Abbildungsmassstab vergrössern

[Andre_u/w]

Hi zusammen,

für die von mir beabsichtigte Makro-Fotografie (oder sollte ich besser sagen Mikro?) würde ich gern den Abbildungsmassstab wirkungsvoll erhöhen.

Die von mir verwendete Ausrüstung:
- EOS 10D
- Canon 100mm Makro

Die Objekte sind teilweise kleiner 1cm - es macht also Sinn den möglichen 1:1 Massstab des 100mm Canons zu vergrössern.

Wie aber bewerkstellige ich das ohne die Arbeitsdistanz zu beeinflussen?

Muss ich hierfür eine Nahlinse (worauf muss man da achten) verwenden, um den Massstab zu vergrössern 1+x:1 und gleichzeitig einen Zwischenring, um die Arbeitsdistanz, die durch die Nahlinse verkleinert wurde, wieder herzustellen?

Fragende Grüsse
Andre

[Tschocko]

z.B. mit Nahlinsen bzw. Makrolinsen. Angeboten von div. Filterherstellern, B&W, HOYA Heliopan, HAMA usw.

Gr. Tschocko

[Red Kite]

Die Objekte sind teilweise kleiner 1cm - es macht also Sinn den möglichen 1:1 Massstab des 100mm Canons zu vergrössern.

Wie aber bewerkstellige ich das ohne die Arbeitsdistanz zu beeinflussen?



Ohne den Arbeitsabstand zu verändern? Da würde ich einen Konverter benutzen. Mit einem 2x-Konverter kommst du so z.B. 2:1.

Uwe

[Michael Jordan]

Mit einer Nahlinse oder einem Zwischenring veränderst du bei gleicher Brennweite den Abbildungsmaßstab und auch die Arbeitsdistanz. Willst du bei gleicher Arbeitsdistanz einen anderen Abbildungsmaßstab, musst du die Brennweite ändern...
Gruss

Michael

[Andre_u/w]

Wow, herzlichen Dank so weit für die schnellen Antworten! :-)

@Tschocko
Hm, das hilft mir nicht wirklich weiter. :-( Gibts einen Unterschied, ob ich von einer Nah- oder Makrolinse spreche? Hab gehört, dass es bei Linsen mit niederer Qualität Probleme mit chromatischer Abberation gibt. Daher würde mich auch interessieren, auf was man bei den Linsen achten muss. Gibts präferierte Hersteller, besondere Linseneigenschaften, durch welche technische/optische Daten kann ich Rückschlüsse auf den Vergrösserungsmassstab ziehen?

@Uwe
Ah OK! Damit kann ich was anfangen. :-) xfach-Konverter heisst also, dass der Massstab um den Faktor x erhöht wird. xfach in Bezug auf die Objektgrösse oder den möglichen Abbildungsmasstab des Objektives? [Upps, ich denke gerade darüber nach, ob das nicht auf das Gleiche rauskommt... Ist doch das Gleiche, oder?]

Auf was muss man denn bei den Konvertern achten (Qualitätsmerkmale etc.)? Heissen die dann Makrokonverter? Gibts gute und weniger gute Hersteller?

@Michael
Brennweitenthematik ist klar. Nur wofür ist jetzt die Linse und wofür der Zwischenring?

/Andre

[HKO]

Mit Vorsatzlinse verkürzt Du die Objektiv-Brennweite bei gleichbleibendem Optik/Chip-Abstand, mit Zwischenring erhöhst Du diesen Abstand (was aber zur Folge hat, daß der Objekt-Linsen-Abstand abnimmt).
Willst Du Objekt-Linsenabstand +/- konstant halten, hilft nur längere Brennweite oder Brennweite mit Konverter verlängern.

[Peter Gilles]

Ich benutze selbst unter anderem das EF 100 Makro
Die einzige sinnvolle Erweiterrung des Abbildungsmaßstabes bei der Optik ist auf Grund seiner Bauweise, Innenfokussierung, nur die Nahlinse 250d oder ein anderer Vorsatzachromat. Natürlich ändert sich dann der Arbeitsabstand, da sich die effektive Brennweite des Systems verringert. Dafür ändert sich die Lichtstärke nicht.
Mit einem Konverter wie dem Kenko 1,4 fach kann man hervorragend arbeiten, allerdings nur bis zum Maßstab von ca. 1:2, darüber hinaus kommt die Schwäche der Optik im Bereich zwischen 1:2 und 1:1 zu stark zum tragen.
Ich habe oft den Konverter dabei wenn ich ohne dem schweren Telezoom unterwegs bin.
Einzige Möglichkeit die mir bei beibehaltung der gewohnten Qualität einfällt ist die Verwendung des EF 180, des 180er Tamrons oder des 150er sigma in Verbindung mit einem hochwertigen Vorsatzachromat.
Selbst mein EF 100-400 bringt erstaunliche Ergebnisse mit der 500d.

Piet

Noch was von mir heute :-), Maßstab 2:1
http://www.digitale-slr.net/attachment.php?attachmentid=3502

[Andre_u/w]

Also wohl doch so, wie ich angenommen habe (Linse für Vrgrösserung und Konverter für Brennweitenverlängerung, die durch die Linse verkürzt wird).

@Peter
Was sagt mir denn die Zahl 250, bei der 250d? Hat das eine tiefere Bedeutung? Was für eine Vergrösserung erreiche ich mit dieser?

Was würde denn passieren, wenn ich die 500d aufschrauben würde? (Würde die Nahgrenze dann ins innere des Objektivs wandern?)

Dankende Grüsse
Andre

[Peter Gilles]

Hallo Andre

250d bedeutet 250mm Brennweite oder 4 dioptien (1m/25cm)500d bedeutet 500mm Brennweite oder 2 dioptien. Die 250d hat also die kürze Brennweite und damit die stärkere Auswirkung auf das optische System.

Ein 100mm Macro hat 10 dioptien

Die Gesamtbrennweite eines optischen System(etwas vereinfacht, da innenfokussierte Objektive bei der Scharfstellung auch die Brennweite verändern!) errechnet sich aus der der Summe Kehrwerte, also der Summe der Dioptien.

Daraus folgt daß das 100mm Macro mit der 250d 14dioptien oder ca. 71mm hat. Das 100ter mit der 500d hat analog dazu 12 dioptien oder 83mm.

Der Vergrößerrungsfaktor ergibt sich aus dem Quotient von Bildweite und Gegenstandsweite.

Die Bildweite(idealisierte dünne Linse) beträgt bei 1:1 Einstellung auf Grund des mechanischen Auszuges der Optik 100mm. Die Gegenstandweite(von der optischen Mitte der idealisierten Linse, nicht von der Frontlinse) nur noch 71mm.
Daraus ergibt sich mit der 250d und einem 100mm Macro ein maximal zu erzielender Abbildungsmaßstab von 1,4:1
Mit der 500d ca. 1,2:1

180mm Macro (5,5dioptien) plus 500d (2 dioptrien) gleich 7,5 dioptien oder 133mm
Bildabstand 180mm, Gegenstandsweite 133mm ergibt 1,3fache Vergrößerrung bei 133mm Abstand von der Optischen Mitte, nicht von der Frontlinse der Optik.

Alles klar :-)

Piet

[Andre_u/w]

Hi Peter,

superliebenvielen Dank für diese "Aufklärungsarbeit"! Damit kann ich doch was anfangen. :-)

So bald ich erste Ergebnisse habe, berichte ich.

Vielen Dank nochmal,
Gruss
Andre