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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Vergleich : Canon L 4/17-40 und Tmron 2.8-4/17-35 !



Jörg Otte
31.01.2004, 15:58
So, ich konnte jetzt mal beide Objektive miteinander vergleichen.
Hierzu mein kleiner Erfahrungsbericht :

Das Tamron ist einen 'Tick' schlechter - nein, schlechter ist eigentlich der falsche Begriff, es fällt mir aber derzeit kein anderer Begriff ein ! Näheres follgt....

<u>Und zwar :</u>

Das Tamrom immer um 1.5 Blenden abblenden, was bei 17mm Blende 4.5 (also Canon ebenbürtig) und bei 35mm Blende 6.7 wäre.
Dann macht das Tamron hervorragend scharfe Aufnahmen. Zum Rand wird es leicht unscharf, was aber bei Blende 8 - 9.5 so gut wie komplett verschwindet.
Das Canon kann man uneingeschränkt schon bei seiner Anfangsblende 4 nutzen. Wobei der Randabfall ab Blende 6.7 hervorragend kompensiert wird. Insgesamt ist das Canon ein kleines bischen schärfer.

In Sachen Kontrast konnte ich zwischen beiden Objektiven gar keinen Unterschied feststellen. Hier legt sich das Tamron schon bei 17mm und Anfangsblende 2.8 sehr sehr gut ins Zeug. Abblenden zeigt nicht viel Wirkung, da Kontrast von Anfang an super. Einzig bei Endstellung 35mm sollte man um eine Blende abblenden, dann ist es wieder hervorragend.
Das Canon ist bei Anfangsblende 4 ein wenig kontrastarm, was aber nach abblenden auf 5.6 über den ges. Brennweitenbereich vollständig verschwindet und dann ists super.
Also hier ein Unentschieden.


Der AF des Tamron ist sehr langsam und träge - halt kein Canon-USM und daher auch 'laut', aber präzise. Die Geschwindigkeit spielt bei mir allerdings keine Rolle, da meine Motive sich in 100000 Jahren nicht bewegen und ich ja eine Steinzeit-D60 nutze (die aber immer scharfe Fotos macht. Denn bei der kann ich sicher sein : Foto unscharf, Objektiv taucht nix) :-)
Das Canon ist fix, flott, schnell, rasant - im Vergleich zum Tamron. Präzise ist der AF des 17-40 sowieso.

Leider verzeichnet das Tamron etwas stärker als das Canon 17-40, welches sehr verzeichnungsarm ist (Verzeichnungsfrei gibts im WW-Bereich nicht). Aber die Verzeichnungen das Tamrons sind, verglichen mit dem 'unerreichten' Sigma 15-30, dennoch recht harmlos und hinnehmbar. Wers in der EBV beherrscht, Verzeichnungen zu korrigieren, der hat auch keine mit dem Tamron - erst recht keine mit dem Canon.

Allerdings kann ich die Arten der Verzeichnung nicht benennen, da ich mich damit nicht so gut auskenne.


Wie hier einige wissen, liebe ich die Nacht und fotografiere eigentlich erst, wenns kein Licht dafür mehr gibt :-)
Daher leide ich manchmal mehr oder weniger unter sog. Streulicht, wenn mal wieder irgendwelche Strahler und Lampen die Nacht erhellen.
Hier wieder ein 'totales' Unentschieden ohne jede Tendenz zu einer der beiden Linsen. Beide mögen Streulicht genau so wenig wie ich und sind dennoch empfindlich. Das ist aber ein Phänomen, das mir bereits bei allen WW-Linsen, egal ob Festbrennweite oder Zoom, aufgefallen ist !
Mein Tamron 2.8/28-75 und das Canon L 4/70-200 sind das wesentlich weniger anfällig.


Zur Verarbeitung gibts nicht viel zu erzählen : Beide gleich....
Tamron läuft super im Zoombereich, der AF läuft locker durch. Etwas weicher und (für mich) somit besser zu dosieren das Canon. Leichtes Plus fürs 17-40


Mit einer Sache kann ich mich bei Tamron allgemein nicht anfreunden : Diese verdammten hakeligen Rückdeckel fürs Bajonett !!! Die lassen sich nur in einer bestimmten Stellung verschliessen. Was soll das ?
Grosses Plus für Canon insgesamt !


So, mein Fazit :
Ich glaube, dass es derzeit im Bereich 17-35 zum Tamron in DIESER Preislage keine erhältliche Alternative gibt ! Ende - was soll man da noch sagen ?

Wenn jemand den Mehrpreis zum Canon 17-40 nicht scheut, der soll das Canon kaufen und hat dann ein Superobjektiv.
Ausserdem haben mich, klingt zwar etwas mischugge, die fehlenden 5mm am Canon (sind ja 8mm an der D60) schon einige male gerettet. Gut sie zu haben ists allemal.

Ach so, meine Testkamera : Meine immerscharfe :-) D60 -> Kennt die hier eigentlich noch jemand ? :-))
Somit kann ich absolut nix dazu sagen, wie sich beide Objektive an Crop 1.3 (neue Canon D) oder gar Vollformat (1Ds oder analog) verhalten.
Des Weiteren kann es sein, daß die sog. Serienstreuung bei anderen andere Ergebnisse liefert.

Andreas Wolf
31.01.2004, 16:56
Hallo,
das der Test so positiv für das Canon Objektiv ausfällt, freut mich auserordentlich.
Habe das Teil bei Technikdirekt bestellt, leider mit unbestimmter Lieferzeit.
Gruss Andreas

Bernd-Wolfermann
31.01.2004, 17:05

Wolfgang Rixen
31.01.2004, 17:29
Interessante Meinung, wenn die sich - was das Tamron angeht - auch nicht unbedingt mit meiner deckt.

Mein ehemaliges Tamron war einfach nur Schrott....

Das Canon habe ich innerhalb ca. 1 Woche bei Martin Achatzi gekauft.

schöne Zeit
Wolfgang

Peter(NRW)
31.01.2004, 22:43
Wolfgang mit seinem Objektiv echt Pech hatte wirklich nur ne Gurke erwischt hat ?!?!
Dank seinem ausführlichen Test habe ich das Tamron erst einmal in die Warteschleife geschickt. Obwohl ich mir gerade in Bezug auf das 28-75 darauf keinen Reim machen kann warum Tamron auf einmal so was grottenschlechtes abliefert.

Peter

Wolfgang Rixen
31.01.2004, 22:57
Ist auch denkbar, dass es ein Tamron Ausrutscher war. Wobei auch in der drf Newsgroup schlechte Erfahrung gemacht wurde.

schöne Zeit
Wolfgang

<a href='http://www.foto-rixen.de' target='_blank'>verschlungene Wege</a>

ehemaliger Benutzer
02.02.2004, 20:33
Interessanter Erfahrungsbericht - gut gemacht - ohne Wenn und Aber.

Ich habe sooeben das Tamron gegen mein CANON EF 16-35 verglichen. Ergebnis: Hier kommt das TAMRON in einigen Punkten sogar noch etwas besser in Szene, ;-)

Meins ist knackescharf - und ich bereue den KAUF nicht, im Gegenteil.