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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Die Eine Million Euro Frage...



T. Worthmann
13.09.2004, 13:29
Folgendes,
es wird bei DSLRs fast immer vom Crop-Faktor gesprochen (z.Bsp. 1,6 an D30, 10D und 20D) welcher die auf dem Objektiv angegeben Brennweite um den jeweiligen Faktor verlängert...

Stichwort 'verlängert'. Wird aus einem 28-200 mm Objektiv also dementsprechend ein 45-320 mm Objektiv und aus einem 50 mm Normalobjektiv ein leichtes 80 mm Tele ??? Gelichbedeutend: Muss ich mir demnach schon ein eigentlich Superweitwinkel von 18 mm zulegen um auf einen gemäßigten Weitwinkelbereich von 29 zu kommen!? Wie sieht das mit dem dann wirksamen Bildwinkel aus?

Ich weiß: Fragen über Fragen...
Danke im vorraus schon mal für Antworten

Peter Brust
13.09.2004, 13:35
Die Brennweite wird nicht verlängert (wie soll das auch gehen???). Du bekommst nur einen BILDAUSSCHNITT der dieser Brennweite entspricht!

Udo Baumgart
13.09.2004, 13:39
Wie die Bezeichnung - CROP - schon nahe legt, passiert natürlich KEINE Brennweitenverlängerung. Es wird lediglich ein Ausschnitt aus dem Bildkreis des Objektivs genutzt der dem Ausschnitt entspricht, den ein Objektiv mit 1,6facher Brennweite auf Kleinbildfilm abbilden würde. That's all.
Klar kann man das als 'Brennweitenverlängerung' nutzen. Man erreicht einfach - bezogen auf das ausbelichtete Bild - einen größeren Abbildungsmaßstab als mit dem selben Objektiv an Kleinbild. Dort müßte man für eine vergleichbare Bildwirkung eine Ausschnittsvergrößerung machen.
Im Weitwinkelbereich liegt tatsächlich das Problem mit dem Crop. 'Richtig viel' Weitwinkel - gemssen am Öffnungswinkel - ist für Crop-Kameras problematisch. Durch den Beschnitt wird halt der genutzte Bildwinkel kleiner. Leider.
Vorteile hat es aber auch: Verzerrungen und Vignettierungen am Bildrand werden von einer Crop-Kamera weitgehend ignoriert. Sie bildet lediglich das Zentrum des Bildkreises ab - da sind selbst manche üblen Scherben dann erstaunlich gut.
Viel Weitwinkel kannst Du zur Zeit wohl nur mit Fisheyes erreichen. Die typischen Verzerrungen lassen sich dann per EBV wieder gerade rücken - leider auf Kosten der Auflösung im Randbereich.

Ciao, Udo

T. Worthmann
13.09.2004, 13:41
...und in wiefern kann ich diesen BILDAUSSCHNITT mit der Wirkung eines z.B. 80 mm Objektives (Ursprung 50 mm ) vergleichen? Frage leider nicht ganz beantwortet!

jar
13.09.2004, 13:42
oder ich lerne das nie.

Es kommt immer auf die Betrachtung an !

wenn ich ein 50er am crop 1,6 mit einem 80 am FF crop 1,0 vergleiche, habe ich den gleichen Blickwinkel und unterschiedliche Brennweite, wenn ich nun ein gleichgrosses Bild erstelle, sagen wir 10*15 so muss ich am FF crop 1,0 4 mal vergrössern und am crop 1,6 6,4 mal, die beiden Bilder werden sich nicht unterscheiden, gleicher Blickwinkel und alles gleich gross, also kann man von Brennweitenverlängerung reden obgleich keine stattfindet, gleichgross wirds ja nur wegen der größeren Vergrösserung, allerdings der Blickwinkel war schon bei der Aufnahme gleich.

Gruß
Jar

jar
13.09.2004, 13:43

Christiane
13.09.2004, 13:53
<i>[T. Worthmann schrieb am 13.09.04 um 12:29:38]
> Wird aus einem 28-200 mm Objektiv
> also dementsprechend ein 45-320 mm Objektiv und aus einem 50 mm Normalobjektiv ein
> leichtes 80 mm Tele ??? Gelichbedeutend: Muss ich mir demnach schon ein eigentlich
> Superweitwinkel von 18 mm zulegen um auf einen gemäßigten Weitwinkelbereich von 29
> zu kommen!?</i>

Bezüglich des Bildwinkels ja. Vereinfacht gesagt kannst Du die Objektivbrennweite mit dem Crop-Faktor multiplizieren, um denselben Bildwinkel zu erreichen. So wird aus dem 50er praktisch ein kleinbildäquivalentes 80er. Und um kleinbildäquivalent 28 mm zu bekommen, brauchst du ein 18er, wenn die Kamera Crop 1,6 hat.

Zu beachten ist, daß die Schärfentiefe bei vergleichbarer Blende umso größer wird, je größer der Crop-Faktor ist. Der Crop-Faktor wird umso größer, je kleiner der Sensor im Verhältnis zu einem 24x36 mm Filmnegativ ist.
Das heißt, daß die Schärfentiefe bei einer 10D um Faktor 1,6 ausgeprägter ist als bei einer Kleinbildkamera. Damit kann man aber gut leben.
Wesentlich ausgeprägter und nicht immer erwünscht ist der Schärfentiefeeffekt bei Kompaktkameras mit sehr kleinen Sensoren, z.B. im Format 1/2,7 Zoll. Da ist unter Umständen mal von vorn (Nähe) bis hinten (Horizont) fast alles scharf, Freistellen ist schwierig.

Tilo
13.09.2004, 13:56
es wurde quasi ja schon alles gesagt...

<a href='http://home.datacomm.ch/fotografie/digital/dslr-optik.htm' target='_blank'>Crop und Bildwinkel</a>

Die <a href='http://home.datacomm.ch/fotografie/index2.html' target='_blank'>Seite</a> selber ist ansonsten auch recht nett gemacht.

Gruß
Tilo

charly gielen
13.09.2004, 14:50
von dem fertigen Foto schneidest du rundherum etwa 30% weg und belichtest den Rest dann einfach größer aus ...
keiner der klar im Kopf ist würde sagen ,-so spare ich mir ein Tele- ( konnte man ja schon immer) klevere Marketing Menschen habe den Begriff 'Brennweitenverlängerung' erfunden
um den Nachteil zu verschleiern
bei Mittelformat Kameras hast du ja auch keine Brennweiten verkürzung ;o)
...und die Aussage die hier immer kommt bei einem Bildausschnitt hast du genau das gleiche Ergebniss.... ist natürlich blanke Theorie (in Lehrbüchern mag so etwas klasse sein) im richtigen Leben funktioniert es leider oft nur an der berühmten Mauer
den Nachteil im Weitwinkel bereich kan man leider garnicht schön reden...
also Alles in Allem ,- ein Nachteil mit dem man leben muß
charly

Henry (15)
13.09.2004, 17:43
Hallo
50 mm Brennweite sind und bleiben 50 mm Brennweite.
Es ist Wurscht wo die gebündelten Strahlen auftreffen.
Wenn die Fläche das Sensors kleiner ist als das Kleinbildformat
gehen halt die Lichtstrahlen vorbei. Das ist der Crop, der verschnitt...
Mit dem Brennweitenfaktor läst es sich nur besser rechnen und
vor allem verkaufen. Deshalb nehme ich auch keine Cropobjektive
die speziell für Cropkameras entwickelt wurden die sind zwar klein und leicht
aber die kann ich nicht an meine Analoge schrauben da dort wieder mit Bildfehlern
vor allem im Randbereich zu rechnen ist..
Vergrößerung heißt zwei Punkte von einander getrennt sichtbar machen.
Das geht wirklich nicht mit einer vergleichbaren Nachvergrößerung.
Auch ein Analogbild wird dann körnig so wie das Digitalbild pixlich wird.
Wirkliche Vergrößerung erreichst Du nur wenn Du statt dem 50ziger ein 80ziger
drauf machst aber nicht durch den crop.
Gruß Henry