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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Blende für Schärfe bei WW-Objektiven (digital)



Ric
13.10.2005, 10:49
Hallo Fotofreunde,
folgende Frage:

Ist es richtig, dass man bei einem kleineren Chip (Faktor 1,6) wie bei der EOS 20D bei Weitwinkelaufnahmen nicht mehr auf kleine Blenden (16-32) schalten sollte, weil die Schärfe dann deutlich abnimmt im Gegensatz zur analogen Technik (EOS 3) oder mit Vollformatchip ?

Bei meinem Tamron 2.8-4.0/17-35mm an der EOS 20D stelle ist dazu fest, dass Aufnahmen mit Blende 5.6-11 deutlich schärfer sind als Landschaftsaufnahmen mit Blende 16.

Ich freue mich über Ratschläge / Tipps / etc.

Gruß,
Ric

Stefan Redel
13.10.2005, 10:59
Das hat nichts mit dem Chip oder der Kamera zu tun, sondern nur mit dem Objektiv.
Bei Blende 8-11 sind die meisten "normalen" Objektive am schärfsten. Danach treten dann schon Beugungseffekte an den Blendenlamellen auf, so dass alles unschärfer wird.

Der Schärfentiefebereich hat damit allerdings nichts zu tun, der nimmt natürlich weiterhin zu, je grösser die Blendenzahl.

Armin Schusser
13.10.2005, 11:15
Ich stimme Stefan zu. Dazu kommt noch, dass bei einem Weitwinkel bei Blende 4 sowieso alles scharf ist, wenn Du nicht gerade im Nahbereich fokussiert hast... nimm' Dir eine Schärfentiefentabelle her und schau es nach - so starkes abblenden ist eigentlich nur in der Makrofotografie notwendig.

Ric
13.10.2005, 12:26
Hallo,
danke für die Nachrichten.
Bedeutet dies, ihr würdet bei Landschaftsaufnahmen generell nur bis Blende 11 oder sogar nur bis 8 abblenden ?

Gruß,
Ric

Stefan Redel
13.10.2005, 12:32
Blende 11 sollte reichen. Ich würde zumindest nicht drüber gehen, wenn es qualitativ spitze sein soll. Möglicherweise kann man im Einzelfall ja auch noch was per PhotoShop rausholen, wenn doch ne kleinere Blende sein muss.
Aber solltest Du selbst ausprobieren. Kann ja durchaus sein, dass 5.6 bei ner Aufnahme besser wirken würde.

Bernie
08.11.2005, 12:15
Hallo Ric,

die Beugungsunschärfe, die durch das starke Abblenden begünstigt wird, hat tatsächlich etwas mit dem Bildformat (Chipformat) zu tun. Je kleiner das Bildformat, desto eher tritt Beugungsunschärfe auf. Man spricht in dem Zusammenhang von "förderlicher Blende".
Das ist der Blendenwert, bei dem sich der Zugewinn an Schärfentiefe und die auftretende Beugungsunschärfe die Waage halten. Bei einem Abblenden über die förderliche Blende hinaus steigt die Schärfentiefe nicht mehr an, weil die Allgemeinschärfe stärker abnimmt.

Als förderliche Blende für KB gilt allgemein Blende 32 bei großen Entfernungen und Blende 22 bei Makro 1:1.
Bei einem Crop 1,6 wird man beide Werte um 1 oder 1, 5 Blenden hin zur größeren Blendenöffnung korrigieren müssen.
Der Tip, nicht über Blende 11 zu gehen, macht also Sinn...

Gruß
Bernd