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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Kann jemand verständlich den 'Abbildungsmaßstab' erklären ?



Heiko Bruntsch
11.11.2004, 20:42
Bin bis jetzt immer nach den Brennweiten und der Blende bei der Auswahl meiner Objektive gegangen.
Den Abbildungsmaßstab habe ich immer vernachlässigt,
da ich mit diesem Begriff nichts anfangen konnte.
Wer kann mich mal Aufklären.
Ist er denn überhaupt von Bedeutung ?

Danke Heiko !

Benny
11.11.2004, 20:45
Sagt dir wie groß z.B. ein 1cm großes Objekt auf einem 1cm des Film bzw. Sensors dargestellt wird. Bei 1:1 also 1cm. Bei 2:1, 0,5cm. Bei 1:2, 2cm usw.

Gruß
Benny

Heiko Bruntsch
11.11.2004, 21:05
Hallo Benny,

Habe mir das bis jetzt eigentlich immer mit der Brennweite vorgestellt.
Ergo, je länger die Brennweite und kürzer der Motivabstand desto größer wird das Objekt auf den Sensor (Film) abgebildet.
Können den 2 unterschiedliche 300mm Objektive eine unterschiedliche Größe vom Motiv aufnehmen? (Aufnahmeabstand natürlch bei beiden identisch).
Das wäre ja wie eine eingebaute Brennweitenverlängerung, oder ?

Heiko

Benny
11.11.2004, 21:14
... bei Gleicher Brennweite und Motivabstand immer gleich sein.
Welche Objektive hast du denn speziell verglichen?

Stecki72
11.11.2004, 22:02
Ich kann Benny nichts mehr hinzufügen, vielleicht noch ein Tipp, wie man mit dem Verhältnis besser klar kommen kann. Keinerlei Probleme bekommst du, wenn du dir das Verhältnis als Bruch vorstellst, soll heißen, ein Abbildungsmaßstab von 1:1 entspricht genau der Originalgröße. Maßstab 1:2 bedeutet, das Objekt nimmt 1/2 die Fläche des Sensors ein als in Natura. 1:4 ist 1/4 der Sensorfläche, 2:1 ist doppelt so groß wie in Natura usw. usw.

ich versuche mal, dir dies bildhaft näher zu brinmgen. Der Sensor einer 10D/300D ist genau 15,1 mm hoch. Ist das zu fotografierende Objekt ebenfalls 15,1 mm hoch, so kann es exakt in voller Größe auf dem Sensor abgebildet werden.
In diesem Fall spricht man von einem Abbildungsmaßstab von 1:1 (als Bruch 1/1=1, also die volle Originalgröße, siehe Bild)

<img src='http://img66.exs.cx/img66/1539/1-15.jpg' alt='Image Hosted by ImageShack.us' />



Geht man allerdings so nah an das Objekt, dass man sogar nur 5mm der ursprünglichen 15 mm des Objektes auf dem Sensor abgebilden kann, so spricht man in diesem Fall von einem Abbildungsmaßstab von 3:1 (als Bruch 3/1 = 3, also dreifach größer als in Natura, siehe Bild).

<img src='http://img3.exs.cx/img3/3241/3-1.jpg' alt='Image Hosted by ImageShack.us' />


Kann man den zu fotografierenden Gegenstand allerings nur noch maximal so groß abbilden, dass (wie im nachfolgenden Bild) er in ca. doppelter Größe voll auf den Sensor passt, spricht man vom Abbildungsmaßstab 1:2 (als Bruch 1/2 = 0.5, also der Gegenstand nimmt nur die halbe Sensorfläche ein).

<img src='http://img87.exs.cx/img87/7075/1-16.jpg' alt='Image Hosted by ImageShack.us' />


Nicht verrückt machen lassen, es bezieht sich immer auf die Fimfläche/Sensorgröße. Und diese ist bei einer 10D eben ca. 23x15mm groß. Bei Maßstab 3:1 sieht man, wie gering die Tiefenschärfe ist, habe auf abgeblendet (auf 16), aber die Schärfe reicht nur einige Zehntelmillimeter.

LG Sascha

Benutzer
11.11.2004, 22:23
haste klasse erklärt........stecki ;-))

Heiko Bruntsch
11.11.2004, 22:42

Wagge
12.11.2004, 00:02

Anju
12.11.2004, 08:40
.. 1:1 auf Mittel- oder APS-Format ist immer 1:1. Bei dem einen kann halt mehr dargestellt werden, als bei dem anderem.

Der Masstab einer Strassenkarte ändert sich ja auch nicht, wenn man sie auseinanderfummelt oder ganz klein zusammenfaltet ;-)

Ansonsten sehr schön beschrieben und etwas aufgemöbelt evtl was für Dirks Technik Ecke



Andreas

Stecki72
12.11.2004, 10:11
...dass der Abbildungsmaßstab lediglich ein Verhältnis von Abbildungsgröße zum Originalgegenstand darstellt. Ich habe es in dem geschilderten Fall auf die Sensorgröße bezogen, um (dem Fragesteller) besser erklären zu können. Selbstverständlich hast du Recht, es bezieht sich nicht immer auf die Sensorgröße, da die Aufnahmemedien natürlich unterschiedlich groß sein kann (KB=36x24mm, Sensor 10D=23x15mm usw).

Konkret und Richtigerweise muss es heißen:

Der Abbildungsmaßstab gibt das Verhältnis der Abbildungsgrösse eines Objekts auf der Aufnahmefläche (Film, Sensor) zur Grösse des Originalobjekts wieder. Der Abbildungsmaßstab nimmt mit einem kleiner werdendem Abstand zum Objekt und mit Verlängerung der Objektivbrennweite zu (also 2:1, 3:1 usw.).

Danke für den Hinweis Andreas, denn sonst könnte es wirklich für einige User irreführend sein, wenn sie im Kopf stets die Sensorgröße mit sich herumtragen.

LG Sascha

Werner Ruf
12.11.2004, 17:11
jetzt ist mein Kopf schon dauernd so auf die Seite gefallen wie bei David Niven in Superhirn.

Ohne das Gewicht des Sensors im Kopf geht's gleich wieder besser ;-)

Stecki72
12.11.2004, 17:53