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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Was bedeutet digital gerechnet genau...



B&B
22.07.2004, 22:42
... und für welchen Crop trifft solch ein Objektiv am besten? Gerechnet für 1.6, und wie verhält es sich bei 1.3 und Vollformat? Oder liege ich total verkehrt?
Gruß Bernd

Micha67
22.07.2004, 22:56
'digital gerechnet' kann heissen:

- gerechnet für othogonaleren Lichteinfall am Sensor (sensorseitige Telezentrizität). Möglicher Vorteil: weniger Vignettierung und evtl. auch weniger Blooming und Schärfeverlust in den Bildecken.

- gerechnet für verkleinerten Bildkreis (Durchmesser je nach avisiertem noch auszuleuchtenden Cropfaktor). Möglicher Vorteil: weniger Streulicht im Kamerabody.

- gerechnet für stärker (bzw. anders) gekrümmte Hinterlinse. Möglicher Vorteil: weniger Reflexionen am Rückelement, die durch Mehrfachreflexion zu Geisterbildern am Sensor führen könnten.

- gerechnet für andere Auflösung. Möglicher Vorteil: weniger Aliasing-Artefakte bei gleichzeitig höherer Kontrastleistung bei nutzbaren Ortsfrequenzen.

Über die Sinnhaftigkeit oder gar Nachteile mancher 'digitaler Rechnungen' liesse sich trefflich streiten.

charly gielen
22.07.2004, 23:43

Karl Günter Wünsch
23.07.2004, 00:13
digital ist hipp und wir hätten für unser Objektiv von den DSLR-Fotografen gerne mehr Geld, immerhin hat der Objektivname ja jetzt 2 Ziffern mehr, da haben wir ja auch mehr Druckkosten für die Verpackung...

mfg
Karl Günter Wünsch

powermaxi2000
23.07.2004, 10:10

Artefakt
23.07.2004, 10:24
Mein Bruder hat noch ein altes 35-105 (ohne USM!) - das ist an der 10D von den Farbsäumen her viel besser als fast alle moderneren Zooms (die viel mehr Linsen haben und damit viel mehr Anfälligkeit für chromatische Abberation bzw. mehr Wahrscheinlichkeit für Dezentrierung einzelner Linsen.

Eine Optik, die auf Digital in Ordnung ist, ist es für Film allemal - umgekehrt nicht immer. Ausgenommen natürlich Zooms, die für Crop-Kameras gedacht sind und am Rand überdurchschnittlich abfallen (obwohl sie noch das volle KB-Format ausleuchten).

Blueworm
23.07.2004, 20:39
auch 'digitaltauglich' 8-)))

Alfons W.
23.07.2004, 20:56
Natürlich wollte damals jeder 'digitaltauglich' sein. Aber es war tatsächlich so, dass viele Verstärker der damaligen Zeit nicht unbedingt in der Lage waren, die nun enorme Dynamik klaglos wiederzugeben. Theoretisch waren nun Dynamiksprünge von über 96 dB drin und ich erinnere mich, wie bei einer Fete die Lausprecher abrauchten, nicht weil die überfordert waren, sondern, weil der Verstärker 'klippte' und das Musiksignal mit reichlich Klirr anreicherte. Bei den auf dem Markt erscheinenden 'digitaltauglichen' Objektiven scheint es sich meist eher um preiswerte Objektive zu handeln, die aber tatsächlich an digitalen Kameras zu guter Form auflaufen (siehe das Tamron 2.8/28-70). Einen Schritt weiter gehen die für die kleineren Sensoren gerechneten. Diese Objektive sind einfach noch billiger zu produzieren und dennoch an digitalen zu gebrauchen. Das soll zumindest der Käufer glauben, wieviel da dran ist, mag ich nicht zu beurteilen.

jar
23.07.2004, 21:15