PDA

Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Digital optimierte Objektive an einer Analogen ...??



Justsmiling
22.09.2004, 09:35
Mir ist klar, dass 'normale' analog-optimierte Objektive an einer Digitalen wegen des Einfallwinkels, Strahlengang etc. nur bedingt gute Ergebnisse liefern.
Wie sieht es denn mit den digital-optimierten Objektiven aus, wenn ich die Teile an einer Analogen verwende? Ich würde eigentlich erwarten, dass es schlechter wird, wenn ich von Crop 1.6 plötzlich auf 1 gehe, oder?

Gruß,
Holger

caprinz
22.09.2004, 10:16
Digital designete Objektive für 1,6 Crop wie z.B. von Sigma sind entsprechend nur für diesen verkleinerten Bildkreis gerechnet.Das gibt also Probleme mit Abschattung und Vignettierung zum Bildrand an KB.

MfG Carsten

Christian Welzel
22.09.2004, 10:41
Einspruch, Euer Ehren!
Digital optimiert heißt nicht unbedingt, daß das Objektiv neu auf den kleineren Bildkreis gerechnet wird.
Der Hauptunterschied zwischen digitalem und analogem 'Film' - was das Objektiv betrifft - betrifft den Winkel des Lichteinfalls - Digitale Sensoren mögens eher senkrecht.
Dem tragen die Hersteller durch Vergütung und minimierte Abbildungsfehler Rechnung.

Tamron beschreibt die Maßnahmen für das 28-300 XR DI etc dr phil hc folgendermaßen:
'Als Di-Objektiv wurde es speziell an die technischen Anforderungen digitaler Spiegelreflexkameras angepasst, kann aber nach wie vor auch für analoge Kameras eingesetzt werden...........Durch seine spezielle Vergütung, wurde das bei digitalen Kameras verstärkt auftretende Streulichtproblem stark minimiert. XR Glas, asphärische Linsen und LD-Elemente sorgen zudem für eine optimale Reduzierung der Abbildungsfehler.'

Beste Grüße

Stefan Unterholzner
22.09.2004, 10:45
Hallo

Gilt zwei Fälle zu unterscheiden

1) Gerechnet für Crop:
Diese Objektive besitzen einen kleineren Bildkreis. Dadurch kommt zu Randabschattungen, da nicht die komplette Filmfläche belichtet wird. (Wie sieht es eigentlich bei Analogen APS-Kameras, da müsste doch trotzdem gehen.

2) Digital optimiert
Bei diesen Objektiven ist meistens die Austrittslinse speziell beschichtet, um Schatten- / Geisterbilder durch Reflexionen zwischen Sensor- und Linsenoberfläche zu unterdrücken. Ausserdem wird versucht den Strahlengang telezentrischer zu machen, damit die Sensoren besser beleuchtet werden.

Verwende selbst ein Tamron 28-75/2,8 Di an meiner EOS 5. Die Ergebnisse sind hervorragend. (Einzig bei 28mm, Offenblende und nahen Objekten sind die direkten Ecken etwas unscharf und man kann leichte CA sehen).

Stefan

Micha67
22.09.2004, 12:42
Wo die tatsächlichen Positionen der Austrittspupillen liegen, ist bei den meisten Objektiven nicht bekannt. Die generelle Ansicht, daß bei WW-Optiken die Austrittspupille zu nah am Sensor liegen würde, trifft nicht in dieser Verallgemeinerung zu. So gibt es manche WW-Objektive, wie das Zeiss Distagon 21/2.8, welche bereits in Analogzeiten relativ telezentrisch aufgebaut waren, während z.B. Normalobjektive oder kurze Telebrennweiten manchmal kritischer sein können als WW-Optiken. Ohne genauere Kenndaten (oder Testberichte) kann man also derzeit nur schwer sagen, ob ein bestimmtes Objektiv noch eine 'digitale Überarbeitung' benötigen würde, oder nicht.

Grundsätzlich kann man aber folgende Punkte festhalten:

- Teleobjektive mit Brennweite 135mm und mehr machen generell keinen Kummer

- Hochgeöffnete, relativ kurze Teleobjektive und 50mm-Festbrennweiten können Probleme bereiten, da sie die lichtstärksten Objektive sind, und bei großen Blendenöffnungen einen großen Öffnungswinkel des Strahlenbüschels zeigen, der an den Sensor-vorgeschalteten Elemente (IR- und AA-Filter sowie Mikrolinsen) Blooming-Effekte (meist violette Farbsäume) auslösen können.

- Weitwinkelobjektive können Probleme bereiten, wenn ihr Austrittspupillen relativ Sensor-nah liegen *und* gleichzeitig eine weite Blendenöffnung vorliegt.

- 'digital optimierte Objektive' mit kleinerem Bildkreis sind für die Analogfotografie ungeeignet.

- 'digital optimierte Objektive' mit Sensor-seitig telezentrischerem Strahlengang (und vollem KB-Bildkreis) können freilich auch analog Verwendung finden.

- 'digital optimierte Objektive', die bewußt bestimmte Abbildungsfehler in Kauf nehmen, die im Zuge der kamerainternen oder PC-gestützten Bildauswertung wieder herausgerechnet werden, könnten an Analogkameras schlechter sein, als herkömmliche Rechnungen. Solche Objektive gibt es derzeit allerdings noch nicht, bzw. nur in zögerlichen Ansätzen und kleinerem Bildkreis (Nikon super-WW).

- 'digital optimierte Objektive' mit optimierter Rückelemntbeschichtung und/oder -Geometrie (und vollem KB-Bildkreis) sollten auch analog ohne Einschränkungen einsetzbar sein.

- EF-S Objektive passen generell nicht ohne Zwischenringe an die Analogkameras und scheiden dadurch bereits aus.

caprinz
22.09.2004, 12:50
Ich habe meine Aussage auf Sigma bezogen und nicht verallgemeinert.Man sollte trotzdem aufpassen,was der Hersteller dazu sagt.
Bei Sigman sind sie jedenfalls auf den kleineren Bildkreis gerechnet.

MfG Carsten

Werner Ruf
22.09.2004, 14:05
bei Sigma gibt es zwei Arten von Objektiven die für den Betrieb mit Digitalkameras optimiert sind einmal die DC Serie die für APS-C gerechnet ist und dann die Objektive die ein DG in der Typenbezeichnung haben, die sind ganz normal für Kleinbild gerechnet aber eben hinsichtlich des Strahlengangs für die empfindlicheren Sensoren optimiert.