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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Empfehlungen zum Thema Makro ?



0815user
19.05.2005, 21:14
Hallo,

ich überlege derzeit mir ein Makroobejktiv für meine 350 D zuzulegen.. doch die Fülle der Auswahl macht es einem ja nicht gerade leicht :D

Ausgeguckt, habe ich mir mom. folgende :

1. Sigma AF 50 2,8 EX oder AF 105 2,8 EX DG

2. Tamron SP AF 90 mm 2,8 Di

3. Canon EF 50 2,5 Compact Macro oder EF 100 2,8 Makro

4. Canon EF-S 60 mm

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Nun stellen sich mir da gl. mehrere Fragen :

1. Welchen Abbildungsmaß erachtet Ihr für sinnvoll ? Hauptächlich wollte ich schon etwas kleinere Tiere / Pflanzen damit einfangen.

Reicht da ein Abbildungsmaßstab von 1:2 oder besser nur nach 1:1 gucken ?

2. Gibts eines der o.g. Objektive, das die allerletzte Gurke ist ? Habe ich evtl. noch ein gutes vergessen ? Preislich wollte ich schon unter 500 € bleiben :D

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Was kann man sich unter Compact Makro (Canon EF 50) vorstellen ? Kann man es im Prinzip mit einer Canon 50er Festbrennweite vergleichen (also vom Einsatzzweck her auch für Portraits o.ä. geeignet) ? Oder ist es einfach nur schön kl. und als reines Makro zu gebrauchen ??


Schonmal Vielen Dank für eure Tips ;-)

Mike

ziagl
19.05.2005, 21:44
Wenn dann würde ich Canon 100 oder Tamron 90 nehmen. Canon-AF ist schneller, Bildqualität ist bei beiden super und Tamron ist dafür billiger.

Anmerkung: Ein 50er-Makro wäre mir zu kurz.

Roger
19.05.2005, 22:01
Das Canon 50er erreicht als einziges Deiner Auswahl kein 1:1. Erst mit teurem Zusatzkonverter kommt es auf 1:1. Mit 1:2 schränkst Du Deine Möglichkeiten schon unnötig ein, ohne damit irgendeinen Vorteil zu bekommen.

Bei Kleintieren verbietet sich ein 50er/60er wg. der Fluchtdistanz.
Die verbleibenden Deiner Auswahl sind sehr gut verwendbare Makroobjektive, Gurken sind da nicht dabei. Bei hohem Anspruch an den Arbeitsabstand schau Dir auch die entsprechenden 150er/180er Modelle an.

ehemaliger Benutzer
19.05.2005, 22:05
ich habe seit einieger Zeit das 100er USM makro. Kann ich nur emfehlen. Der AF ist schön schnell wenn man das als leichtes Tele benutzt. Makro komm ich viel besser mit Manuellen Fokus klar.
50er Makro wäre mir auch zu Kurz.
Ob du nun ein Tamron 90, Sigma 105 oder Canon 100 nimmst ist eigentlich egal wenns es nur um Makros geht. An Bildqualität nehmen die sich praktisch nichts. Allerdings ist der AF von dem Tamron und dem Sigma laut und langsam.

0815user
20.05.2005, 07:50
Ok, danke erstmal für die Tips, aber mich würde folgendes noch interessieren :

1. Kann man irgendwoher ersehen/rechnen wie hoch die Fluchtdistanz in etwa ist ? Wie hoch wäre sie bei einem 100er ca. ? im Verhältnis zum 150 er ?

2. Kann man ein reines Makroobjektiv auch für andere Fotos sinnvoll verwenden ? Immerhin isses doch meistens ne Festbrennweite mit rel. guten Lichtwerten...da wäre es natürlich praktisch, wenn man ein 100er Makro auch als Festbrennweite für Portraits / Sport o.ä. gebrauchen könnte ...

Danke .. ;-)

ziagl
20.05.2005, 08:04
1. Naja sind wohl ein paar cm mehr, aber genaue Werte wüsste ich jetzt auch nicht...

2. Auf jeden Fall als "normale" Linse verwendbar. Da bietet sich halt dann das Canon an weil der Autofocus doch deutlich schneller wie bei Sigma/Tamron ist.

Ewald Müller
20.05.2005, 08:18
Für Sportaufnahmen kann ich das 100/2,8 NICHT empfehlen, da der AF viel zu langsam ist!

Für Makroaufnahmen allerdings sehr empfehlenswert.

Bernhard Hartl
20.05.2005, 08:53
Ok, danke erstmal für die Tips, aber mich würde folgendes noch interessieren :

1. Kann man irgendwoher ersehen/rechnen wie hoch die Fluchtdistanz in etwa ist ? Wie hoch wäre sie bei einem 100er ca. ? im Verhältnis zum 150 er ?

2. Kann man ein reines Makroobjektiv auch für andere Fotos sinnvoll verwenden ? Immerhin isses doch meistens ne Festbrennweite mit rel. guten Lichtwerten...da wäre es natürlich praktisch, wenn man ein 100er Makro auch als Festbrennweite für Portraits / Sport o.ä. gebrauchen könnte ...

Danke .. ;-)

1.) Abstand Objektiv(ohne Gegenlichtblende) - Objekt bei 1:1
beim Canon 100 2.8 USM ca 15cm
beim Sigma 150 2.8 HSM ca 19,5cm

2.) Du kannst Makro-Objektive sehr gut als normale Festbrennweite einsetzen - optisch sind die alle auch im Unendlichbereich sehr gut
der einzige Nachteil der Makros ist der etwas langsamere AF gegenüber den Spezialisten (EF85 1.8, EF100 2.0, EF135 2.0L)
Den mit Abstand schnellsten AF unter den Makros hat das Canon 100 2.8 USM
Sportfotografie ist damit aber nicht mehr sinnvoll
Für Portraits ist es sehr gut

Wenn ich noch keines hätte würde ich das Canon 100 2.8 USM nehmen
ist gegenüber dem Sigma 150 universeller einsetzbar
100mm Brennweite sind für Makros aus der Hand eine gute Brennweite und für den Normalen Gebrauch auch öfter im Einsatz als 150mm
Die anderen Makros von Tamron und Sigma sind mir im AF zu lahm - würd ich nicht kaufen - ist zwar für den reinen Makro-Einsatz nicht so wichtig aber macht das Objektiv zum reinen Makro-Spezialisten. Und manchmal ist auch bei Makroaufnahmen der AF ganz praktisch

Bernhard

Jonny-77
20.05.2005, 09:01
Das einzige, was ich (im vorgegebenen Preisrahmen) empfehlen kann ist das 2.8 100 USM Macro. Es ist auch für die Portraitfotografie sehr gut geeignet. Die Fluchtdistanz ist ausreichend. Die 150er und 180er haben da sicher mehr Reserven in der Fluchtdistanz und bei der Blitzausleuchtung, sind allerdings größer, schwerer und somit unhandlicher.

:D

PitWi
20.05.2005, 10:12
> 1. Kann man irgendwoher ersehen/rechnen wie hoch die Fluchtdistanz in etwa ist ? Wie hoch wäre sie bei einem 100er ca. ? im Verhältnis zum 150 er ?

Canon EF 100: Naheinstellgrenze 31 cm ab Filmebene (1:1)
Canon EF 180: Naheinstellgrenze 48 cm ab Filmebene (1:1)

Sehr groß ist der Unterschied also nicht mehr, dafür erkaufst du dir mit dem 180er etwas weniger Lichtstärke und zus. größere Verwacklungsgefahr wegen der längeren Brennweite. Und das 180er ist mehr als 2,5x so teuer wie das 100er. Meine Empfehlung ist klar das 100er Canon!

> 2. Kann man ein reines Makroobjektiv auch für andere Fotos sinnvoll verwenden ?

Klaro kann man! Die sind auch für den "Normalgebrauch" perfekte Optiken. Bei Porträts kann man ja einen Weichzeichner einsetzen.

PW

Rolf Jägers
20.05.2005, 10:26
Ich würde jederzeit das 150/2.8 von Sigma empfehlen. Sehr schneller AF, geniale Bildqualität und es ist nicht groß und schwer - kein Vergleich zum 180er. Außerdem gibt's als Zubehör Stativschelle und Geli direkt dazu.
Ich glaube nicht, dass das 100er sehr viel leichter ist.

Gruß, Rolf

Ace
20.05.2005, 12:46
1.) Abstand Objektiv(ohne Gegenlichtblende) - Objekt bei 1:1
beim Canon 100 2.8 USM ca 15cm
beim Sigma 150 2.8 HSM ca 19,5cm


Wie Du schon richtig schreibst: OHNE Gegenlichtblende. Da beim Canon 100 aber die Frontlinse fast plan am Ende des Objektivs liegt, wirst Du immer mit einer Streulichtblende arbeiten müssen und somit den Arbeitsabstand auf wenige cm verringern! (In einem anderen Test habe ich von 6cm Arbeitsabstand gelesen, das dürfte die Fluchtdistanz der meisten Insekten doch schon sehr unterschreiten!

Wie's beim Sigma ist, weiß ich nicht. Das Tamron 90 hat die Linse jedenfalls schön versenkt, so daß man auch ohne GeLi arbeiten kann!

Gruß,
Ace

Bernhard Hartl
20.05.2005, 13:23
...Da beim Canon 100 aber die Frontlinse fast plan am Ende des Objektivs liegt, wirst Du immer mit einer Streulichtblende arbeiten müssen...

Wenn ich Makros mache dann ist immer der Blitz MT24EX auf der Linse - ob ich ihn verwende oder nicht...
der bringt genug Abschattung - da braucht man wirklich nicht die Monstergeli aufsetzen
für normalen Tele-Einsatz ist die grosse Geli durchaus sehr zu empfehlen

Bernhard

0815user
20.05.2005, 17:08
Hier >> http://iapf.physik.tu-berlin.de/jbohs/HKO/TUBerlin/dforum/macro/Macro100.html habe ich nochmal einen schönen Test gefunden, der meine Fragen eigentlich hinlänglich beantwortet .. :D

Im Prinzip bleiben ja nur das Canon 100er & das Tamron 90er übrig .. das Tamron gefällt mir von der optischen Leistung her sehr gut nur kann ich irgendwie schwer einschätzen, was denn ein langsamer AF sein soll ....

Das Canon hat ja den schnellsten AF des o.g. Testfeldes & trotzdem ist es für Sport nicht geeignet - laut Aussage einiger Mitglieder hier - das schränkt die Möglichkeiten dann doch wieder ein & für Portrait brauch ich in der Regel auch nich nen Super schnellen AF ..

Wer kann mir aber sagen, ob die Fluchtdistanz beim Canon 100er wirklich nur 6 cm beträgt, da man ja augenscheinlich unbedingt eine Geli braucht ?

---------------

In Anbetracht der etwas problem. Fluchtdistanz beim Canon & der dem Tamron klar unterlegenen optischen Leistung (zum Rand hin), werde ich mir das Tamron wohl doch mal näher angucken ..

Das Canon + Geli + Nahlinse ist doch erhelblich teurer als das Tamron & wenn der AF dann für Sportfotos eh zu langsam ist, was bringt es dann ?

Dann kann ich mir auch Extra noch nen anderes Objektiv holen :(

Danke

ziagl
20.05.2005, 17:51
Also wenn gewünscht dann würde ich ein 85 1.8 für Sport nehmen (das 135 2.0 L wäre natürlich super nur ists etwas arg teurer).

Und wie soll ich den langsamen AF am Tamron erklären... hmm so langsam bis er sich festgefressen hat dass du dazwischen 2x manuell fokussieren kannst :) Na der Antrieb kriecht so langsam nach vorne/hinten dass man oft die Nerven verlieren könnte, dagegen "schiesst" das Canon direkt in den scharfen Bereich.

Achja, für Makros am Canon habe ich eigentlich fast nie die Geli verwendet, die ist wirklich riesig das kannst du vergessen. Für "normale" Aufnahmen benötigt man sie aber schon und Sport kann man durchaus Fotografieren, nur muss man halt mit einem größeren Ausschuss rechnen.

Ace
20.05.2005, 20:05
Achja, für Makros am Canon habe ich eigentlich fast nie die Geli verwendet, die ist wirklich riesig das kannst du vergessen. Für "normale" Aufnahmen benötigt man sie aber schon ...

Wenn man sie für "normale" Aufnahmen (was soll das sein?) doch benötigt, wieso sollte man die GeLi bei Makros plötzlich nicht benötigen? Gerade wenn Objekte seitlich fotografiert werden, kann ohne GeLi schon viel zu viel störendes Streulicht in die Linse!

Für mich ist es eigentlich DAS Argument gegen das 100er Canon :(

Beim 100er ohne USM soll die Linse ja noch vertieft eingebaut gewesen sein, stimmt das?

Gruß,
Ace

ziagl
20.05.2005, 20:09
Nö war nicht vertieft eingebaut. Aber mit Geli kannst nix machen, daher ohne Geli Makros machen. Zwar nicht optimal aber geht schon.

0815user
21.05.2005, 10:45
Mhh,
daher ohne Geli Makros machen. Zwar nicht optimal aber geht schon ..

das is doch aber fürn nen Makro dann ziemlich schwach, noch dazu für eines, das mit am teuersten is ..

Ich bleibe dabei, ich besorge mir mal das Tamron & irgendwann mal extra nen schnelles für Sportfotos o.ä. - kann da irgendwer was auf die Schnelle empfehlen ?

ehemaliger Benutzer
21.05.2005, 13:14
Achja, für Makros am Canon habe ich eigentlich fast nie die Geli verwendet, die ist wirklich riesig das kannst du vergessen.
Sorry, das halte ich für Blödsinn. Ich hab bei meinem Canon immer die Geli drauf und das ist auch gut so.
Warum sollte die Größe der Geli stören? Kannn ich überhaupt nicht nachvollziehen. Ich hab damit keine Probleme, und die kleinen Tiere erschrecken sich auch nicht bloß weil da eine große Geli draufklemmt.
Aufgrund der Innenfokussierung, dem schnellen AF und der Verarbeitungsqualität ist das Canon für mich die 1. Wahl bei den 100er Makros.

ziagl
21.05.2005, 17:06
Naja, ist schon ein Unterschied ob du die Geli dran hast oder nicht, klein ist sie nicht und es verschreckt mehr Gefiechs als das Tamron (das ich auch ohne Geli verwende für Makros) mit seiner weiter innen liegenden Frontlinse, bin deswegen dazu übergegangen auch mit dem Canon ohne Geli zu fotografieren.

Ace
22.05.2005, 12:14
Warum sollte die Größe der Geli stören? Kannn ich überhaupt nicht nachvollziehen. Ich hab damit keine Probleme, und die kleinen Tiere erschrecken sich auch nicht bloß weil da eine große Geli draufklemmt.

Natürlich stört die Geli, eben weil der effektive Abstand zwischen Objekt und GeLi-Vorderkante nur 6cm beträgt! Die Insekten möcht' ich sehen, die da entspannt sitzen bleiben... (OK, ein paar wird's tatsächlich geben, aber bei fast allen liegen 6cm doch wohl deutlich unter der Fluchtdistanz! (Die übrigens so heißt, weil die Tiere zu flüchten beginnen, wenn Du die Fluchtdistanz unterschreitest, was - wie geschrieben - bei 6cm meist längst der Fall ist). Bitte behaupte hier keinen Unsinn von wegen "da erschreckt sich kein Tier etc."

FriedV
22.05.2005, 12:45
Für die kleinen Tierchen würde ich ohnehin ein 180er Makro nehmen. Im Gegensatz zum o.g. Test war ich vom Canon 180mm recht enttäuscht, ich habe dann ein Sigma probiert, es war deutlich besser und ich habe es statt des Canon behalten. Richtig begeistert bin ich aber vom Canon Lupenobjektiv, da kommt keines der anderen Makros auch nur ansatzweise dran.

Roger
22.05.2005, 14:08
Ja, die GeLi beim Canon ist schon ein Showstopper, aber ich kann mir nicht vorstellen, dass beim typischen Pflanzen- oder Insektenmakro Streulicht tatsächlich ein Problem werden sollte. Also GeLi nur beim Teleeinsatz - feddisch.

Viel eher sehe ich die weit ausfahrenden Fronttuben der Wettbewerber als tierverscheuchendes Handicap, falls man nicht vorher schon den Maßstab festgelegt hatte ...

Gruß
Roger

ehemaliger Benutzer
22.05.2005, 14:34
Die Insekten möcht' ich sehen, die da entspannt sitzen bleiben... (OK, ein paar wird's tatsächlich geben, aber bei fast allen liegen 6cm doch wohl deutlich unter der Fluchtdistanz! (Die übrigens so heißt, weil die Tiere zu flüchten beginnen, wenn Du die Fluchtdistanz unterschreitest, was - wie geschrieben - bei 6cm meist längst der Fall ist). Bitte behaupte hier keinen Unsinn von wegen "da erschreckt sich kein Tier etc."

also das kommt immer noch auf den Fotografen an. Wenn du dich vorsichtig näherst dann bleiden die Viecher entspannt sitzen. Hier kannst du ein paar Beispiele sehen. Selbst scheue fliegen lassen sich ohne Probleme ablichten wenn man vorsichtig ist, egal ob mit oder ohne Geli.

Benutzer
23.05.2005, 11:09
Für die kleinen Tierchen würde ich ohnehin ein 180er Makro nehmen. Im Gegensatz zum o.g. Test war ich vom Canon 180mm recht enttäuscht, ich habe dann ein Sigma probiert, es war deutlich besser und ich habe es statt des Canon behalten. Richtig begeistert bin ich aber vom Canon Lupenobjektiv, da kommt keines der anderen Makros auch nur ansatzweise dran.

Welchen Abstand hat man mit dem Lupenobjektiv zum Motiv bzw Insekt?

FriedV
23.05.2005, 11:31
Bei 1:1 ca 10 cm, bei 5:1 ca 3cm.

Aus meiner Sicht zwingend erforderlich ist ein Makroblitz, ich ziehe den Canon Twinlight vor, habe lange versucht mit 2 EX550 und dem ST2 auszukommen (aus Kostengründen, der MT24 ist unverschämt teuer) aber die Twinlight-Lösung ist viel besser.

ralfd
23.05.2005, 18:59
Wäre denn ein MP-E65 Lupenobjektiv tatsächlich eine Option zum für den Einstieg in die Makrofotografie?
Klar, es macht erstklassige Bilder - wenn man die Technik beherrscht!

Quäle mich derzeit mit eben dieser Frage herum.
Ich arbeite in Ostafrika und hab dort genügend exotisches Grünzeug um mich herum und Krabbeltiere satt als Mitbewohner.
Leider ist normalerweise nichts mit Safaris etc. und daher wollte ich mich auf die kleineren Spezies konzentrieren.

Ein komplettes Set besteht doch sicherlich aus Objektiv (MP-E 65) , Blitz (@FriedV: warum kein Ringblitz?), Macroschiene, Winkelvorsatz und Fernauslöser - guter Dreibein (Uni-Loc hatte ich auf meiner Liste) und Kopf (hab nen Novoflex Magic Ball im Zulauf) vorausgesetzt.
Da kommen schon ein paar Dollars zusammen.
Aber das soll nicht das Problem sein - hab dafür halt keine 500er Tüten auf meiner Liste wie manch anderer ;)

Wäre die Technik für einen Anfänger (relativ zu sehen) mit Ausdauer in den Griff zu bekommen oder wäre der Frustfaktor einfach zu hoch?

Fassi
23.05.2005, 21:22
(@FriedV: warum kein Ringblitz?)

Mit einem Zwillingsblitz werden die Fotos plastischer. Mit einem Ringblitz hast Du erreichst Du nur eine flache Ausleuchtung. Ich persönlich hasse Kunstlicht bei Makros. Hier ein Beispiel mit dem Sigma 150mm Macro:


http://www.fotocommunity.de/pc/pc/mypics/18059/display/3187110


Gruss
Matthias

Bernhard Hartl
24.05.2005, 05:38
Wäre denn ein MP-E65 Lupenobjektiv tatsächlich eine Option zum für den Einstieg in die Makrofotografie?

Ein komplettes Set besteht doch sicherlich aus Objektiv (MP-E 65) , Blitz (@FriedV: warum kein Ringblitz?), Macroschiene, Winkelvorsatz und Fernauslöser - guter Dreibein (Uni-Loc hatte ich auf meiner Liste) und Kopf (hab nen Novoflex Magic Ball im Zulauf) vorausgesetzt...

Wäre die Technik für einen Anfänger (relativ zu sehen) mit Ausdauer in den Griff zu bekommen oder wäre der Frustfaktor einfach zu hoch?

Das MP-E65 ist mit MT-24EX und einer guten Portion Geduld auch für den Makro-Anfänger kein Problem. Der Blitz ist allerdings ein MUSS.
Den Ringblitz mag ich aus zwei Gründen nicht
zum einen werden mit dem Ringblitz die Bilder platter
andererseits trägt er rund ums Objektiv mehr auf - das wird bei 3:1...5:1 zum Problem
der Abstand zum Objekt ist da ja sehr klein
wenn das Insekt auf einer Ebene sitzt (Boden...) dann kann man es nicht mehr von vorne fotografieren da das Objektiv auf der Erde aufsitzt und muss dann das Objektiv nach oben kippen um noch auf den nötigen kurzen Abstand zu kommen.
Der Montagering des MT24 ist unten abgeflacht, der Ringblitz nicht - somit muss man mit dem Ringblitz weiter von oben fotografieren was schlechtere Bilder gibt
ein dritter Punkt fällt mir noch ein - Beim MT24 kann man die Hilfsleuchte per CF auf den Auslöser legen - beim MR14 nicht - dort muss man sie mit einer Taste am Blitz einschalten und sie schaltet sich nach 15s wieder aus...
die Hilfsleuchte ist sehr praktisch beim fokusieren - man sieht sein Objekt besser da heller ausgeleuchtet...

Meine Arbeitsweise mit dem MPE sieht so aus
MPE und MT24 sind bei mir ein Team
stelle die Kamera auf M, Blende f11...f16, 1/60s..1/150s
bei 5:1 wird mit Blende 16 die Beugungsunschärfe schon sehr sichtbar durm da wenn möglich f11
zum einschiessen mit 1:1 starten
Insekt suchen
ungefähr in die Arbeitsposition zum Insekt gehen
Insekt durch den Sucher suchen
durch vor und zurück gehen auf die Augen scharf stellen
ein Foto auslösen
am Histogramm beurteilen wie die Belichtung aussieht - wenn zu dunkel Blitzkorrektur weiter aufdrehen (meist ca +2)
wenn Du die Technik bei 1:1 beherrschst auf ...5:1 gehen
macht richtig Spass - man sieht Details die man sonst nie sehen würde
manchmal ist der Kontakt zu den Insekten durch den Sucher sehr intensiv - das werden die besten Fotos - dann laufen sie auch nicht davon...
Fotografiere die Insekten so wie Personen - von vorne, von der Seite, nicht von oben
versuch eine innere Beziehung zum Insekt herzustellen - ein Gefühl für das Insekt zu entwickeln, ihm zu vermitteln, dass Du es lieb hast und ein paar Bilder von ihm machen möchtest... - ist wie mit kleinen Kindern - viel aus dem Bauch heraus...

Wenn Dir der Hintergrund (dank Blitz) zu sehr absäuft, kannst Du noch einen grossen EX550 zur Aufhellung des Hintergrundes nehmen und direkt über die eingebaute Infrarotschnittstelle vom MT-24EX aus zünden - funktioniert wunderbar

Stative mag ich dabei nicht - Pflanzenfotos bei absoluter Windstille mal ausgenommen
Ein Winkelsucher ist praktisch wenn Du mal ohne Winkelsucher sicher bist...

Mit viel Geduld erreichst Du auch schon am ersten Tag wunderbare Fotos
aber Geduld, Ausdauer und Freude am Fotografieren ist eine wichtige Voraussetzung
es ist normal, dass Du "nur" ein gutes Bild aus 20 Bildern hast
selektieren am PC (Laptop) ist gerade in diesem Segment sehr sehr wichtig
man kann dabei auch noch sehr viel für sich selbst lernen
rausfinden warum ist das eine Bild gut, das andere aber nicht...

viel Freude damit

Bernhard

Surfer
24.05.2005, 09:54
Hier möchte ich als dforums-Neuling doch gleich einmal etwas korrigieren.
Die "Fluchtdistanz" hat nichts mit dem Objektiv zu tun sondern mit dem Tier vor der Kamera.
Was hier angesprochen wird ist die Mindestentfernung (häufig 1:1 Maßstab) zwischen Fotoobjekt und Film(Sensor)-Ebene oder auch Frontlinse.
MfG Surfer

Werner G
24.05.2005, 10:17
Ich würde mal hier bei HKO, member, nachschauen!

http://iapf.physik.tu-berlin.de/jbohs/HKO/TUBerlin/dforum/macro/Macro100.html
Gruß WG

Ace
24.05.2005, 13:09
Hier möchte ich als dforums-Neuling doch gleich einmal etwas korrigieren.
Die "Fluchtdistanz" hat nichts mit dem Objektiv zu tun sondern mit dem Tier vor der Kamera.
Was hier angesprochen wird ist die Mindestentfernung (häufig 1:1 Maßstab) zwischen Fotoobjekt und Film(Sensor)-Ebene oder auch Frontlinse.
MfG Surfer

Ich verstehe Deinen Beitrag nicht so ganz?!? Es ist hier wohl jedem klar, dass die Fluchtdistanz vom Tier abhängt. (Die einen haben halt eine kleinere, die anderen eine größere Fluchtdistanz = Entfernung zu einem sich nahenden Objekt, bei dem das Tier sich noch sicher fühlt und nicht flüchtet.)

Die hier angesprochene Mindestentfernung bei 1:1 steht aber in direktem Zusammenhang zur Fluchtdistanz, da die Mindestentfernung (z.B. nur 6cm (!!!!) beim 100mm Canon) eben oft geringer ist, als der nötige Abstand, um die Fluchtdistanz einzuhalten.

Gruß,
Ace

FriedV
24.05.2005, 14:18
Nochmal was zum Twinblitz:
Er lässt sich auch super auf Teleskoparmen z.B. von Novoflex montieren, was seine Möglichkeiten nochmals erweitert, beim Ringblitz ist das nicht drin. Auch das Anbringen von Filterfolien vor dem Blitz zur Farbbeinflussung ist wesentlich einfacher als beim Ringblitz.
Der Ring lohnt sich eigentlich nur, wenn man absolut platte und schattenfreie Darstellung haben will (Zahnarzt o.ä.).
Zum Lupenobjektiv:
Beachte dass der Massstab bei 1:1 anfängt, also 1:2 oder mehr ist nicht drin, dass kann in den Tropen eine wesentliche Einschränkung sein, da sowohl Blüten als auch Krabbeltierchen meist recht gross sind... Für diese Zwecke nutze ich meist mein 180mm Makro.

Surfer
24.05.2005, 18:03
Ich verstehe Deinen Beitrag nicht so ganz?!? Es ist hier wohl jedem klar, dass die Fluchtdistanz vom Tier abhängt. (Die einen haben halt eine kleinere, die anderen eine größere Fluchtdistanz = Entfernung zu einem sich nahenden Objekt, bei dem das Tier sich noch sicher fühlt und nicht flüchtet.)

Die hier angesprochene Mindestentfernung bei 1:1 steht aber in direktem Zusammenhang zur Fluchtdistanz, da die Mindestentfernung (z.B. nur 6cm (!!!!) beim 100mm Canon) eben oft geringer ist, als der nötige Abstand, um die Fluchtdistanz einzuhalten.

Gruß,
Ace

Ist das denn so schwer zu verstehen ;-)?
Objektive haben keine Fluchtdistanz, sie können nicht fliehen.
Aber ein Objektiv hat einen Mindestabstand zum aufzunehmenden Objekt.
Der Begriff "Fluchtdistanz" ist für Tiere vergeben.
MfG Surfer

Ace
24.05.2005, 19:53
Hallo??? Mal richtig L*E*S*E*N! Keiner hat etwas anderes behauptet. Es besteht aber ein direkter Zusammenhang zwischen Mindestabstand und Fluchtdistanz, ist DAS so schwer zu verstehen???

Gruß,
Ace

ralfd
26.05.2005, 14:38
Wie sieht's denn mit Objektiven von z.B. Leica aus?
Derzeit sieht man öfter mal das APO 100 2.8 Macro als Gebrauchtangebot. Die Linse ist definitiv eine der besten, die von Leica produziert wurden. Man benötigt eigentlich nur einen Adapter und das war's.

Das war's dann aber wirklich, denn die aller meisten Automatikfunktionen, an die man sich gewöhnt hat, sind ja leider nicht nutzbar. Aber eigentlich braucht man sie bei Nahaufnahmen doch eh nicht groß, oder?
Ärgerlich ist wohl, dass die Springblende nicht funktioniert. Aber da lässt sich doch sicher mit Offenblende fokussieren und 'händisch' unmittelbar vor der Aufnahme passend abblenden. Wahrscheinlich wird man den Arbeitsablauf umstellen müssen, aber das sollte doch machbar sein.

Hat Jemand first-hand Erfahrung mit Leica-Linsen auf Canon?
Wäre sicher interessant, näheres zu erfahren.
Es gibt einige Threads hierzu auch in anderen Foren, aber darin geht's zumeist um die technische Machbarkeit (die bei nem APO 100 2.8 Macro unbestritten ist).

PitWi
26.05.2005, 19:01
...
Aber da lässt sich doch sicher mit Offenblende fokussieren und 'händisch' unmittelbar vor der Aufnahme passend abblenden.
...
Das mag im Studio bzw. am Stativ funktionieren aber sicher nicht bei Freihandaufnahmen denn während dem Abblenden bewegst du dich mit Sicherheit aus der Schärfeebene.

PW

FriedV
27.05.2005, 10:35
@ralfd

Es sollte kein Problem sein, der Novoflex Adapter ist ok. Bei Makro arbeitest Du sowieso manuell, also f11..f16, 1/200 und der Rest macht der Blitz. Ansonsten in Zeitautomatik arbeiten, also Blende einstellen und die Cam die Zeit wählen lassen, fertig.

ralfd
27.05.2005, 11:14
Ist denn das Sucherbild nicht etwas sehr dunkel bei f11 oder gar f16?
Hab nur mal zum Spaß mein 24-70 ageblendet und war doch arg in Nöten, manuell zu fokussieren. Und die 1DII hat ja eigentlich noch einen vergleichsweise hellen Sucher.
Benutzt Ihr eine alternative Sucherscheibe (Split Screen mit Prismen)?
Die soll ja leider laut Canon in den Automatikmodi auch mal Probleme verursachen.


EDIT: Typos ...

FriedV
27.05.2005, 18:14
Der Workflow ist etwas anders:
Einstellen der Cam auf f11..f16, 1/200
Anvisieren mit offener Blende des Leitz-Objektivs
Leitz Blende zumachen auf gleichen Wert wie Cam
Klick!

ralfd
28.05.2005, 16:25
Habs getan ... Bestellung ist raus :D

Aber kein Fremdobjektiv sondern die MP-E 65 / MT-24 Kombo.
Und zum Warmwerden werd ich noch nach dem 150er Sigma schauen.
Da hab ich auch nur Gutes drüber lesen können.
Oha, das gibt wieder Ärger mit meiner Frau, wenn ich im Juni zuhaus ankomme und all die Pakete für mich angekommen sind - und nicht für sie ...
:o

Herzlichen Dank an Euch alle für die vielen wertvollen Infos, die man hier im Forum zum Thema Macrofotografie erhalten kann!
Werd versuchen, demnächst mit ein paar ersten praktischen Eindrücken meinen Teil dazu beizutragen.

Grüße aus Garowe, Somalia
Ralf

Benutzer
28.05.2005, 17:21
Gratuliere Ralf,

mir macht die Kombi mittlerweile viel Freude. Aber vor allem anfangs ist beim MP-65 vieeel Geduld angesagt. Frustrationstoleranz bist das Stichwort. Frag' HP, der kann einiges erzählen.

Beste Grüße
Gerhard