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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Sigma 70-200/2.8 an der 10D - einige Fragen



ts-power
17.01.2004, 20:03
Hallo liebe Gemeinde!

Ich benötige noch ein ordentliches Tele. Ausgesucht hatte ich mir eigentlich das Canon 100-400 IS USM, aber da streikt mein Geldbeutel. Also bitte nicht auf dieses oder auf das 70-200/4 L Objektiv verweisen!

Ich habe mich eigentlich schon für das Sigma 70-200 / 2.8 entschieden (wg. 2.8!!!), doch nachdem ich gestern Nacht die Suchfunktion benutzt habe erhielte ich viele geteilte Meinungen :-(
Vielleicht könnten mir einige 'Sigma-Besitzer' folgende Fragen beantworten:

1. Wie zufrieden seid ihr mit Schärfe, Kontrast und Brillanz (je bei 70/200mm)
2. Wie schaut es mit den Sigma-Konvertern aus? Welche habt Ihr und wie zufrieden seit ihr mit denen?
(Habe einen 2x Sigma-Konverter bereits daheim)
3. Oder doch eher das Sigma EX 100-300/4 mit 1,4x Konverter?
4. Woran ich jetzt vielleicht noch nicht gedacht habe.

Ich hatte das Canon 75-300 IS und möchte, wenn möglich, bis ca. 400mm Brennweite erzielen um bei Tageslicht teils statische teils dynamische Aufnahme machen zu können (ich weiss, das spricht fürs Canon 100-400 IS - aber der Preis)!

Werde es voraussichtlich mit einem Einbein verwenden daher sollte das mir bekannte Gewicht keine so große Rolle spielen.

Würde mich freuen wenn hier einige 'Sigma-Besitzer' ihre Erfahrungen weitergeben würden! Auch gerne einige Bilder (sehr gerne auch mit Konverter!!!!).
Vielen Dank im Voraus!

Thomas

Bernd-Wolfermann
17.01.2004, 20:12
Ich bin erst vor wenigen Tagen auf der Suche nach einem längeren Teleobjektiv gewesen und habe mich für das Sigma EX 100-300 f/4,0 entschieden.

Es ist qualitativ hervorragend. Die Schärfe- und Brillanzleistung liegt auf aller höchstem Niveau und ist kaum noch zu übertreffen. Abblenden auf f4,5-5,6 reicht für diese Qualität aus. Bei Blende 4,0 ist es immernoch sehr sehr gut. (Konvertererfahrungen fehlen noch).

In einem älteren Test in Colorfoto hat es die gleichen Schärfewerte wie das Leica 80-280 erreicht und lag somit um 15-20% über allen anderen. (Bitte nicht wieder die Colorfotodiskussion beginnen).

Sebastian Stumpf
17.01.2004, 20:16
Hallo Thomas,

ich habe das Sigma und bin mit der Bildqualität sehr zufrieden. Was mich an dem Objektiv aber stoert ist, dass es 'falschrum' zoomt. D.h. um näher ran zu zoomen, muss man gegen den Uhrzeigersinn drehen. Bei den original Canon ist das genau umgekehrt und deswegen passiert es mir oft, dass ich aus gewohnheit wegzoome, obwohl ich näher ran will: wenn es schnell gehen muss (z.B. Sport) ist das halt schon ärgerlich.

Gruss
Sebastian

guido
17.01.2004, 23:23
ich habe das sigma an der 10d, habe aber noch nicht genügend testbilder machen können, um etwas über die qualität aussagen zu können.

ich habe schon sehr oft gelesen, dass das 100-300 ein absolutes schärfemonster sei, doch es ist mir zu lang (von der brennweite her), schwer und nicht lichtstark genug. man kann mit starkem konverter keinen af mehr benutzen und das sucherbild ist mir dann auch zu dunkel.

selbst sigma sagt, dass das 100-300 leicht vorne liege, aber abgeblendet auf 4,0 stehe das 70-200 ihm in nichts nach. du hast aber noch die 2,8er reserve...

Odin_der_Weise
17.01.2004, 23:30
Wobei in der Argumentation aber schon ein Haker ist: Es ist dir von der Brennweite her zu lang und gleichzeitig bemängelst du, daß man keinen starken (2fach?) Konverter damit vernünftig betreiben kann. Bei ca. 400 haben beide (Sigma 70-200 2.8 und SIgma 100-300 4.0) Blende 5.6 und ich denke das 100-300 wird das deutlich bessere Abbild liefern. Wenn mir 200mm reichen dann würde ich zwischen dem Sigma 70-200 2.8 (was ja schon abgeblendet werden sollte) und dem Canon 70-200 4.0 entscheiden. Sofern ich vorher weiß, daß mir 200mm nicht reichen würde ich nicht mehr zum SIgma 70-200 2.8 greifen sondern wenn schon dann zum 100-300 -> im Bereich bis 200mm sind die Ergebnisse bei ähnlicher Blende annähernd gleichwertig, da das 100-300 kaum abgeblendet werden braucht und darüber hinaus ist das 100-300 dem 70-200 mit Konverter ebenfalls überlegen.

Odin_der_Weise
17.01.2004, 23:33
Ich hatte vor 3 Wochen die Möglichkeit beide Objektive direkt zu vergleichen, bis dahin war das Sigma eindeutig mein Preisleistungsfavorit, hier mein Bericht (kopiert aus einem anderen Forum, geschrieben unmittelbar danach):

So, heute habe ich mal das SIgma 100-300 4.0 EX und das Canon 100-400 4.5-5.6 IS längere Zeit testen können - an einer 300D versteht sich. Mal einige gesammelte Feststellungen:

1.) Das Canon bietet bei ca. doppeltem Preis (1600 zu 850 EUR) 100mm mehr Brennweite und einen IS, bedenkt man, daß man das SIgma mit einem 170 EUR TK auf ein 140-420 5.6 bringen kann, ist also zunächst einmal der IS das entscheidenste auffällige Kriterium, was man sich mit einem AUfpreis von dann fast 400 EUR erkauft.

2.) Zur Verarbeitung: Beide Optiken sind hervorragend verarbeitet, wobei das Canon einen noch hochwertigeren Eindruck hinterläßt.

3.) Zum Handling: Ich habe angefangen mit dem Sigma, was trotz seines Gewichts gut in der Hand liegt und mitsamt Kamera gut zu halten ist (habe noch bei 1/200s scharfe Bilder bei 300mm machen können ohne aufstützen). Da es eine konstante Länge hat liegt es auch beim Zoomen gleichbleibend gut in der Hand. Problematisch war aber der Zoomring, der im Gegensatz zum Fokusring schwer zu ertasten war (liegt zumindest für mich absolut ungünstig), entgegengesetzt zu den Canon Zoomringen dreht und sehr schwergängig ist.
Das Canon liegt ebenfalls ausgezeichnet mitsamt Kamera in der Hand, es fährt jedoch sehr weit aus (ein Tribut an die 400mm), da man aber die Hand aufgrund der Konstruktion als SChiebezoom immer vorne am Objektiv hält liegt es auch dabei gut in der Hand und der sich stark verändernde Schwerpunkt fällt weniger ins Gewicht als bei einem Drehzoom, wo die Hand konstant an einer Stelle liegt und der Schwerpunkt sich auch nach vorne verlagert. Der Schiebezoom an sich war sehr gut zu bedienen dank Einstellring, der den Widerstand regelt. Beim Zoomen ist der Fokusring (dank Schiebezoom) immer in Reichweite (im Gegensatz zum Sigma wo man umgreifen muß). Obwohl ich eigentlich eine aus der Vergangenheit stammende Abneigung gegen Schiebezooms habe (hatte?!) fand ich das Canon vom Handling her erheblich besser als das Sigma!

4.) Zur Bildqualität: Bei der Bildqualität nehmen sich die Optiken nicht viel, wobei man sagen muß, daß beides keine Optiken für Offenblende sind (auch das Sigma nicht entgegen anderslautenden Tests). Blendet man beide aber ca. eine halbe Blende ab sind sie gleichwertig. Das Canon läßt ab ca. 300mm spürbar nach, das Sigma knapp vor 300, den Bereich 200-250 fand ich beim SIgma (entgegen anderslautenden Tests die ein spürbares Nachlassen auch schon ab 200mm attestieren) immer noch ausgesprochen gut. Insgesamt kann man sagen, daß beide Optiken über ihren gesamten Brennweitenbereich den üblichen 70-300 Zoom weit überlegen sind (aber das wäre auch bei der Preisdifferenz traurig, wenn es nicht so wäre).

5.) Zum AF: Viele sagen zwar, daß der AF des Sigma langsamer wäre als der des Canon, sie sind aber direkt verglichen subjektiv gleichschnell, ein wirklicher Unterschied ist nicht ausmachbar. Sie sind aber beide langsamer als der AF eines kurzbrenweitigen Ring-USM-Objektivs (als Vergleich mein Canon 24-85) ... dessen sollte man sich bewußt sein.

6.) Zum IS: Der IS funktioniert phantastisch und ist bei 200-400mm ein echter Gewinn (zumal das Canon auch leicht abgeblendet werden sollte falls möglich), Verwacklungsfrei waren bei 400mm (immerhin 640 KB) problemlos 1/50s möglich. Die höhere Lichtstärke des SIgma gleicht dies nicht wirklich aus, wobei natürlich bei SPortaufnahmen aufgrund der Bewegungsunschärfe die Bedeutung des IS hinter der einer höheren Lichtstärke zurücktritt.

7.) Zum STaubproblem des Canon: Nunja, konnte ich zwar nicht wirklich testen, aber vom Grundsatz her ist jedes Objektiv (egal ob SChiebe- oder Drehzoom) was seine Länge ändert von Staub bedroht, das wird bei einem Schiebezoom nicht zwangsläufig schlimmer sein als bei einem Drehzoom. Dem Sigma dagegen sollten Staubprobleme eher Fremdsein, da es eine konstante Länge beim Zoomen behält. Für wirklich Staubige umgebungen (Wüste etc) wäre also u.U. das ein wirklicher Vorteil für das SIgma.

Resümee: Der EIndruck des Canon ist ausgezeichnet und subjektiv erheblich besser als der des SIgma, Gerade die Punkte Handling (hätte ich nicht gedacht!) und IS wiegen bei mir sbjektiv stärker als die Vorteile des SIgma (etwas lichtstärker und geschlossene Bauform). Die optische Qualität ist bei beiden Objektiven für Zooms sehr gut und für Zooms dieser Brennweiten ausgezeichnet. Die Frage ist nur, ob das Canon den AUfpreis aufgrund seiner Vorteile wert ist.
Für mich ist heute auf jeden Fall eine Entscheidung gefallen: Das SIgma wird nicht mein Telezoom aufgrund der persönlichen Handlingprobleme, ansonsten ist es ein ausgezeichnetes Objektiv zu einem guten Preis, was ich auch jederzeit weiterempfehlen kann. OBs nun das Canon 100-400 wird weiß ich noch nicht, eine Lösung Canon 70-200 4.0 L und 300 4.0 L IS wäre kaum teurer und durchaus eine ALternative.

guido
17.01.2004, 23:46
da hast scho recht, wenn 200mm nicht reichen, sollte man statt dem konverter gleich auf ein 100-300 zurückgreifen.

aber mit dem 100-300 habe ich nie (auch bei den unteren brennweiten) eine 2,8er blende, das würde mich persönlich stören. das hellere sucherbild und der damit verbunden besser greifende af bei schlechtem licht finde ich auch eine gute sache...

mann muss halt wissen, welche brennweiten am häufigsten genutzt werden sollen.