Sensoren heute viel ausgefeilter sind, so bringt Lichtstärke IMMER ein Plus wenn es um das Ansprech- und Nachführverhalten des AF geht. Wobei bei letzterem natürlich die Objektivkonstruktion eine große Rolle spielt. Ein vergleichsweise 'riesiger' Ultraschallringmotor im 2,8/300 'zieht' eben mehr durch als der vermutlich deutlich kleinere im 100-400 Zoom. Und dazu gesellt sich die Lichtstärke f/5,6 (zumindest bei 300 mm) gegen f/2,8 der Festbrennweite.
RJ

mrd
07.01.2004, 16:18
Im Englischen werden lichtstarke Linsen 'fast lens' genannt. Daher wohl die verwirrung.

--> Lichtstärke hat nichts mit AF Geschwindigkeit zu tun.

Grüsse
Rufer

Micha67
07.01.2004, 17:04
... bei den 'dunklen' Objektiven mit z.B. Blende 5,6 die Austrittspupille sehr klein ist und die AF-Genauigkeit durch diesen Parameter der Auwstrittpupillengröße limitiert wird. Deswegen macht ja auch der AF-Sensor der zweistelligen EOSse bei Blende 8 schlapp, während die feiner auflösenden Zentralsensoren der einstelligen EOSse erst eine Blende später aussetzen. Das hat übrigens nichts mit der Bildhelligkeit zu tun, die auch bei Blende 16 im Sonnenschein noch hoch genug wäre. Nur wegen des Arbeitsprinzips wäre die Fokusgenauigkeit dann nicht mehr ideal.

... bei den ganz hellen Objektiven (50/1.0 und 85/1.2) weil dort 1. sehr hohe Massen von nicht allzu kräftigen Motoren bewegt werden müssen und weil 2. der AF dort extrem exakt sitzen muß, da die Schärfeebene dort im Portrait-Maßstab deutlich geringer al 1 cm tief ist. Es ist also Genauigkeit wichtiger als der allerletzte Speed des AF-Systems.

Bei den 'mittelhellen Objektiven' (Anfangsöffnung f1.8-f5.6) sind der Antrieb (Kraft, Schrittweite, Beschleunigungs- und Verzögerungsgeschwindigkeiten), die bewegte Masse und die Steilheit der Übersetzung entscheidend für die Geschwindigkeit. Die Kameras selbst sind dank modernerer Elektronik mittlerweile weniger limitierend.

Fred Lüdemann
07.01.2004, 19:13
Nach meinem Verständnis hat der Ausdruck 'fast lenses' nichts mit einem vorhandenen Autofokus oder der Schnelligkeit des Autofokus zu tun.
Im englischen werden auch Filme mit höhrere Lichtempfindlichkeit als 'fast films' bezeichnet.

Ich könnte mir vorstellen, daß diese Ausdrücke in den kürzeren (schnelleren) Belichtungszeiten begründet sind, die diese Objektive und Filme möglich machen. Ist aber nur eine Vermutung.