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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Farbeinstellungen Photoshop CS



Johann Frassl
19.03.2005, 15:04
Hallo, habe mir das Buch "Photoshop CS für digitale Fotografie" von Scott Kelby zugelegt.

Nun empfiehlt der Autor dringlich, dass man den Arbeitsfarbraum von sRGB auf Adobe RGB umstellen soll.

Jetzt habe ich aber ein Dilemma, da ich mich schon länger in Sachen Farbeinstellungen informiere, habe ich soviel mitgekriegt, dass das ja nicht gut sein soll, wenn man die Bilder später ausarbeiten läßt, wenn man mit Adobe RGB arbeitet?

Wenn ich den Aussagen des Autor's Glauben schenke, kann ich ja gleich mit meiner 20D in Adobe RGB fotografieren.

Wie "handelt" Ihr das?

dirk diesel
19.03.2005, 15:20
Es kommt wohl auch immer etwas darauf an was du später mit den fotos machen möchtest. z.b. arbeiten viele labors wie mir gesagt wurde mit srgb (da die meisten kompakt cams damit arbeiten). insofern ist die umstellung, für den fall das du bilder ausbelichten lässt, wohl nicht so günstig, da die dein farbprofil nicht berücksichtigen.

arbeitest du viel für den druck dann ist eci rgb eigentlich der empfohlene farbraum für europa. generell ist es immer schlecht den farbraum einfach so zu wechseln, da es dadurch immer zu farbverschiebungen kommen kann die nicht gewollt sind. bei wargalla gibt es tolles pdf welches dir die farbräume mal anzeigt. ich kann dir den nachbau nur empfehlen. da siehst du auch wie gewalltig die verschiebungen sind. http://www.wargalla.de/04-10.pdf

viel spaß ;-)

Johann Frassl
19.03.2005, 17:00
Dass die Fotolabors großteils in sRGB ausbelichten, habe ich unter anderem mit Hilfe dieses Forums feststellen können. Auch die meisten "Tintenkleckser", etc.

Also ich möchte mal den Autor oben genannten Buches hier zitieren:

Zuerst müssen Sie den RGB-Farbraum ändern. Der Standard Farbraum von Photoshop (sRBGIEC611966-2.1) ist zweifellos der schlechteste für digitale Fotografen. Dieser Farbraum wurde für Webdesigner angelegt und auf preiswerte PC-Monitore von vor vier oder fünf Jahren ausgerichtet. Ich würde ihn heute ehrlich gesagt nicht einmal mehr für Webdesigner empfehlen, für Fotografen ist er einfach nur schlecht, besonders wenn die Fotos gedruckt werden sollen.
Darin besteht eben mein Dilemma, man möchte ja das Mehr an Fabraum ausnutzen, wenn es schon auch von der Kamera unterstützt wird.
Da kauft man sich ein Buch, ausgezeichnet mit dem Deutschen Fotobuchbreis, wo eindringlich empfohlen wird, Adobe RGB als Arbeitsfarbraum zu verwenden ...
Ein Buch kauft man sich ja, damit man dazulernt und ich kann in dem Buch dann auch nichts mehr finden, wo darauf hingewiesen würde, dass man dann vielleicht enttäuscht sein könnte, wenn man hernach Fotos ausarbeiten läßt.

Ich arbeite nicht für den Druck - obwohl ich selbst Offsetdrucker von Beruf bin ist meine Fotografie nur für mich privat. Mit der Druckvorstufe habe ich als Drucker in meinem Beruf nichts zu tun, bin "reiner Maschinist".

Irgendwann werde ich mir eine Fotowebsite bauen, wenn ich mal gute Bilder habe (besitze die 20D noch nicht lange) - spätestens nach meinem Islandurlaub im kommenden Sommer - und das eine oder andere Bild laße ich auch mal ausarbeiten. That's it, ein Buch werde ich wohl nicht verlegen oder drucken lassen von meinen Bildern.

Ich habe auch keinen Eizo oder sonstige teure "Profigerätschaften" sondern einen CRT Samsung SyncMaster 950p und ein TFT Samsung SyncMaster 171P gemeinsam an einer G550 Matrox Dualhead Grafikkarte. Mein (Tintenstrahl) Drucker ist ein betagter HP Deskjet 1220C.

Fazit: der Grund meines Postings ist eben, Eure Meinungen einzuholen, da ich nach der Lektüre des Buches nun einigermaßen verunsichert bin ...

Jürgen Geißler
19.03.2005, 17:39
ich habe mich dann für Adobe RGB entschieden.

Tja ....

Diese Entscheidung hatte und hat allerdings auch Nachteile. Muss man ganz klar sagen.

1. Es gibt nur wenige Viewer, die eingebettete Farbprofile auch darstellen.
2. Dadurch ist die Weitergabe solcher Bilder nicht ganz einfach. Welcher der Kollegen oder Freunde hat schon einen Viewer der eingebettete Farbprofile unterstützt?
3. Macht man Diashows, wirds noch schlimmer. Welches Diashow-Programm unterstützt schon eingebettete Farbprofile? ACDSee unterstützt ja Farbmanagment ... bloß der Diashow-Player nicht. (Habe den Fehler an ACD übrigens schon gemeldet!).
4. Gibts du die Dateien zum Bilder machen, wirds auch schwierig. Auch dort werden die Farbprofile nicht genommen!

Man hat also wirklich einige Probleme damit.

Tja ...

Der Vorteil:

Hat man einen vernünftigen Monitor (vielleicht auch kalibriert und mit Monitorprofil versehen), hat man deutlich natürlichere Farben.