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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Festbrennweiten oder Zoom?



ehemaliger Benutzer
21.03.2003, 22:11
Ist vielleicht 'ne alte Diskussion, aber wenn ich mir die Pics, die in den diversen Communities ausgestellt werden, so anschaue, dann sind viele technisch herausragenden Aufnahmen mit Festbrennweiten aufgenommen worden.
Offensichtlich können die Zooms den Festbrennweiten abbildungsmässig nicht das Wasser reichen. Oder gibt es doch Zooms die an die Abbildungsqualität von Festbrennweiten heranreichen? Welche Erfahrungen habt Ihr diesbezüglich gemacht? Welche Objektive mit Festbrennweiten sind empfehlenswert (und erschwinglich)?
Grüsse Torsten

Axel Kottal
21.03.2003, 22:24
Hallo Torsten,
also ein Zoom, das sich allemal mit Festbrennweiten messen kann, ist das EF 2,8/70-200 (mit und ohne IS). Es war das erste Zoom, das mich als damals absoluten Zoom-Gegner davon überzeugte, das es doch möglich ist Zooms mit Festbrennweiten-Qualität herzustellen. Das EF 2,8/28-70 ist ebenfalls ein exzellentes Objektv, allerdings gibt es da Festbrennweiten (2,8/28 mm und 1,8/50) die bei den entsprechenden Brennweiten etwas besser sind.
Je länger die Brennweite wird, desto mehr verschiebt sich der Qualitätsvorsprung in Richtung Festbrennweiten. Ab 300 mm sind die entsprechenden Festbrennweiten (vor allem bei offener Blende) deutlich sichtbar besser.
Exzellente und erschwingliche Festbrennweiten sind das 1,8/50, 1,8/85, 2/135 und 2,8/200. Du wirst aber sicher noch von dem einen oder anderen Forumsteilnehmer noch weitere Tips erhalten, vor allem zu den Festbrennweiten von Fremdherstellern (wie die Makro-Objektive von Tamron und Sigma).
Gruss
Axel

Unbekannt (Gelöscht)
21.03.2003, 22:42
Was das 28-70/2,8 L und das 70-200/2,8 L angeht, kann ich meinem Vorredner nur anschließen. Das 70-200/4 L ist optisch genau so gut, wie die 2,8 Variante. Festbrennweiten sind auch kaum besser. Eine Grungüberlegung, die man sich vor dem Kauf seiner Ausrüstung überlegen soll ist: Was will ich damit machen und wie weit muß ich meine Sachen dafür transportieren. Bei vielen Motiven ist man mit einem guten Zoomobjektiv besser bedient. Man kann die ideale Brennweite einstellen und ist nicht von der Stufung seiner Festbrennweiten abhängig. Oft hat man das falsche Objektiv auf der Kamera und bis man das Objektiv gewechselt hat, ist das Motiv schon weg. Außerdem ist eine relativ komplette Ausrüstung aus lichtstarken Festbrennweiten deutlich schwerer als mit Zoomobjektiven. Wenn ist mit meiner Ausrüstung in einem Studio arbeite, ist es mir egal, wie groß und schwer sie ist. Wenn ich gerne Reisereportagen mache, bin ich um jedes Gramm froh, welches ich nicht bei 80% Luftfeuchtigkeit und 35 Grad im Schatten durch die Gegend schleppen muß.
Der wohl bedeutenste Maßstab ist aber bei den meisten Hobbyfotografen der Preis. dazu sollte man wissen, dass die nicht L-Festbrennweiten nicht umbedingt schlechter sein müssen, als die L-Varianten. Diese sind in der Regel lichtstärker und deshalb deutlich schwerer gegen Abbildungsfehler zu korrigieren. Die meisten engagierten Hobbyfotografen entscheiden sich heutzutage für hochwertige Zoomobjektive.

Anju
21.03.2003, 22:56
> Außerdem ist eine relativ komplette Ausrüstung aus lichtstarken Festbrennweiten deutlich schwerer als mit
> Zoomobjektiven.
Naja - ein 28, 50 und 85 ist leichter und kompakter als ein 28-70.
Bei den Teles wird es aber kritischer...

> Die meisten engagierten Hobbyfotografen entscheiden sich heutzutage für hochwertige Zoomobjektive.
Wobei ich hier den Faktor 'Faulheit' massiv mit einfliessen lasse (keine Bange am Ende kommt ein Smiley) - ich sehe leider kaum noch Fotografen, die sich mal bewegen, um ein Motiv zu erfassen. Das wurde immer schlimmer, je mehr Zooms als Erstausstattung mitgeliefert werden - frueher war ein 50er das hoechste der Gefuehle - damit haben die Leute das Gestalten noch gelernt - heute wird stehengeblieben und gezoomt - entsprechend sieht die Mehrzahl der Fotos aus.
Und hier nun das Smiley ;-)

Und ein Motiv, das weg ist, weil das falsche Objektiv drauf ist ist echt kein Argument - wann tritt es auf? Wenn du ein WW drauf hast und Tele brauchst - da reicht dann auch 70mm nicht aus ;-)
Ergo haben engagierte Amateure und Profis zwei oder mehr Bodies mit entsprechenden Optiken (leider ist mir ein zweite DSLR erheblich zu teuer - mische ich halt analog und digital)

Andreas
...ja ich habe auch Zooms, aber lieber Festbrennweiten

KRK
21.03.2003, 22:59
Da ich Deiner Visitenkarte nichts entnehmen kann, gehe ich mal davon aus, daß Du noch keine größeren Erfahrungen gesammelt hast, vielleicht auch noch keine festen fotografischen Themen und Spezialgebiete hast. Wenn das so ist, mein Tipp:
Kaufe Dir zwei gute Zooms (abhängig von Deinem Geldbeutel), dürfen auch Fremdhersteller sein. Eher klein und leicht, damit Du sie auch mitnimmst.
Ergänze diese (nach und nach) durch preiswerte Festbrennweiten, mit denen Du Deine Möglilchkeiten erweiterst: z.B. 1.4/50 (1.8/50) wegen der Lichtstärke und 2.8/100 macro wegen Lichtstärke und der Makro-Eignung. Je nach Deinen Vorlieben, die sich vielleicht erst entwickeln werden, ergänze mit einem Super-WW oder einem langen Tele.
Bewerte die Abbildungsleistung von Zooms kontra Festbrennweiten nicht über: die Unterschiede sind viel kleiner, als die meisten annehmen.

KRK

Unbekannt (Gelöscht)
21.03.2003, 23:05
Ich gebe dir recht: Festbrennweiten, mechanische Kamera und am Besten auch noch mit Stativ führen zu einem bewußteren Fotografieren. Der Fotograf ist gezwungen, sich alle Komponenten des Bildes zu erarbeiten: Bildausschnitt, Schärfe, Blende und Zeit. Oft würde eine solche Konfiguration zu besseren Bildern führen. Knipsen ist dann nicht drin. Allerdings erfordert das schon ein gewisses fotografisches Können. Das bedeutet aber nicht, dass man mit einer modernen, automatischen Kamera mit Zoomobjektiven nicht auch genau so gut FOTOGRAFIEREN kann, aber ich weiß, was du meinst.

Anju
21.03.2003, 23:10
etwas ueberspitzt, aber ja - genauso meine ich es. Fotografisches Wissen ist dazu aber nicht notwendig - das haben Generationen auch ohne grossartiges Hintergrundwissen hinbekommen. Meine Mutter fotografiert heute noch nur mit einem 50er an ihrer Rollei KB - mit Zoom (hat sie mal von mir bekommen), war sie nie gluecklich. OK - sie ist Malerin und kann entsprechend sehen - liegt eventuell daran ;-)

Andreas

Unbekannt (Gelöscht)
21.03.2003, 23:12
Na ja, fotografisches Wissen ist zumindest nicht schädlich. Es könnte sogar von Vorteil sein ;-)

Matthias
21.03.2003, 23:36
@Andreas,
gestalten kann ich auch mit Zoom...ist nur bequemer..oder?
Ich denke es hängt vom gewünschten Motiv ab, wenn es nicht wegläuft ist Festbrennweite ideal, ansonsten würde ich zum Zoom neigen. Ich selber investiere auch erstmal in das 70 - 200 l IS...

Matthias

stone13
21.03.2003, 23:39
Matthias,
Du machst das ja auch, aber in der Regel hat Andreas schon recht, das die Meisten mit dem Zoom nur schauen das sie es möglichst Formatfüllend auf den Chip bannen. ;-)

Gruss STone

Anju
22.03.2003, 08:11
> @Andreas,
> gestalten kann ich auch mit Zoom...ist nur bequemer..oder?

Ja klar - da sollte ja auch nur etwas überspitzt sein.
Auf der Cebit bin ich z.B. auch nur mit einem Zoom rumgelaufen.... und habe dann trotzdem so gut wie nicht fotografiert ;-)

Andreas

Anju
22.03.2003, 08:48
> Na ja, fotografisches Wissen ist zumindest nicht schädlich. Es könnte sogar von Vorteil sein ;-)
Manchmal ja - aber ich behaupte wirklich, dass man sich das autodidaktisch erarbeiten sollte, anders findet man nicht seinen Stil - weswegen ich uebrigens (ja - ich weiss - bin ein Exot) auch kein Freund von 'Grosse Fotolehre' Buechern mit Unmengen Formeln und Symbolzeichnungen bin.
Belichtungszusammenhange sollte man aber schon verstehen - die stehen aber in jeder Anleitung zu 'fast' jeder Kamera....
Ich habe mehr aus Bildbänden gelernt, als aus - z.B. Extrem Beispiel: - Novoflex SystemProgramm , das ist zwar absolut klasse und fundiert, aber ich war nie ein Freund von Formeln. Dann sehe ich mir lieber Fotos an - entscheide was mir gefaellt und versuche das zu erreichen. Hilfreich finde ich dabei Fotos vom Aufbau oder der Location - mehr ist eigentlich schon zuviel. Dass ich nicht ganz alleine so denke, merke ich an den Reaktionen zu meiner Tuempelpage So Gehts Seite ;-)

...aber ich schweife ab...

Andreas

Achim Winkler
22.03.2003, 18:45
Mein absolutes Lieblingsobjektiv ist das EF 100-400 IS. Die Abbildungsleistung ist selbst mit 1,4 Konverter hervorragend. Fotos die mit ich mit meiner 200er Festbrennweite gemacht habe sind Technisch nicht besser.

Achim

ehemaliger Benutzer
22.03.2003, 23:59
Hallo Axel,

danke für Deine Tips. Die genannten Objektive sind mir bereits einmal empfohlen worden, und positiv aufgefallen, insbesondere das 70-200, sowie das 28/2,8 und 50/1,8. Das 50er ist ausserdem erfreulich preiswert. Soviele gute Objektive scheint es also doch nicht zu geben...
Grüsse Torsten

ehemaliger Benutzer
23.03.2003, 00:01