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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Praktikerfrage: Canon EF 200 2,8 L oder 70-300 DO IS?



AJZ
11.03.2005, 23:30
Habe ich auch schon anderswo gefragt (für den Fall, dass es jemandem bekannt vorkommt muss er es nicht nochmal lesen). Bin aber auch auf die Meinungen hier gespannt:

Ich habe derzeit das EF-S 18-55 und das EF 28-135 IS. Dazu wird noch das EF-S 10-22 kommen. Jetzt suche ich noch eine Ergänzung im Tele-Bereich und schwanke zwischen Canon 70-300 DO IS oder 200 2,8 L. Die Wahl zwischen Zoom (was ich eigentlich wollte) und Festbrennweite mag auf den ersten Blick seltsam erscheinen, aber im Prinzip seid Ihr (also manche von Euch) daran schuld, weil das 200 2,8 L hier über den grünen Klee gelobt wurde.

70-200 2,8 L (IS) sowie 100-400 L IS scheiden wegen Grösse/Gewicht/Preis aus. Ebenso die grösseren Festbrennweiten. 70-200 4 L wäre gut, wenn es eine IS hätte (Blende 4 ohne IS ist bei wenig Licht wohl ein Problem). Sigma 80-200 OS bzw 70-200 2,8 scheiden wegen Grösse/Gewicht aus. Daher blieben diese beiden, wobei sich die +/- auf Gelesenes stützen (auf Grösse/Gewicht gehe ich nicht ein, weil diese ähnlich sind):

Canon 70-300 DO IS:

+ Zoom
+ bis 300
+ IS

- nicht so scharf, wie der Konkurrent
- teurer

Canon 200 2,8 L

+ sehr scharf
+ sehr schneller AF
+ Gleiche Filtergrösse wie mein 28-135
+ günstiger

- kein Zoom
- kein IS

Meine Überlegungen/Fragen an die Praktiker (idealer Weise solche, die beide Objektive ausprobiert haben/verwenden) mit der Bitte um kritische Antworten:

1. Da ich den Bereich bis 135 mm ohnehin abgedeckt habe stellt sich die Frage, ob der Bereich zwischen 135 mm und 200 mm in der Praxis wirklich eine grosse Lücke ist (bis zu einem gewissen Grad könnte man die Lücke - jedenfalls wenn man nicht in zu grossem Format ausbelichtet auch durch Ausschnittsvergrösserungen schliessen)?

2. Ich gehe nach dem Gelesenen davon aus, dass die Qualität des 200er, wenn man Bildausschnitte auf das Äquivalent von 300 vergrössert dem 70-300 bei 300 zumindest ebenbürtig ist. Ich hätte daher quasi ein "Software-Zoom" 200+ (ja bis wie weit eigentlich akzeptabel, sagen wir bei maximal A4)? Telekonverter wären mir zuviel Schrauberei.

3. Verwackeln: Kommt man beim 200er ohne IS und Stativ aus (ich meine kann man bei vergleichbaren Lichtverhältnissen Aufnahmen mit dem 200er ohne Stativ nicht mehr machen, wo man beim 70-300 noch ohne auskäme)? Bei beweglichen Zielen sollte das 200er ja sogar überlegen sein, weill ich kürzere Verschlusszeiten zusammen bringe. Bei ruhenden Motiven ist vielleicht das IS überlegen?

Zu den Motiven kann ich mich schwer festlegen. Kann alles sein, also Architekturdetails, Landschaften, Segelboote, Menschen, Zoo, Sportaufnahmen (eher weniger die bei vielen so beliebten gefiederten Freunde).

Sorry für die Länge. Vielen Dank für die Antworten!
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Beste Grüsse

Andreas

Thomas Busek
11.03.2005, 23:58
was du bei deiner "Ausschnittheorie" vergisst ist die Tiefenschärfe die beim Ausscheiden immer gleich bleibt, sich aber mit zoomen ändert...

(kommt aber auf fast das gleiche beim Foto mit 300mm und 5,6 und 200mm und 2,8)


was kosten die beiden objektive eigentlich?

AJZ
12.03.2005, 00:08
was kosten die beiden objektive eigentlich?

200 2,8: EUR 725
70-300 DO IS: EUR 1150
(Preise Österreich)

RainerS
12.03.2005, 01:19
Hallo Andreas,

es fällt schwer Dir bei dieser Entscheidung zu helfen. Das Zoom ist nicht in meinem Besitz, aber die Festbrennweite 2,8 200 in der Ausführung mit eingebauter Gegenlichtblende.
Eins ist für mich sicher - unabhängig, für was Du die Aufnahmen brauchst und wie groß sie vergrößert werden, der Brennweitenbereich zwischen 135mm und 200mm ist zu vernachlässigen.
Zur Qualität des 200er: Von der Abbildungsleistung super! Eine der besten Optiken aus dem Hause Canon.
Allerdings, als irre schnell würde ich den AF nicht bezeichnen - eher als USM- Durchschnitt in diesem Brennweitenbereich. Nach meinem Gefühl entspricht er etwa dem 4,0 70-200. Das 2,8er 70-200 IS ist eindeutig schneller und kann mit dem 1,8 85er und 2,0 135er subjektiv mithalten.
Mit Konverter erzielt das 200er respektable Ergebnisse.
Wenn Du diesen Brennweitenbereich seltener benutzt, dürfte es für Dich durch die optische Leistung und kompakte Form erste Wahl sein. Mit zweifachem Konverter -z.B. hättest Du mit lahmem AF- ein brauchbares 5,6 400, was bei 1,6fachem Crop einer 640mm Optik mit Blende 5,6 entspricht.
Wenn Du aber keine zwei Body`s zur Verfügung hast und Flexibilität gefragt ist, wäre das Zoom wohl vorteilhafter.

Gruß Rainer

josef weidegger
12.03.2005, 05:54
das Canon EF 200 2,8L ist einer meiner Lieblingsobjektive.Warum?

a) das Gewicht und die eingebaute Sonnenblende(Serie I)
b) nicht zu lange,auch nicht mit Konverter (gut verstaubar,eckt einfach nicht an)
c) schneller AF (mit Eos 10D)
d)wunderbare Brillanz und das Handling
e)Preis/Leistung passt
Wie gesagt:jeder fühlt sich auf seine Art u. Weise wohl,drum ist das Narrenhaus bald voll...

Herzliche Grüße Josef

zar
12.03.2005, 10:45
Mit dem 70-300 könntest du dir ja das 28-135 sparen (ich nutze meins kaum noch - nur bei schlechten Lichtverhältnissen, wenn ich mit dem 17-40 nicht mehr weiter komme, das ist aber äußerst selten der Fall).

Ohne dass 2,8/200 zu kennen - es macht mit Sicherheit die schärferen Aufnahmen.
Aber nur noch zwei Linsen anstelle von drei herumschleppen zu müssen, ist schon eine Überlegung wert.
Mit den zwei Objektiven hättest du nur eine Lücke von 55-70 mm.

(Nicht nur) ich finde den AF des 70-300 "sau" schnell und treffsicher. Mit dem Zomm bist du auch um einiges flexibler. Eh du vom 28-135 auf das 200er gewechselt hast, ist das Motiv schon weg.

Die Schwächen sind klar: das 70-300er ist sicher nix für Tierfotografen in freier Wildbahn oder für Sportaufnahmen. Der geniale IS kompensiert zwar viel - aber eben nicht schnelle bewegungen des Objektes. Da ist sicher wieder die Festbrennweite die bessere Wahl.

Für mich war wichtig: Ersparnis - in Anzahl der Objektive, Gewicht und Baugröße, Unauffälligkeit und akzeptable Schärfe. Das alles wird mehr als erfüllt.
Es kommt also auf deine Prioritäten an.

cu Marc

AJZ
12.03.2005, 11:39
Danke für die bisherigen hilfreichen Antworten!

Fotograf
12.03.2005, 11:59
70-200 4 L wäre gut, wenn es eine IS hätte (Blende 4 ohne IS ist bei wenig Licht wohl ein Problem).

Welche Motive fotografierst du denn bevorzugt?

Jens Wegmann II
12.03.2005, 12:36
Also ich besitze selbst ein 100/2 und das 200er und nutze des öfteren von einem Freund das 70-200/4L. Von der Brennweite her hat mir zwischen 100 und 200 mm an der 10D eigentlich noch nie etwas gefehlt.

Zur Flexibilität: Das Zoom ist schon sehr praktisch, allerdings benutze ich es doch am häufigsten am langen Ende. Von der Bildqualität tun sich das 70-200 und das 200er in der Praxis ohne Konverter nichts. Das 200er ist aber mit 1.4er Konverter sogar noch bei Offenblende (dann halt 4) zu gebrauchen, das 70-200 muss abgeblendet werden (also mindestens Blende 8), mit 2fach Konverter ist das Zoom gar nicht mehr zu gebrauchen, weil kein AF und zum Scharfstellen viel zu dunkel im Sucher. Bei der Festbrennweite hat man deshalb immer noch die Option auf ein 400/5,6, dass um eine Stufe abgeblendet auch noch ordentliche Ergebnisse bringt.

Fazit: Wenn Du faul bist, kauf Dir das Zoom, das ist universeller. Aber bessere Fotos wirst Du durch die höhere Flexibilität nicht machen, dafür ist das 200er zu sehr in der Mitte des 70-300, als dass man nicht (fast) alle Fotos auch mit der Festbrennweite machen könnte, wenn man das 28-135 auch noch hat.

Ich jedenfalls fände ein so lichtschwaches Zoom wie das 70-300 DO nur als Ergänzung zu dem 200er ganz praktisch, wenn man zuviel Geld hat. Wenn man nur eins hat - ganz klar 200/2.8. Billig, unvorstellbar scharf, einfach geil!

Skylight
12.03.2005, 12:49
das 200er ist bei mir das am meisten genutzte objektiv. scharf, schnell und lichtstark. bei bedarf funktioniert es auch seeeeehr gut mit einem 1.5er tc.

wenn ich alle objektive verkaufen muesste und nur eins behalten duerfte, waere meine entscheidung absolut klar - das 200er wuerde bleiben !

gruss sky

Jens Wegmann II
12.03.2005, 13:15
wenn ich alle objektive verkaufen muesste und nur eins behalten duerfte, waere meine entscheidung absolut klar - das 200er wuerde bleiben !


Geht mir ähnlich, auch wenn die Entscheidung zwischen 17-40 und 200er schwer fallen würde.

Wenn ich nur wenig mitnehmen möchte, sind das häufig diese beiden Linsen - 17-40 und 200. Da fehlt wirklich fast nichts. Außer...

Einen m. E. besseren Vorschlag habe ich noch: Anstatt des 200ers das 135/2. Habe ich schon oft leihweise mit fotografieren dürfen und das ist echt der Hammer - mit dem 1.4er Konverter ein 190/2.8, das man auch noch offen ohne Probleme benutzen kann. Super handlich. War mir damals zu teuer, aber wenn das DO auch infrage kommt - 135 ist erste Wahl!!