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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Hier vorab der Test und erste Vergleiche zwischen D60 und 10D...



marc-r
28.03.2003, 18:15
Jürgen Karl (Karlos) und ich haben uns gestern ein paar Stunden hingesetzt und die beiden Modelle miteinander verglichen - hier unsere Ergebnisse bzw. Eindrücke...
Jürgen Karl hat auf seiner Seite ein paar Testbilder, die gestern entstanden sind bereitgestellt. Es mag sein, daß hier nicht jeder kleine Punkt angesprochen wird, aber dieser Test soll dem ein oder anderen bei einer anstehenden Kaufentscheidung weiterhelfen und denjenigen, die nur eine von beiden Kameras besitzen die Möglichkeit geben, zu vergleichen, daher wurden nur die in unseren Augen wichtigsten Details angesprochen...

Nun viel Spaß
Jürgen und Marc (ich hoffe der Link funktioniert auf anhieb)

Vergleich 10D – D60


Allgemeines:

Die auffälligsten Unterschiede der D60 zur 10D.


- Der Preis Neupreis bei Erscheinen der Geräte und der empfohlene Verkaufspreis

des Herstellers: 2200 € (10D) ----- 3300 € (D60)

- Das Gehäuse der 10D wirkt etwas bulliger und griffiger, als die D60 – z.B. der Einschaltknopf
hat weniger bzw. gar kein Spiel mehr, was nicht heißt, dass die D60 schlecht verarbeitet wäre, im Gegenteil – nur wurde hier noch ein kleiner Schritt nach vorne gemacht. Dass einige Knöpfe – nicht zuletzt der Einschaltknopf – nun anders angeordnet sind, möchten wir hier zwar erwähnen, aber auch nicht mehr, da sie bei beiden Kameras gut angeordnet sind und ihren Zweck erfüllen – somit fällt es wohl unter das Gefühl und die Geschmackssache des jeweiligen Benutzers.
Das Info-Display der 10D ist im Gegensatz zur D60 etwas breiter und dafür niedriger geworden
- die Informationen stehen aber weitgehend dort, wo man es von der D60 auch gewohnt war – dieser Punkt fällt wohl in den Bereich „Facelifting“ des Herstellers und kann weder positiv, noch negativ empfunden werden. Das Moduswählrad der 10D ist nun aus Metall bzw. dessen Oberfläche, was auch unter einen subjektiven Eindruck fällt, aber durchaus als positiv bewertet werden kann.

- Die ISO-Empfindlichkeit der Kamera kann nun direkt per Knopf eingestellt werden bei der D60 konnte man die ISO Taste in den Cfn auch schon auf die SET-Taste legen...– bei der 10D kann man sich in Extremsituationen die ein oder andere wichtige Sekunde sparen. Einzig der Sprung von ISO 1600 zu ISO 3200 (H-Modus) muss einmalig im Menü freigegeben werden.

- Die 10D bietet die Möglichkeit 10-fach in das Bild zu zoomen und ermöglicht somit eine
Wirkliche Beurteilung des Bildes am Display bzgl. der Schärfe – dies würde ich als wirklichen
Forschritt bezeichnen, da es zum Einen hervorragend funktioniert und auch nützlich ist – ein Feature, mit dem ich mich bereits angefreundet habe

- Weil schon im Forum mal das Gerücht bzw. die Frage aufgetaucht war, dass der Hochformat-handgriff BG-ED 3 nicht so gut an die 10D passen würde, wie an die D60, so kann unser Test das wiederlegen – man schraubt ihn ran und die Passgenauigkeit ist wie an der D60 – kein Wackeln oder Spiel.

- es können nun 9 Bilder (10D) in Reihe geschossen werden – gegenüber 8 der D60 – es bleibt bei 3 Bildern/Sek

- die rote Leuchtdiode, die den Abspeichervorgang der Kamera anzeigt ist bei der 10D deutlich heller und somit besser wahrzunehmen, als noch bei der D60.


- die 10D kann im Vollautomatikmodus (grünes Rechteck) keine RAW-Files mehr aufnehmen – bei der D60 war das noch möglich – welchen Grund dies hat kann hier gesagt werden. In der Einstellung „P“ geht es wieder.

- Was noch sehr interessant ist, ist die Möglichkeit sich noch besser an die vorhandenen Lichtquellen anzupassen – nicht nur durch einen automatischen oder manuellen Weißabgleich, sondern auch durch Einstellen des Kelvinwertes des Umgebungslichtes. Wie sich dieses Feature in der Praxis auswirkt, kann leider noch nicht gesagt werden, da die Zeit für einen ausführlichen Test gefehlt hat. Dies wird in Kürze nachgeholt....

- Der AF der 10D stellt wohl die entscheidende Verbesserung der 10D dar. Der AF ist nun für eine Kamera dieser Preisklasse angemessen und macht richtig Spass. Er funktioniert nun auch in Situationen (Low Ligtht), wo der AF der D60 definitiv seine Schwächen hatte.
Er ist schneller geworden und sicherer.

- Das Gehäuse der 10D ist nun aus einer Kombination von Magnesiumlegierung und Kunststoff gefertigt und macht einen wertigeren Eindruck. Das typische und teilweise auftretende Knarzen bei der D60 gehört nun der Vergangenheit an. Die D60 bietet aber ein ausreichend stabiles Gehäuse. Treten hier Probleme auf, so sind diese unserer Meinung nur einer falschen Bedienung anzulasten.

- Angeblich soll durch eine neue Technik der Stromverbrauch des CMOS-Sensors
somit der Kamera insgesamt um ca. 30% gesengt wurde – was in der Praxis – nicht zuletzt durch das fehlen der alternativen Akkus BP – 512 – noch nicht bestätigt werden kann.

- die Lichtstärke des Suchers ist verbessert worden und erleichtert somit die
Motivsuche und –beurteilung. Ferner wurde die Auslöseverzögerung, die bei der D60 schon als völlig ausreichend bezeichnet werden darf, nochmals verkürzt.

- Das Auslösegeräusch der 10D wurde gegenüber der D60 gedämpft, was aber nur
durch den subjektiven Geschmackseindruck des Einzelnen beurteilt werden kann.

- Beim Umfang des Zubehörs sind auch ein paar Änderungen zu verbuchen. Das
Netzteil zum Ersatz der Akkus wurde völlig weggelassen. Das Ladegerät kann nur noch einen Akku auf einmal aufnehmen, nicht wie zwei bei dem der D60. Hier lässt sich wohl zu einem kleinen Teil die positive Preisentwicklung bei Canon erklären.



Geschwindigkeit und Bildqualität:

Geschwindigkeit:

- Im Vorfeld wurde ja nun durch einige User der Eindruck vermittelt, die 10D wäre langsamer,
was das Abspeichern bzw. interne Verarbeiten der Bilder anbelangt. Dies ist teilweise definitiv
zu wiederlegen. Teilweise deshalb, da der Abspeichervorgang (hier bei beiden Kamera mit 1 GB IBM Microdrive getestet) sogar bei der 10D etwas schneller vor sich geht – die Unterschiede liegen aber in Bereichen von tausendstel Sekunden (lt. Stoppuhr) und sind daher nicht relevant. Eine möglichen Grund für frühere Aussagen könnte evtl. sein, dass hierbei 9 Bilder der 10D mit 8 Bildern der D60 verglichen wurden. Bei 8 Bildern kommt man zu oben genanntem Ergebnis. Einzig bei der Bilddarstellung in der Kamera und dem Durchscrollen mit dem Daumenrad stellt die D60 die Bilder etwas früher scharf dar und kann somit einen Geschwindigkeitsvorteil für sich verbuchen. Werden mehrere Bilder gemacht und der Abspeichervorgang beginnt, so wird bei der 10D schon ein Bild am Monitor angezeigt – bei der D60 bleibt dieser dunkel. Diese Möglichkeit spielt in der Praxis aber eher eine untergeordnete Rolle.


Bildqualität:

Grundsätzlich sollte sich am Besten jeder anhand der zum Download bereitgestellten Images ein eigenes Bild machen. Dennoch unser Eindruck dazu:

Die Bildschärfe geht in den niedrigeren ISO-Einstellung an die D60. Mit zunehmenden ISO-Werten verlagert sich dies aber ab ISO 400 zugunsten der 10D und spätestens ab ISO 800 kann die 10D eine bessere Bildschärfe für sich verbuchen. Wo genau dazwischen sich dieses Gleichgewicht auf das andere Modell verlagert, kann nicht gesagt werden, da man zwischen
ISO 400 und ISO 800 ja keine Möglichkeit hat zu testen. Bildrauschen und Bildschärfe stehen also in direktem Zusammenhang. Hier kommt man zu dem Ergebnis, dass Canon den Spagat zwischen Bildrauschen und Bildschärfe noch oben verlegt hat.

Das Bildrauschen bei der 10D hat einen deutlichen Schritt nach vorne gemacht. ISO 800 bietet eine excellente Bildqualität – ISO 1600 ist noch sehr gut zu gebrauchen. ISO 3200 ist wohl nur für Extremsituationen nutzbar und muss mit deutlichen Qualitätseinbußen bezahlt werden.
Hier drängt sich nun der Gedanke auf, dass mit der 10D nur noch mit Einstellungen ab ISO 400 oder 800 fotografiert werden sollte, damit man auf die Schärfe der D60 kommt und zugleich kürzere Verschlusszeiten hat – Rauschen ist in diesen Einstellung wie gesagt kein Thema. Vielleicht wird dies aber mit kommenden Firmwareupdates noch von Canon in irgendeiner Form geändert.

Was deutlich bei der Gegenüberstellung der Bilder auffällt ist die Farbdarstellung bei den Bildern. Die 10D wirkt hier nicht so übersättigt und die D60 neigt dazu etwas zu viel Rot in die Bilder mit einzubringen. Beim Betrachten war die einhellige Meinung, dass sich die Bilder der 10D einen Tick angenehmer betrachten lassen. Die Farben wirken realitätsgetreuer.


Fazit:
Wie oben beschrieben bietet die 10D in einigen Bereichen Weiterentwicklungen, die mehr oder weniger Praxisgerecht sind. Entscheidende Vorteile sind hier im Bereich AF und Bildrauschen zu verbuchen. Das Gehäuse ist zwar nun aus einer stabileren Magnesiumlegierung gefertigt und bietet auch einen wertigeren und stabileren Eindruck – ist aber keine Grund zu wechseln, da das Gehäuse der D60 in seiner Stabilität absolut ausreicht.
Ein nützliches Feature ist noch die Lupenfunktion, die es ermöglicht, die Bildschärfe sofort am Monitor der Kamera zu beurteilen. Somit kommt es wohl seltener zu den negativen Überraschungen, dass ein Bild am Kameradisplay scharf aussieht und es doch nicht ist....
Beide Kamera bieten eine sehr gute Bildqualität mit individuellen Stärken und Schwächen, die sich aber beide von der Konkurrenz absetzen können.
Wer sollte nun wechseln bzw. für wen ist welche Kamera die richtige.
Fotografiert man des öfteren unter schlechten Lichtverhältnissen bzw. sich schnell bewegende Motive, so ist man durch den besseren AF und das deutlich niedrigere Bildrauschen mit der 10D , was dann natürlich auch zu kürzeren Verschlusszeiten führt, besser bedient. Fotografiert man fast ausschließlich unter guten Lichtverhältnissen z.B. Studio oder tagsüber und nicht als „Aktionfotograf“, so kann man beruhigt zur D60 greifen bzw. bei dieser bleiben. Beide Kameras bieten die gleiche Auflösung und somit die Möglichkeiten zur Weiterentwicklung.

<a href='http://www.karlos-photo.de/Canon/10D.html' target='_blank'>Testbilder: Vergleich D60 vs. 10D</a>

ehemaliger Benutzer
28.03.2003, 18:30
Hallo Marc und Jürgen ich möchte mich bedanken für die ersten Test.
Ich warte leider immer noch auf meine Kamera (Schweiz)
Die Testbilder mit der Blende 8 lassen sich leider nicht öffnen (sind bei den ersten Bidlern abgeschnitten

Danke

Hippo
28.03.2003, 18:36

ehemaliger Benutzer
28.03.2003, 18:37
Habe jetzt den Cache geleert und nochmals geladen die Bidler. Jetzt funktionierts Danke

Ingo Quendler
28.03.2003, 18:38

marc-r
28.03.2003, 18:42

Ingo Quendler
28.03.2003, 18:46
...bei den ISO Vergleichen wirkt irgendwie immer das 10D Bild schärfer. Beim Schärfevergleich ist es wieder umgekehrt.
Oder habe ich wieder mal einen Knick in der Pupille?

Gruß
Ingo

.
28.03.2003, 18:56

marc-r
28.03.2003, 18:58
Danke, danke, aber dieses Lob gebührt natürlich nicht nur mir allein, sondern auch Jürgen Karl hier aus dem Forum....

gruß marc

Ralf B.
28.03.2003, 19:04

Ralf Jannke
28.03.2003, 19:23
Wer sollte nun wechseln bzw. für wen ist welche Kamera die richtige.
Fotografiert man des öfteren unter schlechten Lichtverhältnissen bzw. sich schnell bewegende Motive, so ist man durch den besseren AF und das deutlich niedrigere Bildrauschen mit der 10D , was dann natürlich auch zu kürzeren Verschlusszeiten führt, besser bedient. Fotografiert man fast ausschließlich unter guten Lichtverhältnissen z.B. Studio oder tagsüber und nicht als „Aktionfotograf“, so kann man beruhigt zur D60 greifen bzw. bei dieser bleiben. Beide Kameras bieten die gleiche Auflösung und somit die Möglichkeiten zur Weiterentwicklung.

Für mich die wichtigste Passage! Ich muss mich noch eine Woche gedulden, um in der Basketballhalle die 10D gegen meine D 2000 antreten zu lassen. Die D60 ist bereits zu einem guten Freund unterwegs, der genau das nicht macht - in die Sporthalle gehen. Wäre das nicht auch meine große Leidenschaft, würde es die D60 weiter tun! Wie gesagt, ich bin gespannt auf den 5. April!
Bis dann
Ralf Jannke

B&B
28.03.2003, 19:28
Marc schrieb,
Hier drängt sich nun der Gedanke auf, dass mit der 10D nur noch mit Einstellungen ab ISO 400 oder 800 fotografiert werden sollte, damit man auf die Schärfe der D60 kommt und zugleich kürzere Verschlusszeiten hat – Rauschen ist in diesen Einstellung wie gesagt kein Thema. Vielleicht wird dies aber mit kommenden Firmwareupdates noch von Canon in irgendeiner Form geändert.

Das würde ja bedeuten, daß die 10D bei ISO 400-800 eine bessere Schärfe als bei ISO 100 hätte. Bei 100 zu 100 schneidet die D60 etwas besser ab, ab 400 die 10D, aber das beste ist doch bei ISO 100, oder bin ich jetzt ganz durcheinander?
Als den ersten Test mit der 10D an euch beide ein dickes Lob!!
Gruß Bernd

Unbekannt (Gelöscht)
28.03.2003, 19:55
Erst einmal Danke für Eure Mühe. Meiner Meinung nach stellt auch die Zuverlässigkeit der Blitzmessung einen deutlichen Unterschied zwischen der D60 und der 10D dar. Mit der 10D kann man wirklich relativ unbeschwert drauf los blitzen und der Blitz sitzt in 95% der Fälle perfekt. Das kannte ich bisher nicht von irgendeiner Digitalkamera. Vielleicht habt ihr dazu ja auch noch Erfahrungen.

Gruß

Christian

B&B
28.03.2003, 20:03
Hi Christian,
Fuji S2 würde ich 98-99 % geben beim Blitz. Syncronzeit jedoch nur bis 1/125 Sek.
Gruß Bernd

ehemaliger Benutzer
28.03.2003, 20:37