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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : FF-Chip - doch ein Flop ?



HKO
26.02.2003, 20:37
Wenn man die Probleme mit der 1Ds so im Kontext liest mit massivem Staubproblem, dazu das bei Canon bislang ungelöste Super-WW-Problem sieht, das durch die 1Ds massiv verschärft wird gegenüber den kleineren Chips, muß man sich fragen, ob der Weg von Nikon, die ein kleines, digital optimiertes 12-24 fertig haben für einen kleinen Chip, nicht der bessere Weg ist. Es soll dort eine D2 kommen mit kleinem Chip, im Prinzip dem D1X-Chip mit doppelter Auflösung von um gut 10 Mp (alerdings wohl erst 2004), aber auf einem Nicht FF-Chip.
Bislang haben ja offenkundig alle FF-Chips massive Probleme, angefangen bei Contax, die Kodak 14n läßt immer noch auf sich warten.
Ich bin gespannt wie es weiter geht - wie sehtr Ihr es ?

usul
26.02.2003, 20:49
>Bislang haben ja offenkundig alle FF-Chips massive Probleme, angefangen bei Contax, die Kodak 14n läßt immer noch auf sich warten.

Ich denke auch, der Massenmakrt ist mit dem 1,5-1,6 Ausschnitt gut bedient. Damit werden die schlimmsten Objektivfehler ausgeglichen, der Chip bleibt beazhlbar und es sind geniale Teleobjektive möglich. Die paar Anwender, die wirklich 20mm und kürzere Weitwinkel brauchen, sollten sich fragen, ob dafür die Kleinbild-SLR überhaupt das richtige Gerät ist. Leicas M-Serie macht hier keine besseren Bilder weil es Leicas sind, sondern weil das Objektivdesign viel einfacher ist, wenn man nicht auf den Spiegel Rücksicht nehmen muss.
Ausserdem fallen die Vorteile der SLR (keine Parallaxe, AF) kaum ins Gewicht. Es müsste nur etwas ähnliches wie die derzeitigen Messsucherkameras geben - aber mit einem ordentlichen Sensor, dann wären alle Probleme gelöst. Man braucht dann zwar 2 Kameras, aber für Profis ist das eher belanglos. Für Amateure wäre es natürlich nicht ideal, aber ich könnte damit leben (ich selbst nutze derartige Brennweiten eher selten).

GS2
26.02.2003, 20:57
Wie an anderer Stelle schon erwähnt sind Digi-Optiken für Nikon kein Neuland. Bereits 1988 hatte Nikon folgende Optiken, die für einen 2/3" Chip gerechnet waren, im Programm:

QV Nikkor 1,4/10-40 und QV Nikkor 2.0/11-120mm


Gruß Gerhard

Axel Kottal
26.02.2003, 21:01
Hallo Horst,
langsam glaube ich auch daran, dass der Vollformat-Chip nicht so das Wahre ist. Der einzige Grund dafür war ja die Verwendung der kurzen Weitwinkel und die versagen an der 1Ds ja fast gnadenlos. Und das Problem ist m. E. nicht einfach in den Griff zu bekommen, da es mit den bisherigen Konstruktionen (Retrofokus) in die Sackgasse geht.
Sollte es gelingen, sehr gute kurzbrennweitige Objektive für die kleineren Chips herzustellen (ich hoffe, das Nikon 12-24 wird ein Hit - Konkurrenz!!), dann braucht doch kein Mensch mehr das Vollformat. Den Crop-Faktor nehmen die Tele-Fotografen dankbar als Bonus mit.
Das Staubproblem der DSLRs müsste technisch aber schon in den Griff zu bekommen sein.
Ich bin wirklich sehr gespannt, wie die Techniker der einzelnen Firmen diese Probleme angehen werden, ich glaube Diskussionsstoff wird es zuhauf geben.
Gruss
Axel

wh
26.02.2003, 21:13
Die Dinosaurier sind auch ausgestorben....
mfg wolfgang

MarcusMueller
26.02.2003, 21:27
Ich glaube nicht, daß die Verwendung kleiner Chips die genannten
Probleme löst. Das Problem hier ist nicht nur der FF Chip selbst sondern
die extreme Auflösung (Mittelformat auf 35mm) im Vergleich zum
Bildkreis der Objektive. Ich behaupte dreist, daß diese Probleme mit
einem Faktor 1,5 Chip und 12mm Brennweite und einem entsprechend
kleineren Bildkreis genauso auftreten.
Außerdem macht eine 1Ds selbst mit den vorhandenen Objektiven
(16-35 L) hervorragende WW Bilder. Die chromatischen Aberrationen,
die zweifellos vorhanden sind, treten nur unter extremen Bedingungen
deutlich sichtbar auf. Das bei der gigantischen Qualität des Chips der
1Ds jeder auch noch so kleine Fehler der Objektive sichtbar ist, ist
denke ich auch klar.
Kleinere Objektive, die einen kleineren Bildkreis haben, der von einem
kleinen, aber noch hochauflösenderem Chip abgetastet werden, werden
diese Probleme noch verschärfen. Schließlich ist das Auflösungs-
vermögen eines Objektives mit kleinerem Bildkreis noch schlechter.

Gruß, Marcus

ehemaliger Benutzer
26.02.2003, 21:44
Ich glaube nicht, das der Vollformatchip das eigentliche Problem ist, sondern eher das in die Jahre gekommene Gehäusedesign heutiger SLRs. Macht der Chip doch an und für sich sehr gute Bilder. Ich denke die Leute in den Entwicklungslabors haben es sich zu einfach gemacht, die immer bessere Digitaltechnik in die für die Analogfotographie konzpierten SLRs einzusetzen. Das ging bis zu einer gewissen Chipgrösse und Auflössung noch ganz gut. Aber die DS1 mit dem FF-Chip sprengte nun diesen Rahmen und stieß in eine Dimension vor, die diese Konzepte, und die der meisten Objektive, die ja ebenfalls für die Analogfotographie konzipiert wurden, einfach überfordert. Man Bedenke was ein Objektiv gerade im Weitwinkelbereich leisten muss um die Bedürfnisse des Vollformatchip´s zu befriedigen. Das kann sehr teuer werden, solche Objektive zu entwickeln. Da kann es leicht sein, das die heutigen L-Optiken dagegen wie Sonderangebote aussehen.
Gerade in leztem Punkt wäre der Weg von Nikon einleuchtender weil warscheinlich auch kostengünstiger.

Grüsse Heinz

ehemaliger Benutzer
26.02.2003, 22:11
Ich frage mich auch, wo die digitale Variante einer Meßsucherkamera bleibt. Durch den klappbaren Monitor (z.B. an der G2) gibt es nur Vorteile für die meisten Aufnahmesituationen. Was die Anpassung an die Umgebungshelligkeit angeht, ist da sicher auch noch viel drin. Ein G2-Body mit Wechseloptik und ETT-L Blitzschuh. Das Beste aus beiden Welten. Naja vielleicht greift Voigtlaender die Idee auf ;-).

ehemaliger Benutzer
26.02.2003, 22:15
Vielleicht gibt es bald flexible Chips, die sich der Krümmung der Optik anpassen. Keine Ahnung, ob ich das Problem der FF-Chips richtig verstehe. Ich stelle mir das wie beim TFT vor. Wenn man seitlich draufschaut, sieht man die Farben anders. Der Chip bringt deshalb an den Rändern schlechte Leistung, weil das Licht nicht im optimalen Winkel drauffällt. Ich irre mich aber bestimmt.

hml schrieb:

>Ich glaube nicht, das der Vollformatchip das eigentliche Problem ist, sondern eher das in die Jahre gekommene Gehäusedesign heutiger SLRs. Macht der Chip doch an und für sich sehr gute Bilder. Ich denke die Leute in den Entwicklungslabors haben es sich zu einfach gemacht, die immer bessere Digitaltechnik in die für die Analogfotographie konzpierten SLRs einzusetzen. Das ging bis zu einer gewissen Chipgrösse und Auflössung noch ganz gut. Aber die DS1 mit dem FF-Chip sprengte nun diesen Rahmen und stieß in eine Dimension vor, die diese Konzepte, und die der meisten Objektive, die ja ebenfalls für die Analogfotographie konzipiert wurden, einfach überfordert. Man Bedenke was ein Objektiv gerade im Weitwinkelbereich leisten muss um die Bedürfnisse des Vollformatchip´s zu befriedigen. Das kann sehr teuer werden, solche Objektive zu entwickeln. Da kann es leicht sein, das die heutigen L-Optiken dagegen wie Sonderangebote aussehen.
>Gerade in leztem Punkt wäre der Weg von Nikon einleuchtender weil warscheinlich auch kostengünstiger.
>
>Grüsse Heinz
>
>

HKO
26.02.2003, 22:17
Eine solche WW-Meßsucherkamera wäre auch so klein, daß sie jederzeit zusätzlich mitnehmbar bliebe - so ne Voigtländer mit 12-21 mm Festbrennweiten !

jendasign schrieb:

>Ich frage mich auch, wo die digitale Variante einer Meßsucherkamera bleibt. Durch den klappbaren Monitor (z.B. an der G2) gibt es nur Vorteile für die meisten Aufnahmesituationen. Was die Anpassung an die Umgebungshelligkeit angeht, ist da sicher auch noch viel drin. Ein G2-Body mit Wechseloptik und ETT-L Blitzschuh. Das Beste aus beiden Welten. Naja vielleicht greift Voigtlaender die Idee auf ;-).

GS2
26.02.2003, 22:20
Jein. Meßsucherkameras benötigen keine WW-Optiken in Retrofokusbauweise. Das wäre schon was.

Aber ich habe eine Mamiya 6 MF und wenn ich mir anschaue wie tief die rückwertige Linse beim 50er WW im Body sitzt - Mmmh, wie war das noch mit den extrem schräg einfallenden Lichtstrahlen?

Gruß Gerhard

usul
26.02.2003, 22:26
jendasign schrieb:

>Vielleicht gibt es bald flexible Chips, die sich der Krümmung der Optik anpassen. Keine Ahnung, ob ich das Problem der FF-Chips richtig verstehe. Ich stelle mir das wie beim TFT vor. Wenn man seitlich draufschaut, sieht man die Farben anders. Der Chip bringt deshalb an den Rändern schlechte Leistung, weil das Licht nicht im optimalen Winkel drauffällt. Ich irre mich aber bestimmt.

Nein, das Problem sind weniger die Farben, sondern vor allem die Schärfe. Und was unscharf reinkommt, bekommst du auch nicht mehr wieder scharf. CA lässt sich jedoch einigermassen per EBV rausrechnen - aber eine Trivialaufgabe, die die Kamera mal so nebenbei erledigt ist es auch nicht.