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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Telezoom für Luftbildaufnahmen



Greuelie
29.07.2004, 15:56
Welche erfahrungen habt ihr mit Luftbildaufnahmen gemacht, welches Objektiv bevorzugt ihr für diese Aufgabe. Plattform stellt bei mir eine 182er Cessna mit Schwebetür da, Kamera 300D, als Objektiv denke ich da an das Canon 70-200, 2.8 L

jar
29.07.2004, 16:17
Ballonfahrt ging auf 700m , da war das 200mm unterste Grenze, 100-400 wär vermutlich besser, oder ihr könnt tiefer fliegen.

Gruß
Jar

Greuelie
29.07.2004, 16:56
ja, wir können auch tiefer fliegen. das problem ist dabei, das der flieger halt so schnell ist. bisher hatte ich zum testen ein billiges zomm drauf, das canon 55-200. vom ausschnitt geht das eigentlich, aber bei etwas bewölkung oder gegen sonnenuntergang ist da schnell ende im gelände, bewegungsunschärfe. nun hat ja das canon 70-200 2.8 l gerade mal eine blendenstufe mehr licht, ob das reicht? ich glaube auch nicht, dass ein IS einen sinn macht da ja keine zitterne hand im spiel ist sondern eine schnelle relativbewegung. alternativ könnte man höher fliegen und ein objektiv mit mehr brennweite nehmen - nur dann schlägt schonwieder der faktor dunst zu.

jar
29.07.2004, 17:01

Moose
29.07.2004, 17:03
*scherzmodus an*
Vielleicht ist es günstiger, die Cessna zu verkaufen und sich einen Hubschraubär zu gönnen?
*scherzmodus aus*

Neee, mal im Ernst: Möchtest Du senkrechte oder schräge Luftbildaufnahmen machen?
Von Häusern und Dörfern?
Schon mal an einen Drachen gedacht?

Bye
Moose

Greuelie
29.07.2004, 17:22
:-) ja, hubschrauber wär nicht schlecht.
es sind mehr schrägaufnahmen bei geöffneter schwebetür. die 182 muß da schon ausreichen. haben zwar noch ein langsames UL zu stehen, eine C22, aber da kannste nicht draus fotografieren weil das ein unmöglicher plastik-metall-verhau ist und du kein platz zum fotografieren hast. drachen? mmh...
eigentlich wollte ich geld für ein gutes objektiv ausgeben :-)

fotoholgio
29.07.2004, 17:25
Das Problem bei den Telebrennern ist die Verwackelung, denn der Flieger wackelt überall und du sitzt drin und wackelst mit.
Tipp von ihm: nur BW bis 100mm
ergo: sollte man (so man hat) 28-135 IS mitnehmen und tief fliegen
Wenn du mit Schwebetür meinst, dass man ungehindert nach draußen foten kann und nicht rausfällt, ist das natürlich ideal für 70-200 IS (so man hat), ist aber sonst ungünstig, weil sonst der Platz hinter der Seitenscheibe nicht ausreicht, um ordentlich zu hantieren

gruß fotoholgio

Moose
29.07.2004, 17:30
... bei den Schrägaufnahmen kannst Du ja ein bisschen mit nach hinten ziehen, ohne gleich rauszufliegen ;-)

Aber wenn Du tatsächlich nur ein Dorf oder ein Haus fotografieren willst, kann ich Dir eine Drachenausrüstung nur empfehlen. Brauchst halt etwas Wind, aber das ist ja wie mit dem Sonnenschein ;-)

Das mit dem Drachen sieht in etwa so aus: Großer Einleinerdrachen, daran ein Rigg mit Cam und Funkfernauslösung. Nimmst Du eine Kompaktknipse kannst Du sogar das Bild nach unten übertragen... ist sehr interessant...

Bye
Moose

Greuelie
29.07.2004, 19:32
inzwischen habe ein wenig in anderen quellen gesucht und bin eigendlich als endlösung auf eine hasselblad mit 22PM digitalem rückteil gekommen. ahem, ok lassen wir das (toll wärs aber schon)
ja, das mit der schwebetür ist so, die klappt nach oben auf und wird vom wind auch oben gehalten und ich habe genügend platz die kamera aufs ziel zu richten und auch nachzuführen. der hochdecker schattet das objektiv auch gut ab.
allerdings muß ich das haus schon beim fotografieren formatfüllend ablichten, weil die D300 keinen spielraum für ausschnitsvergrößerungen zulässt. nun könnte man meinen, spare und hol dir eine 1Ds. 1. zu teuer für mich und 2 brings fast nichts, wegen keinen crop. ich bekomme mit gleichem objektiv zwar eine größere fläche fotografiert, aber wenn ich das haus als ausschnitt hochvergrößere bin ich mit der auflösung genau da, wo ich auch mit der 300D jetzt auch schon bin. nur muß ich bei der 1Ds dann nicht mehr so genau zielen.
nunja, profianspruch verlangt profiwissen und profiausrüstung - haben wir nicht, also schalten wir eben einen gang runter und haben auch so unseren spaß.

ich schätze mal das canon 70-200 2.8 L wird doch mein nächstes objektiv, denn was anderes in dieser liga gibs wohl nicht. ich danke euch für diesen gedankenaustausch!

Henning Haag
29.07.2004, 19:44
Spiele seit zwei Wochen auch mit Luftfotos rum. Habe gerade mit einer C42 Bilder gemacht und bin recht zu frieden!

Henning Haag
29.07.2004, 19:46

Greuelie
30.07.2004, 10:17
ich habe die erfahrung gemacht, dass ich mindestens verschlusszeiten von 1/1000 brauche um bewegungsscharfe bilder zu bekommen. ich denke, dass der IS der falsche weg ist, da die stärkste bewegung die des bodens relativ zur kamera ist, durch das schaukeln des fliegers, es ist die flugbewegung und das großräumige schwenken der kamera (luftlöcher, steuerbewegung, kreisen über dem objekt) was kurze verschlusszeiten verlangt, nicht sosehr mein handzittern was unschärfe hervorruft.
ich meine, der is gleicht nur kurze und schnelle stöße aus. wenn ich mit IS einen sich im wind biegenden baum fotografiere so nagelt der IS die linse fest, schaltet aber nicht den wind mit dem wackelden baum aus. (blanke theorie, ich habe noch nie mit IS fotografiert)
für diese aufgabe mit IS oder ohne iS, das ist nochmal eine frage.

Peter Krone
30.07.2004, 11:04
<i>...allerdings muß ich das haus schon beim fotografieren formatfüllend ablichten...</i>

Wenn das Haus nicht höher als 4 Stockwerke ist, empfehle ich die <a href='http://www.hochbild.de' target='_blank'>Hochstativ bzw. Hochbildfotografie</a>. Mit Stativen zwischen 12 und 20 Metern kann man viele Häuser optimal schräg fotografieren.

Ich arbeite mit rund 20 Hochbildfotografen in ganz Deutschland zusammen. Bei Interesse einfach mal anfragen. Ist billiger als man denkt (wenn der Fotograf nicht all zu weit weg ist).

Peter

Beispiel aus 10m Höhe:
<img src='http://www.hochbild.de/images/B11.jpg'>

Greuelie
30.07.2004, 15:16
ja, das mit dem hochstativ kenne ich und das ist in der tat eine günstige alternative. aber mit dem flieger bin ich doch flexiebler und es macht vor allem mehr spaß :-)

Jens W.
31.07.2004, 13:22
nach meinen Erfahrungen reicht das 4L aus folgenden Gründen:

- Um mehr Tiefenschärfe zu erhalten ist eh ein Abblenden auf 5.6-8 nötig
- ist handlicher (je nach Flugzeug besseres arbeiten möglich)
- weniger Luftwiderstand (draussen herrscht Sturm ;) )
- IS nützt nix, da sich das Flugzeug bewegt

Ein Vorteil der für das 2.8 spricht ist die höhere Grundlichtstärke und damit auch ein evnt. treffsicherer Autofokus. Beim 4 L sind bei Luftbildern ca 1 von 30 Bilder total daneben, kann ich aber mit leben...

Achja die 300d wird zu langsam sein, was die Anzahl der Bilder im Serienmodus betrifft. Die 9 der 10d sind ok, allerdings dauert das Abspeichern nach meinem Gefühl viiiiiieeelllll ;) zu lange. Im Ernst In der Luft geht alles recht fix und da nervt es schon.

Die Belichtungszeiten sollten schon bei 1/1000 aufwärts liegen, kürzer ist hier (je nach Brennweite) besser. Also klares Wetter abwarten, ISO-Wert auf 200/400, eine Blende unterbelichten und dann los! Vollen Akku und leere CF-Karte nicht vergessen *g*

Viel Spass

Peter Krone
31.07.2004, 13:56
<i>Um mehr Tiefenschärfe zu erhalten ist eh ein Abblenden auf 5.6-8 nötig</i>

Wenn man von einer Mindesflughöhe von 150 Metern und einer Schrägaufnahme ausgeht, sollte wohl jedes Motiv über 200 Meter weit weg sein.

Nach <a href='http://www.dfleming.ameranet.com/dofjs.html' target='_blank'>diesem Schärfentieferechner</a> hast du Bei 200mm <b>Blende 2.8</b> an der 300D eine Schärfentiefe von 214 bis 502 Metern (Focus auf 300m). Das sollte doch genügen, oder?

Gruß
Peter

Jens W.
31.07.2004, 15:52
und ist bei Abzügen 30x45 durchaus sichtbar

Greuelie
01.08.2004, 13:19
genau das sind auch meine erfahrungen, die 4 serienbilder sind einfach zuwenig und das mit der belichtungszeit deckt sich auch. es ist auch bisher so, das das motivprogramm 'sport' den anforderungen genügt, normalerweise wird das stellrädchen nicht in diese richtung gedreht, aber hier funktionierts.
meine wahl steht aber mit dem 70-200 2,8 bereits fest, denn meine jetzigen fehlbilder resultieren alle aus bewegungsunschärfe duch belichtungen unter 1/1000.
ich habe einige bilder auf 50 mal 75 cm ausbelichten lassen und was die qualität betrifft, sind die nicht schlechter als manche mittelformatabzüge in dieser größe. aber meine ausbelichtungen sind dabei keine ausschnittsvergrößerungen. nun hoffe ich mit dem neuen objektiv die ausschussquote zu senken, und irgendwann wird auchmal an eine andere kamera gedacht.