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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Warum Festbrennweiten?



memy
12.09.2005, 22:38
Hallo

Ich möchte mir -irgendwann- noch etwas mehr Brennweite zulegen.
zZ nutze ich das 100-300 USM und hätte gerne was mit ~400 und etwas lichtstärker dürfte es auch gerne sein. Was mich natürlich gleich auf das 100-400 IS USM bringt...
Was ich jetzt, ehrlich gesagt, gar nicht verstehe ist, warum im allgemeinen bei den meisten die Entscheidung für die Festbrennweiten fällt (also zB 400/2,8)?
Warum gibt es in den wirklich langen Brennweitenbereichen nichts anderes als Festbrennweiten?
Ich meine, wenn ich irgendwo im Dickicht hocke kann ich nicht noch eben mal 5m weiter an den Piepmatz ran um den Bildausschnitt passend zu bekommen, weil dann iss er wech...
Arbeitet ihr viel mit Bildausschnitten? Wiegt das Mehr an Abbildungsleistung wirklich mehr als die flexible Brennweite?

Gruß
memy

(Ich bin viel in der Natur unterwegs und fotografiere alles, was nicht bei 3 auf den Bäumen ist)

Stefan Ott
12.09.2005, 22:44
Hallo

Was ich jetzt, ehrlich gesagt, gar nicht verstehe ist, warum im allgemeinen bei den meisten die Entscheidung für die Festbrennweiten fällt (also zB 400/2,8)?

Wiegt das Mehr an Abbildungsleistung wirklich mehr als die flexible Brennweite?

Gruß
memy

(Ich bin viel in der Natur unterwegs und fotografiere alles, was nicht bei 3 auf den Bäumen ist)


Kommt drauf an, welche Qualität Du bevorzugst...wenn dir die Abbildungsleistung Deines 100-300 reicht, ist es doch ok, und dann würde ich asn Deiner Stelle ein Zoom mit großem Brennweitenbereich kaufen, z.B. das Sigma 50-500,

Für Aufnahmen in bester Qualität gerade in der Naturfotografie (Gefieder, Haare) wirst Du an einer Festbrennweite nicht vorbeikommen.

Wäre das anders, würde ich keine 7 kg schwere schweineteure Linse mit mir rumschleppen.

memy
12.09.2005, 23:36
Jo, das verstehe ich schon, nur: wie machst du das ganz praktisch?
Du kommst an einen Tümpel und hättest mit 400mm genau den richtigen Bildausschnitt auf den Piepmatz, der dort rummacht - hast aber das 600er drauf... Und nu? Beschneiden? Weiter zurückgehen, und dann Bäume aus dem Vordergrund mit im Bild haben? Oder planst du die Bilder so weit, dass du dabei die Entfernung zum Motiv mit berücksichtigst? - Was dann natürlich wieder eine ganz andere Dimension ist, weil man wissen muß, wann sich welcher Piepmatz auf welchen Ast setzt, und wenn er es denn tut muß halt gerade das Licht passen und und und.

Also das 100-300 finde ich nicht wirklich schlecht. Die Verarbeitung würde ich zwar schon als enttäuschend beschreiben, aber von der Abbildungsleistung würde es mir reichen, wenn es noch mal "etwas" besser wäre.
(Nachdem ich jetzt erst ein paar Monate dslr fotografiere ist mir zumindest klar geworden, das Hardware in dem Bereich einfach unverhältnismäßig teuer ist.)

Ich glaube ich muß die beiden Varianten einfach mal ausprobieren...

memy

Andreas Kammann
13.09.2005, 00:15
Wenn Du wirklich Wildlife fotografieren willst, und nicht Enten im Stadtpark, gibt es Dein Problem einfach nicht: Du hast sowieso immer zuwenig Brennweite.
Für die Enten im Stadtpark ist das 100-300 genau richtig.

Andreas
(der mit seinem 500er noch nie zurück musste, weil der Vogel nicht draufgepasst hätte)

Karl Günter Wünsch
13.09.2005, 00:30
Andreas
(der mit seinem 500er noch nie zurück musste, weil der Vogel nicht draufgepasst hätte)
Dann sei mal vorsichtig wenn Du zu den Vogelkolonien in Schottland, Wales oder Nordengland fährst... Ich habe dort einige Fotografen gesehen die mit ihrem 300mm Objektiv Schwierigkeiten wegen Naheinstellungsgrenze (hatte ich selbst mit dem 100-400L und 70-200 f/2.8L) und Bildausschnitt hatten (geschweige denn vom 2x Telekonverter der ganz schnell in der Fototasche eingepackt wurde).
mfg
Karl Günter

Radomir Jakubowski
13.09.2005, 06:38
Wenn Du wirklich Wildlife fotografieren willst, und nicht Enten im Stadtpark, gibt es Dein Problem einfach nicht: Du hast sowieso immer zuwenig Brennweite.


genau so sehe ich das auch.

Andreas Kammann
13.09.2005, 08:31
Dann sei mal vorsichtig wenn Du zu den Vogelkolonien in Schottland, Wales oder Nordengland fährst... Ich habe dort einige Fotografen gesehen die mit ihrem 300mm Objektiv Schwierigkeiten wegen Naheinstellungsgrenze (hatte ich selbst mit dem 100-400L und 70-200 f/2.8L) und Bildausschnitt hatten (geschweige denn vom 2x Telekonverter der ganz schnell in der Fototasche eingepackt wurde).
mfg
Karl Günter
Da muss ich hin. Wo war das genau? ;-)

Stefan Ott
13.09.2005, 08:39
Jo, das verstehe ich schon, nur: wie machst du das ganz praktisch?Du kommst an einen Tümpel und hättest mit 400mm genau den richtigen Bildausschnitt auf den Piepmatz, der dort rummacht - hast aber das 600er drauf... Und nu? Beschneiden? Weiter zurückgehen, und dann Bäume aus dem Vordergrund mit im Bild haben? Oder planst du die Bilder so weit, dass du dabei die Entfernung zum Motiv mit berücksichtigst?
- Was dann natürlich wieder eine ganz andere Dimension ist, weil man wissen muß, wann sich welcher Piepmatz auf welchen Ast setzt, und wenn er es denn tut muß halt gerade das Licht passen und und und.


Genau. Man plant voraus...:-) und dazu gehört auch die Beschäftigung mit der Materie in der Theorie, das Lesen von Büchern u.ä..
Und rausgehen, um zu beobachten, auch ohne Kamera aber dafür mit Fernglas. Wenn man seine "Hausaufgaben" gemacht hat, kann man dann ganz einfach schöne Fotos machen. Man weiss dann beispielsweise, wo es Eisvögel gibt, an welchem Ast sie gerne sitzen, mit welcher Brennweite man sie dort formatfüllend fotografieren kann, wo die Sonne zu welcher Tageszeit steht usw.

Karl Günter Wünsch
13.09.2005, 10:22
Da muss ich hin. Wo war das genau? ;-)

Da wären (am einfachsten zu erreichen): Die Farne Islands nördlich von Newcastle upon Tyne in Nord-England. Mai-August Papageitaucher, Trottellummen, Tordalke, Krähenscharben, Brandseeschwalben, Artic Terns (weiss gerade nicht wie die hier heissen, aber für die lohnt sich ein Helm mitzunehmen, die täuschen beim Sturzflug nicht nur an!)... Im Herbst sind dann dort die Seehunde sehr interessant.

Etwas schwieriger zu erreichen aber noch lohnender sind die Treshnish Isles, speziell Lunga vor Mull an der Westküste Schottlands...

Schau mal hier rein, da habe ich einige Bilder von dort dabei:
http://www.fotocommunity.de/pc/pc/mypics/461808
mfg
Karl Günter

Markus
13.09.2005, 13:19
wie die anderen schon geschrieben haben hat man in der Natur
meist eh zuwenig brennweite. wenn dann müsste man schon
ein 200-600 Zoom haben oder Sigmas 300-800.

das 100-400L was ich selbst auch habe ist z.B. bei f5.6 und 400mm
optisch nicht besonders gut. bei f8 wird es deutlich besser.
wenn du jetzt aber z.B. ein Hochleistungsobjektiv wie
das 4.0/500 hast dann ist das nach allem was ich an Fotos gesehen
habe schon bei f4 spitze und abblenden macht nicht mehr viel Unterschied.

am Ende muss du entscheiden was du willst, wie viel Brennweite und Lichtstärke du brauchst und wie flexibel du sein willst.

Von Nikon gibt es ein 1a 4/200-400 VR. das ist spitze, auch bei f4, kostet aber etwa soviel wie Canons 4/500 IS.

leider hat Canon so etwas nicht im Programm. Es gibt zwar schon seit
Jahres Gerüchte über ein 4/200-500(600), aber das glaube ich
erst wenn ich es sehe. und billig wird das auch nicht werden.

ich denke am besten wäre eine Kombination aus 100-400L und 4/500 IS
+ 1.4x Konverter. falls du eine EOS 1 (analog oder digital)hast nimm
auch den 2x Konverter dazu. da geht dann mit dem 500er auch der AF noch. und die Qualität ist auch mit 2x Spitze. siehe dazu die
ganzen Fotos in den Bulletins von Art Morris (www.birdsasart.com).
Natürlich vorausgesetzt man macht sonst alles richtig.

Markus

memy
13.09.2005, 18:54
Danke für die Antworten!
Ich habe mir jetzt mal meine Aufnahmen angesehen und es fällt auf, dass ich bei fast jeder Aufnahme nur die Extrembrennweiten des jeweiligen Zooms genutzt habe. Also beim 17-85 entweder die 17 oder die 85 (zumindest immer sehr nahe dran), die paar Aufnahmen, die dazwischen liegen... unter 5%
Insofern machen mir eure Aussagen die Entscheidung etwas leichter.
Ich werde jetzt noch eine Weile mit der vorhandenen Hardware üben und mal sehen, in welchem Bereich dann wirklich Bedarf besteht.

Dank euch :)
memy

Andreas Kammann
13.09.2005, 23:42
Da wären [..]
Schau mal hier rein, da habe ich einige Bilder von dort dabei:
http://www.fotocommunity.de/pc/pc/mypics/461808
mfg
Karl Günter
Danke für die Tipps, das könnte glatt mit unserem Island-Projekt im nächsten Jahr konkurrieren.
Tolle Bilder, und sogar mit Wachtelkönig.. Die Rufe habe ich auch schön gehört, aber um so ein Tier zu sehen, muss man ja wirklich Glück haben.

Sind die Seeschwalben (Arctic Tern=Küstenseeschwalbe?) am Brutplatz wirklich so heftig wie man manchmal hört?

Gruß

Andreas

Karl Günter Wünsch
14.09.2005, 00:36
Tolle Bilder, und sogar mit Wachtelkönig.. Die Rufe habe ich auch schön gehört, aber um so ein Tier zu sehen, muss man ja wirklich Glück haben.

Sind die Seeschwalben (Arctic Tern=Küstenseeschwalbe?) am Brutplatz wirklich so heftig wie man manchmal hört?

Also das mit dem Wachtelkönig war mehr Glück als Verstand. Und die Küstenseeschwalben dort sind heftiger als man hört... Die sind so geschickt dass die beim Anflug so treffen dass man es merkt. Meine Frau hatte nur eine Baseball-Kappe beim ersten Besuch an, da gibt es eine Stelle an der man hinten diese Kappe verstellen kann und damit liegen dort die Haare frei. Rate mal wohin die Biester gezielt haben. Dieses Jahr hatte ich einen festen Wachshut und meine Frau einen Schirm dabei und sind ohne Blutzoll davon gekommen!
mfg
Karl Günter