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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Bericht: Sigma 18-50 1:2.8 EX DC



t.h.meier
14.10.2005, 23:05
Hallo allerseits!
Ich möchte meine Freude mit Euch teilen:
Ich habe mir vor kurzem das Sigma 18-50 1:2.8 EX DC für meine Canon EOS 20D
geleistet. Im Versandhandel kostet es incl. Versand derzeit ca. 415Euro.
Aber Versand mit evtl. mehrfachem Tausch bis es passt liegt mir nicht so...

In dem fotoladenmäßigen Entwicklungsland Mannheim gibts dann noch den
M&M Fotodiscount, der allerdings nur auf Bestellung (14 Tage Lieferzeit) für
460Euro liefern kann, und den Mädchenmarkt gegenüber.
Da lagen zwei in der Vitrine für 499Euro.
Dort stand ich auch lange, bis ich endlich meine Frage anbringen konnte:
Ist da was am Preis zu machen?
Nach kurzem nachdenklichem Bildschirmguggen kam er mit 460Euro rüber - da
konnte ich nicht mehr anders....

Nun zur Linse:
Eure Berichte hier im Forum stimmen: Es macht einen sehr wertigen Eindruck,
trotz Plastik. Handling, Metallbajonett und Glasgewicht sprechen gegen ein
"billiges" Gefühl. Fokus- und Zoomring laufen satt und die Innenfokussierung
ist schon was schönes. Im Mädchenmarkt hatte ich es zum ersten Test auf einem
20D-Gehäuse und musste die Abbildungsqualität im Innenraum testen und auf dem
TFT der Canon beurteilen. Als erster Eindruck hats aber gereicht und mich um
die 460Euro erleichtert.

Daheim machte ich nun diverse Tests mit dem 45°-Testchart von Tim Jackson
(http://md.co.za/d70).

Bei Offenblende 2,8 und Brennweiten von 18, 24, 28, 35 und 50mm.
Der Abstand war 60cm und die Kamera auf einem Stativ.
Bei Fokussieren aus der Naheinstellung hat das Objektiv einen leichten
Backfokus bei allen Brennweiten. Die große Überraschung war das Fokussieren aus
der Unendlich-Einstellung: In keinem Fall konnte ich Front- oder Backfokus
feststellen!

Flaschentest aus 5m Entfernung:
Rest wie oben... Der Eindruck bestätigt sich - Fokussieren aus der Unendlich-
Einstellung trifft genauer. Generell habe ich auch den Eindruck, dass mehrfaches
Antippen des Auslösers die Fokusqualität verbessert. Zwei bis dreimaliges
Fokussieren erhöhte die Trefferquote ziemlich.

Vergleichtests mit meinem Kitobjektiv zeigten, dass sich die Anschaffung
sehr gelohnt hat. Offenblendenqualität des Sigma ist besser als die des Kit
bei F3,5. Der Fokus ist beim Kit unzuverlässiger als beim Sigma, wenn aus
dem Unendlichen fokussiert oder der Auslöser mehrfach angetippt wird.
Ansonsten ist die Trefferquote vergleichbar.

Mit dem Canon EF 50mm 1:1,8 II verglichen ist dessen Abbildungs-Qualität bei
2,8 mit dem Sigma vergleichbar gut. Die Trefferquote des Fokus ist aber wesentlich
schlechter - es gibt beim 50er auch keine aber auch keine Regel, um dies zu
verbessern. Ob immer aus dem Unendlichen oder der Naheinstellung oder mehrfaches
Nachfokussieren - mal trifft der Fokus und mal nicht. Da ist das Sigma schon
verlässlicher. Im Sucher sieht man aber durch die große 1,8er Offenblende
recht leicht, obs passt.

Beim Sigma war meine manuelle Trefferquote trotz Winkelsucher mit 2x Vergrößerung
schlechter als der AF. Vor allem bei Brennweiten unter 50mm.

Zuletzt noch der Vergleich mit meinem "Aussen-Immerdrauf" Canon
EF 28-105 1:3,5-4,5 II USM. Dessen Fokus sitzt immer! Die Abbildungsqualität
bei 28-35mm ist bei beiden bei Offenblende (2,8 gegen 3,5) gleich gut.
Das Sigma ist auf 3,5 abgeblendet besser. ab 35mm holt das Canon auf und ist
bis 105mm wirklich knackscharf! Das Canon ist zwar im Weitwinkel leicht flau,
aber sonst sehr zu empfehlen. Bitte verwechselt dieses Objektiv aber nicht mit den
drei weiteren mit 28-105mm!!! Die sind alle schlechter!

Zu den Aussenaufnahmen, die ich im Wald bei niedrigem Sonnenstand gemacht habe.
Bei Offenblende sind bei starken Lichtern CAs zu sehen, stören tun sie aber (mich) nicht,
da nur gering. Die haben meine anderen Objektive auch. Im Weitwinkel vignettiert
das Sigma leicht und auch nicht sehr störend. Nur bei Landschaft mit Himmel fällts
etwas auf. Abgeblendet oder bei längerer Brennweite ist nichts mehr zu sehen.
Der Fokus saß zu 95% - meist sah ich im Sucher, dass was nicht stimmt.
Mehrfaches Fokussieren oder zuerst weit weg scharfstellen und dann aufs Objekt
hilft. Bei Offenblende konnte ich sogar zwischen ca. 50m weit weg und Unendlich
differenzieren (bei 50mm). Das ist im Crop auch zu sehen.

Fazit:
Das Sigma 18-50 1:2.8 EX DC ist sehr zu empfehlen! Es ist allerdings nur für Crop-Cams
geeignet. Ein direkter Vergleich mit dem 14-40L wäre interessant, wenn da nicht noch
die größere Offenblende wäre ;-)
Ich habe nun also ein super "Innen-Immerdrauf", das auch mal raus darf...
Ich brauch auch wohl nicht noch zu erwähnen, dass eine schöne Objektivtasche und die GeLi
im Lieferumfang sind.

Ich verzichte darauf, Bilder hier reinzustellen, da nur die ca. 150 Bilder meiner Testserie
im direkten vergleich eine Aussage bringen würden.

Ich danke dem Forum, der Suchfunktion und Rupert Vogl (http://www.digitalfan.de/reviews.html),
die mich auf die Fährte des Sigmas brachten!
Um ein Haar hätte ich mir das Tamron SP AF 2,8-4,0/17-35 mm Di LD Asph. IF gekauft,
das lichtschwächer, kürzer und genau so teuer gewesen wäre...

Mal sehen, ob es auch was zu meinem anderen Hobby beiträgt: Der Astronomie und
Sternenfotografie....


Grüße
Thomas

t.h.meier
14.10.2005, 23:45
Das Sigma 18-50 1:2.8 EX DC ist sehr zu empfehlen! Es ist allerdings nur für Crop-Cams
geeignet. Ein direkter Vergleich mit dem 14-40L wäre interessant, wenn da nicht noch...
...ich meine natürlich das 17-40L !