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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Canon AF: Tokina AT-X24-200/3,5-5,6(IF) NEU



Bernd Efinger
05.03.2003, 10:52
Gibt es bereits Erfahrungsberichte zu diesem Objektiv bzw. Tokina? Mein Fotohändler rät von Tokina grundsätzlich ab?

Gruß: Bernd

GS2
05.03.2003, 11:36
Ich konnte vor Wochen solch ein Teil an einer Fuji S2 testen.

Unter Strich war das 24-200 ein Wechselbad der Gefühle und Erfahrungen. Auf den ersten Blick hui, aber dann richtig pfui. Bisher nie erlebte
optische Probleme ließen mich zunächst am Testaufbau zweifeln. Erst im Vergleich mit anderen Optiken zeigte sich der wahre Jakob. Koma,
Bildfeldwölbung sowie eine Blendendifferenz waren die Verursacher.

Bildfeldwölbung:
Bei offener Blende ist es bei fast allen Brennweiten unmöglich übers gesamte Bildfeld eine durchgehende Schärfe zu erhalten. Entweder
stimmt die Mitte oder der Rand.

Koma:
Bei offener Blende fast flächendeckende Doppelkonturen, die einer Verwacklung gleichen und sich zum Bildrand vestärken. Abblenden
verbessert das Ergebnis, ohne jedoch je eine brauchbare Randschärfe zu erreichen.

Blendendifferenz:
Bei Abblendung verschiebt sich die Schärfeebene geringfügig und produziert bei abgeschaltetem AF in Kombination mit der Bildfeldwölbung
die tollsten Nebeneffekte, denen man zuerst auf die Schliche kommen muß.

Sonstiges:
- mäßige Schärfe bzw. Kontrast
- sichtbare, aber noch erträgliche Rand-CA
- massive Verzeichnung bei kürzester Brennweite
- effektive Brennweite ca. 25 bis 180 mm
+ Mechanik OK
+ geringer Randlichtabfall bei allen Brennweiten bezogen auf Digifaktor 1.5

Mein Kommentar: Nur für Schönwetterfamilienalbumknipser geeignet!


Gruß Gerhard

Hans-Heinrich Hartmann
05.03.2003, 23:58
<i>[Bernd Efinger schrieb am 05.03.03 um 10:52:04]

> Gibt es bereits Erfahrungsberichte zu diesem Objektiv bzw. Tokina? Mein Fotohändler
> rät von Tokina grundsätzlich ab?
>
> Gruß: Bernd</i>

Wenn Deine Motive überwiegend aus Schärfediagrammen und deren akribischer Auswertung mit Lupe bestehen, dann lass die Finger davon. Für die normale Alltagsfotografie und die Betrachtung der Bilder - eine alte Regel empfiehlt als Betrachtungsabstand das Zwei- bis Dreifache der Bilddiagonale - ist das Objektiv absolut brauchbar. Bei meiner hauptberuflichen Arbeit als Zeitungsreporter benutze ich dieses Objektiv (vermutlich das Vorgängermodell des von Dir genannten) seit März 2001 mit der Canon EOS D30 für etwa 70 Prozent meiner Fotos. Wegen der unterschiedlichen Aufnahmesituationen finde ich den weiten Zoombereich vorteilhaft. Der lahme Autofokus der D30 bei dunklen Motiven macht mir da schon mehr zu schaffen. Meine Motive sind hautsächlich Menschen in jeglichen Alltagssituationen, Sport und Theater. Hinsichtlich der Abbildungsleistung fällt durch den Verlängerungsfaktor von 1,6 ohnenhin der 'schlechte' Rand fast weg. Außer in Zeitungen werden meine Fotos auch in Hochglanzbroschüren zu Werbezwecken gedruckt und es hat bisher noch keine Beanstandungen wegen der Schärfe gegeben. Darüber hinaus habe ich schon mehrmals Vollformataufnahmen mit 200 ASA auf 30 mal 45 Zentimeter ausbelichten lassen, natürlich bei behutsamer Nachschärfung und Interpolation mit Photoshop und war damit absolut zufrieden. Mit einer D60 oder höher dürfte so etwas ohnehin kein Problem sein.
Gruß
Hans-Heinrich