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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Zu gut für DSLRs .. /neues Fomag



HKO
21.10.2004, 15:03
Im neuen Fomag wird in den Grundlagen ihrer neuen Testbeschreibungen, die jetzt den Wirkungsgrad der Optik messen, ausdrücklich auf den Fall hingewiesen, daß eine Optik 'zu git für eine DSLR' sein kann. Dieses Problem ist bekannt für alle Cams ohne AA-Filter, aber gillt dies auch für Canon DSLRs oder müßte es nicht besser heißen 'zu gut für Nikon'. Kann eine Optik an einer DSLR mit entsprechendem AA-Filter zu gut sein ?

GS2
21.10.2004, 16:14
Unter normalen (Studio-)Bedingungen zeigt meine S2 recht selten nennenswerten AA-Erscheinungen, aber mit richtigen Nobelscherben, wie den Micros von Nikon, steigt das Risiko zur Moirebildung bereits bei üblicher Abblendung.

lg Gerhard

Micha67
21.10.2004, 18:55
Sollen wir jetzt schlechtere Objektive kaufen, um sie bei Verfügbarkeit höher auflösender Kameras wieder zu verscheppern? Wohl kaum.
Ein richtig dimensioniertes AA-Filter ist nun mal in der Abtastphysik von Bayer-Pattern-Sensoren die saubere Lösung. Sobald die Farbmaske auf dem Sensor entällt, wird auch mit ihr die antialiasing-Filterung Vergangenheit sein, es sei denn, daß auch reines Luminanz-Aliasing noch zum Stein des Anstoßes werden sollte. Bislang reden wir ja 'nur' über die Farb-Artefakte.

HKO
21.10.2004, 19:02
Ich denke auch, ein 60er bei f=4 oder das 1.4/85 bei f=2.8 dürfte ein echtes Problem werden.

Sebastian_Agerer
21.10.2004, 19:37
Hallo,

eine Frage: Was ist ein AA-Filter?

Gruß Sebastian

Detlev Rackow
21.10.2004, 21:15
Je nachdem, wie dick sie ist und wie sie aufgebaut und beschichtet ist, führt sie bei feinen Strukturen zu einer gewollten minimalen Unschärfe. Die ist nötig, weil Strukturen, die feiner als die Sensorpunkte aufgelöst sind, zu farbig schillernden Stellen im Bild, dem sog. Moiree führen würden.

Leider wirkt der AA-Filter nicht bei einer bestimmten Strukturdichte abrupt, sondern die Wirkung ist kurvenförmig - auch bei Linien, die etwas gröber als die minimale Sollauflösung sind, leidet die Schärfe etwas.

Wie der AA-Filter ausgelegt wird, ist Ansichtssache und je nach Kamera verschieden gelöst worden. Die 1D und 1Ds haben einen sehr dünnen und schwach wirkenden AA-Filter, die zweistelligen und die neuere 1D MKII haben stärkere Filter.

Problematisch ist das Fehlen des Filters bei Kodak-DSLRs und bei der D70: Die Kameras haben für ihre Auflösung eine sehr gute Detailzeichnung, aber dafür kommen manchmal bei fein aufgelösten Strukturen diese schillernden Muster - für Fashion ist die D70 deshalb z.B. nicht so gut geeignet.

Ciao,

Detlev

GS2
21.10.2004, 21:25
Auch beim 85er und 105er Micro hätte ich im Portraitbereich ohne einen solchen sicherlich etliche Überraschungen der dritten Art erlebt.

Sebastian_Agerer
21.10.2004, 21:28
Danke Detlev,

meine Nikon hat lt. Manual einen Tiefpassfilter vor dem Sensor, den ihn schützen soll.

Gruß Sebastian

Detlev Rackow
23.10.2004, 11:18

pl-foto
23.10.2004, 12:54
Leserbrief ausführlich erläutert.

Damals haben sie gesagt, dass das Problem beispielsweise bei einer 300D mit Super-L Linse auftreten könnte, die Kamerahersteller das Problem aber durch immer verbesserte Tiefpass- oder AA-Filter selbst korrigiren.
Ob Nikon da mit einbezogen wurde weiß ich nicht. Canon auf jeden Fall betrifft das Problem bei Orginallinsen weitesgehend nicht (und Fremdhersteller haben keine Non-plus-Ultra Linsen).

Ich hoffe ich hab das richtig verstanden, was die da geschrieben haben ;-)

Bene

Karl Günter Wünsch
23.10.2004, 13:38
<i>[pl-foto schrieb am 23.10.04 um 11:54:18]
> Leserbrief ausführlich erläutert.
>
> Damals haben sie gesagt, dass das Problem
> beispielsweise bei einer 300D mit Super-L Linse auftreten könnte, die Kamerahersteller
> das Problem aber durch immer verbesserte Tiefpass- oder AA-Filter selbst korrigiren.
Das ist so eine Übersimplifizierung, dass es schon fast falsch ist. In der Digitalfotografie gibt es zwei verknüpfte Probleme:
Moiree (durch die Mirkolinsen vor den Sensorzellen) und Schärfe. Ein Objektiv, dass nicht genügend Schärfe liefert um den Sensor voll auszunutzen, wird niemals Moiree produzieren könne. Umgekehrt gilt für ein gutes Objektiv das von seinem Auflösungsvermögen den Sensor übertrifft, dass es beim Auftreten entsprechend feiner Strukturen im Bild hier durchaus auch Moiree entstehen kann. Einzige Abhilfe ist ein AA-Filter der auf die Mikrolinsen abgestimmt ist und Moiree weitestgehendst verhindern kann. Allerdings geht dieser zu Lasten der Grundschärfe eines Bildes, d.h. durch den AA-Filter ist mehr Nachbearbeitung wie eine schwache Schärfung erforderlich.
Das Problem dabei ist, ein Objektiv, dass nicht genügend Auflösungsvermögen für den Sensor hat, wäre besser ohne AA-Filter bedient (maximale Schärfe aber kein Moiree), eines der Sahneschnittchen (viele der L-Objektive, Festbrennweiten allgemein und Makroobjektive beliebigen Herstellers) dagegen erfordert unterschiedlich starke AA-Filter. Einen Kompromiss hier zu finden ist schwierig und Nikon hat sich zum schwachen AA-Filter entschlossen, damit die schwachen Objektive nicht zu sehr auffallen, dagegen gibt es mit guten halt noch ein gerüttelt Mass an Moiree-Neigung.
>
> ...und Fremdhersteller haben keine Non-plus-Ultra Linsen).
Das kann ich nicht unkommentiert lassen. Ein Tamron 28-75 Di ist als Zoom-Objektiv durchaus schon in der Lage den Sensor mit seiner Auflösung auszunutzen, wenn man denn ein gutes erwischt. Ein Voigtländer 100mm Makro, so billig es auch sein sollte, ebenfalls. Gleiches gilt für die Sigma und Tamron Makroobjektive unterschiedlicher Brennweiten und so weiter.

mfg
Karl Günter

JAKOB
23.10.2004, 13:46
wie gut das ich bisher mit dem 50/1.4 an meiner 1dm2 noch kein moiree beobachten konnte.

Karl Günter Wünsch
23.10.2004, 14:16
Wirst Du auch nur in wirklich extremen Bedingungen, da die 1DMkII einen genauso starken AA-Filter abbekommen hat wie die 10D.
mfg
Karl Günter