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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Tipps zu Vogelfotografie:



Nebukadnezar
19.08.2004, 19:48
Ich interessiere mich für Vogelfotografie: Welche Objektiv empfehlt ihr?
Bevorzugte Brennweite 600 bis 1000 mm (und vor allem guter IS, ab 2. Generation)!
Da ich mir kein 600 L IS leisten kann und nicht mehr als 2000-2500€ investieren will, habe ich mir überlegt:
Canon EF 100 - 400 IS L mit beiden Convertern (glaube gelesen zu haben 1. oder 2. Gen. IS)
Canon EF 400 5,6 (ist ein is dabei???) auch mit beiden Convertern
Canon EF 300 4 L IS ' ' ' '
Canon EF 70-200 L Is mit ' ' ' '

Was benutzt ihr? IS ist unverzichtbar! Brennweite wird erst lustig ab 500 - 600mm.
Bitte nur Canon Objektive, habe 2 mal schlechte Erfahrungen gemacht mit Non~...

Jessica Schulz
19.08.2004, 19:56
Hallo,

ich gehe mal davon aus das Du 'nur' eine 300D oder 10D hast...dann geht davon wohl nichts wirklich...bzw Du könntest keinen Autofocus benutzen.
Wenn es etwas günstiges gäbe (was auch gut ist) warum sollte man dann das teure nehmen?
Aber vielleicht bekommst Du ja etwas gebrauchtes günstig?!

Gruß Anja

Andreas Koch
19.08.2004, 20:03
Ich zitier mal aus deiner Visitenkarte bei Equipment:

'Ein Finger und ein Aug´
Mehr brauch ich wirklich nicht'

Na ja, so ganz scheints ja nicht auszureichen ;-)

Zu deiner Frage: aus deiner Beschreibung geht leider nicht hervor, ob du eine 300D/10D oder eine 1er hast. Bei den 1ern funktioniert der AF auch noch bei Objektiven bis Anfangsblende 8, bei den kleineren Modellen ist ab 5,6 Schluß. Ernsthafte Vogelfotografie in Europa benötigt wohl mindestens 600 mm auf Dauer, wenn nicht mehr.

Das 70-200 L IS ist zu kurz, mit einem 2fach-Konverter sind die Bildergebnisse nicht mehr so berauschend, das ist mehr eine Notlösung. Vergleichsfotos gibts hier im Forum, sind über die Suche zu finden.

Das 400/5,6 kann an der 10D mit beiden Konvertern betrieben werden, dann aber ohne AF. An einer 1er kannst du den 1,4er-Konverter noch mit AF einsetzen.

Für das 100-400 L IS gilt das gleiche wie beim 400/5,6, es hat aber einen IS und ist für Freihandaufnahmen besser geeignet und ist als Zoom vielseitiger einsetzbar, gerade bei Vogelfotografie.

Das 300/4 IS bietet gute Bildqualität, ist Freihandgeeignet durch den IS, kann an der 10D mit dem 1,4er-Konverter und an einer 1er mit beiden Konvertern ohne Verlust des AF betrieben werden.

Alternativ bieten sich vielleicht noch an:

Sigma 120-300/2,8 - kann an beiden Kameratypen mit beiden Konvertern mit AF betrieben werden, bietet sehr gute Bildqualität, ist aber kein Canon wie von dir als Voraussetzung genannt (wobei ich bislang aber nur Gutes über das Objektiv gelesen habe!)

Canon 300/2,8 L - wie oben mit beiden Konvertern, sehr gute Bildqualität, sollte gebraucht mit etwas Glück für 2000,- in gutem Zustand zu erwerben sein, es kommt immer mal wieder eines auf den Markt.

Dann gibts noch das Sigma 300-800/5,6 HSM, eine Riesentüte, braucht zwingend Stativ, die Bildqualität soll aber ganz gut sein. Kein AF mit Konverter an einer 10D, reicht aber ja sowieso schon bis 800... :-)

Gruß
Andreas

Stefan Ott
19.08.2004, 20:08
Das mit dem IS halte ich für nicht so wichtig - die für Vogelfotografie benötigten Brennweiten hälts du sowieso nicht in der Hand. Ein 600er ist erste Wahl - alles darunter ein Kopromiss, sogar das 400/2.8. Für das 400/5.6 (hat keinen IS) braucht man gute Lichtverhältnisse, und über Zooms braucht man bei einem gewissen Qualitätsanspruch nicht zu reden. Das 300/2.8 wäre noch akteptabel - das mit IS kann man bei entsprechenden Training auch freihand abfeuern, und es arbeitet mit beiden Konvertern (300D/10D)

Andreas Koch
19.08.2004, 20:20
Homer schrieb:

<i>
>Bevorzugte Brennweite 600 bis 1000 mm (und vor allem guter IS, ab 2. Generation)!
>Da ich mir kein 600 L IS leisten kann und nicht mehr als 2000-2500€ investieren will</i>

Klare Auskunft: sowas gibts derzeit nicht! Canon, ab 600 mm, mit neuestem IS und dann für max. 2500,- Euro - da ist leider nix zu machen.

Die kleinste Lösung wäre ein 300/2,8 L IS mit 2fach-Konverter, gebraucht kostet das aber zusammen schon so ca. 3600,- :-((

Gruß
Andreas

Andreas Kammann
19.08.2004, 20:29
..zumal man auch erst mal die atmosphärischen Verhältnisse braucht, um 1000 mm sinnvoll einsetzen zu können. Bei Wärme oder hoher Luftfeuchte hast auch mit der besten Linse nur unscharfe Bilder.
Viel wichtiger ist es, sich mit dem Verhalten der Tiere zu beschäftigen, um gute Plätze zu finden und zum richtigen Zeitpunkt am richtige Ort zu sein.
Zu den von Dir genannten Objektiven hat ja Andreas Koch viel sinnvolles gesagt. Mein Vorschlag wäre das EF 4/300 EF, damit kann man mit Konverter schon einiges anfangen, und es ist ein exzellentes Freihand-Objektiv für Flugaufnahmen. Später würde ich es mit einem 500er ergänzen. Das 600 mm wäre mir einfach zu groß und schwer.
IS halte auch ich für unverzichtbar, sogar mit dem 4/500 IS kann man notfalls freihand fotografieren (solange die Muckis mitmachen..).
Du weißt schon, daß Du von Deinem Etat locker 500 EUR für das drumherum ausgibst, falls Du das Zeug noch nicht hast? Stativ (nix mit Manfrotto 055 oder sowas), Kopf, Einbein, Wechselsystem, Bohnensack, Fernauslöser,...
Wäre einfacher wenn man wüßte, was Du außer Aug' und Finger noch so hast ;-) Und - wie willst Du fotografieren, willst Du ansitzen oder rumlaufen, kannst Du mit dem Auto vorfahren oder mußt Du das Zeug auch mal 10 km schleppen?

Gruß aus Berlin,

Andreas

Stefan Ott
19.08.2004, 20:58
Als Anhaltspunkt: für Vollformatbilder von Singvögeln ist beim 300er ein Abstand von 5-7 Metern beim 400er von 7-10 und beim 600er ein Abstand bis 20m akzeptabel. Sinnvollerweise mit Tarnzelt oder ähnlichen Verstecken zu realisieren.

Gustav Krulis
19.08.2004, 21:09
das 100-400 IS ist dazu ebenso wie ein Canon 300 mm oder 400 mm (natürlich ist eine längere Brennweite noch besser, wenn man zu schleppen bereit ist) sind bestens geeignet, dazu einen 1,4fach Konverter/Extender, Tarnzelt, Steigeisen etc. je nachdem.
Gute Bücher dafür um entweder voll einzusteigen oder endgültig abzuwinken z.B:
<a href='http://www.amazon.de/exec/obidos/ASIN/3884725777/qid=1092938589/sr=2-1/ref=sr_2_11_1/028-3765065-3341305' target='_blank'>Naturfotografie. Professionelle Anleitung von Gilles Martin (Fotos) und Denis Boyard (Text)</a>
<a href='http://www.amazon.de/exec/obidos/ASIN/3936559198/ref=pd_ecc_rvi_f/028-3765065-3341305' target='_blank'>Der große National Geographic Photoguide, Vogel-Fotografie</a>
Viel Spass
Gustav

Stefan
19.08.2004, 21:38
Ein Tarnzelt ist auf jeden Fall günstiger als Brennweite. Alternativ kannst du dir auch eine Packung Vogelfutter und ein Fernauslöser kaufen, klingt vielleicht blöd, aber damit kann man auch Bilder machen. Beispiele findest du im <a href='http://www.naturfoto-digital.de' target='_blank'>Naturfoto Forum</a>.

Ansonsten bietet sich ein altes 2,8/400 an. Die kann man schon mal unter 2500 Euro bekommen und mit 2x Konverter hast du ein 5,6/800 und das voll AF-tauglich.

Thomas Block
19.08.2004, 23:01
Fürs kleine Budget: Tarnzelt (!), 400 5.6 L, Stativ
Ansonsten gleich der Sprung zum 600er, alles
andere ist ein Kompromiss.

Ich habe meine Bilder auch mit der „kleinen Lösung“
gemacht.
<a href='http://www.fotocommunity.de/pc/account/myprofile/442516' target='_blank'>Meine Vögelchenbilder in der fc</a>

Andreas Fritz
19.08.2004, 23:21
Welches alte 400er meinst du?
Das letzte ohne IS, oder das davor?

Vom vorletzten habe ich gehört, dass es nicht so toll sein soll. Stimmt das?

Viele Grüsse,
Andreas

Stefan
19.08.2004, 23:51
Es gibt drei Canon 400mm f2,8 mit AF. Das <a href='http://www.canon.com/camera-museum/camera/lens/ef/data/ef_400_28lis_usm.html' target='_blank'>2,8/400 IS</a>, das <a href='http://www.canon.com/camera-museum/camera/lens/ef/data/ef_400_28v2_usm.html' target='_blank'>2,8/400 II</a> und das von mir gemeinte <a href='http://www.canon.com/camera-museum/camera/lens/ef/data/ef_400_28l_usm.html' target='_blank'>2,8/400</a>. Beim Typ II ist eine Fluoridglaslinse zusätzlich verbaut, selbst getestet habe ich es nicht, aber ees soll eines der besten je von Canon gebauten Objektive sein. Das erste 2,8/400 ist günstiger zu haben und es liefert auch ohne Fluridglaslinse hervorragende Ergebnisse. Selbst mit 2-fach Konverter kann man es problemlos verwenden. Einziger Nachteil ist das Gewicht von etwas über 6kg.

Anju
20.08.2004, 00:04
..Schnellschussystem. Ist zwar kein AF, geht aber SCHNELL scharfzustellen.
Gebrauchte 600er gibts ab 500EUR - schau mal bei ebay vorbei.

EF >600mm zu dem Preis...da gibt's nix und 2 Konverter? da bist du mit einer Russentonne (1000mm) besser bedient.

Andreas

Andreas Kammann
20.08.2004, 00:12
<i>[Gustav Krulis schrieb am 19.08.04 um 20:09:43]

[..]
> Bücher dafür um entweder voll einzusteigen oder endgültig abzuwinken z.B:
> <a href='http://www.amazon.de/exec/obidos/ASIN/3884725777/qid=1092938589/sr=2-1/ref=sr_2_11_1/028-3765065-3341305'
> target='_blank'>Naturfotografie. Professionelle Anleitung von Gilles Martin (Fotos)
> und Denis Boyard (Text)</a>
>
Das kenne ich nicht. Empfehlenswert?

<a href='http://www.amazon.de/exec/obidos/ASIN/3936559198/ref=pd_ecc_rvi_f/028-3765065-3341305'
> target='_blank'>Der große National Geographic Photoguide, Vogel-Fotografie</a>

Das zweite aber nicht wirklich, oder? War das nicht das Buch, in dem beschrieben wird, wie man Enten den Rückweg zum Teich abschneidet und sie dann aufscheucht, um auch mit kurzen Brennweiten Flugaufnahmen zu machen? Oder mit Vogelstimmen-CDs Vögel anlockt? Ich weiss ja nicht, aber mein Urteil: nicht nachahmenswert!
>
> Viel Spass
> Gustav</i>
Gruß

Andreas

Gustav Krulis
20.08.2004, 00:36
Das erstgenannte ist echt ein Spitzenbuch, ebenso wie Tipps von Pölking recht brauchbar sind, das National Geo ist mehr auf die USA zugeschnitten, manches ist nicht für Mitteleuropa zutreffend, im Prinzip aber brauchbar, handlich und preiswert. Für Vogelfotografie gibt es momentan nicht viel am Markt, die besten sind vergriffen und noch nicht neu aufgelegt.
LG Gustav

Gustav Krulis
20.08.2004, 00:40
und von verbotenen Tricks halte ich nichts :-)

<a href='http://www.fotocommunity.de/pc/pc/mypics/608/display/1729817?fclogin=60823xZMtVkMGiJQsFFV' target='_blank'>Beispiel</a>

Alfred Pawle
20.08.2004, 01:34
'Professionelle Anleitung von Gilles Martin und Denis Boyard'
ist empfehlenswert.

Andreas Fritz
20.08.2004, 23:54
Danke für deine Antwort!
Die erste Version wäre dann ja preislich nicht ganz so illusorisch wie die zweite ;-)

Viele Grüsse,
Andreas

Christian H.
29.08.2004, 16:26
<i>[Stefan Ott schrieb am 19.08.04 um 19:58:54]

> Als Anhaltspunkt: für Vollformatbilder von Singvögeln ist beim 300er ein Abstand
> von 5-7 Metern beim 400er von 7-10 und beim 600er ein Abstand bis 20m akzeptabel.
> Sinnvollerweise mit Tarnzelt oder ähnlichen Verstecken zu realisieren. </i>

Da scheinst du dich etwas zu täuschen Stefan. ;) Um auch nur einigermasen formatfüllend bei Singvögeln zu arbeiten kann man ungefähr die verwendete Brennweite minus 100 nehmen. Also bei 300mm ca. 3Meter. Und selbst dann hat man eine Meise noch lange nicht Fullframe aber doch schon mal ganz ordentlich auf Chip. Habe erst Testaufnahmen gemacht mit meinem 1.7er Soligor am 500erter. Da betrug die Entfernung ca 9 Meter. Brennweite 850mm plus 1.6er Crop der 10D. Das Bild zeigt einen Ausschnitt von 2000 x xxxx. Also auch hier noch lange nicht formatfüllend...
<a href='http://forum.erlebnis-naturfotografie.de/meise_soligor1_7.jpg' target='_blank'>Meise - 500 4.0 plus 1.7 Soligor</a>
Ein Singvogel mit dem 600erter auf 20 Meter dürfte im Sucher höchstens noch halb so groß sein wie das selektive Meßfeld. :)

Gruß
Christian