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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Makroobjektiv an DSLR



Peter Gilles
09.02.2005, 19:59
Hallo zusammen
Folgenen Fragen habe ich genau so im drf gestellt.

Ich habe zur Zeit eine etwas unbefriedigende (Luxus)Situation mit meiner
Makroausstattung.
Ich benutze zur Zeit ein 105mm Sigma(meins) und ein 180mm Tamron
(leihweise) an der 300d und 20d
Zusätzlich habe auch ich ein wenig mit dem EF 100-400mm und der Nahlinse
500D experimentiert.

Zum Sigma:
Als Erstes fällt mir auf, das bei kleineren Blenden, also ab f1/11-16
und Maßstäben zwischen 1:4 bis 1:1 irgendwann das Bild, wie soll ich es
ausdrücken, in eine allgemeine Unschärfe kippt.
Klar, das liegt an der Beugung, aber es ist aber nicht so wie ich es aus
der analogen Welt kenne, das sich mit sinkenden Blenden und steigendem
Abbildungsmasstab langsam ein allgemeiner Verlust an Detailauflösung
bemerkbar macht, sondern das Bild wird fast schlagartig matschig. Hat
jemand ähnliche Erfahrungen gemacht?

Als Zweites ist es natürlich der kreischende und langsame AF der
zusätzlich nervt, ich setze bei Outdooraktivitäten so eine Optik gerne
als Portrait und Universalobjektiv ein.

Drittens stört mich das recht unangenehme Bokeh der Optik.

Hat sich in einem der Punkte da was bei dem neuen 105er geändert?

Zum Tamron:
Schärfe und Auflösung Spitzenklasse, aber recht schwer und keine
Bereichsbegrenzung, was den AF bei "Nichtmakroeinsätze" für meinen
Geschmack zu langsam macht.
Zudem ist bei der Brennweite im Makrobereich immer ein Stativ oder ein
Blitz notwendig und das Handling gestaltet sich für mich recht
schwierig.
Tamron hat , warum auch immer, das Filtergewinde mit einem Einstellring
drehbar gebaut.
Leider ist Konstruktion nicht arretierbar, so das ich mit dem Objektiv
meine Ringblitz nicht vernünftig benutzen kann. Der dreht sich hin und
her, was bei unterschiedlichen Blitzintensitäten der beiden Röhren zu
unkontrollierbaren Ergebnissen führt. Die Probleme mit der Beugung
treten bei dem Objektiv nur im gewohnten Maße auf
Im Prinzip eine tolle Optik, aber nix für mich.

Zum EF 100-400 L mit der 500D:
Eigentlich bin ich von der optischen Qualität der Kombination recht
positiv überrascht, es ist aber nur eine Notlösung für unterwegs.
Toll finde ich allerdings hierbei den USM der sogar mit der 500d davor
recht schnell und recht präzise arbeitet.

Nun bietet sich für mich das EF 100mm Makro an.
Wer kann mir dazu was sagen?
Wie verhält es sich an der Digi und wie evtl. mit Zwischenringen oder
Balgen?
Mit einer Nahlinse müßte die Optik ja eigentlich besser klar kommen.
Wie ist das Verhalten bei kleinen Blenden unter f 1/11 bis 1/16?
Sind Aufnahmen mit der 20d und f1/16 oder sogar f1/22 noch möglich oder
kommt dabei was raus was dazu animiert sofort den Augenarzt aufzusuchen?
Wie schnell ist der USM im Nahbereich.Vergleichbar mit dem des EF
100-400mm mit/ohne Bereichsbegrenzung?

Sollte ich noch eine andere Optik in Betracht ziehen?

Noch eine Frage am Rande, bei mir steht irgendwann auch ein EF 300mm 4.0
L an. Benutzt jemand das Teil mit der Nahlinse 500d? (und/oder möchte
einer
eins verkaufen?)

Grüße
Peter

Gustav
09.02.2005, 20:17
Persönliche Erfahrungen habe ich mit den drei von dir genannten Objektiven keine; das Canon EF 100/2.8 mit USM soll tatsächlich sehr schnell aus jeder Lage fokussieren und sich somit als Gebrauchsoptik in jedem Bereich einetzen lassen. Bei Abbildungsmaßstäben kleiner als 1:2 soll die Schärfeleistung einbrechen; hier verhilft die Nahlinse 250D von Canon wieder zu Höchstleistungen bei der Schärfe.
Da ich mich zur Zeit auch ein wenig mit dem Thema auseinandersetze ein Tipp: Das neue Sigma 150 EX Macro soll sehr gut sein, was verschiedene Quellen berichten. Die AF- Geschwindigkeit ist annähernd auf USM- Niveau (es kann auch manuell eingegriffen werden) und die Abbildungsqualität wohl spitzenmäßig.

viele Grüße von Gustav

Peter Gilles
09.02.2005, 20:45
Hallo Gustav

Ja das mit den Leistungseinbruch bei dem EF 100 Makro habe ich auch gelesen.
Eine Verwendung der Nahlinse im kritischen Bereich möchte ich vermeiden. Gerade das problemlose durchfokussieren bis 1:1 macht für mich ein Makro aus.
Bei dem 105er Sigma ist es ähnlich bei kleinen Blenden. Bei Blende 11 ist es noch top
http://www.fotocommunity.de/pc/pc/mypics/31765/display/2500303
Nur die Reflexe im Unschärfebereich besitzen eine unangenehme Härte.
Irgendwo war doch auch hier mal ein ausführlicher Makrotest, nur den finde ich nicht mehr.
Bei Sigma bin ich inzwischen recht vorsichtig, ich habe jetzt gerade das dritte 12-24mm.

Grüße
Peter

Gustav
09.02.2005, 20:52
Die Härte der Blendflecken (meintest du das?) an deinem Beispielbild in der fc könnten von der Beleuchtung kommen- da wurde doch vermutlich geblitzt. Das Bokeh soll beim Canon angeblich weicher und softer sein. Sollte der Aufbau des Objektives und die Glassorten mit denen des 50er Canon Makro vergleichbar sein (dieses besitze ich) so kann ich in diesen Punkten nicht klagen.

Hier übrigens der von dir gesuchte Link: http://iapf.physik.tu-berlin.de/jbohs/HKO/3x90100/100Macro.html

Die ältere Version: http://iapf.physik.tu-berlin.de/jbohs/HKO/TUBerlin/dforum/macro/Macro100.html

viele Grüße von Gustav

-Silvax-
10.02.2005, 00:23
Tipp: Das neue Sigma 150 EX Macro soll sehr gut sein, was verschiedene Quellen berichten. Die AF- Geschwindigkeit ist annähernd auf USM- Niveau (es kann auch manuell eingegriffen werden) und die Abbildungsqualität wohl spitzenmäßig.

nein das Sigma 150 EX HSM ist langsamer als das Canon 100/2,8 Makro vom AF. Der AF-Speed liegt so zwischen Sigma 105/2,8 und dem Canon 100/2,8 mehr so ein Zwischending. Leider hat das Sigma 150 Ex die AF genauigkeit von dem 105/2,8 geerbt, die ist auch etwas schlechter als die vom Canon. Von den optischen Leistungen ger gesehen sind alle top.
Ich selber hatte einige Zeit lang das Sigma 105/2,8 Macro und war sehr zufrieden. Hier mal ein Bild: http://www.silvax.de/gallery/details.php?image_id=1556

egal welches Makro ob Tamron, Sigma oder Canon mit allen macht man nix falsch klasse Optiken ! ;)

Edgar Löhr
10.02.2005, 09:56
Ich selbst benutze an einer 10D das Sigma EX 105/2,8 und bin mit den Ergebnissen sehr zufrieden.
Der Autofocus ist langsam doch das stört mich wenig, den das ist das Erste, was ich abschalte wenn ich im Makrobereich fotografiere. Ich lege den Punkt der richtigen schärfe gerne selbst fest! ;)
Ich kann auch nicht sagen, dass die Bilder "matschig" werden.
Klar, wenn ich die Blende zu sehr schließe beginnt die Beugung zu wirken, doch das gilt eigentlich für alle Objektive - im Makrobereich wird es nur besonders deutlich!
Alles in allem bin ich zufrieden und sehe hier keinen Bedarf eines Objektivwechsels...

Wallo
10.02.2005, 13:35
Habe seit einigen Wochen das Sigma 150mm Makro neben dem Canon 100mm Makro. Wie ich bereits an anderer Stelle geschrieben habe, ist das Sigma dem Canon bis Blende 11 überlegen. Der Bildeindruck ist brilliant. Ab Bl. 16 läßt die Schärfeleistung (an der 20D) wie auch beim Canon nach, die Bilder sind aber noch absolut o.k.

Der Autofokus ist für ein 150mm Makro erstaunlich schnell, jedenfalls erheblich schneller als der des Canon 180mm Makro und des Tamron 180mm Makro.

Gruß, Wolfgang

Peter Gilles
10.02.2005, 16:30
Hallo Wolfgang

Du gibst mir zu denken.
Du sagst das dein 105 Sigma schneller als das 180er Tamron ist.
Ich habe zur Zeit eins vor mir liegen.
Ich gehe mal davon aus das dein 105er Sigma zur neueren Generation gehört.
Mein 105er braucht ungefähr die doppelte Zeit wie das 180er Tamron um z.B. ein Potrait zu fokussieren.

Ist das neue 105er irgendwo mal getestet? Haben die wirklich was an der Konstuktion geändert was auf die Qualität Einfluss hat?

Danke
Grüße
Peter

Wallo
10.02.2005, 18:16
Vorsicht Peter, mein Statement bezieht sich auf das Sigma 150er, nicht das 105er!

Peter Gilles
11.02.2005, 20:40
Hallo Wolfgang
Danke für den Hinweis, wer lesen kann ist eindeutig im Vorteil :-)
Wie verhält sich denn das 150er Sigma im Verhältnis zum EF 100 Makro in der Geschwindigkeit des AFs?

Grüße
Peter

Wallo
11.02.2005, 21:14
Bezüglich der AF-Geschwindigkeit kann ich den Eindruck von Silvax bestätigen. Das Sigma 150mm ist etwas langsamer als das Canon 100mm. Man muss das allerdings differenzierter betrachten. Bei guten Lichtverhältnissen und bei Voreinstellung der Objektive auf die entsprechende Entfernung ist der Unterschied minimal, im Nahbereich nahezu unbemerkbar. Deutlicher wird der Unterschied bei Fokussierungssprüngen vom Nah- in den Fernbereich. In der Praxis wird man allerdings solch extreme Sprünge mit einem Makro kaum oder nur selten machen.

Nicht bestätigen kann ich die geringere Genauigkeit des Sigma AF. Mir scheint das Sigma sogar einen Tick exakter zu sein. Mein Eindruck ist aber nur subjektiv. Man sollte allerdings den geringeren Schärfentiefen-Bereich des 150er gegenüber dem 100er bedenken.

Gruß, Wolfgang