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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Makroobjektiv 105mm oder 180mm?



Pixel
20.03.2003, 16:32
Als Einsteiger in die Makrofotografie würde es mich interessieren, worin die Hauptunterschiede hinsichtlich Einsatz und Verwendung obiger Makroobjektive liegen? zB. Sigma 3,5/180 und 2,8/105.

Unbekannt (Gelöscht)
20.03.2003, 16:38
Dazu haben wir heute und gestern schon viel geschrieben. Aber gut: Der gößte Unterschied ist der Arbeitsabstand bei Abbildungsmaßstab 1:1. Beide Objektive bieten den 1:1er Maßstab. Allerdings hat man beim 180er einen größeren Abstand zum Objekt der Begierde. Bei manchen Tierefotos unterschreitet man dann nicht so schnell die Fluchtdistanz. Allerdings ist wegen der längeren Brennweite auch die Verwacklungsgefahr aus der freien Hand größer. Außerdem ist das 180 deutlich schwerer und auch teurer.

GS2
20.03.2003, 17:17
Fritz Pölking bezeichnete Vertreter um 100 mm als 'Brot-und-Butter-Makros'. 50 bis 60 und 180 bis 200 mm sind Spezialisten, die als Allrounder weniger taugen, obgleich gestalterisch von von der längeren Gattung ein gewisser Reiz ausgeht.

Man hat zwar einen recht großen Arbeitsabstand den Telemakros, aber gestalterische (Blitz)Ausleuchtung wird zum aufwendigen Abenteuer und die Gefahr von Verwacklungen und Fehlfokussierungen steigt immens.

Zudem sollte man Maßstab 1:1 wegen der äußerst geringen Schärfentiefe in der Praxis nicht überbewerten. Ein guter Arbeitsabstand um 1:2 bis 1:3 ist viel wichtiger und hier gibt es von Makro zu Makro merkliche Unterschiede ...

/gs

MarcusMueller
20.03.2003, 18:16

Andreas Bresson
20.03.2003, 18:37

Anju
20.03.2003, 18:41
> Fritz Pölking bezeichnete Vertreter um 100 mm als 'Brot-und-Butter-Makros'. 50 bis
> 60 und 180 bis 200 mm sind Spezialisten, die als Allrounder weniger taugen, obgleich
> gestalterisch von von der längeren Gattung ein gewisser Reiz ausgeht.

Für mich ist definitiv das 180 das Allroundobjektiv - und nu?

> Man hat zwar einen recht großen Arbeitsabstand den Telemakros, aber gestalterische (Blitz)Ausleuchtung
> wird zum aufwendigen Abenteuer und die Gefahr von Verwacklungen und Fehlfokussierungen
> steigt immens.

Beides m.E. ein Vorurteil - ob ich nun 40cm oder 30cm vom Objekt weg bin, macht den Kohl nicht fett. Ich arbeite mit entfesseltem Blitz an der Strippe oder am Schwanenhals an der Blitzschiene - mit beidem laesst sich prima gestaltend eingreifen. Stativ ist für mich eh Pflicht und Fehlfokussierungen ist in obigen Satz sicherlich nur als Fuellwort eingefuegt oder warum sollte das mit einem 180er auftreten?

Ich hatte auch frueher schon lieber 200mm am Balgen als 100 - das ist ganz einfach flexibler , wenn man draussen fotografiert, aber wohl auch eine Gewohnheitssache.


Andreas

Anju
20.03.2003, 18:41

Pixel
20.03.2003, 19:24
Hallo Andreas,
Du bevorzugst offensichtlich das Sigma 3,5/180. Kannst Du mir Deine Gründe und Erfahrungen dafür nennen!

Anju
20.03.2003, 19:40
> Du bevorzugst offensichtlich das Sigma 3,5/180.
Ist mein Lieblingsobjektiv, wie ich schon oefter erwaehnt habe ;-).

> Kannst Du mir Deine Gründe und Erfahrungen dafür nennen!
Der Hauptgrund ist wirklich, dass ich 180mm für Outdoormacro ideal finde - zum einen habe ich genug Bewegungsspielraum und zum anderen ein Tele, mit dem auch mal entfernteres auf die Schnelle erwischt werden kann. Optische Qualitaet ist über jeden Zweifel erhaben. An meinem Minituempel nutze ich jedoch zusaetzlich Objektive in Retrostellung - da ist der Aufnahmeabstand ansonsten zu gross - wenn auch alle meine geschluepften Mücken mit dem 180er gemacht sind.

Andreas

Markus
20.03.2003, 20:00
meine bescheidene meinung:
ein vorteil des 180er ist, dass es eine stativ schelle hat.
allerdings kann man z.b. bei isarfoto.de auch eine stativ schelle für das 100er von
Canon kaufen. pflanzen z.B. sollte man meiner meinung nach nie ohne stativ fotografieren.

mit eine stativschelle zerstört man beim schwenken auf hochformat nicht die ganze komposition. der bild mittelpunkt bleibt der gleiche.

für insekten ist wie schon von anderen erwähnt der größere abstand hilfreich.

durch den engeren blickwinkel läßt sich das motiv leichter isolieren. dazu trägt auch die tatsache bei, dass mit einem 180er der hintergrund unschärter, sprich ruhiger wird.

ich werde mir für eine 10D ein 180er kaufen. evtl nächstes jahr aber auch noch eine 100er wenn ich einen nutzen darin sehe.

nachteile des 180er sind das höhere gewicht und der höhrere preis. das canon kostet 1600 - 1800 Euro. das 100er nur 700-800. allerdings kostet das Sigma 180er < 1.000 so weit ich weiß. evtl könnte es da probleme mit canon Extendern geben wie ich gelesen habe. das kann ich allerdings nicht bestätigen, da ich dieses Objektive nie benutzt habe.


markus

MarcusMueller
20.03.2003, 21:49
Die Schärfentiefe ist nur vom Abbildungsmaßstab und der Blende abhängig.

Die Brennweite ist unerheblich. Das gilt immer, nicht nur im Makrobereich !

Gruß, Marcus

GS2
20.03.2003, 23:32

KRK
20.03.2003, 23:54
Immer wieder die gleichen Fragen zu diesem Thema, weil offensichtlich oft Unsinn zu lesen ist, in Büchern,Zeitschriften ... deshalb Dank an Dich für die Klarstellung!
Es ist doch so einfach !

KRK

GS2
20.03.2003, 23:55
Obgleich ich für meinen Teil eher der Meinung von FP bin. Kommt natürlich auch auf die bevorzugten Motive an. Zumindest bei Table-Top braucht man recht viel Platz. Hier schraube ich recht häufig bei mittler Brennweite eine leichte Nahlinse drauf, da mir beireits bei 1:2 die Abstände zu deftig werden. Ansonsten müßte ich mir bei Arrangieren mit Blick durch den Sucher gelegentlich den Arm verrenken.

Anbei ein Beispiel, das heute Abend enstand. Bildfeld ca. 40 x 60 mm. Mit Nahlinse war der freie Arbeitsabstand vorm Objektiv soeben nachgemessene 29 cm (der Aufbau steht noch). Ohne Nahlinse hätte ich meinen Reprostand, der die Sache merklich vereinfacht, glatt vergessen können. Es kommt halt auf den Zweck an.

Siehe: <a href='http://www.pbase.com/image/14521865/large' target='_blank'>Physalis</a>


Gruß Gerhard

stone13
21.03.2003, 11:25
<i>[Gerhard schrieb am 20.03.03 um 22:55:00]
> Anbei
> ein Beispiel, das heute Abend enstand. Bildfeld ca. 40 x 60 mm. Mit Nahlinse war
> der freie Arbeitsabstand vorm Objektiv soeben nachgemessene 29 cm (der Aufbau steht
> noch). Ohne Nahlinse hätte ich meinen Reprostand, der die Sache merklich vereinfacht,
> glatt vergessen können. Es kommt halt auf den Zweck an.
>
> Siehe: <a href='http://www.pbase.com/image/14521865/large'
> target='_blank'>Physalis</a>
</i>
Für sowas halte ich die G2 ja dann schon bald für besser: ;-)
<a href='http://www.fotocommunity.de/pc/pc/mypics/11988/display/293821' target='_blank'>G2 Physalis</a>

Gruss Stone