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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : 5D bei 12.800 ISO - ein Versuch



Guenter H.
29.10.2005, 20:54
Hallo, wie gestern kurz angeschnitten, habe ich heute mal einen Versuch unternommen, die Leistungsfähigkeit der Kamera an ihre Grenzen zu bringen.
Heute musste zu diesem Zweck ein in seinem Glaskasten (Glasummanteltes Gehege mit hoher Dunkelheit wegen der für das Tier typischen Nachtaktivität) eingesperrtes Vögelchen herhalten.
Das Vieh sass wirklich (es ist ein in einem Berg befindliches Gehege) fast völlig im Dunkeln, Strukturen waren mit blossem Auge nur bedingt erkennbar. Zudem -wie oben beschrieben- wurde die Aufnahme durch die ca. 20mm dicke Glasscheibe der Voliere gemacht.

Hier die Aufnahmedaten: 1/1000sek, Blende 5,6 3.200 ISO, manuelle Unterbelichtung über Belichtungskorrektur um volle zwei Stufen (natuerlich hätte ich mehr aufblenden koennen und mit einer längeren Belichtungszeit vorlieb nehmen koennen. Aber ich wollte ja gerade diese gezielte Unterbelichtung bei schon maximalem ISO-Wert)
Objektiv: 2,8/70-200 bei 200mm
RAW entwickelt in Canon Professional, dabei aufgehellt um knapp 2 Blendenstufen, zwischengespeichert in TIFF. Bildausschnitt aus dem 100%-Bild (Bildmitte) gezogen auf 2662 x 2034 Pix (keine Verkleinerung).
In Noiseware Professional entrauscht per Automatik, Schärfung auf plus 2.
Dann abgespeichert in JPEG Stufe 9 (damits nicht allzu gross wird).

Durch die gezielte Unterbelichtung um zwei Blendenstufen und das anschliessende Herausarbeiten (Aufhellen) um eben diese zwei Stufen entspricht das Bild somit quasi einer Nutzempfindlichkeit von 12.800 ISO.

Dass eine Menge Details verlorengehen, dass Strukturen zum Teil flächig werden, ist klar und auch im Bild zu sehen. Dass es aber trotz dieses eklatant hohen ISO-Wertes noch zu dem hier gezeigten Bildergebnis kommt, halte ich für excellent.
Hier der Link:
http://wnsp.de/forum/Eule12800.jpg

Gruesse
Guenter

ehemaliger Benutzer
29.10.2005, 21:02
Hallo, wie gestern kurz angeschnitten, habe ich heute mal einen Versuch unternommen, die Leistungsfähigkeit der Kamera an ihre Grenzen zu bringen.
Heute musste zu diesem Zweck ein in seinem Glaskasten (Glasummanteltes Gehege mit hoher Dunkelheit wegen der für das Tier typischen Nachtaktivität) eingesperrtes Vögelchen herhalten.
Das Vieh sass wirklich (es ist ein in einem Berg befindliches Gehege) fast völlig im Dunkeln, Strukturen waren mit blossem Auge nur bedingt erkennbar. Zudem -wie oben beschrieben- wurde die Aufnahme durch die ca. 20mm dicke Glasscheibe der Voliere gemacht.

Hier die Aufnahmedaten: 1/1000sek, Blende 5,6 3.200 ISO, manuelle Unterbelichtung über Belichtungskorrektur um volle zwei Stufen (natuerlich hätte ich mehr aufblenden koennen und mit einer längeren Belichtungszeit vorlieb nehmen koennen. Aber ich wollte ja gerade diese gezielte Unterbelichtung bei schon maximalem ISO-Wert)
Objektiv: 2,8/70-200 bei 200mm
RAW entwickelt in Canon Professional, dabei aufgehellt um knapp 2 Blendenstufen, zwischengespeichert in TIFF. Bildausschnitt aus dem 100%-Bild (Bildmitte) gezogen auf 2662 x 2034 Pix (keine Verkleinerung).
In Noiseware Professional entrauscht per Automatik, Schärfung auf plus 2.
Dann abgespeichert in JPEG Stufe 9 (damits nicht allzu gross wird).

Durch die gezielte Unterbelichtung um zwei Blendenstufen und das anschliessende Herausarbeiten (Aufhellen) um eben diese zwei Stufen entspricht das Bild somit quasi einer Nutzempfindlichkeit von 12.800 ISO.

Dass eine Menge Details verlorengehen, dass Strukturen zum Teil flächig werden, ist klar und auch im Bild zu sehen. Dass es aber trotz dieses eklatant hohen ISO-Wertes noch zu dem hier gezeigten Bildergebnis kommt, halte ich für excellent.
Hier der Link:
http://wnsp.de/forum/Eule12800.jpg

Gruesse
Guenter




...nicht schlecht, Herr Specht....da sollte man die 25000 anvisieren....

Guenter H.
29.10.2005, 21:02
übrigens: speichert euch das Bild mal ab und schaut es euch dann bei 50% mal an.

Guenter H.
29.10.2005, 21:26
Hallo Theo,

Dein Wunsch ist mir Befehl :-) :-))))

Also hier der Versuch mit sage und schreibe 25.600 ISO an der 5D

Also jetzt noch ein ganz gewagtes Bild.
Es handelt sich hierbei um ein Ölbild auf Leinwand, das bei mir im Büro an der Wand hängt und sich momentan im ansoluten Dunkelbreich des Raumes befindet (nur Schreibtischlampe an).
5 D mit 1,4/50mm.
Blende 2,0
ISO 3.200
1/200 sek.
Bild manuell gezielt um DREI Blendenstufen unterbelichtet.
Aufnahme in RAW
entwickelt in dem Canon-eigenen Zeugs (gähnend langsam),
Belichtung um drei Stufen wieder angehoben (zwei im RAW-Konverter und eine in Photoshop).
Entrauscht (automatisch) in Noiseware Professional.
Dann in Jpeg 9 abgespeichert.
Es handelt sich dabei um einen nicht verkleinerten Ausschnitt aus dem 100% Originalbild, ausgeschnitten wurde die Bildmitte mit 2787 x 1871 Pix.

Dieses Bild zeigt deutlich, dass damit die Grenze erreicht ist, es treten Farbverschiebungen nach rot hin auf, Details fehlen noch mehr als in der 12.800er-Aufnahme, trotzdem ist auch ein derartiges Ergebnis im Notfall immer noch verwertbar, die Grundfarbigkeit bleibt sichtbar, die Schärfe ist noch akzeptabel. Und das bei einem Wert von 25.600 ISO !!!!!!

Bild bitte nicht nur aufrufen, sondern abspeichern und dann anschauen (bei 50% kommts noch recht gut).

Hier der Link:
http://wnsp.de/forum/burgbild25600.jpg

Viele Gruesse
Guenter

Nebukadnezar
29.10.2005, 21:54
Hallo Theo,

Dein Wunsch ist mir Befehl :-) :-))))

Also hier der Versuch mit sage und schreibe 25.600 ISO an der 5D

Also jetzt noch ein ganz gewagtes Bild.
Es handelt sich hierbei um ein Ölbild auf Leinwand, das bei mir im Büro an der Wand hängt und sich momentan im ansoluten Dunkelbreich des Raumes befindet (nur Schreibtischlampe an).
5 D mit 1,4/50mm.
Blende 2,0
ISO 3.200
1/200 sek.
Bild manuell gezielt um DREI Blendenstufen unterbelichtet.
Aufnahme in RAW
entwickelt in dem Canon-eigenen Zeugs (gähnend langsam),
Belichtung um drei Stufen wieder angehoben (zwei im RAW-Konverter und eine in Photoshop).
Entrauscht (automatisch) in Noiseware Professional.
Dann in Jpeg 9 abgespeichert.
Es handelt sich dabei um einen nicht verkleinerten Ausschnitt aus dem 100% Originalbild, ausgeschnitten wurde die Bildmitte mit 2787 x 1871 Pix.

Dieses Bild zeigt deutlich, dass damit die Grenze erreicht ist, es treten Farbverschiebungen nach rot hin auf, Details fehlen noch mehr als in der 12.800er-Aufnahme, trotzdem ist auch ein derartiges Ergebnis im Notfall immer noch verwertbar, die Grundfarbigkeit bleibt sichtbar, die Schärfe ist noch akzeptabel. Und das bei einem Wert von 25.600 ISO !!!!!!

Bild bitte nicht nur aufrufen, sondern abspeichern und dann anschauen (bei 50% kommts noch recht gut).

Hier der Link:
http://wnsp.de/forum/burgbild25600.jpg

Viele Gruesse
Guenter

Motiv ist völlig unbrauchbar, mach doch bitte mal ein Alltagsbild.

Johann
29.10.2005, 22:10
Echt Klasse!
Bei aller (eventuell berechtigter) Kritik, es geht um ISO 12800 bzw. ISO 25800!!!

Gruß
Johann

KRK
29.10.2005, 22:19
Endlich haben wir ein Nachtsichtgerät !

Aber im Ernst, bei meinen ersten schnellen Tests (ich berichtete) ist mir die high-ISO-Fähigkeit ansatzweise schon aufgefallen, ebenso der erweiterte Dynamikbereich gegenüber z.B. der 20D.
Solche Fähigkeiten relativieren den Preis. Ein Traum für den ders braucht.

HKO
29.10.2005, 22:28
Bei 50 % wirklich prima, ich denke, daß mit meinem beschriebenen Trick, 2 verschiedene Entrauschungstools zu verwenden, die bei 100% deutlich sichtbaren Artefakte auch noch weitgehend unterdrückt werden können.
Aber man muß sich das mal so richtig auf der Zunge zergehen lassen: 12800 ASA !!!!!!!!!!!
Das eröffnet jedenfalls enorme Möglichkeiten unter Bedingungen noch brauchbare Bilder zu machen, von denen man früher nur träumen konnte.
Was mir bei deisem Bild gefällt, ist die Tatsache daß das Luminanzrauschen sehr niedrig ist, die Farben bleiben sehr schön klar. Das scheint besser als bei der 1DsII.

Guenter H.
29.10.2005, 23:32
Hallo Horst,

ich hatte vorhin nur die Canon-Software zur RAW-Entwicklung. Zwischenzeitlich ist -wie es der Zufall will- der Freischaltcode für RAWShooter Prof.2006 eingetrudelt und ich habe dieses Bild nochmals mit diesem Konverter bearbeitet/entwickelt. Hierbei dann die konvertereigene Entrauschung auf 40% gesetzt, das fertige Ergebnis dann zusätzlich einer Überarbeitung in Noiseware Prof. unterzogen.
Dabei kommt dann ein nochmals besseres Ergebnis zustande, Artefaktbildung wird weitgehend unterdrueckt, die Farben wie auch die Bildklarheit sind nochmals einen Tick besser.
Der Versuch mit 25.600 ist jedoch eher als Spass zu sehen. Ich werde zwar in den nächsten Tagen nochmals einige Nachtaufnahmen mit diesem Wert machen und auch ein Ergebnis hier einstellen, aber dieser Wert ist dann doch wirklich jenseits von Gut und Böse, 12.800 sind schon eine Super-Leistung, die man sich auf der Zunge zergehen lassen kann.
Auch wenn ich an der 5D die eine oder andere Kritik anzubringen habe (kein Okularverschluss, ohne Hochformatgriff für mich problematisch handhabbar und andere Kleinigkeiten mehr), so finde ich doch gerade in Anbetracht der für meine Aufgaben so wichtigen Low-Light-Fähigkeit das Teil als spektakulär.
Und dass die Aufnahmen -wir hatten sie heute direkt gegen die 1DMkII im Einsatz (1DMkII mit dem 2,8/80-200L und 5D mit dem 2,8/70-200L)- wesentlich schärfer und ebenso wesentlich knackiger aus der Kamera kommen, ist ebenfall schon mehr als eine Erwähnung wert.
Viele Gruesse
Guenter

HKO
29.10.2005, 23:51
Wozu solche Fähigkeiten gut sein können, dokuemtiert dieses nachstehende Beispiel. Ich war Anfang August in Ostpolen, an der Litauischen Grenze, um eine kleine Orchidee, deren Verbreitungsgebiet durch ganz Nordasien hindurch geht, die abwer westlich gerade Polen erreicht, zu fotografieren. Unbekannt war bisher, wie bzw. von welchen Insekten sie bestäubt wird. Ich hatte das Glück, dank Geländemobil "sehr weit ab vom Schuß" eine stattliche Population zu finden. Noch wie ich am Zusammenbauen der Blitzausrüstung war, sah ich eine ich eine Hummel, die fix von Blüte zu Blüte fliegend, bestäubte. Die zeit, die ich hatte waren ca. 10-15 sec. Was machen: natürlich mit manueller Einstellung für Blitz, aber ohne Blitz draufgehalten. Das war dunkler Tannenwald, natürlich viel zu dunkel: Bild 1 zeigt das einfach mit Normaleinstellung entwickelte "Schwarzbild":


http://www.nnplus.de/Augustow1.jpg

Dann in RS Helligkeit auf max. + zusätzlich Tiefen um 50% (!) erhöht, dann war ich in halbwegs normaler Belichtung, ich schätze mal, das Bild war es war mindestens 6 Blenden (eher mehr) unterblichtet. Noise reduction auf 50 %, danach neat, hier ein verkleinertes Ergebnis. Mit ein bißchen Nachbearbeitung gibt das immerhin ein druckbares Bild von gut 7x10 cm bei 300 dpi. Besser als gar nichts, zumal es ein bislang einzigartiges Naturdokument war (2 Tage später gelangen mir allerdings einwandfreie Schüsse). Hier das "aufgearbeitete" Ergebnis:

http://www.nnplus.de/Augustow2.jpg

Johannes Leber
31.10.2005, 08:08
Mal wieder vielen Dank für Deine Eindrücke und dass Du sie mit uns teilst, HKO. Ohne Dich und Deine Tests wäre das Dforum ein ordentliches Stück ärmer und ausserdem gäbs keinen brauchbaren Makro-Vergleich im Netz, den man guten Gewissens als Referenz empfehlen kann.

Klingt jetzt sicher geschleimt, aber das musste ich echt mal loswerden