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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Allgemeine zu Frage von Objektivschärfen



ehemaliger Benutzer
31.07.2004, 19:25
Hab jetzt mit der 1D eine weitere Schwachstelle in der digitalen Fotokette ausgemerzt und heute folgende Erfahrung gemacht: Mit dem alten Sigma 70 - 210er APO bekomm ich wesentlich schärfere Fotos hin wie beispielsweise mit einem 75 - 300 USM III von Canon. Da frage ich mich, wieso das so ist? Mir ist klar, Sigma ist Qualitativ diesem Canon überlegen, aber dass es gleich so extrem ist? Mir gehts da nämlich um die Schärfe. Mit Sigma wie mit einer Rasierklinge, mit Canon eher trüb.
Da frag ich mich, warum das so extrem ist? Qualität hat ja bekanntlich ihren Preis, aber dass ein Canon so unbrauchbar ist versteh ich nicht. Es müsste ja auch Objektive von Canon geben, die nicht L tragen und gute Fotos machen. Ich werde mir früher oder später sowieso ein L zulegen, aber da frag ich mich schon, warum das so ist.

Was meint ihr zu dem Thema?

axl*
31.07.2004, 19:28

hx bx
31.07.2004, 19:37
ich habe zwar eine 10D und das 75-300 I, das Problem ist aber das
gleiche.
Vergleiche ich das 75-300 mit meinem 70-200/4L, dann sind die
Unterschiede in der Schärfe sehrwohl zu sehen.
Besonders über 200mm wird das 75-300 recht flau.
Hier gilt nun einmal, zu größer der Zoombereich je größer die
Probleme ein optimales Objektiv zu entwickeln. Auch das teure
28-300L ist so gesehen nur ein Kompromiß, wenn auch der beste
den ich für Geld kaufen kann.
Bei meiner alten analogen EOS mit einem 400 ASA Film fiel die Unschärfe
des 75-300 nicht so extrem auf, bei den 6 Mpixeln der 10D schon.
Trotzdem kann man mit dem 75-300 auch bei 300mm noch brauchbare Papierabzüge
von 10X15 machen, egal ob mit analog oder digital SLR.
Viel schlimmer finde ich den AF des 75-300. Bei 300mm pumpt er sich manchmal
zu tode.
Wahrscheinlich geht meins beim nächsten Objektivkauf in Zahlung...

ehemaliger Benutzer
31.07.2004, 19:40
Klar hab ich:

Unter folgenden Links sind die Bilder zu finden:

http://www.fh-stpoelten.ac.at/~tm021059/canon.jpg
http://www.fh-stpoelten.ac.at/~tm021059/sigma.jpg

Zu den Daten:
Bild mit Sigma: 1/400, ISO 200, F 10, 210 mm
Bild mit Canon: 1/1600, ISO 200, F 5.6, 300 mm

Kann man dem eigentlich etwas gegensteuern? Ich mein das Sigma ist ja gut und schön, aber der AF ist langsamer als beim Canon.

Islander
31.07.2004, 19:47
Moin!
und adaptierst Dir dann irgendwelche <a href='http://www.photozone.de/2Equipment/easytxt.htm#Ztelel' target='_blank'>Scherben</a> und wunderst Dich dann, dass Deine Fotos nicht so sind, wie Du sie Dir vorstellst.

mfg harms

Islander
31.07.2004, 19:50

Klaus Mosch
31.07.2004, 19:52
... ich kenne kein 70-300 Objektiv, das so rrrichtig ssscharfe bilder liefert.
Zudem kann man meist den Bereich zwischen 200 und 300mm vergessen.
Das scheint beim klassischen 3-fach Tele 70-200 wesentlich besser
hinzukriegen zu sein.
Zudem war das Sigma ein nicht gerade billige, aufwendige Apo Konstruktion.
Eine echte Alternative, wenn man nicht auf den Autofokus angewiesen ist.


Gruß
Klaus

ehemaliger Benutzer
31.07.2004, 19:53
Hallo! Es hilft nicht zu sagen kauf dir ein L Canon, sondern es hilft, wenn du mir Tipps gibst und vielleicht Erklärungen warum das so ist wie es ist und wie man da halbwegs gegensteuern kann. Nicht alle haben einen Geldschei*er und können sich alle L Spannbreiten auf einmal kaufen, sondern müssen erst einmal drauf sparen. Ich erwarte mir auch keine Fotos die man in Bilderbücher reinstellen kann. Mir gehts hier rein ums Prinzip.

ehemaliger Benutzer
31.07.2004, 19:57
Mhm, das wusste ich nicht, dass Objektive zwischen 200 und 300 so eine Schwäche haben. Vermutlich gibt es in dieser Spannbreite nicht so viele L-Teile, was auch logisch erscheint.
Das Sigma ist ansonsten wenn es scharf ist ein super Gerät, da gibts nix zu kritisieren, nur bis es Scharf ist, ist halt so eine Sache, aber man soll ja nicht unzufrieden sein :) Ich wollte es schon verkaufen, ich glaube das mach ich jetzt doch nicht.

Wie siehts eigentlich im Vergleich Canon 70 - 200 2.8 L und dem 4.0 L aus? Da solls nicht wirklich Unterschiede geben habe ich mir sagen lassen.

axl*
31.07.2004, 20:10
So richtig vergleichbar ist das nicht. Außerdem geht dabei ein 3-fach APO gegen ein 4-fach Standard.

ehemaliger Benutzer
31.07.2004, 20:16
Es ist aber in beiden Fällen auf die Kirche focusiert worden, da ist die Blende soweit mich mein Wissen nicht täuscht eigentlich egal.
Worin besteht der Unterschied zw. 3 und 4fach? Kann man das vielleicht irgendwo nachlesen bzw. gibts irgendwo eine Auflistung welche Objektive 3 bzw. 4fach sind?

axl*
31.07.2004, 20:30
70-210 ist 3x gestreckt ( 70 passt in 210 3mal ), 75-300 ist also 4x gestreckt. Je höher die Streckung, je schwieriger ist die Qualität zu halten, da ja der WW-Bereich lediglich optisch vergrößert wird.

Auch bei gleicher Focussierung ist eine Optik bei Offenblende meist insgesamt softer.

Bigdad
31.07.2004, 20:58
Hallo Whitesnake,
habe auch das 75-300 IS USM. Kann nur sagen, dass ich auch bei Offenblende mit dem Ergebnis zufrieden bin. Sie einmal unter http://www.awank.info/Tierpark2004/page-0019.htm.
Exif-Datei ist ersichtlich. Unter PS Tonwertkorr. und etwas nachgeschärft. Vielleicht liegt es daran, dass etwas Bewegungsunschärfe dabei ist. Habe damit schon Mondbilder freihand geschossen, die akzeptabel sind.
LG
Ali

ehemaliger Benutzer
31.07.2004, 21:03
Hallo! Ich hab nicht die IS Version, sondern die günstigere IIIer *G*.

Bigdad
31.07.2004, 21:15
Hallo,
war mir schon klar. Nur in punkto Abbildungsqualität sollten beide gleich sein. Hätte ich nicht das IS, wären meine Bilder wahrscheinlich auch nicht scharf, sondern etwas soft.
LG
Ali

ehemaliger Benutzer
31.07.2004, 21:20
Wie kann bitte bei einem 1/1600 etwas unscharf werden? Das will mir nicht ganz in den Sinn. Selbst bei 300 mm sollte da nichts scharf werden und getrunken hab ich gestern auch nichts.

Islander
31.07.2004, 22:07

Bigdad
31.07.2004, 22:10
Ich denke, die Belichtungszeit ist zu kurz. Lieber etwas abblenden, also auf 7,1 oder besser auf 9 und die Belichtungszeit etwas verringern, dürfte so um 1/500 oder etwas mehr sein. Dadurch wird auch die Schärfe etwas besser und du liegst mit der Belichtung noch über der Brennweite (bei 300mmx1,6= 480mm/ Belichtung 1/500 oder höher). Mit IS kann natürlich die Belichtungszeit etwas länger sein (ca. 3-4 Blendenstufen) ohne dass es zu einer Verwacklungsunschärfe kommt. Schon beim Auslösen kann es zu einem kleine Ruck, der vom IS aber abgefangen wird. Da ich beim Fotografieren keine so ruhige Hand habe, bin ich über den IS sehr froh.
LG
Ali

C.S.
31.07.2004, 22:59
Hallo Kamerad
Hatte vor kurzem einen Thread in dieser Abteilung mit dem Thema 'Qualität der Sigma Objektive'. Ich bin dabei von diversen Leuten, wahrscheinlich ohne fundierte Kenntnisse der Qualität dieser Sigma Objektive ausgezählt worden. Ich habe daraufhin einen Versuch gestartet und verglichen:
Canon 17-35L, Canon 35-350, Sigma 28-105. Einstellung an der 1D Mk II f 8, 400ASA, Schärfe 5, Objektive auf 35mm Brennweite eingestellt. Aufnahme im RAW-Format und umgewandelt in tif. Sonst keine Bearbeitung. Resultat: Sigma war mit Abstand am schärfsten.
N.B. Sigma macht Objektive im Auftrage von Nikon, die als Nikon- Objektive verkauft werden.

Wenn jemand die 3 Dateien ins Netz bringen könnte, wäre ich froh, denn ich kann es nicht ! Würde aber die Bilder per Mail verschicken, damit ein Kamerad sie allen Interessierten zugänglich machen könnte, Dateigrösse pro Bild 23.5M. Wer meldet sich ?
mfg
Christian

parabol
31.07.2004, 23:23
<i>[Whitesnake83 schrieb am 31.07.04 um 20:16:33]

> Es ist aber in beiden Fällen auf die Kirche focusiert worden, da ist die Blende soweit
> mich mein Wissen nicht täuscht eigentlich egal.
</i>

Nein das ist nicht egal.
In meiner analogen Zeit war ein Faustregel der besagte, Objektive um zwei Blendenwerte abgeblendt geben ihre beste Leistung, das betrifft auch die schärfe.

In der digitalen Zeit dürfte es nicht anderes sein.

Guenter H.
01.08.2004, 00:41
sicher absolut glaubwürdig, nur leider nicht generell zutreffend und daher für eine pauschale Aussage nicht geeignet.
Sigma hat sehr, sehr gute Optiken und durchaus auch sehr schlechte. Zudem kommt das heute bei praktisch allen Optikherstellern auftretende Problem der massiven Serienstreuung hinzu (betrifft auch Canon und ganz besonders Nikon und in sehr weitem Ausmass Sigma).
Du kannst heute Glück haben, dass ein Sigma der preisguenstigen Art besser ist als ein mehrfach so teures Canon. Bei allen Herstellern kann man nach meiner Erfahrung heute fast keine generellen Aussagen zu einzelnen Optiken mehr machen- es kann nur noch Anhaltswerte aus den Erfahrungen vieler einzelner Nutzer mit den jeweiligen Optiken geben.
Das Sigma 12-24 ist so ein typisches Beispiel: es gibt knackscharfe Exemplare und es gibt Versionen, da kommen Dir die Tränen ob der Abbildungsleistung. Beim Canon 100-400L ist es nicht viel anders.
Währenddem man früher ein als gut getestetes Einzelexemplar weiterempfehlen und bedenkenlos kaufen konnte, muss man heute leider jedes einzelne Objektiv in die Hand nehmen, ausprobieren und dann evtl. zurueckgeben, eintauschen oder kann sich -in leider viel zu seltenen Fällen- über die Leistung freuen.
Es ist erschreckend, was heute zum Zwecke der Profitmaximierung die Fabriken ohne genaue Endkontrolle verlässt oder gar im klaren Bewusstsein des Herstellers in mangelhaftem Zustand in den Handel gebracht wird. Nikon beispielsweise hatte vor etwas mehr als einem Jahr an einer Optik-Produktionsstätte in Japan ein kleines Erdbeben. ich -damals noch Nikonianer- wollte mir ein dort produziertes Objektiv kaufen, der NPS-Manager von Nikon empfahl mir im persönlichen Gespräch dringend, noch etwas länger zu warten. Dies mit dem Hinweis, die derzeit produzierten Objektive hätten nicht das maximal mögliche Qualitätsniveau.
Aber produziert wurde locker weiter. Ausgeliefert auch. Selbst bei Optiken für weit ueber 1500,-- Euro hat man -wie das beispiel aus der Praxis zeigt- keine wirkliche Garantie auf Qualität.
Ein weiteres Beispiel ist Tamron. Die fabrizierten teils erstklassige Optiken in Japan. Sei einiger Zeit sind sie in China zugange, die Qualität wurde deutlich schlechter, man kauft im Vertrauen auf gute Erfahrungen anderer oder auf gute Testbereichte und erwischt dann so eine China-Scherbe fürs gleiche Geld. Wenig begeisternd, wie man hier auch in anderen Forums-Beiträgen nachlesen kann.
Objektivtests und einzelne Erfahrungen haben LEIDER heute kaum noch generelle Aussagekraft.
Viele Gruesse
Guenter

ewm
01.08.2004, 01:29
Hallo Christian,

ich halte Deinen Objektivvergleich für wenig aussagekräftig. Du vergleichst völlig unterschiedliche Zooms:

1. das Canon 17-35L ist ein WW-Zoom, das ich schon den Ultra-WWs-Zooms zuordnen würde. Du testest es bei 35mm, also an einer Grenze.

2. Das Canon 35-350mm ist ein 10fach Zoom. Optisch ist so ein Zoom sehr aufwendig zu korrigieren. Der Vorteil dieses Zooms liegt in dem extremen Brennweitenbereich und dafür liefert dieses Canon hervorragenden Ergebnisse. Du testest es auch bei 35mm an einer Grenze.

3. Gegen diese beiden Extreme läßt Du ein 'Normalzoom' mit einem Brennweitenbereich von 28-105 mm antreten. Das beherrscht heute wohl jeder der verbliebenen Optikhersteller.

Meinetwegen kannst Du ja das Sigma 28-105 behalten. Ich bezahle es Dir sogar und Du kannst mir ja dafür das Canon 35-350 geben ;)

Mal im Ernst: Es mag sein, daß der Test Dich zu einer Entscheidung geführt hat, mit der Du leben kannst.
In meinen Augen hinken die Vergleiche aber gewaltig, zumal wichtige Angaben, z.B. die Blendenwahl beim Test fehlen.

Gruß
ewm

Islander
01.08.2004, 08:31
Christian Scherz ...

> Ich bin dabei von diversen Leuten, wahrscheinlich ohne fundierte
> Kenntnisse der Qualität dieser Sigma Objektive ausgezählt worden.

Moin!
Ich habe etwas gegen Pauschalierungen, deshalb hier ...
... <a href='http://hans-harms.de/nmz/index.htm' target='_blank'>mein Sigma</a>
Ich habe allerdings auch ein 3,5/180mm von Sigma, welches ich auf gar keinen Fall mehr hergeben möchte.
Was natürlich eine Handlungsweise ohne Sachverstand darstellt, ist die Tatsache, sich ein sündhaft teures Digital-Gehäuse anzuschaffen und diese dann mit Optiken in Form von »Senfgläsern« auszustatten.

mfg harms

Karl Günter Wünsch
01.08.2004, 09:57
Vergleiche doch beide Objektive einmal bei gleicher Blende... Das Sigma in Deinem Test bei f/10 ist soviel besser weil es halt nicht bei Offenblende eingesetzt wird, während das Canon bei f/5.6 immer weich wirkt! Was bereits ein anderer hier geschrieben hat: Objektive profitieren deutlich vom abblenden um mindestens 1 Blende (bei Deinen Objektiven f/8) oder gar 2 Blenden um den sogenannten 'Sweet-Spot', die optimale Abbildungsleistung zu erreichen. Deshalb wird in allen mir bekannten Objektivtests auch die Leistung bei Offenblende und 2 Blendenstfen abgeblendet angegebene!
Selbst die meisten L Objektive profitieren vom Abblenden - wenn auch längst nicht so deutlich wie die 'Normalos'...
mfg
Karl Günter Wünsch

C.S.
01.08.2004, 10:08
@Guenter H.
Danke für die Ausführungen. Das war eigentlich auch die Antwort auf meinen Thread 'Qualität der Sigma Objektive'. Die Entwicklung der Gewinnoptimierung auf Kosten der Qualität zieht sich wie ein roter Faden durch die Industrie hin bis zu den Nahrungsmitteln durch.
Aussuchen der Optiken beim Fachhandel ist auch schwierig. Erstens hat er pro Optik sicher keine grosse Auswahl, und dann will er sie nicht auf Probe herausgeben ! Na gut, oder eben nicht !
@ewm
Du hast natürlich Recht. Mein Vergleich sollte provozieren um die Sachverständigen in Sachen Optik auf die Frage der Qualität der Produkte herauszufordern. Die Antwort von Islander zeigt, dass die L-Fans die Aussagen von Guenter in Sachen Canon-Qualität wahrscheinlich nicht akzeptieren !

mfg
Christian

ehemaliger Benutzer
01.08.2004, 10:12
Alles klar, das heißt wenn ich ein bisschen Spielraum von der Verschlusszeit hab, weil die Lichtbedingungen so gut sind, oder ich eben auf ISO 800 geh, dann ruhig das Objektiv um 2 Stufen abblenden um ein maximal scharfes Ergebnis zu erreichen.

Wie verhalte ich mich aber zB bei einem Fußballspiel, wenn ich eine möglichst geringe Blende verwende, damit die Tiefenschärfe nicht so rauskommt, sprich dass Vordergrund vom Hintergrund stark getrennt wird von der Schärfe. Muss ich da einen Kompromiss in dem Fall eingehen oder kann ich mir mit einem Trick helfen?

Karl Günter Wünsch
01.08.2004, 10:33
<i>[Whitesnake83 schrieb am 01.08.04 um 10:12:29]
> Wie verhalte ich mich aber zB bei einem Fußballspiel, wenn ich eine möglichst
> geringe Blende verwende, damit die Tiefenschärfe nicht so rauskommt, sprich dass
> Vordergrund vom Hintergrund stark getrennt wird von der Schärfe. Muss ich da einen
> Kompromiss in dem Fall eingehen oder kann ich mir mit einem Trick helfen?</i>
Da bleibt nur der Kompromiss zwischen Tiefenschärfe/Schärfe übrig. Das ist zum Beispiel auch der Grund weshalb die L-Objektive im Sport-Metier so wohl gelitten sind: Sie liefern bereits bei Offenblende eine ansprechende Leistung (nicht optimal aber in vielen Fällen hinreichend), an Digital u.u. sogar bereits jenseits des Auflösungsvermögens des Sensors und gewinnen durch Abblenden hauptsächlich im Kontrastbereich hinzu.
Ich an Deiner Stelle würde hingehen und mit meinen Objektiven bei guten Lichtverhältnissen eine Testreihe auf einem Stativ von Offenblende bis f/11 machen und mir ansehen wie die Schärfe sich verändert. Dann kann man nämlich entscheiden wieviel Blende für die Grundschärfe sein muss...
mfg
Karl Günter Wünsch

EgoManiac666
01.08.2004, 12:19
ich muss langsam aber auch zugestehen, dass man durch das Forum etwas wild gemacht wird... Fertigungstoleranzen hin oder her. Wenn's nach den Schreibern hier geht, ist es ja pures Glück, ob man überhaupt noch ein gutes Objektiv bekommen kann.

Früher hätte es das gar nicht gegeben... aber da man heute die sofortige Rückkontrolle auf dem Monitor hat (der sowieso schon wesentlich mehr Details darstellen kann als irgendein Papierfoto im Normalformat), ist natürlich auch die Quote der Rückläufer höher geworden.

Den Beweis, dass das aufgrund von Einsparungen verursacht ist, müsste man erst noch antreten.

Tatsache ist aber auch, dass man zunehmend Gespenster sieht.

Ich hatte von meinem 70-200L mehr erwartet. Lese im dforum, lese immer mehr von 'justieren lassen', Fokusproblemen, etc pp...

Fotos zur diskussion gestellt ergaben alle Meinungen von 'sind doch super' bis 'das kann nicht sein'. Wieder Unsicherheit. Aber zunehmende Vergleiche zeigten dann, dass mein 70-200 ok zu sein scheint.

Dann noch ein sehr fruchtbarer Austausch mit einem anderen dforum-Mitglied, der sein 70-200 gerade erst hat einschicken lassen und nun mit der Abbildungsleistung überaus zufrieden ist. Vergleichsfotos ausgetauscht und festgestellt: Einschicken/Umtauschen erübrigt sich für mich, denn mein 70-200 ist für meinen Geschmack sogar noch einen Ticken schärfer im unteren Bereich. Meine Erwartungen waren zu hoch. Denn erst die Festbrennweite hatte die Schärfe und den Detailgrad, den ich mir bereits vom 70-200 erhofft hatte.

Natürlich kann man Pech haben. Aber ob diese ganze Panikmache immer so zweckdienlich ist?
Beinahe hätte ich für Wochen mein L eingeschickt - und wäre hinterher nicht nur blamiert sondern auch enttäuscht gewesen.

Ich hatte noch nie irgendwelche Front/Back-Fokus-Probleme... nicht mit der D30, nicht mit der 300D und auch nicht mit der 10D. Immer habe ich die Fehler gemacht - aufgestachelt von den Beiträgen hier im Forum denkt man daran aber stets zuletzt.

Umgekehrt kann ich mich auch nicht dem L-Hype anschließen. Wenn man Objektive kauft, die sich einen Namen gemacht haben (also anerkannt gut sind), muss es nicht L sein. Ich sehe keinen Unterschied zwischen den Bildern mit meinem 28-135is und meinem 70-200L. Die 65mm mehr Tele habe ich mir teuer erkauft. Im WW-Bereich werde ich vor dem Kauf eines 17-40L das Sigma 18-50 testen... vielleicht reicht's... wenn nicht, gebe ich das zusätzliche Geld gerne aus.

Islander
01.08.2004, 14:12
Moin!
Werbegag und nicht für ein Qualitätsmerkmal!
Mir kommt kein »L« ins Haus.
Deine Beobachtungen in diesem Forum decken sich übrigens mit den meinen!
Du hättest B.W. mal erleben sollen!

mfg harms

HKO
01.08.2004, 15:58
GuenterH schrieb es ja schon - das größte Problem ist die Fertigungstoleranz, die natürlich bei den Zooms mit ihren vielen Linsen (unglückliche Addition zweier Toleranzfehler mag grottenschlecht ergeben) noch viel bedeutsamer geworden ist, auch hier liegt ein Vorteil der Festbrennweiten.
Eine gute Übersicht liefert der bekannte Photodo-Server, der leider nur seit Jahren nicht mehr aktualisiert wurde, so daß nur ältere Optiken vergleichbar sind. Auch hier werden die meisten L's demystifiziert, im Schnitt sind sie guter bis sehr guter Durchschnitt. Ich habe auch nur noch 2 L's, der Rest und meistgebraucht sind Festbrennweiten verschiedener Hersteller.

MarcusMueller
01.08.2004, 17:09
noch dazu extreme Zoomobjektive (Super WW / extremer Zoombereich), die natürlich
gegen ein Zoom mit normalem Brennweitenbereich getestet kritisch sind.
Mach den Test mal mit einem 24/28-70 2,8L gegen Dein Sigma und Du wirst
riesige Unterschied sehen. Oder nimm das 28-70 2,8L und das 70-200 2,8L, beide
bei 70mm und Dein Sigma, auch das wird anders aussehen.
Es hat schon seinen Grund, daß das 17-35 und auch das 35-350 abgelöst wurden.

Gruß, Marcus

MarcusMueller
01.08.2004, 17:16
Alle meine Objektive haben bisher ohne Justage perfekt funktioniert. - Auf jeden Fall
so perfekt, daß ich reichlich Bilder habe, die mit der 1V/1D gemacht wurden und bis
auf DIN A0 gedruckt, ohne daß sie unscharf aussehen. Ich muß allerdings gestehen,
daß ich NIE Schrauben fotografiere - wozu auch wenn ich mit meinen Bildern zufrieden
bin.
Das gilt auch für die angeblich kritische Kombination MkII + 16-35 2,8L. - Mir gefallen
die Bilder, die das rauskommen. Lediglich das 100-400 L IS ist bei 400mm etwas weich.
Das fällt aber nur auf, wenn man noch einen Telekonverter dazu benutzt. Das wiederum
kann man von einem Zoom auch nicht erwarten.

Man sollte sich von den zahlreichen Horrorgeschichten, die man hört auch nicht verrückt
machen lassen - schließlich schreiben fast nie die Leute, die zufrieden sind - wozu auch. Außerdem gehört so mancher hier im Forum auch eher in die Rubrik 'Staubkornzähler' als in die Rubrik Fotograf. Wie man das bewertet, muß jeder selber wissen.

Gruß, Marcus

ewm
01.08.2004, 19:57

C.S.
01.08.2004, 21:41
Nun nach diesem ellenlangen Thread stelle ich folgendes fest:

1. Jeder hat eine andere Meinung und sucht mit seinen Argumenten zu überzeugen. Ist ja ok.
2. Wenn nicht Jahrgang 2004 auf dem Objektiv steht, dann alter Scherben, taugt sowieso nichts.
3. Ein Kamerad hat einen Ausdruck auf A0 gemacht. Ist Scharf ! Keine Ahnung von der Auflösung des Druckers, was ist dann überhaupt scharf ?
4. Es macht den Anschein, als dass die Produktion der Optiken grosse qualitative Unterschiede aufweisen ungeachtet dem Hersteller. Dann müsste ja bei den Händlern eine riesige Materialschlacht erfolgen, tut es das ?
5.Warum können dann nebst Canon und Nikon andere Hersteller wie Sigma und Tamron überhaupt noch existieren ? Ist das wirklich alles Schrott, was sie fabrizieren ?
6.Warum suchen Canon-Fans auf einmal Fremdobjektive, ist L wirklich nur ein Marketing-Trick um den lieben Fotografen die sauer verdienten Euronen aus der Tasche zu ziehen ? Oder ist es das Prestige der weissen Farbe, die aus einem guten Fotografen einen noch bessern macht ?

Nichts für ungut, dass ich aus den Beiträgen nicht schlau geworden bin. Wer mir wirklich helfen konnte, waren die Freunde, die mir geraten haben: 'Lass Dich nicht verrückt machen'

Es scheint bei den Optiken wie beim Wein zu sein: Entweder er mundet einem oder nicht. Warum, es dürfte der persönliche Geschmack sein, bzw. der Lieblingwinzer, der beim Bezug der Flaschen auch noch einen darüber spendiert. Darum reden hier einige von Flaschenböden......

Mit objektivem Gruss an alle

Christian