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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Belichtungsreihe notwendig bei RAW?



Jetfreak
07.09.2002, 11:03
Hallo zusammen

Ist eures Erachtens eine Belichtungsreihe beim Fotografieren notwendig, wenn man die Bilder in RAW aufnimmt? Wenn nicht, lassen sich im Zweifelsfall die dunklen Bilder schlussendlich im Photoshop besser bearbeiten als die eher etwas helleren?

Was habt ihr für Erfahrungen gemacht?

Gruss, Jetfreak

HKO
07.09.2002, 12:54
Jetfreak schrieb:

>Hallo zusammen
>
>Ist eures Erachtens eine Belichtungsreihe beim Fotografieren notwendig, wenn man die Bilder in RAW aufnimmt? Wenn nicht, lassen sich im Zweifelsfall die dunklen Bilder schlussendlich im Photoshop besser bearbeiten als die eher etwas helleren?
>
>Was habt ihr für Erfahrungen gemacht?
>
>Gruss, Jetfreak
>
>

Prinzipiell ist dies richtig, ein ausgefressenes Weiß kann nicht mehr gerettet werden.

Ralf Schmode
07.09.2002, 16:55
HKO schrieb:

>Jetfreak schrieb:
>
>>Ist eures Erachtens eine Belichtungsreihe beim Fotografieren
>>notwendig, wenn man die Bilder in RAW aufnimmt? Wenn
>>nicht, lassen sich im Zweifelsfall die dunklen Bilder
>>schlussendlich im Photoshop besser bearbeiten als die eher
>>etwas helleren?
>
>Prinzipiell ist dies richtig, ein ausgefressenes Weiß kann nicht
>mehr gerettet werden.

Moin, Ihr beiden,

prinzipiell kann ein abgesoffenes Schwarz ebensowenig gerettet werden. Zwei Punkte sprechen allerdings dafür, eher "dunklere" Bilder zu machen:

1. In den Automatikmodi produziert die D60 (zumindest meine) auch bei extrem kontrastreichen Motiven so gut wie nie abgesoffenes Schwarz, dagegen öfter mal auslaufendes Weiß. Ich habe kaum je einmal eine Situation, in der der Kontrast über das hinausgeht, was die D60 verarbeiten kann, d. h. das Histogramm "paßt" fast immer irgendwie hinein. Ohne Belichtungskorrektur sind allerdings die Spitzlichter fast immer "auf Kante" bzw. leicht ausgefressen, während bei den Schatten immer noch ein bißchen "Luft" ist.

2. Schatten sind häufig - es sei denn bei Gegenlichtaufnahmen - nicht ganz so wichtig für die Bildinformation wie Lichter, außerdem empfinde ich abgesoffene Schatten als nicht so störend wie ausgefressene Lichter. Wenn ich mal etwas opfern muß (kommt so gut wie nie vor), nehme ich die Schatten.

Ich habe es mir allerdings mittlerweile zur Gewohnheit gemacht, Aufnahmen, in denen auch nur etwas Weiß ist (bei mir fast alle) wie folgt zu bezüglich der Automatik zu korrigieren:

Bedecktes Wetter: Keine Korrektur
Leicht bewölkt: - 1/3 Blende
Heiter: - 2/3 Blende
Sonnig: - 1 Blende

Auf die Weise vermeide ich auslaufende Lichter *und* abgesoffene Schatten fast sicher. Wenn man nicht soviel fummeln will, kann man die Kiste auch auf - 2/3 Blende lassen und muß dann höchstens die Lichter und Mitteltöne der bei bedecktem Wetter gemachten Bilder etwas aufhellen.

Das Ganze ist übrigens vom Belichtungsmodus (Spot oder Matrix) zumindest für meine Motive (Tiere und Tiermakros) ziemlich unabhängig. Und es funktioniert natürlich mit RAW nochmal so gut wie mit JPG, weil die höhere Informationsdichte von RAW bei der allfälligen Nachbearbeitung zu besseren Ergebnissen führt.

Gruß von der Elbe -

Ralf

Jetfreak
07.09.2002, 19:11
Danke für die Infos.

Weil ich sehr viel am frühen Morgen und späten Abend fotografiere, habe ich bisher die Erfahrungen gemacht, dass ich oft überbelichten muss, wie z.Bsp. für folgende Aufnahmen:

<a href="http://www.airliners.net/open.file/267452/M/" target="_blank">Nebel am frühen Morgen</a>

<a href="http://www.airliners.net/open.file/269835/M/" target="_blank">Weiche Farben am Morgen</a>

Eine Pluskorrektur von +1/3 war noch zu wenig. Ich musste die Bilder massiv aufhellen. +2/3 wäre da wahrscheinlich gut gewesen. Mit RAW sollte es nun aber besser gehen. Werde es auf alle Fälle ausprobieren.

Gruss, Jetfreak


Ralf Schmode schrieb:

>Ich habe es mir allerdings mittlerweile zur Gewohnheit gemacht, Aufnahmen, in denen auch nur etwas Weiß ist (bei mir fast alle) wie folgt zu bezüglich der Automatik zu korrigieren:
>
>Bedecktes Wetter: Keine Korrektur
>Leicht bewölkt: - 1/3 Blende
>Heiter: - 2/3 Blende
>Sonnig: - 1 Blende
>
>Auf die Weise vermeide ich auslaufende Lichter *und* abgesoffene Schatten fast sicher. Wenn man nicht soviel fummeln will, kann man die Kiste auch auf - 2/3 Blende lassen und muß dann höchstens die Lichter und Mitteltöne der bei bedecktem Wetter gemachten Bilder etwas aufhellen.
>
>Das Ganze ist übrigens vom Belichtungsmodus (Spot oder Matrix) zumindest für meine Motive (Tiere und Tiermakros) ziemlich unabhängig. Und es funktioniert natürlich mit RAW nochmal so gut wie mit JPG, weil die höhere Informationsdichte von RAW bei der allfälligen Nachbearbeitung zu besseren Ergebnissen führt.
>

Ralf Schmode
07.09.2002, 19:38
Jetfreak schrieb:

>Weil ich sehr viel am frühen Morgen und späten Abend
>fotografiere, habe ich bisher die Erfahrungen gemacht, dass ich
>oft überbelichten muss, wie z.Bsp. für folgende Aufnahmen:

[...]

Moin nochmal,

ja, das sind aber Spezialfälle. In diesen Bildern gibt es nur winzige weiße Spitzlichter, bei denen es nicht stört, wenn sie ausfressen. Andererseits gibt es auf diesen Bildern kein richtiges Schwarz. Mit so etwas treibst Du jede Belichtungskorrektur in den Wahnsinn. Ich hätte in dieser Situation meine "bedeckter Himmel"-Belichtung (also keine Korrektur der Automatik) genommen, hätte also vermutlich etwas dunkler gelegen. Probier mal, bei sonnigem Wetter die Korrektur auf Null oder + 1/3 einzustellen, wenn nicht allzu viel Weiß im Bild ist (maximal 10 %), dann wird Dich die Automatik mit auslaufenden Lichtern "strafen". Das läßt sich übrigens auch mit RAW nur in sehr engen Grenzen korrigieren.

Gruß nochmal -

Ralf