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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Sind Zooms an der 1ds Mark II völlig unbrauchbar?



Björn Giesbrecht
26.10.2005, 14:54
Hi,

ich möchte hier mal ein paar 1ds Mark II Besitzer um ihre Meinung bitten. Habe seit ein paar Wochen meine 1ds Mark II und bin noch nicht wirklich begeistert. Kann es sein, dass das Auflösungsvermögen von Zooms mit den Ansprüchen der Kamera überhaupt nicht zurecht kommt?
Ich kann jetzt nur vom 24-70 berichten, bei dem ich beim Betrachten der Daten bei 100% den Eindruck habe es hätte Probleme Details vernünftig aufzulösen. Ich dachte erst an ein schlecht justiertes Objektiv oder an eine schlecht justierte Kamera, doch selbst nach dem Aufenthalt in Willich sehen die Ergebnisse nicht viel besser aus. Wie sieht das bei den längeren Zooms wie dem 70-200 aus? Ist das 24-105 vielleicht sogar besser? Ich habe natürlich auch schon die zahlreichen Threads gelesen, die zum Gebrauch on Festbrennweiten raten, doch die Möglichkeit ein Zoom mit vernünftigen Ergebnissen zu nutzen wäre schon angenehm.
Wenn ich z.B. am Strand einen Katalog fotografiere, ist es schon relativ riskant dauernd die Optiken zu wechseln, und ich kann es mir leider noch nicht leisten für jede Brennweite einen anderen Body mitzunehmen.

Wie sehen Eure Erfahrungen aus? Das Festbrennweiten sicherlich besser sind ist mir klar. Aber ist der Qualitätsunterschied so extrem, dass ich den Gebrauch von Zooms vollkommen aufgeben muss?

Danke für Eure Hilfe,

Björn

Gartenmann
26.10.2005, 15:11
Ich habe mal die Erfahrung gemacht, dass beispielsweise das EF 17-40 L besser für die 1DsII geeignet ist, als das EF 16-35 L. Das könnte durchaus beim EF 24-105 gegenüber dem EF 24-70 L genauso sein. Vom 24-70er habe ich auch schon mehrere Exemplare gehabt und diese schließlich abgeschafft, weil die Ergebnisse an der 1DsII deutlich schlechter waren, als die des "alten" EF 28-70 L.

Das 24-70 L ist nach meiner Erfahrung kein gutes Objektiv für die 1DsII. Ein EF 70-200 L IS ist hingegen das beste, was man von einem Zoom erwarten kann. Besser sind dann nur noch Festbrennweiten.

Wenn dich die Detailauflösung deiner Kombination nicht zufrienstellt, womit hast du sie verglichen? An der 1DII (ohne s) soll das 24-70 ganz gut sein.

Gruß
Frank

Björn Giesbrecht
26.10.2005, 15:19
Es gibt keinen wirklichen Vergleich, doch wenn ich kleine Schriften oder ähnliches anschaue, hab ich einfach das Gefühl, dass die Pixel mehr könnten als die Optik. Es sieht einfach nach Irritationen aus, es fehlt mir der geradlinige Verlauf bei kleinen Details. Hatte das 24-70 vorher an der 20D, wo es noch nicht überfordert schien. Der Schärfeeindruck war besser und Details schienen besser aufgelöst.
Hat jemand Erfahrungen mit dem 70-200 f4, brauche keine 2,8 und das 4er ist mit ca 500 Euro nach Abzug der Steuern schon ein wahres Schnäppchen. Zwie andere Festbrennweiten, die ich anpeile sind das 85 1,8, was ja auch top sein soll und das 50 1,8 was natürlich sehr günstig ist. Jemand Erfahrungen damit an der 1ds Mark II.

s01iD
26.10.2005, 15:31
Ähnliches beobachte ich derzeit bei meiner 1Ds, die ich vor wenigen Tagen gekauft habe. An meiner 1DM2 sind die Fotos einfach spitze und sehr detailreich, an der 1Ds hingegen nur mit dem 70-200L. Die WW-Zooms (16-35L, 24-70L) sind merkbar schlechter an der 1Ds. Meine FBs 50/1.4 und 85/1.8 liefern hingegen an beiden Kameras super Ergebnisse.
Ich denke an der 1DsM2 dürften diese Unterschiede noch stärker ins Gewicht fallen, aufgrund der 16MP-Sensors ...

HKO2
26.10.2005, 16:13
Völlig unbrauchbar kann man sicher nicht sagen, mit meinem 17-40L kann ich auch in vielen Fällen an der 1DsMKII leben. Willst Du den Sensor hingegen optimal "füttern", dann mußt Du auf "Abwegen" wandeln: z.B. gute Zeiss-WW-Festbrennweiten liefern perfekte Bildergebnisse bis in Ecken mit dem Manko, dann wie in guten Vorväter-Zeiten mit Rastblende und manuellem Fokus fotografieren zu müssen.

Wenn Du ein wenig suchst, findest Du diverse Threads, in denen Zusammenstellungen an der 1DsMKII gut funktionierender Optiken zu finden sind.
Die Canon-Zooms sind fraglos für Zooms wirklich gut, aber nicht mehr. In der Edel-Liga können sie nicht mithalten, wahrscheinlich ist dies auch rein optisch nicht zu machen.

Paul Villiger
26.10.2005, 16:46
Auf den ersten Blick scheinen die Zooms OK. Wenn du aber die Möglichkeit hast, mit FB echt zu vergleichen, fallen sie doch sehr stark ab. Die Detailzeichnung (nimm dazu mal Laubbäume) ist im Quadrat besser!

Ich habe vollständig auf FB umgestellt und das ist gar nicht so lästig, wie man denkt! Mit dem 35/1.4L deckst du nach oben hin das 24-70 locker ab, wenn du die Auflösung berücksichtigst. Das Gleiche gilt für das 135/2.0L. Nur der WW-Bereich ist bei den FB immer noch ein echtes Problem.

Dein Eindruck deiner 24-70-Bilder kann ich bei mir nur bestätigen, leider.

Ich hatte auch mal das 24-105 im Einsatz aber die krasse CA war ernüchternd. Auch mein 70-200/2.8L IS musste zurück, da es ab 10 Meter und Crops völlig matschige Bilder lieferte. Der CPS-Service konnte leider auch nicht helfen. Mit FB habe ich diese Probleme alle nicht mehr!

LG Paul

Dirk Wächter
26.10.2005, 16:47
Hallo Björn,

ich fotografiere mittlerweile seit 3 Monate mit der 1DsMarkII. Ich habe die Kamera täglich im Einsatz und freue mich heute noch, diesen ja nicht einfachen Schritt seinerzeit gemacht zu haben. Die Bildergebnisse hauen mich auch heute noch vom Hocker. Ich kann über kein Objektiv aus meiner Fototasche Schlechtes sagen. Ach wenn es sich nach plumpem Lob anhört, es ist aber so.

Dabei fotografiere ich zum größten Teil mit dem 2.8/24-70 L. Es ist gewissermaßen mein "Immerdrauf-Objektiv". Das 4.0/17-40 L hat sich meine Frau an ihrer 10D unter den Nagel gerissen, ich setzte es nur dann ein, wenn 24mm eben nicht mehr reichen. Ansonsten leisten auch das 1.8/50, das 2.8/100 macro und das 2.8/70-200 L IS USM beste Dienste am Body.

Björn Giesbrecht
26.10.2005, 17:02
Erstmal bedanke ich mich für die Antworten, die im Grossen und Ganzen bestätigen, was ich befürchtet habe. Der Grund für mich auf die MK II umzusteigen war die Auflösung, da meine Kunden ganz gerne nachher noch ein Poster haben wollen. Ich denke dass die Mankos der Zooms und anscheinend die des 24-70 im speziellen bei A4 nicht wirklich sichtbar sind, aber dafür brauche ich ja auch keine 16MP.
Diese Defizite fallen mir insbesondere ab einem Aufnahmeabstand von ca. 3m auf, wobei der Weitwinkelbereich noch deutlich schlechter ist. Im Nahbereich hab ich slbst mit dem 24-70 extrem scharfe Bilder, die wirklich begeistern. Aber ich kann ja nun nicht immer nur Close Ups machen. Den kompletten Umstieg auf Festbrennweiten will ich möglichst vermeiden, da es Situationen gibt, wo man nicht so gerne dauernd die Optik wechselt, wie oben genannte Strandsituation. Außerdem fotografiere ich auch ab und zu auch Kindermode, wo man ganz einfach schnell und flexibel sein muss. Wenn ich dabei noch am Strand stehe sind Festbrennweiten für mich eine absolute Horrorvorstellung.

Ice
26.10.2005, 17:14
Erstmal bedanke ich mich für die Antworten, die im Grossen und Ganzen bestätigen, was ich befürchtet habe. Der Grund für mich auf die MK II umzusteigen war die Auflösung, da meine Kunden ganz gerne nachher noch ein Poster haben wollen. Ich denke dass die Mankos der Zooms und anscheinend die des 24-70 im speziellen bei A4 nicht wirklich sichtbar sind, aber dafür brauche ich ja auch keine 16MP.
Diese Defizite fallen mir insbesondere ab einem Aufnahmeabstand von ca. 3m auf, wobei der Weitwinkelbereich noch deutlich schlechter ist. Im Nahbereich hab ich slbst mit dem 24-70 extrem scharfe Bilder, die wirklich begeistern. Aber ich kann ja nun nicht immer nur Close Ups machen. Den kompletten Umstieg auf Festbrennweiten will ich möglichst vermeiden, da es Situationen gibt, wo man nicht so gerne dauernd die Optik wechselt, wie oben genannte Strandsituation. Außerdem fotografiere ich auch ab und zu auch Kindermode, wo man ganz einfach schnell und flexibel sein muss. Wenn ich dabei noch am Strand stehe sind Festbrennweiten für mich eine absolute Horrorvorstellung.

Aus diesem Grund habe ich mir damals keine 1Ds gekauft und die 5D wird´s wahrscheinlich auch nicht. Muss mich halt mit 1DII durchkämpfen :)

Gruß

Ice

Paul Villiger
26.10.2005, 18:05
Die Bildergebnisse hauen mich auch heute noch vom Hocker. Ich kann über kein Objektiv aus meiner Fototasche Schlechtes sagen.

Dirk, ich zweifle deine Optik und deine Unabhängigkeit in keiner Art und Weise an! Im Gegenteil, ich wäre happy, wenn ich von meinen Exemplaren - von Dreien ist es inzwischen noch Eines - das gleich behaupten könnte.

Ich empfehle aber trotzdem allen Zoom Liebhabern, echte Vergleiche durchzuführen, an der FF Cam sind schon sichtbare Unterschiede feststellbar.

Zur Untermauerung meiner "Unzufriedenheit", zwei 100% Crops, auch das 35er mit Blende 2.8 und das 24-70 mit der kürzesten Brennweite, deshalb die unterschiedlichen Ausschnitte:

http://img449.imageshack.us/img449/4462/2470l24mm287oo.jpg

http://img229.imageshack.us/img229/9251/35l35mm281ic.jpg

LG Paul

Benny
26.10.2005, 18:09
Das ist natürlich ein KRASSER Unterschied. Aber muss dazu auch sagen das der eine ein schlechtes und der andere ein gutes 24-70 erwischen kann.

Björn Giesbrecht
26.10.2005, 18:13
Die Ergebnisse sind ernüchterns und erfreulich zugleich. Zumindest zeigt es, dass die Kamera mehr kann, wenn sie mit vernünftigen Objektiven unterwegs ist. Das 35er ist nur leider für einen von mir relativ selten benutzen Brennweitenbereich relativ teuer, aber es scheint sich ja zu lohnen. Das Ergebnis des 24-70 entspricht in etwa meinen Erfahrungen.

@Benny: Ich denke, dass ich im Namen vieler Spreche, wenn ich sage, dass ich keine Lust auf ein lustiges Objektivroulet habe. Bei dem Preisniveau erwarte ich einfach nicht darauf hoffen zu müsen ein gutes zu erwischen.

Dirk Wächter
26.10.2005, 18:15
Dirk, ich zweifle deine Optik und deine Unabhängigkeit in keiner Art und Weise an! Im Gegenteil, ich wäre happy, wenn ich von meinen Exemplaren - von Dreien ist es inzwischen noch Eines - das gleich behaupten könnte.

Ich empfehle aber trotzdem allen Zoom Liebhabern, echte Vergleiche durchzuführen, an der FF Cam sind schon sichtbare Unterschiede feststellbar.

Zur Untermauerung meiner "Unzufriedenheit", zwei 100% Crops, auch das 35er mit Blende 2.8 und das 24-70 mit der kürzesten Brennweite, deshalb die unterschiedlichen Ausschnitte:

http://img449.imageshack.us/img449/4462/2470l24mm287oo.jpg

http://img229.imageshack.us/img229/9251/35l35mm281ic.jpg

LG Paul

Ein Zoom ist immer ein Kompromiss!

Benny
26.10.2005, 18:58
@Benny: Ich denke, dass ich im Namen vieler Spreche, wenn ich sage, dass ich keine Lust auf ein lustiges Objektivroulet habe. Bei dem Preisniveau erwarte ich einfach nicht darauf hoffen zu müsen ein gutes zu erwischen.
Stimm ich dir zu! Sollte man bei dem preis einfach erwarten dürfen. Die Erfahrungen hier im Forum zeigt aber leider etwas anderes.
Trotzdem muss ich sagen das ich mit meinem zufrieden bin.
Hab allerdings auch keine vergleichbare Festbrennweite ;).

Gartenmann
26.10.2005, 19:09
Hab allerdings auch keine vergleichbare Festbrennweite ;).

Du hast auch keine 1DsII, um die es hier geht.

Benny
26.10.2005, 19:27
Du hast auch keine 1DsII, um die es hier geht.
Das natürlich auch. ;)
Aber viel anders würde es an meiner 8mpix 1dmk2 auch nicht ausehen, oder?

Werner91
26.10.2005, 20:20
Ein Zoom ist immer ein Kompromiss!

Oh ja,aber dann sollte Canon auch mal WW-FB's unter 35 mm anbieten,die das 17-40 toppen.
Ich werde so lange keinen Cent mehr in Canon investieren, bis das Objektivprogramm an das Leistungsvermögen der Sensoren heranreicht. Und offensichtlich Hausaufgaben im Bereich der Qualitätskontrolle bei L-Objektiven gemacht werden.
Ansonsten soll's ja bald eine digitale Leica M geben.

Christian Ohlig
26.10.2005, 20:53
Ansonsten soll's ja bald eine digitale Leica M geben.
Ach ja und was soll das dann bringen? Leica schafft es auch aus Platzgründen nicht, einen FF-Sensor für die R-Leicas zu bringen. Es ist wohl sehr unwahrscheinlich, dass ihnen das in absehbarer Zeit in einem kleinen M-Gehäuse gelingen wird. Bleibt vielleicht ein Cropsensor. Da die kürzeste Brennweite im M-System ein 21er ist, blieben nur noch bei einem Cropfaktor von 1,5 31mm übrig.
Und selbst für den unwahrscheinlichen Fall, dass es eine M mit FF-Sensor geben wird, ist das Problem alle Chiphersteller mit schräg auftreffenden Lichtstrahlen zu lösen. Bin ich mal gespannt, wie sich die M-Weitwinkel schlagen, die ja wegen ihrer Nichretrofokuskonstruktionen bis knapp vor den Verschluss ragen und deshalb ganz extrem schräge Lichtstrahlen produkzieren. Bei einer SLR treten die Strahlen nicht ansatzweise so schräg auf den Sensor, weil der Spiegelkasten den Abstand der Rücklinse zum Sensor limitiert.
Ich wäre sehr froh, wenn es bei Leica eine baldige Lösung für diese Probleme gäbe. Denn eigentlich finde ich das Messsucherprinzip sehr reizvoll. Gäbe es eine digitale M, die die Bildqualität meiner EOS 5D mit dem Handling und der Objektivqualität einer M7 kompinieren würde, wäre ich schon sehr interessiert. Ich sehe aber bei Leica leider weder das technische, noch das finanzielle Potential für eine konkurrenzfähige Lösung auf der Höhe des technsichen Standes.

Benutzer
26.10.2005, 21:26
Ich kann die ganze Diskussion um die Qualität der Objektive an der 1Ds Mk II überhaupt nicht nachvollziehen. Alle meine Objektive liefern an der 1Ds Mk II eine absolut zufriedenstellendes Ergebnis. Allenfalls das 14er fällt etwas ab, ist aber durchaus tolerierbar. Es war an den analogen übrigens auch nicht besser.

Gruß Toni

Björn Giesbrecht
26.10.2005, 21:33
Es sagt ja auch keiner, dass die Optiken schlecht sind. Die 1ds MKII ist einfach zu gut. Was für mich in gewisser Weise auch beruhigend ist, da ein Nachfolger mit höherer Auflösung vielleicht sogar die Frestbrennweiten in die Knie zwingen würde und ich so wahrscheinlich noch längere Zeit mit dem derzeitigen Body auf einem konkurenzfähigem Niveau bleibe.

Paul Villiger
26.10.2005, 21:41
Oh ja,aber dann sollte Canon auch mal WW-FB's unter 35 mm anbieten,die das 17-40 toppen.


Du solltest vielleicht mal das gewöhnliche 20/2.8USM testen. Vignettierung akzeptabel auch die CA und sowie von der Schärfe her eine echte Alternative zum 17-40.

Keine repräsentativen Bilder bez. Verzeichnung aber trotzdem:

http://img394.imageshack.us/img394/7181/20usm20mm28full0ba.jpg

http://img394.imageshack.us/img394/616/20usm20mm28crop1ax.jpg

LG Paul

David Weber
26.10.2005, 22:08
Grundsatzlich muss man sagen das die meisten EF Objektive für KB Film entwickelt wurden.

Eine 1Ds II dringt aber in Bereiche vor, die ganz klar zu Film-Zeiten Mittel- und Grossformat vorbehalten waren.

Du sagst ja selbst - die 1DS II falls die Kunden auch mal ein Poster wollen.


Ich finde es ziemlich erstaunlich was man überhaupt aus den KB Optiken rausholen kann. Man muss auch sehen, dass es für Mittel und Grossformat sogut wie keine Zooms gibt (ganz abgesehen davon, was die Optiken kosten).

Ich habe nur 2 Optiken die der 5D wirklich gerecht werden (1,8/85 und 2,5/50). Deshalb würde ich den meisten Leuten raten lieber 2-3 5D kaufen, statt einer 1Ds II.

Christian Ohlig
26.10.2005, 22:54
Ich kann die ganze Diskussion um die Qualität der Objektive an der 1Ds Mk II überhaupt nicht nachvollziehen. Alle meine Objektive liefern an der 1Ds Mk II eine absolut zufriedenstellendes Ergebnis. Allenfalls das 14er fällt etwas ab, ist aber durchaus tolerierbar. Es war an den analogen übrigens auch nicht besser.

Gruß Toni

Deine durchaus positive Einschätzung könnte vielleicht daran liegen, dass du weist, wofür Zoomobjektive einzusetzen sind, welche Vorteile sie bieten und wo ihre Schwächen liegen. Und daran, dass du eine realistische Erwartungshaltung hast. Hier werden schon wieder Offenblendvergeiche gezeigt. Und zwar von Motiven, die man unter realen Bedingungen mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit niemals mit offener Blende machen würde. Ich will ja nicht bezweifeln, dass die Schwächen der Zooms da sind. Ich bin aber der Meinung, dass die Situationen, in denen sie sichtbar werden sehr selten sind und hier maßlos überschätzt werden. Wenn ich ein Weitwinkelobjektiv mit offener Blende einsetze, dann nicht um bei hellem Tageslicht mit einer 1/4000 Sekunde Häuser zu fotografieren. Ich habe das Gefühl, dass hier viele Leute überhaupt keine Relation oder Erfahrung in der Fotopraxis haben, welche praktische Relevanz die hier oft bejammerten Abbildungsfehler haben und wie selten diese außerhalb von Tests auftreten. Klassischerweise wird die offene Blende für Bilder mit extrem geringer Schärfentiefe oder Availible Light Aufnahmen benutzt. Und dabei sieht man die Randunschärfe fast nie, da hier der Rand fast immer in der Unschärfe liegt. Festbrennweiten sind eine gute Alternative und bei optimalen Aufnahmesituationen sicherlich der Königsweg. In den meisten Situationen in denen ich die Umwelteinflüsse nicht komplett steuern kann, halte ich Zooms allerdings für die bessere Lösung. Da ich sonst bestenfalls den Auflösungsvorteil durch einen Bildbeschnitt (Ausschnittsvergrößerung) wieder verliehre, oder (was schlimmer ist) kein vernünftiges Bild habe, weil die Brennweite einfach zu lang war.
Und die hier oft geäußerte Meinung "Ein Objektiv über für 1000€ muss das aber besser können" halte ich einfach für naiv und ignorant. Wenn man sich einmal den Preis von Leicafestbrennweiten ansieht und bedenkt, dass die Canon Objektive für 1/3 des Preises z.T. auch noch einen IS verbaut haben, sind 1000€ ein moderater Preis. Und nicht ohne Grund haben die Leicazooms einen sehr begrenzten Brennweitenbereich. Ein 24-105 L IS ist ein ziemlich lichtstarkes Objektiv mit einem ziemlich großen Brennweitenbereich incl. IS zu einem ziemlich moderaten Preis. Und wer hier einfach anordnet, das müsse man aber viel besser für den Preis machen könne, soll mir doch bitte einmal einen anderen Hersteller zeigen, der das schafft.

Tenerife
26.10.2005, 23:26
Interessante Diskussion, eigentlich hatte ich ja neben meiner 1Ds als alter Mittelformatler die 1Ds mkII im Visier.
Da meine 1 Ds mir in jeder Hinsicht zu langsam war bin ich nun auf die n umgestiegen, für größere Formate kann dann ja die 1 Ds eingesetzt werden.

Bei meinen unterschiedlichsten Produktionen sehe ich fast ausschließlich Kollegen mit Zoom, Festbrennweiten sehe ich meist nur ab dem 500 im Einsatz.
Gerade bei Fashion, Poeple und Reportageproduktionen geht meines erachtens nichts über ein gutes Zoom.
Ich selbst arbeite mit 16-35, 24-70 und 70-200 und bin vollstens zufrieden.
Festbrennweiten kämen für mich wg. höherer Lichtstärke im Einsatz, 50 und 85er, aber letztendlich würde ich wg. der vielseitigen Möglichkeiten immer auf ein Zoom zurückgreifen.
Ich denke langsam zeigen sich die Schwachpunkte des KB im Vergleich zum Mittelformat....
Vielleicht sollten wir nicht vergessen das auch die 1DsmII eine KB Kamera ist....
Und das irgendwann/wo auch in der digitalen Fotografie Grenzen ersichtlich sind...
Denkst sich im Süden
Klaus

Christian Ohlig
27.10.2005, 00:04
Es war an den analogen übrigens auch nicht besser.Gruß Toni

Und wenn ich mir dein Portrait so ansehe, stammst du aus einer Fotografengeneration, die schon ernsthaft fotografiert hat, als es keinen Autofokus und keine ausgefuchste Belichtungsmessung, keine "Motivprogramme" und keine 8,5 Bilder/sek. mit 48 Bildern in Folge gab, sondern der Fotograf noch selbst für unscharfe, falsch belichtete und schlecht konzipierte Fotos (mit zu viel oder zu wenig Schärfentiefe), im falschen Moment aufgenommen, verantwortlich war. Und du hast technische Errungenschaften wie AF und Mehrfeldbelichtungsmessung für Dauer- und Blitzlicht als Hilfen kennen gelernt, die es dem Fotografen erleichtern, zu seinen gewünschten Bildern zu kommen. Aber du hast nicht die Verantwortung für die technische Qualität deiner Bilder an die Kamera deligiert. Und wenn ein Bild schlecht war, dann warst du das schuld und nicht deine Ausrüstung.
Jede Technik hat ihre Grenzen. Die Kunst des Fotografen ist, diese zu kennen und sein Hirn so einzusetzen, dass ihm auch jenseits dieser Grenzen noch Fotos gelingen.
Jetzt gehen hier erstaunlich viele Hobbyfotografen hin, und leisten sich eine sündhaft teure EOS 1D MKII, versuchen damit in einer extrem dunklen Halle mit AF Handballfotos zu machen. Dabei stellen sie fest, dass auch der AF der tollen Profikamera seine Grenzen hat, aber postulieren dann enttäuscht: "Eine Kamera für 4000€ muss das aber können!"
Der erfahrene Fotograf versucht trotzdem zu vernünftigen Fotos zu kommen, indem er auf den Bereich im Innern des Wurfkreises scharf stellt und wartet, dass ein Spieler dort mit Sprungwurf hinein springt. Man hat mehr Aussschuß und weniger Situationen fotografiert, aber man hat bestimmt einige brauchbare Bilder im Kasten. Ich kenne Leute, die machen mit einer Nikom FM2 und einem 85er ohne Motor bessere Bilder, als andere Leute mit 2 EOS 2 MK II, weil sie einfach Erfahrung und Timing haben.
Moderne Kameras erleichtern einem das Fotografieren zu einem großen Teil. Aber einen gewissen Teil muss auch der Fotograf dazu beitragen. Und in manchen Situationen ist die Technik auch einfach überfordert. Auch wenn sie 4000€ gekostet hat. Das sollte einem bewusst sein. Und das fehlt vielen Fotografen , die erst jetzt in die Fotografie einsteigen, das Verständnis und die Erfahrung. Sie erliegen anscheinend allzu oft den Werbeversprechen der Industrie. Da muß die Kamera immer perfekt scharfe, perfekt belichtete und technisch fehlerfreie Bilder liefern. Da wird sich nicht lange mit der "Denkweise" einer Kamera auseinandergesetzt. Das muss eine so teure Kamera alles in der Grundeinstellung richten...
Wenn man diese Entwicklung einmal weiter denkt, ist es wohl nur noch eine Frage der Zeit, bin es die ersten Versuche gibt, dem Fotografen auch noch die Bildgestaltung abzunehmen. Ist ja technisch nicht mehr schwer zu realisieren. Der Kameracomputer analysiert das Sucherbild und vergleicht es in Abstimmung mit dem gewählten Motivprogramm mit seiner integrierten Fotodatenbank und den gängigen Bildgestaltungsregeln. Auf dem Display wird dem Fotografen dann mit Hilfe von Pfeilen signalisiert, in welche Richtung er die Kamera zu bewegen hat. Die Brennweite wird automatisch angepasst. Wenn der passende Ausschnitt gefunden ist, löst die Kamera selbstständig aus. Zukunftsmusik? Klingt für mich ziemlich realisierbar in den nächsten Jahren und würde vielleicht wirklich vielen Knipsern zu besseren Bildern verhelfen, ohne angeschnittene Füße und schräge Horizonte.

Rüdiger Bartz
27.10.2005, 01:30
Das hast du alles sehr anschaulich beschrieben. Der ewige Witz "Motivklingel" wird sicher bald realisiert. Für mich sind Bodys, gleich welcher Marke, Rechner, die noch aussehen sollen wie Fotoaparate. Die technischen Gemeinsamkeiten der Schwächen aller Hersteller überwiegen fast immer deren filigraner Differenzierung.
Die "out of the cam"-Ergebnisse sind im 9 Cent pro Print schlechter als "out of the film". Ohne fundiertem photographischem Wissen und Anwendung der EBV können die Bebilderungen eigentlich auch mit aktuellen Handys gemacht werden.

Gruß Rue

Björn Giesbrecht
27.10.2005, 01:35
Ich will ja nicht bezweifeln, dass die Schwächen der Zooms da sind. Ich bin aber der Meinung, dass die Situationen, in denen sie sichtbar werden sehr selten sind und hier maßlos überschätzt werden. Wenn ich ein Weitwinkelobjektiv mit offener Blende einsetze, dann nicht um bei hellem Tageslicht mit einer 1/4000 Sekunde Häuser zu fotografieren. Ich habe das Gefühl, dass hier viele Leute überhaupt keine Relation oder Erfahrung in der Fotopraxis haben, welche praktische Relevanz die hier oft bejammerten Abbildungsfehler haben und wie selten diese außerhalb von Tests auftreten.

Nun da wirst Du sicherlich recht haben, wenn es hier nicht um die 1ds MK II gehen würde. Canon baut hervorragende Zooms, die bei einer 8MP Kamera auch noch brilliante Ergebnisse erziehlen, doch ich befürchte einfach, das zumindest das 24-70 überfordert ist, weshalb ich auch diesen Thread gestartet habe. Ich habe übrigens nicht versucht bei Offenblende oder Ähnlichem zu schlechten Ergebnissen zu kommen, sondern hab es vielmehr in der Praxis bemerkt. Und die Praxis bedeutet bei mir, dass ich kontrollierte und optimale Lichtsituationen bei Blende 11 oder 16 habe, wo die Optiken es ja eigentlich noch leicht haben sollten für ihre Möglichkeiten optimale Ergebnisse zu liefern. Dort fiel mir halt eine unbefriedigende Schärfe und Detailauflösung auf.

Christian Ohlig
27.10.2005, 06:46
Nun da wirst Du sicherlich recht haben, wenn es hier nicht um die 1ds MK II gehen würde. Canon baut hervorragende Zooms, die bei einer 8MP Kamera auch noch brilliante Ergebnisse erziehlen, doch ich befürchte einfach, das zumindest das 24-70 überfordert ist, weshalb ich auch diesen Thread gestartet habe. Ich habe übrigens nicht versucht bei Offenblende oder Ähnlichem zu schlechten Ergebnissen zu kommen, sondern hab es vielmehr in der Praxis bemerkt. Und die Praxis bedeutet bei mir, dass ich kontrollierte und optimale Lichtsituationen bei Blende 11 oder 16 habe, wo die Optiken es ja eigentlich noch leicht haben sollten für ihre Möglichkeiten optimale Ergebnisse zu liefern. Dort fiel mir halt eine unbefriedigende Schärfe und Detailauflösung auf.
OK. Deine Beobachtung hat sicherlich ihre Berechtigung. Möglich, dass du ein schlechtes Exemplar erwischt hast. Hast du eigentlich einen Immerdraufschutzfilter benutzt? Ich habe an der EOS 5D die Erfahrung gemacht, dass man durchaus einen Unterschied in der Schärfe erkennt, wenn man die Linsen ohne Filter benutzt. Auch habe ich (früher bei meinem 100-400 festgestellt, dass manche Objektive einfach mit bestimmten (auch hochwertigen) Filtern unscharfe Bilder produzieren. Mit anderen Filtern trat dieses Phänomen nicht auf.
Es ist aber genau so möglich, dass das Objektiv an seine Grenzen stößt und für DICH unbefriedigende Ergebnisse produziert. Dann solltest du dich wirklich nach Alternativen umsehen.

ehemaliger Benutzer
27.10.2005, 08:40
Schöne Ausführungen, mit der ich kondom gehe, oder heißt das immer noch conform?!http://www.digitale-slr.net/images/icons/icon10.gif

Ergänzen möchte ich noch, das es auch nicht schadet, eher förderlich ist, sich über das zu fotografierende, egal ob Sport, Architektur oder sonstwas zu informieren und die jeweiligen Grundkenntnisse anzueignen, dann kommt man mit einem "guten Auge" auch eher von Zufallsprodukten weg......

Werner91
27.10.2005, 09:56
Ach ja und was soll das dann bringen? Leica schafft es auch aus Platzgründen nicht, einen FF-Sensor für die R-Leicas zu bringen. Es ist wohl sehr unwahrscheinlich, dass ihnen das in absehbarer Zeit in einem kleinen M-Gehäuse gelingen wird. Bleibt vielleicht ein Cropsensor. Da die kürzeste Brennweite im M-System ein 21er ist, blieben nur noch bei einem Cropfaktor von 1,5 31mm übrig.

Gerüchteweise soll's ein Crop 1.2 sein, die Kamera zur nächsten PMA erscheinen und zur photokina in Stückzahlen lieferbar sein.
Was es mir bringen soll? Hervorragende WW...

Christian Ohlig
27.10.2005, 10:16
Gerüchteweise soll's ein Crop 1.2 sein, die Kamera zur nächsten PMA erscheinen und zur photokina in Stückzahlen lieferbar sein.
Was es mir bringen soll? Hervorragende WW...

Tja...wenn das stimmt, Leica die Probleme mit den schrägen Lichstrahlen löst, einen vernünftigen Sensor einbaut und auch sonst keine Dummheiten (wie kein Pufferspeicher für RAW-Dateien) macht, immer her damit...wenn

axl jansen
27.10.2005, 18:14
Tja...wenn das stimmt, Leica die Probleme mit den schrägen Lichstrahlen löst, einen vernünftigen Sensor einbaut und auch sonst keine Dummheiten (wie kein Pufferspeicher für RAW-Dateien) macht, immer her damit...wenn


...und wenns leica bis dann noch gibt.

ich bin mit den canon zooms zufrieden auch wenn ich manchmal an die grenzen komme und das ist meist bei offenblende outdoor wenn irgendwelche landschafen dann doch nicht mehr so scharf sind wie sie könnten , dann habe ich vergessen abzublenden .

wenn ich die ergebnisse mit mittelformat vergleiche z.b pentax 6/7 dann ist das zoom ( 24-70 ) ganz schön nah dran und sogar besser als die ergebnisse der pentax und festbrennweite .( und wenn man die zeiteinsparung noch mitrechnet) und bei mittelformat habe ich selten 2.8 ...also mal sollte wirklich die kirche im dorf lassen und sich freuen was heute technisch möglich ist ...und die ausschüsse die ich früher bei bewegten objekten hatte waren unglaublich und jetzt lese ich wenn mal ein bild unscharf ist von focusproblemen . früher wars der fotograf heute die fotoapparate-fabrik :-)

aj