Micha67
29.05.2004, 19:40
Liebe Leute, hier nun der Bericht zum Telekonverter-shootout mit Joachim (Jar). Drückt mir die Daumen, daß die Links alle funktionieren und <b>vielen Dank</b> Joachim für das Bereitstellen der Bilder auf Deinem Webspace!
<b>Material:</b>
Canon 1,4x (MK-I) und 2x (MK-II) sowie ein Soligor 2x Konverter (ohne Blendenumrechnung)
EF 135/2.0 und ein EF 300/4.0 (ohne IS)
EOS 1D (ISO 200) und 1V, letztere bestückt mit Velvia 50-er
Gitzo Carbon mit etwas weichem Slik-Kopf
Fernauslöser und Selbstauslöser-Vorlauf im Verbund mit Mirror-lockup
<b>Ort/Motiv:</b>
Berlin am Großen Stern die trotz so vieler Fotos immer noch sanft lächelnde 'Goldelse'
Die ursprüngliche Fragestellung war, wie weit man ein Objektiv hochkonvertieren kann, und dabei noch zusätzliche Detailinformation herauskitzelt. Theoretische Überlegungen sagen, daß die besten Objektive so um 80-120 lp/mm liefern sollten, während die 1D mit einem Pixelabstand von 11,6 µm physikalisch nicht mehr als 43 lp/mm übertragen kann und in der Praxis durch ihren schwach dimensionierten Antialiasing-Filter auch nicht allzuweit davon entfernt ist (nach dpreview ca. 35 lp/mm). Die Wahl des Testobjektivs fiel wegen der hohen Schärfeleistung und relativ kurzen Brennweite vorwiegend auf das EF 135/2.0.
Der Übersichtlichkeit halber und um optimale Rahmenbedingungen zu haben hier nur die Resultate bei Abblenden um zwei Blendenstufen (also ohne Konverter bei f4.0; mit 1,4x-Konverter f5.6 usw.).
<b>Alle Bilder sind völlig unbearbeitet 1:1 aus der Kamera kommend!</b>
<b>Die Ergebnisse:</b>
<b>EF 135/2.0 bei f4.0 ohne Konverter:</b>
<img border='0' src='http://iapf.physik.tu-berlin.de/jbohs/dforum/micha67/thumbs/2004_05_18__17_48_34.jpg'>
<a href='http://iapf.physik.tu-berlin.de/jbohs/dforum/micha67/mittel/2004_05_18__17_48_34.jpg' target='_blank'>135er ohne Konverter mittlere Auflösung</a>
<a href='http://iapf.physik.tu-berlin.de/jbohs/dforum/micha67/2004_05_18__17_48_34.jpg' target='_blank'>135er ohne Konverter volle Auflösung</a>
<b>mit Canon EF 1,4x (MK-I):</b>
<img border='0' src='http://iapf.physik.tu-berlin.de/jbohs/dforum/micha67/thumbs/2004_05_18__17_49_38.jpg'>
<a href='http://iapf.physik.tu-berlin.de/jbohs/dforum/micha67/mittel/2004_05_18__17_49_38.jpg' target='_blank'>135er mit 1,4x Konverter mittlere Auflösung</a>
<a href='http://iapf.physik.tu-berlin.de/jbohs/dforum/micha67/2004_05_18__17_49_38.jpg' target='_blank'>135er mit 1,4x Konverter volle Auflösung</a>
<b>mit Canon EF 2x (MK-II):</b>
<img border='0' src='http://iapf.physik.tu-berlin.de/jbohs/dforum/micha67/thumbs/2004_05_18__17_50_42.jpg'>
<a href='http://iapf.physik.tu-berlin.de/jbohs/dforum/micha67/mittel/2004_05_18__17_50_42.jpg' target='_blank'>135er mit 2x Konverter mittlere Auflösung</a>
<a href='http://iapf.physik.tu-berlin.de/jbohs/dforum/micha67/2004_05_18__17_50_42.jpg' target='_blank'>135er mit 2x Konverter volle Auflösung</a>
Da das Bild immer noch nahezu knackscharf erschien, wagten wir uns ans Stacken der Konverter. Meine Canon 1,4x- und 2x-Konverter passten freilich physikalisch gut zusammen und auch die Gesamtblende lag mit 5,6 im fokussierbaren Bereich; dennoch jagte der Fokus leider nur herum. Ein Stacken von Canon 2x und Soligor 2x war hingegen erfolgreich, der AF biß wieder zu:
<b>mit Canon EF 2x (MK-II) UND Soligor 2x also 540mm Brennweite:</b>
<img border='0' src='http://iapf.physik.tu-berlin.de/jbohs/dforum/micha67/thumbs/2004_05_18__17_56_14.jpg'>
<a href='http://iapf.physik.tu-berlin.de/jbohs/dforum/micha67/mittel/2004_05_18__17_56_14.jpg' target='_blank'>135er mit doppel-2x Konverter mittlere Auflösung</a>
<a href='http://iapf.physik.tu-berlin.de/jbohs/dforum/micha67/2004_05_18__17_56_14.jpg' target='_blank'>135er mit doppel-2x Konverter volle Auflösung</a>
Das hervorragende Ergebnis überzeugte uns noch von dem Versuch, die 2x/2x-Stack-Kombination der Telekonverter am 300/4.0 bei Offenblende zu versuchen; der AF der 1D biß auch tatsächlich an dieser Kombination noch zu!
<b>mit Canon EF 2x (MK-II) UND Soligor 2x also 1200mm Brennweite(!):</b>
<img border='0' src='http://iapf.physik.tu-berlin.de/jbohs/dforum/micha67/thumbs/2004_05_18__17_59_12.jpg'>
<a href='http://iapf.physik.tu-berlin.de/jbohs/dforum/micha67/mittel/2004_05_18__17_59_12.jpg' target='_blank'>300er mit doppel-2x Konverter mittlere Auflösung</a>
<a href='http://iapf.physik.tu-berlin.de/jbohs/dforum/micha67/2004_05_18__17_59_12.jpg' target='_blank'>300er mit doppel-2x Konverter volle Auflösung</a>
Das spaßige 'Extrembrennweiting' mit zusätzlichem 1,4x Konverter brachte dann noch eine deutlich reduzierte Abbildungsleistung.
<b>Interpretation und Ergebnisse vom Test mit Analogmaterial:</b>
Ich war absolut positiv überrascht von der hohen Konverter-Leistung insbesondere des EF 2x MK-II. Mein Canon 1,4er machte keine ganz ausgezeichnete Figur (Serienstreuung??) und auch der Soligor schnitt bei den Aufnahmen auf Velvia im Direktvergleich zum Canon 2x MK-II sowohl bei Offenblende als auch abgeblendet erkennbar schlechter ab. Insgesamt aber kann man sagen, daß an der 1D ein 2x-Konverter *ohne* relevanten Qualitätsverlust einsetzbar ist. Die Tatsache, daß ein Stäcken der beiden 2x-Konverter noch deutlich mehr Details ghervorbringt als der 2x-Konverter alleine, spricht für die hohe Grundschärfe des 135ers, welches ja offensichtlich deutlich mehr als 70 lp/mm angeliefert hat. Selbst in der 2x/2x-Kombination ist das Bild in der 1:1 Monitoransicht gerade mal sichtbar weich gezeichnet, auf ein Nachschärfen hatten wir völlig verzichtet. Ein ähnliches Bild ergab sich mit dem 300/4.0, welches mit der 2x/2x-Kombination noch deutlich mehr Zeichnung brachte als mit der einfachen Verwendung des Canon 2x-Konverters. Im Vergleich zwischen Analog- und Digitalaufzeichnung wurde klar, daß nach extremem Hochkonvertieren an der DSLR Dank des fehlenden Korns noch mehr Details sichtbar wurden (z.B. Augenpartie des Vogels auf dem Helm oder sechseckige Schraubenköpfe an der Lanze) als es mit dem hochauflösenden Diafilm möglich war. Den Eindrücken zufolge und gute Konverter vorausgesetzt lohnt es sich an einer Canon DSLR uneingeschränkt, bis zur Grenzauflösung des Grundobjektivs hochzukonvertieren! Ein ketzerischer Gedanke zum Abschluß: ein Konverter kann ja das Signal nicht besser machen als es vorne angeliefert wird. Könnte man die Pixel auf dem Chip deutlich enger setzen, so würde sich der starke Konverter freilich erübrigen und durch einen Bildbeschnitt ersetzt werden können (höherer Noise durch kleinere Pixel mal außen vor lassend). Mit den hier gezeigten Bildern wird klar, daß Pixelabstände von 4-5 µm an zukünftigen DSLRs (entsprechend 35-54 MP im KB Vollformat) durch L-Festbrennweiten zumindest im Bildzentrum noch problemlos mit Auflösung befüttert werden könnten. Dank der hohen lokalen Kontrastdarstellung würden solche DSLRs dann auch einen Diafilm in der Auflösung leicht übertrumpfen.
<b>Material:</b>
Canon 1,4x (MK-I) und 2x (MK-II) sowie ein Soligor 2x Konverter (ohne Blendenumrechnung)
EF 135/2.0 und ein EF 300/4.0 (ohne IS)
EOS 1D (ISO 200) und 1V, letztere bestückt mit Velvia 50-er
Gitzo Carbon mit etwas weichem Slik-Kopf
Fernauslöser und Selbstauslöser-Vorlauf im Verbund mit Mirror-lockup
<b>Ort/Motiv:</b>
Berlin am Großen Stern die trotz so vieler Fotos immer noch sanft lächelnde 'Goldelse'
Die ursprüngliche Fragestellung war, wie weit man ein Objektiv hochkonvertieren kann, und dabei noch zusätzliche Detailinformation herauskitzelt. Theoretische Überlegungen sagen, daß die besten Objektive so um 80-120 lp/mm liefern sollten, während die 1D mit einem Pixelabstand von 11,6 µm physikalisch nicht mehr als 43 lp/mm übertragen kann und in der Praxis durch ihren schwach dimensionierten Antialiasing-Filter auch nicht allzuweit davon entfernt ist (nach dpreview ca. 35 lp/mm). Die Wahl des Testobjektivs fiel wegen der hohen Schärfeleistung und relativ kurzen Brennweite vorwiegend auf das EF 135/2.0.
Der Übersichtlichkeit halber und um optimale Rahmenbedingungen zu haben hier nur die Resultate bei Abblenden um zwei Blendenstufen (also ohne Konverter bei f4.0; mit 1,4x-Konverter f5.6 usw.).
<b>Alle Bilder sind völlig unbearbeitet 1:1 aus der Kamera kommend!</b>
<b>Die Ergebnisse:</b>
<b>EF 135/2.0 bei f4.0 ohne Konverter:</b>
<img border='0' src='http://iapf.physik.tu-berlin.de/jbohs/dforum/micha67/thumbs/2004_05_18__17_48_34.jpg'>
<a href='http://iapf.physik.tu-berlin.de/jbohs/dforum/micha67/mittel/2004_05_18__17_48_34.jpg' target='_blank'>135er ohne Konverter mittlere Auflösung</a>
<a href='http://iapf.physik.tu-berlin.de/jbohs/dforum/micha67/2004_05_18__17_48_34.jpg' target='_blank'>135er ohne Konverter volle Auflösung</a>
<b>mit Canon EF 1,4x (MK-I):</b>
<img border='0' src='http://iapf.physik.tu-berlin.de/jbohs/dforum/micha67/thumbs/2004_05_18__17_49_38.jpg'>
<a href='http://iapf.physik.tu-berlin.de/jbohs/dforum/micha67/mittel/2004_05_18__17_49_38.jpg' target='_blank'>135er mit 1,4x Konverter mittlere Auflösung</a>
<a href='http://iapf.physik.tu-berlin.de/jbohs/dforum/micha67/2004_05_18__17_49_38.jpg' target='_blank'>135er mit 1,4x Konverter volle Auflösung</a>
<b>mit Canon EF 2x (MK-II):</b>
<img border='0' src='http://iapf.physik.tu-berlin.de/jbohs/dforum/micha67/thumbs/2004_05_18__17_50_42.jpg'>
<a href='http://iapf.physik.tu-berlin.de/jbohs/dforum/micha67/mittel/2004_05_18__17_50_42.jpg' target='_blank'>135er mit 2x Konverter mittlere Auflösung</a>
<a href='http://iapf.physik.tu-berlin.de/jbohs/dforum/micha67/2004_05_18__17_50_42.jpg' target='_blank'>135er mit 2x Konverter volle Auflösung</a>
Da das Bild immer noch nahezu knackscharf erschien, wagten wir uns ans Stacken der Konverter. Meine Canon 1,4x- und 2x-Konverter passten freilich physikalisch gut zusammen und auch die Gesamtblende lag mit 5,6 im fokussierbaren Bereich; dennoch jagte der Fokus leider nur herum. Ein Stacken von Canon 2x und Soligor 2x war hingegen erfolgreich, der AF biß wieder zu:
<b>mit Canon EF 2x (MK-II) UND Soligor 2x also 540mm Brennweite:</b>
<img border='0' src='http://iapf.physik.tu-berlin.de/jbohs/dforum/micha67/thumbs/2004_05_18__17_56_14.jpg'>
<a href='http://iapf.physik.tu-berlin.de/jbohs/dforum/micha67/mittel/2004_05_18__17_56_14.jpg' target='_blank'>135er mit doppel-2x Konverter mittlere Auflösung</a>
<a href='http://iapf.physik.tu-berlin.de/jbohs/dforum/micha67/2004_05_18__17_56_14.jpg' target='_blank'>135er mit doppel-2x Konverter volle Auflösung</a>
Das hervorragende Ergebnis überzeugte uns noch von dem Versuch, die 2x/2x-Stack-Kombination der Telekonverter am 300/4.0 bei Offenblende zu versuchen; der AF der 1D biß auch tatsächlich an dieser Kombination noch zu!
<b>mit Canon EF 2x (MK-II) UND Soligor 2x also 1200mm Brennweite(!):</b>
<img border='0' src='http://iapf.physik.tu-berlin.de/jbohs/dforum/micha67/thumbs/2004_05_18__17_59_12.jpg'>
<a href='http://iapf.physik.tu-berlin.de/jbohs/dforum/micha67/mittel/2004_05_18__17_59_12.jpg' target='_blank'>300er mit doppel-2x Konverter mittlere Auflösung</a>
<a href='http://iapf.physik.tu-berlin.de/jbohs/dforum/micha67/2004_05_18__17_59_12.jpg' target='_blank'>300er mit doppel-2x Konverter volle Auflösung</a>
Das spaßige 'Extrembrennweiting' mit zusätzlichem 1,4x Konverter brachte dann noch eine deutlich reduzierte Abbildungsleistung.
<b>Interpretation und Ergebnisse vom Test mit Analogmaterial:</b>
Ich war absolut positiv überrascht von der hohen Konverter-Leistung insbesondere des EF 2x MK-II. Mein Canon 1,4er machte keine ganz ausgezeichnete Figur (Serienstreuung??) und auch der Soligor schnitt bei den Aufnahmen auf Velvia im Direktvergleich zum Canon 2x MK-II sowohl bei Offenblende als auch abgeblendet erkennbar schlechter ab. Insgesamt aber kann man sagen, daß an der 1D ein 2x-Konverter *ohne* relevanten Qualitätsverlust einsetzbar ist. Die Tatsache, daß ein Stäcken der beiden 2x-Konverter noch deutlich mehr Details ghervorbringt als der 2x-Konverter alleine, spricht für die hohe Grundschärfe des 135ers, welches ja offensichtlich deutlich mehr als 70 lp/mm angeliefert hat. Selbst in der 2x/2x-Kombination ist das Bild in der 1:1 Monitoransicht gerade mal sichtbar weich gezeichnet, auf ein Nachschärfen hatten wir völlig verzichtet. Ein ähnliches Bild ergab sich mit dem 300/4.0, welches mit der 2x/2x-Kombination noch deutlich mehr Zeichnung brachte als mit der einfachen Verwendung des Canon 2x-Konverters. Im Vergleich zwischen Analog- und Digitalaufzeichnung wurde klar, daß nach extremem Hochkonvertieren an der DSLR Dank des fehlenden Korns noch mehr Details sichtbar wurden (z.B. Augenpartie des Vogels auf dem Helm oder sechseckige Schraubenköpfe an der Lanze) als es mit dem hochauflösenden Diafilm möglich war. Den Eindrücken zufolge und gute Konverter vorausgesetzt lohnt es sich an einer Canon DSLR uneingeschränkt, bis zur Grenzauflösung des Grundobjektivs hochzukonvertieren! Ein ketzerischer Gedanke zum Abschluß: ein Konverter kann ja das Signal nicht besser machen als es vorne angeliefert wird. Könnte man die Pixel auf dem Chip deutlich enger setzen, so würde sich der starke Konverter freilich erübrigen und durch einen Bildbeschnitt ersetzt werden können (höherer Noise durch kleinere Pixel mal außen vor lassend). Mit den hier gezeigten Bildern wird klar, daß Pixelabstände von 4-5 µm an zukünftigen DSLRs (entsprechend 35-54 MP im KB Vollformat) durch L-Festbrennweiten zumindest im Bildzentrum noch problemlos mit Auflösung befüttert werden könnten. Dank der hohen lokalen Kontrastdarstellung würden solche DSLRs dann auch einen Diafilm in der Auflösung leicht übertrumpfen.