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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Was kann eine 30 Jahre alte Festbrennweite taugen ?



Karl Christian Rösel
26.05.2004, 21:15
Hallo,

Es geht hier genau um ein Zeiss Jena Objektiv 1,8 135mm M42. Was
ist davon zu halten, die Blende und der Name Zeiss machen mich neugierig,
hat jemand schon Erfahrung mit so ollen Teilen ?
--
Karl

Hufi
26.05.2004, 21:24
Zeiss jena sind bekannt für super Optik.
Zielfernrohre für Waffen, sowie Ferngläser von Zeis sind absolut Top und das beste auf'm Markt.
Ich denke dass auch dein Objektiv nicht das schlechteste sein wird, obwohl es schon 30 Jahre alt ist. Aber es wird natürlich kein L sein ;)

hx bx
26.05.2004, 21:46
konkret für diese Optik habe ich keine Erfahrung,
wenn ich da aber an einige Vergleiche im Weitwinkelbereich
denke (z.B. HKO sein Zeiss Weitwinkel an der 1Ds)
dann sind einige Zeiss Festbrennweiten immer so noch mit
das edelste was man für Geld kaufen kann.

jse
26.05.2004, 21:53
Sonnar 4,0/135 für 25 Euro erstanden, und ein paar Tage später auf einem Flohmarkt um die Ecke drei M42 Zischenringe für 3,50 Euronen passend dazu.
Dass Objektiv stammt laut Verkäufer aus den 50er Jahren. Es zeigt an der 10D eine erstaunlich gute Abbildungsqualität. Mit den Zwischenringen sind sogar Makros möglich. (Natürlich keine extremen). Bei f4,0 ist es etwas flau, aber bei f8 war ich angenehm überrascht. Die Verarbeitung ist einfach Klasse. Absolut kein Spiel und trotzdem angenehm leichtgängig. Das ist noch gute deutsche Wertarbeit.
An der 10D ist der Umgang damit halt leider umständlich, und den genauen Schärfepunkt zu finden ist auch nicht gerade einfach. Aber so zwischendurch macht es schon Spass, mit dem Ding ein paar Fotos zu schießen. Hat was nostalgisches.
Zum 1,8er kann ich leider nichts sagen.

Gruß, Josef

Helmut Faugel
27.05.2004, 09:41
[Karl Christian Rösel schrieb am 26.05.04 um 21:15:23]
> Es geht hier genau um ein Zeiss Jena Objektiv 1,8 135mm M42.

Ich nehme an es ist ein 2,8er Sonnar oder?

> Was ist davon zu halten, die Blende und der Name Zeiss machen mich neugierig,
> hat jemand schon Erfahrung mit so ollen Teilen ?

Ich kenne das Objektiv nicht, aber selbst vor 30 Jahren war es keine hohe
Kunst mehr ein derartiges Objektiv ordentlich zu rechnen und zu bauen,
man kann also erwarten das dieses Objektiv gute Ergebnisse liefert.

Fotoobjektive sind keine so kurzlebige Sachen wie Digitalkameras.
Die Optik des EF 4,5/500L USM ist die selbe wie die des FD 4,5/500L
und das kam 1979 auf den Markt. Das EF 4,5/500L USM wurde aber
erst 1999 durch das EF 4,0/500L IS USM abgeloest, dh. da war das
Objektiv schon zwanzig Jahre 'alt'.


Viele Gruesse

Helmut Faugel

Pitt Müller
27.05.2004, 13:56
Ich habe vor einigen Tagen einmal das Tamron 28-75/2,8 Di auf 50mm gestellt
und mit Blende 4,0 , gegen ein altes Olympus 50/1,4 , ebenfalls auf 4,0 abgeblendet
verglichen. Beide Aufnahmen mit Staiv und Fernauslöser + Spiegelvorauslösung an
der 10D. Ganz eindeutig war das 'alte Oly' schärfer und mit besserem Kontrast.
Also lohnt es doch manchmal sich an alte Objektive zu wagen, auch wenn die
Bequemlichkeit etwas feht. ... jeder wie er mag ....
Gruß Pitt

Dino DreihundertD
27.05.2004, 16:07
Hi

Zeiss Jena ist nicht gleich Carl Zeiss. Nur letztere (Carl Zeiss) sind für mich als Spitzenhersteller für Optiken (Microskope, Fernrohre usw.) bekannt.

Zeiss Jena ist das, was nach 1945 aus dem Stammwerk in der DDR wurde....

Dino

Karl Christian Rösel
27.05.2004, 18:40
<i>[Pitt Müller schrieb am 27.05.04 um 13:56:31]


> Also lohnt es doch manchmal sich an alte Objektive zu wagen, auch wenn die
> Bequemlichkeit
> etwas feht. ... jeder wie er mag ....

Ja, denke ich auch, zumal die alten Festbrennweiten nicht den Spagat machen
müssen wie die Gummilinsen, das EF 1,5 50mm ist ein Paradebeispiel. Ich denke
mal wenn man genug Zeit und muße, zuwenig Geld für neue hochwertige Optiken
hat kann man sich die Zeit bis man genug Geld für z.B. ein 'L' hat schon mit diesen
Optiken behelfen.
Irgendwie hats was: Die DDR ist tot, aber einige Leute schrauben sich Zeiss Jena
Objektive vor die DSLR ;)

Übrigens meine erste SLR kam aus der UDSSR, stand zwar Revue drauf, war aber
eine Zenith.
--
Karl
--
Karl

Karl Christian Rösel
27.05.2004, 18:43
<i>[Dino DreihundertD schrieb am 27.05.04 um 16:07:01]


> Zeiss Jena ist das, was nach 1945 aus dem Stammwerk in der DDR wurde....

Es waren damals dennoch die besseren Optiken aus der DDR, die billigeren waren Mayer Görliz Objektive, soweit ich mich erinnern kann ist deren 135er zwar scharf aber ein wenig kontrastarm.
--
Karl

Rolf Büllesfeld
27.05.2004, 18:51
benutzen, denn die Zeiss Jena Optiken wurden nur deshalb unterschätzt, weil sie zu DDR-Zeiten so billig auf den Westmarkt kamen. Heute suchen Schärfeliebhaber danach! Und überhaupt: Viele alte Objektive sind heute noch vielfach besser als neue Scherben. Ich habe ein 1956 Summicron, das auch heute noch jeden Vergleich standhält.
Rolf

Gustav Krulis
27.05.2004, 19:11
Aber dieses alten Konstruktionen, die dann in Jena weitergebaut wurden, waren dennoch sehr gut (Jena T, Pancolar etc). Ich habe daheim noch viele Dias, die mit diesen Objektiven gemacht wurden und leistungsmässig ohne weiteres mit heutigen Spitzenoptiken - Fixbrennweite mithalten können. Als Sammlerstücke sind sie natürlich nicht so geeignet wie die Objektive von Original Zeiss.
LG Gustav

Herr H. aus W.
28.05.2004, 00:18
Es gab auch von CZJ Spitzenoptiken. Hab hier zum Beispiel noch ein Vario-Prakticar 1:2,7-3,5/35-70mm liegen, welches an der Praktica B hervorragend ist. Ebenso trifft dies auf das 1,8/50, das 1,4/50 und das 1,8/80 Pancolar zu. Auch nicht zu unterschätzen (Superscharf) waren das Flektogon, das Tessar und das Cardinar an der Werra (für die damalige Zeit). Nicht zu reden von der letzten Objektivserie für die P-Six (immerhin schon MC-vergütet ;-). Als nicht so gut galten jedoch die Pentacon- und Meyer-Optiken (in dieser Reihenfolge). Wobei ich mit meinen damaligen Pentacon-Objektiven für die Praktica auch zufrieden war. Und das Pentacon (zuletzt auch 'Prakticar') 5,6/500 erfreut sich nicht umsonst immer noch (dank Adaptern) bei Mittelformatusern (Mamiya z.B.) großer Beliebtheit.

Man könnte den Exkurs noch erweitern zum 5,6/500 und 5,6/1000 Spiegelobjektiv von CZJ. Letzteres ist zwar auch gebraucht immer noch hundsteuer, aber immer noch billiger als das bestimmt nicht viel bessere Meritar von Zeiss Oberkochen (reine Vermutung, ich habe beide nie in den Händen gehabt, habe aber ausreichend Bilder gesehen).

Fazit: Vorsicht mit vorschnellen Mutmaßungen über die Qualität von CZJ. Das sie mit heutigen L-Optiken nicht mithalten können, dürfte klar sein, aber ein Suppenzoom schlagen sie noch um Längen.

Man liest sich

Dirk

Herr H. aus W.
28.05.2004, 00:28
Hallo,

Bist du sicher, dass es kein 2,8er oder 3,5er ist? Ist es eins mit Springblende? Oder sogar mit electronic-Kontakten (3 so kleine vergoldete Nippelchen neben dem Gewinde)? Oder ist es noch so ein altes mit Alu-Gehäuse (also mit Blendenvorwahl)? Ich kenne nämlich kein 1,8/135 von CZJ, dafür habe ich wohl zu spät mit Fotografieren angefangen (kann ja sein, dass es eines für die ganz alten Prakticas gab, das müsste dann so eins mit Alu-Gehäuse und ohne 'Sonderausstattung' sein).

Man liest sich

Dirk

Karl Christian Rösel
28.05.2004, 10:29
<i>[Herr H. aus W. schrieb am 28.05.04 um 00:28:49]

> Hallo,
>
> Bist du sicher, dass es kein 2,8er oder 3,5er ist? Ist es eins mit Springblende?

Ja, das war ein Irtum, es war ein japanisches Objektiv welches von Porst vertrieben wurde.
Ich werde mir dennoch einige Optiken aus DDR Produktion anschauen. Falls ich nicht
zufrieden bin oder in der Klasse ein hochwertiges EF Objektiv erwebe dann verkauf ich
sie wieder.
--
Karl

Herr H. aus W.
31.05.2004, 20:36
Das Problem dürfte werden, manuell zu fokussieren (die guten Stücke haben ja kein AF). Bei dem kleinen Sucher einer 10D oder 300D dürfte das mangels Einstellhilfen (Schnittbild...) schwierig werden.

Ich habe bei der 10D selbst bei doppelter Suchervergrößerung (Winkelsucher) massiv Probleme, manuell zu fokussieren.

Man liest sich

Dirk

Dittsche
21.02.2005, 14:08
Hallo.
Ich greife das Thema noch mal auf, weil mich interessiert, ob meine Uralt-Objektive aus den 60ern, das sind dann 40 Jahre, mit Exacta bzw. Exa-Bajonett über einen Adapter mit der 20D zusammenarbeiten würden. Es sind Festbrennweiten Domiplan, Flektogon, Travenar, Pancolar, die ich vom Vater übernommen habe. Habe weite Teile des Web schon abgesucht, leider ohne Erfolg. Weiss jemand mehr ?

Gruss Klaus

Anju
21.02.2005, 17:59
Exakta müsste an EOS funktionieren - das Auflagemass ist 0,7mm grösser.
Jetzt musst du nur einen Adapter finden, der diese 0,7mm überbrückt, aber da sehe ich dann doch Probleme sowas stabil umzusetzen.

Wird es wohl kaum fertig geben. Was du mal probieren kannst (für die Optiken gibts eh nicht mehr viel) ein EOS Bajonett anzuschrauben (dafür reicht auch ein defekter Zwischenring oder ähnliches was andere Leute wegschmeissen). Ist aber dann wirklich nur Spielereibastelei.

Wenn da ein 28 dabei ist, könnte es evtl im Reversebetrieb noch als Supermacro brauchbar sein.

Andreas

Dieter Winter
21.02.2005, 20:13
Hallo,

Es geht hier genau um ein Zeiss Jena Objektiv 1,8 135mm M42. Was
ist davon zu halten, die Blende und der Name Zeiss machen mich neugierig,
hat jemand schon Erfahrung mit so ollen Teilen ?
--
Karl
Ich besitze ein Zeiss Jena 2,8/135 und ein 2,8/ 180 Mittelformat. Beide Objektive benutze ich auf der 10D, ich kann nur sagen, sehr gut. Da wird das 1,8/135 auch nicht schlecht sein. Gruß Dieter

Dieter Winter
21.02.2005, 20:15
Das Problem dürfte werden, manuell zu fokussieren (die guten Stücke haben ja kein AF). Bei dem kleinen Sucher einer 10D oder 300D dürfte das mangels Einstellhilfen (Schnittbild...) schwierig werden.

Ich habe bei der 10D selbst bei doppelter Suchervergrößerung (Winkelsucher) massiv Probleme, manuell zu fokussieren.

Man liest sich

Dirk

Ich kann mich nur wiederholen: Schn ittbildsucher auf der 10 D ist kein Problem, ich benutze selber etliche M42 Objektive völlig problemlos auf der 10 D. Gruß Dieter

Micha67
21.02.2005, 21:19
Hallo,

Es geht hier genau um ein Zeiss Jena Objektiv 1,8 135mm M42. Was
ist davon zu halten, die Blende und der Name Zeiss machen mich neugierig,
hat jemand schon Erfahrung mit so ollen Teilen ?


Je unspektakulärere Kenndaten die Konstruktion aufweist, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, daß diese Konstruktion auch bereits vor 30 Jahren mit hoher Präzision gerechnet und gefertigt werden konnte.

Normalobjektive mit mässiger (f/1.7-f/2.8) oder gar hoher (f/1.4) Öffnung waren bereits vor 30 Jahren absolut ausgereift. Gleiches gilt für nicht extrem hochgeöffnete Weitwinkel und leichte bis moderate Teleobjektive (z.B. 28/2.8; 35/2; 100/2.8; 135/2.8; 180/3.4). Selbst moderat konstruierte Zoomobjektive (z.B. 80-200/4) konnten vor 30 Jahren schon sehr gut sein. Bei Weitwinkelzooms, hochgeöffneten Standardzooms und den extrem hochgeöffneten Festbrennweiten gab es hingegen meist deutliche Fortschritte bis hinein in das aktuelle Jahrzehnt (und hoffentlich weitere Verbesserungen im komenden Jahrzehnt). Neben diesen "generellen Regeln" gab es freilich auch einige herausragend "frühreife" Ausnahmen von diesen Regeln.

Jens Hartkopf
21.02.2005, 21:55
Hallo,

Es geht hier genau um ein Zeiss Jena Objektiv 1,8 135mm M42. Was
ist davon zu halten, die Blende und der Name Zeiss machen mich neugierig,
hat jemand schon Erfahrung mit so ollen Teilen ?
--
Karl

Speziell das 1,8 135er von Zeiss ist mir unbekannt. Ich habe aber mal Spaßeshalber zwei Zeis Jena Tele an meiner (damals noch) 10D getestet. Das waren ein 180 2,8 für mittelformat gerechnet, und ein 200 2,8 mir m42 Anschluss. Beide Optiken haben mich sehr erstaunt! Auch das MF war obwohl schon mit deutlichen Gebrausspuren versehen in punkto Schärfe meinem 70-200 2,8 IS durchaus vergleichbar! Kontrast und CA waren ebenfalls ablolut SUPER! Das MF Objektiv war immerhin schon über 40 Jahre alt! Ein Zeiss 50mm das auch schon mindestens 30 Jahre auf dem Buckel hat benutze ich übrigens immer noch gelegendlich am Mcrobalgen, immer mit ´ganz ausgezeichneten Ergebnissen!

Also: Viele der Optiken welche den Nahmen Zeis Jena tragen brauchen sich von Ihren Abbildungsleistungen her hinter der L-Klasse von Canon sicher nicht verstecken! Meine L´s sind mir aber für den täglichen Einsatz doch lieber, vorallem aber wegen USM.:D

Chrissl
22.02.2005, 17:24
Also ich habe an meiner 20D auch mal ein Sonnar 2.0 35, ein 50er sowie ein 4.0 135 probiert. An meiner alten Contax sind die Objektive allererste Güte gerade was Farbwiedergabe und Kontrast angeht. So "bunte" Bilder hatte ich davor auf Film noch nicht gesehen. Nun zur 20D. Dort haben sie ein eigenartiges Ergebnis. Schärfe ist absolut Top, definitiv L-Niveau aber trotz erheblicher Belichtungskorrektur waren die Bilder stets sehr hell und wenig kontrastreich. Leider konnte ich noch nicht rausfinden woran das liegt???

Mir hatte auch mal eine Werkstatt berichtet, dass diese Objektive perfekt gerechnet waren und da die Physik nicht neu erfunden wurde liegen die Unterschiede wahrscheinlich eher in den Vergütungen. Wobei es erstaunlich ist, auf welchem Niveau bei Beschichtungen die schon vor 30 Jahren waren.

Als alter Jenenser möchte ich auch anmerken, dass selbst die Zielfernrohre, die zu DDR Zeiten im alten Bundesgebiet aus Jena verkauft wurden dort schweineteuer waren. ;)

Ronald_ Stenzel
22.02.2005, 18:04
das 1.8/135 ist mir leider unbekannt, dafür aber umso intensivere kontakte mit div. sonnaren und pentacon autos, auch wenn ich mir hier jetzt als gegenstromschwimmer verkommen, muss ich sagen ich bin besonders vom czj sonnar mc 2.8/200 enttäuscht, liefert bei voller öffnung ziemlich deutliche ca's und zeichnet an meiner 20d sehr weich, erst ab blende 5.6 wirds nutzbar. wenn das gute stück allerdings an meiner praktika mtl3 hängt, zeigt es o.g. fehler überhaupt nicht und brilliert durch excellente randschärfe... mein sonnar 3.5/135 dagegen zeigt an der 20d absolut keine schwächen, selbst bei offner blende fehlerfreies bild, allerdings leichte vignetierung im bild. die pentacons haben meiner erfahrung nach probleme mit der blaukorrektur, wirken dadurch bei offner blende immer weich - 2 stufen abblenden schon gehts, das pentacon 1.8/50 ist in meinen augen schon fast ne gurke, komatös bis fast ins zentrum, aber war ja damals auch nur ne einsteigerlinse...
aber zum probieren zu rel. guenstigen preisen sind die dinger ne feine sache, zumal es ja keine adapter- und fokusprobs gibt. und verarbeitungsmässig gibt es in meinen augen nix besseres (weiss ich, da mein 135er aus ca. 1m höhe besonders überraschend den fussboden aufsuchte..;o) )


ronald