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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Canon EOS 300D - ein erstes Fazit



Frank Bothe
11.03.2004, 11:30
Seit ein paar Tagen habe ich mit der Canon EOS 300D meine erste digitale Spiegelreflexkamera.
Begonnen mit der Spiegelreflexfotografie – mit der Fotografie überhaupt, wenn mal von ersten Versuchen mit einer Pouva Start in meiner Kindheit absieht – habe ich 1986 mit einer EXA 1c mit Tessar 2,8/50. Später kam dann eine Minolta X-300s mit verschiedenen Objekti-ven, bevor ich im September 1995 zu Canon gekommen bin; mit einer EOS 100, später dann auch eine EOS 30, heute ist es jedoch wieder eine EOS 100.
Nun bin ich also auf eine DSLR umgestiegen, obwohl ich vor der EOS 300D keine digitale Kamera gefunden habe, die meinen Ansprüchen gerecht werden konnte und deswegen der digitalen Bildaufzeichnung mit Spiegelreflexkameras zunächst noch abgeneigt war. Einen ersten Ausflug in die digitale Fotografie unternahm ich 2002 mit der Canon PowerShot G2, die ohne Zweifel eine hervorragende und nicht für möglich gehaltene Bildqualität hervor brachte, doch das SLR-Feeling fehlte dieser Kamera natürlich total und so trennten sich unsere Wege nach ca. 1 Jahr wieder.
Meine Anforderungen an eine DLSR: Aus meinem Hobby-Budget bezahlbar und eine wirklich gute Bildqualität. Der Durchbruch zur Entscheidung zur EOS 300D war dann das Kit-Objektiv, das es ermöglicht, Fotos mit Weitwinkelcharakter machen zu können, ohne eine Unsumme für ein Superweitwinkelzoom ausgeben zu müssen. Und die Qualität der ersten mit diesem Kit-Objektiv an der EOS 300D aufgenommen Fotos rechtfertigt meine Entscheidung auf jeden Fall.
Der erste Eindruck ist sehr gut: Das Gehäuse liegt ausgezeichnet in der Hand, das Kunststoffgehäuse fast sich gut an, das Gewicht der Kamera mit Kit-Objektiv ist optimal – nicht zu leicht und nicht zu schwer und die Bedienelemente sind ergonomisch ausgezeichnet angeordnet. Last but not least: die Kamera sieht auch gut aus. Die Einstellräder und Tasten lassen – eine Canon-Erfahrung vorausgesetzt - eine intuitive Bedienung zu, ohne dass man sich mit dem Studium der Bedienungsanleitung auseinandersetzen muss; sie kann getrost zu Hause im Schrank verbleiben. Aber auch ohne Canon-Erfahrung erschließt sich die Bedienung in kurzer Zeit sicher ohne Probleme.
Die Bildqualität ist – wie bereits angedeutet – für meine Ansprüche sehr gut; A4-Ausdrucke besitzen eine ausgezeichnete Qualität, sicher lassen sich auch A3-Ausdrucke bzw. –Ausbelichtungen in durchaus akzeptabler Qualität anfertigen – das werde ich in Zukunft ganz sicher auch mal ausprobieren. Auch die Qualität von langzeitbelichteten Nachtaufnahmen ist beeindruckend! Besonders beeindruckt bin ich jedoch von der Bildqualität mit höheren Empfindlichkeiten; auch mit ISO 400 oder ISO 800 kann man sehr gute Fotografien herstellen, selbst bei ISO 1.600 ist die Qualität der Aufnahmen erstaunlich gut!
Der Autofokus arbeitet – auch bei dürftiger Beleuchtung – sehr zuverlässig und schnell. Nur die 7 AF-Messfelder habe ich nach kurzer Zeit deaktiviert und fotografiere praktisch ausschließlich mit dem zentralen AF-Messfeld. Bei den 7 AF-Messfeldern ist mir einfach zu viel Zufall mit im Spiel.
Die mittels Belichtungsspeicher-Taste einschaltbare Selektivmessung ist weniger glücklich gelöst. Außerdem ist auf der Mattscheibe keine Markierung für die Selektivmessung vorhanden; die Mattscheibe mit einem zusätzlichen Kreis zu versehen, wäre doch wohl weder ein technisches noch ein finanzielles Problem.
Die E-TTL-Blitztechnologie ist sicher einer sehr gut funktionierende Sache; bedauerlich ist jedoch, dass ich den alten auf A-TTL-Blitztechnologie basierenden Blitz 540EZ nicht an der 300D einsetzen kann.
Die Mehrfeldmessung arbeitet aus meiner Sicht sehr zuverlässig. Für mich gibt es kaum einen Grund mal auf Intergralmessung umschalten zu müssen. Dass man die einzelnen Messarten nicht unabhängig wählen kann, halte ich deswegen für ein durchaus vertretbares Manko.
Die Motivprogramme werde ich – wie schon an den analogen EOS – wohl nie benutzen; für mich sind diese vollautomatischen Programme ohne individuelle Eingriffsmöglichkeiten vollkommen überflüssig, genau so wie das grüne Vollautomatik-Programm.
Ich verwende meistens die Programmautomatik (P) sowie motiv- bzw. situationsbezogen die Zeit- oder Blendenautomatik (Av oder Tv). Sehr gut finde ich die Tatsache, dass ich meine alte Infrarot-Fernbedienung RC-1 weiterverwenden kann; ich finde, ein solches Teil gehört für Aufnahmen vom Stativ zum obligatorischen Zubehör.
Sehr gut finde ich auch, dass die Anzeige über die an der Kamera eingestellten Parameter beleuchtbar ist. Wer oft Langzeitbelichtungen in der Dunkelheit macht, wird dies zu schätzen wissen!
Der auf Knopfdruck ausklappende Blitz macht ein beeindruckendes Geräusch; das hätte sicher leiser konstruiert werden können. Das Auslösegeräusch besteht vor allem aus dem Spiegelklappen; sicher, die Kamera teilt sich der Umgebung deutlich mit, doch das Geräusch ist vertretbar. Wer die leise analoge EOS 100 kennt, ist möglicherweise etwas enttäuscht, da doch bei der EOS 300D kein Film zu transportieren ist.
Wie sich das Blitzlicht-Dauerfeuer zur Unterstützung der automatischen Fokussierung in dunkler Umgebung auf Personen auswirkt, habe ich noch nicht ausprobiert; ein paar verschreckte Gesichter wird es da wohl geben. Das dunkelrote AF-Hilfslicht der EOS 100 halte ich da für dezenter und weniger erschreckend.
Der Akku hat eine ausreichende Standzeit. Trotzdem wird ein Austausch-Akku eine Investition der nahen Zukunft sein. Nicht so gut finde ich, dass ein Netzadapter nicht zum Standardzubehör zählt. Dass eine CF-Karte nicht zum Lieferumfang gehört, ist aus meiner Sicht okay. Man würde diese (sicher zu kleine) CF-Karte ohnehin durch eine Karte mit größerer Kapazität ersetzen und zu Hause im Schrank liegen lassen.

Alles in allem ist die EOS 300D eine sehr gute DSLR zu einem vertretbaren Preis mit sehr guter Bildqualität. Ich habe mich mit meiner Neuen sehr schnell angefreundet. Möge es noch lange so bleiben.

Selbstredend erhebe ich mit diesem Fazit natürlich keinerlei Anspruch auf Vollständigkeit!

Frank Bothe am 10.03.04

Peter ST.
11.03.2004, 14:23

Jürgen Lutz
11.03.2004, 16:33
das es niemanden mehr interresiert

cu juergen

Ralf Scholz
11.03.2004, 17:58
der sich die Mühe gemacht hat einen ausführlichen persönlichen Eindruck zur 300D wiederzugeben. Ich halte das auch keinesfalls für überflüssig, wenn auch nicht viel Neues dabei ist. Immerhin kann der geneigte Leser so verschiedene unabhängige Meinungen miteinander vergleichen.

Ich habe z.B. die Entscheidung für die 300D zu einem großen Teil auf den Bericht von Dirk gestützt.

Also, danke Frank.

Ralf

krohmie
11.03.2004, 18:23
der vieles enthält, was manchem analog-digital Umsteiger bei der Entscheidungsfindung (Was brauche ich? Was will ich? Was kann ich bezahlen?) helfen kann und wird.

Lothar Schoka
11.03.2004, 21:54

FRW
11.03.2004, 23:29
Ich finde diesen Bericht sehr gut .

MisterX
12.03.2004, 01:18

Zeidi
13.03.2004, 22:34
Danke, ein sehr informativer Bericht. Deckt sich mit meinen Erfahrungen.
Viel Spaß noch mit der Kamera

Grüße
Ralf