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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Reallifetest: Wundertüte und Russentonne



Anju
03.02.2003, 15:20
Ich war in der Mittagspause nochmal kurz am See - diesmal mit Wundertüte und Russentonne (hab aber leider die falsche Wundertüte mitgehabt (die mit 67mm Filterdurchmesser - die mit 72mm ist noch etwas besser bzgl CA). Russentonne hat mich enfach mal interessiert, was da wirklich drin ist, wenn man sie für sowas nutzt (meine bisherigen Erfahrungen war nicht so doll).

Bei der Russentonne half aber nur ISO800-1000 um einigermassen bei diesem bewölkten Himmel (ab und zu mal kam die Sonne durch) scharfe Bilder zu bekommen. Kontrast ist bei der Tonne auch nicht so doll, aber ich bin doch erstaunt über das Ergebnis - werde es nochmal mit abgespeckter Tonne wiederholen (hintere Linsen raus - wird dann ein 700er mit Lichtstaerke um 8)

Die Bilder sind schon etwas bearbeitet (Tonwerte), einmal nachgeschaerft und um die Haelfte verkleinert.

Zuerst die Wundertüte
Blende 10 bei ISO100
<img src="http://web25.bor-is.de/thumbs/200302/1044281417.jpg" border="0"><br><a href="http://web25.bor-is.de/medium/200302/1044281417.jpg" target="_blank">Mittelgroßes Bild (800x533) anzeigen.</a><br><a href="http://web25.bor-is.de/zoom/200302/1044281417.jpg" target="_blank">Originalbild (1600x1067) anzeigen.</a>

und hier die Russentonne
ISO1000 - Lichtstaerke liegt auch so bei 10 - Blende gibts da nicht.
<img src="http://web25.bor-is.de/thumbs/200302/1044281521.jpg" border="0"><br><a href="http://web25.bor-is.de/medium/200302/1044281521.jpg" target="_blank">Mittelgroßes Bild (800x533) anzeigen.</a><br><a href="http://web25.bor-is.de/zoom/200302/1044281521.jpg" target="_blank">Originalbild (1600x1067) anzeigen.</a>

1000mm sind natuerlich schon extrem und es hat sich wieder gezeigt, dass ein gutes Stativ unbedingt sein sollte - selbst auf dem Gitzo hat der kalte Seitenwind für Zittern im Sucher gesorgt.

Nachteil des Spiegels sieht man übrigens an den hellen Flecken im Gefieder des oberen Vogels - das Bokeh ist einfach nur mies ;-)

Zum Wochende bekomme ich ein Schnellschussystem von Novoflex zum testen - mal sehen was das gibt. Irgendwie straeube ich mich noch davor tausende Euro für so eine Tuete auszugeben :-)


Andreas
Achso - Ausbeute an scharfen Bildern: knapp 130 Aufnahmen - davon 40 brauchbar scharf...
Ist immerhin mehr als bei fliegenden Libellen ;-)

Axel Kottal
03.02.2003, 16:29
Hallo Andreas,
ich habe meine ersten Tele-Sporen mit dem Novflexar 5,6/400 verdient. Das müsste jetzt über 20 Jahre her sein. Später habe ich den seltenen Leitz-Telyt-Objektivkopf 5,6/560 bei Novoflex (sind ja hier bei mir um die Ecke) draufmontieren lassen - sah aus wie eine Panzerfaust und damals bei einer Naturfotoreise in Jugoslawien wurde ich mehrmals von der Milizia schwer gefiltzt als sie das Teil sahen. Mit viel Übung kommt man mit dem Scharfeinstellsystem gut zurecht - aber genau so schnell wie es scharf wird ist auch wieder unscharf. Die Leica Telyt-Köpfe sind optisch sehr gut, allerdings auch viel zu teuer! Zudem sind die Objektive so lang wie die Brennweite, also ist das 560er knapp 60 cm lang und damit für den Transport sehr unhandlich.
Zur Wundertüte und Russentonne: die Dinger sind besser als ich gedacht habe, allerdings für die Action-Fotografie mit niedriger ISO-Zahl nicht zu gebrauchen. Aber interessant ist der Test allemal.
Gruss
Axel

E.Schlegel
03.02.2003, 17:34
Ich habe auch die aus Anfang der 80er zusammen mit der Canon A1 (mit Winder) gut funktionierenden Noflexare 400/3 1:5,6 und das 600 1:8 + 2fachKonv jetzt an der D60. Aber ich sage mir besser solche Bilder, wie keine 400er oder 600er. Die Scharfstellung erfolgt mit Handgriff (Pistolengriff für die ganze Hand) und die Auslösung habe ich mir mit dem Canon Fernauslöser RS-80 N3 am Handgriff gebastet. Mit etwas Übung ist die Bedienung wie am D60-Auslöser möglich.

Aus dem 600er wird dann ein 1200er und an der D60 ein 1920er.
Wenn der Mond sich wieder mal günstig nah an der Erde zeigt, mache ich mal ein paar Bilder vom Stativ. Ansonsten bei gutem Licht sind die Aufnahmeergebnisse (aus der Hand-Bruststativ) ganz brauchbar.

Fliegende Vögel (Dia) war damals mein Anliegen. Mit dem Equipment erhebt man schon Aufsehen, denn das Schnellschuß-C mit dem 600er + riesiger Sonneblende hat schon was von einem Maschienengewehr.

Gruß Ekkehard


Axel Kottal schrieb:

>Hallo Andreas,
>ich habe meine ersten Tele-Sporen mit dem Novflexar 5,6/400 verdient. Das müsste jetzt über 20 Jahre her sein. Später habe ich den seltenen Leitz-Telyt-Objektivkopf 5,6/560 bei Novoflex (sind ja hier bei mir um die Ecke) draufmontieren lassen - sah aus wie eine Panzerfaust und damals bei einer Naturfotoreise in Jugoslawien wurde ich mehrmals von der Milizia schwer gefiltzt als sie das Teil sahen. Mit viel Übung kommt man mit dem Scharfeinstellsystem gut zurecht - aber genau so schnell wie es scharf wird ist auch wieder unscharf. Die Leica Telyt-Köpfe sind optisch sehr gut, allerdings auch viel zu teuer! Zudem sind die Objektive so lang wie die Brennweite, also ist das 560er knapp 60 cm lang und damit für den Transport sehr unhandlich.
>Zur Wundertüte und Russentonne: die Dinger sind besser als ich gedacht habe, allerdings für die Action-Fotografie mit niedriger ISO-Zahl nicht zu gebrauchen. Aber interessant ist der Test allemal.
>Gruss
>Axel

Anju
03.02.2003, 17:42
Axel Kottal schrieb:

>Hallo Andreas,
>ich habe meine ersten Tele-Sporen mit dem Novflexar 5,6/400 verdient. Das müsste
> jetzt über 20 Jahre her sein.
Ja - so in der Zeit war der Wunsch nach so einem Teil recht gross bei mir, wurde dann ein Novoflexbalgen mit 105er und 60er Kopf;-) Und Makro das bevorzugte Gebiet - war ein bischen billiger (obwohl die Preise dafuer auch schon recht heftig waren).

> Zudem sind die Objektive so lang wie die Brennweite, also ist das 560er knapp 60
>cm lang und damit für den Transport sehr unhandlich.
Das würde mich zwar stören, aber da ich sowas eher seltener nutze, ist das 400 DO IS einfach ZU teuer. Selbst ein 300/2.8, die es ja wohl von jedem Hersteller gibt ist es mir im Moment nicht wert. Das Schnellschussystem (400er und 600er Kopf, Balgen, Griff, FD-Anschluss) könnte ich sehr günstig bekommen (der hat schon einige lange Tueten - aber will mir fürs gleiche Geld leider nicht sein EF-500 abdruecken ;- )- da die Novoflex auch nicht so lichtstark sind, will ich es erst testen.

>Zur Wundertüte und Russentonne: die Dinger sind besser als ich gedacht habe,
>allerdings für die Action-Fotografie mit niedriger ISO-Zahl nicht zu gebrauchen. Aber
>interessant ist der Test allemal.
Die Wundertüten habe ich schon seit Jahren - auf DIA waren die Ergebnisse so lala, da der Ausschuss recht hoch ist, habe ich es nie weiter verfolgt (sind ja auch recht lang und damit nicht unbedingt das Teil zum immer dabeihaben). Die Russentonne habe ich für Astrofotografie angeschafft und sie ist eigentlich nicht für sowas geeignet (allerdings ist das Ergebnis irgendwie besser, als das was ich mal auf einer Fotoseite mit Voegeln gesehen habe - ich probiere sie nochmal bei 700mm).

Hast du dein 400DO Is eigentlich nur als Hobby oder verdienst du damit Geld?
Mein Willhaben Faktor haette nix dagegen, aber mein innerer Schweinhund sagt was vom amortisieren und rentieren - obwohl mein Motorrad weit teurer war - das spart aber zumindest Sprit ;-)
Mal sehen... wenn die billig gekauften Aktien in unerwartete Höhen steigen....


Andreas

Ralf Wolferz
03.02.2003, 18:02
Hallo Andreas,

Anju schrieb:

>Mal sehen... wenn die billig gekauften Aktien in unerwartete Höhen steigen....

Du kannst gerne von meinen "billig gekauften" und dann noch viel viel billiger gewordenen, gern ein paar abhaben....

Nur reichen meine jetzt noch nicht mal mehr für eine L-Klasse :-(

Gruß
RAlf

Axel Kottal
03.02.2003, 19:21
>Hast du dein 400DO Is eigentlich nur als Hobby oder verdienst du damit Geld?
>Mein Willhaben Faktor haette nix dagegen, aber mein innerer Schweinhund sagt was vom amortisieren und rentieren - obwohl mein Motorrad weit teurer war - das spart aber zumindest Sprit ;-)

Hallo Andreas,
ich verdiene Geld mit meiner Ausrüstung, da ich eine Werbeagentur habe und da setze ich natürlich für die Fotoaufträge meine Canon-Ausrüstung ein. Ein DO 400 ist da natürlich nicht unbedingt notwendig;-))), aber dem Finanzamt ist es egal und da ich als Hobby die Tier- und Naturfotografie betreibe ist ja auch klar was ich damit mache. Trotzdem kann ich das Tele auch für Aufträge gut verwenden. Ausserdem verdiene ich mit dem Verkauf von meinen "Hobby"-Aufnahmen immer noch einiges dazu (z. B. Kalender u. ä.).
Allerdings finde ich es lustig, dass bei dem Foto-Hobby der Amortisations-Gedanke immer wieder auftaucht. Kein Skifahrer, Surfer, Motorradfahrer, Segler und was es noch für Hobbies gibt, verdient mit seinem, z. T. sauteueren Hobby Geld - nur wir Fotografen hören bei einer teueren Ausrüstung immer wieder den Satz "kannst du die Fotos denn auch verkaufen, damit deine Ausrüstung wieder hereinkommt?". Warum ist das so, hat vielleicht von euch jemand eine Idee?
Also Andreas, mir macht das Fotografieren so viel Spass, dass der Zugewinn an Lebensqualität gar nicht in Geld aufgewogen werden kann! Und ich finde nur das ist wichtig, egal welches Hobby man betreibt.

Gruss
Axel

B&B
03.02.2003, 21:17
Hallo Axel,
dein Schlußsatz finde ich richtig schön!!!
Gruß Bernd

jar
03.02.2003, 21:21
schöner schluss satz,
wenn ich denke wieviel kohle in CBM apple atari und PC gegangen ist.

aber man lernt, entwickelt sich weiter und freut sich wenn man die technik besiegt(na ja phyrus siege, aber immerhin).

gruss
jar

Anju
03.02.2003, 22:01
Hi Axel,
>Also Andreas, mir macht das Fotografieren so viel Spass, dass der Zugewinn an
>Lebensqualität gar nicht in Geld aufgewogen werden kann! Und ich finde nur das ist
>wichtig, egal welches Hobby man betreibt.

Yepp - armotisieren war ja auch das falsche Wort - sagen wir mal so, dass ich lieber 5 stellige Summen für ein Mopped hinlege als 4stellige für ein Objektiv - das meinte ich mit rentieren ;-)
Das Mopped bringt mich zu unbekannten Locations und die Kamera konserviert die Eindruecke für zuhause ;-) Das ist mein Ausbrechen aus dem Alltag und somit erhoehen der Lebensqualitaet ....

Andreas
...heute war ich aber mit der Dose am Teich

KlausW
03.02.2003, 23:20
Hallo Axel,
du verkaufst an Kalenderverlage? Ich dachte immer, die akzeptieren nur Mittelformat und größer...
Gruß Klaus

Axel Kottal schrieb:

>>Hast du dein 400DO Is eigentlich nur als Hobby oder verdienst du damit Geld?
>>Mein Willhaben Faktor haette nix dagegen, aber mein innerer Schweinhund sagt was vom amortisieren und rentieren - obwohl mein Motorrad weit teurer war - das spart aber zumindest Sprit ;-)
>
>Hallo Andreas,
>ich verdiene Geld mit meiner Ausrüstung, da ich eine Werbeagentur habe und da setze ich natürlich für die Fotoaufträge meine Canon-Ausrüstung ein. Ein DO 400 ist da natürlich nicht unbedingt notwendig;-))), aber dem Finanzamt ist es egal und da ich als Hobby die Tier- und Naturfotografie betreibe ist ja auch klar was ich damit mache. Trotzdem kann ich das Tele auch für Aufträge gut verwenden. Ausserdem verdiene ich mit dem Verkauf von meinen "Hobby"-Aufnahmen immer noch einiges dazu (z. B. Kalender u. ä.).
>Allerdings finde ich es lustig, dass bei dem Foto-Hobby der Amortisations-Gedanke immer wieder auftaucht. Kein Skifahrer, Surfer, Motorradfahrer, Segler und was es noch für Hobbies gibt, verdient mit seinem, z. T. sauteueren Hobby Geld - nur wir Fotografen hören bei einer teueren Ausrüstung immer wieder den Satz "kannst du die Fotos denn auch verkaufen, damit deine Ausrüstung wieder hereinkommt?". Warum ist das so, hat vielleicht von euch jemand eine Idee?
>Also Andreas, mir macht das Fotografieren so viel Spass, dass der Zugewinn an Lebensqualität gar nicht in Geld aufgewogen werden kann! Und ich finde nur das ist wichtig, egal welches Hobby man betreibt.
>
>Gruss
>Axel
>
>

Axel Kottal
04.02.2003, 08:39
Hallo Klaus,
es gibt natürlich Verlage, die nehme nur Mittelformat und grösser. Das ist aber eine reine Bequemlichkeitssache und hat nichts mit der Qualität zu tun. Die grossen Dias lassen sich halt viel besser ohne Lupe auf dem Leuchttisch beurteilen. Ausserdem sind die von den Motiven her auf sehr statische Motive beschränkt.
Bei Druckformaten bis 30 x 40 cm kann ein sehr guter Scan vom Kleinbilddia allemal mithalten. Allerdings muss dann die Technik stimmen: max. 100 ISO, keine Verwackelung, so scharf wie möglich - darum kommen für Tieraufnahmen auch nur diese sehr teuren Lichtriesen in Frage. Das Entscheidende ist und bleibt aber das besondere Bild, der aussergewöhnliche Blickwinkel, die tolle Stimmung - alles Dinge, die mit der Technik so gut wie nichts zu tun haben. Perfekte Schärfe und perfekte Belichtung werden aber vorausgesetzt.
Die Verlage jammern übrigens über die zunehmende Digitalfotografie. Denn jetzt bekommen sie Daten von Bildern, die jeder nach seinem EBV-Wissen zusammengeschustert hat - und das ist wirklich grauenvoll. Da wird geschärft und retuschiert ohne Rücksicht auf Verluste, da wird an den Farben gedreht und an falsch eingestellten Monitoren und Druckern beurteilt usw usf.
Wenn die Fotos so in den Kalendern gedruckt würden, wie sie im Verlag ankommen, würde jeder Käufer den Verlag für vollkommen übergeschnappt halten. Wer hier Fotos abgeben will, der sollte sich vorher mit dem Verlag eingehend darüber unterhalten, wie er die digitalen Daten anliefern soll - sonst kann es sein, dass die Fotos abgelehnt werden ohne dass sie richtig angeschaut wurden.

Gruss
Axel