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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : 5D und Rottöne



Guenter H.
29.10.2005, 21:00
mal eine Frage an diejenigen, die die 5D schon ein paar Tage haben:
ich habe heute festgestellt, dass im Bild vorhandene, kräftige Rottöne (Blumen, Tücher etc) nur flächig kommen, kaum Details aufweisen und im Rot massivst (!) überzeichnet sind, Rottöne einfach flächig zulaufen und keinerlei Strukturen mehr haben.
So gerieten beispielsweise Aufnahmen von roten Blumen zur Farce, waren nicht verwertbar.
Alle diese Bilder wurden in RAW angefertigt und über den Canon-eigenen RAW-Konverter entwickelt.
In welchem Konverter entwickelt ihr, wie handhabt ihr die Einstellung der Kamera (Standard oder Natural), wer hat bereits ähnliche oder gleichartige Beobachtungen gemacht?

Ist das Problem schon jemandem bei Aufnahmen in JPEG aufgefallen (ich kann momentan in Anbteracht der Dunkelheit keine JPEG-Vergleiche zu den heutigen RAW-Motiven machen und aufgefallen ists mir auch erst am PC).

Gruesse
Guenter

HR
29.10.2005, 21:44
Hallo,


ich glaube nicht, daß es sich hier um ein 5D-spezifisches Verhalten handelt,
denn unsere schönen knall-roten Geranien kamen sowohl mit meiner 10d
als auch 20d nur als roter Einheitsbrei auf den Bildschirm, egal ob RAW oder
JPG. Keine einzelne Blättchen der großen Blütenstände mehr erkennbar.

Es wurde schon einige male in Foren diskutiert, aber leider nie genau erklärt.
Jedenfalls ist es ein Problem aller Digitalkameras.

Gruß
Helmut

Guenter H.
29.10.2005, 22:10
Hallo Helmut,

nein, ein allgemeines Problem ist es nicht. In dieser Form wie hier bei RAWs der 5D -entwickelt über die Canon-Software- kommt es bei meinen anderen Canon-Kameras nicht vor. Auch meine Olys kennen dieses Verhalten garnicht.
Aber ich habe zwischenzeitlich schon daran gearbeitet und -wie es der Zufall will- auch eben den Key für den RAW-Shooter 2006 bekommen, der bereits die Dateien der 5D verarbeiten kann. Dort zeigt sich das Problem gottseidank in wesentlich geringerem Masse als bei der Canon-eigenen Software.
Gruesse
Guenter

ehemaliger Benutzer
30.10.2005, 00:47
Kann ich auch nicht unbedingt bestätigen. Zumindestens nicht unter dem (noch Beta) RAW Converter 3.2 unter PS CS 2.

Grüsse Heinz

tommy10245
30.10.2005, 01:10
...würde immer natural und ohne Scharzeichung arbeiten...

Otto Behrens
30.10.2005, 10:00
mal eine Frage an diejenigen, die die 5D schon ein paar Tage haben:

So gerieten beispielsweise Aufnahmen von roten Blumen zur Farce, waren nicht verwertbar.
Alle diese Bilder wurden in RAW angefertigt und über den Canon-eigenen RAW-Konverter entwickelt.


Gruesse
Guenter

Guenter,

da hast Du vollkommen Recht, ob mit D60 oder 1DMKII, immer Matsch ohne oder kaum Zeichnung. Dabei spielt es keine Rolle, ob mit Canon-, Adobe-, C1- oder RawShooter-E-Software konvertiert.

Ich habe es aufgegeben, diese roten Blumen zu fotografieren.

Otto

Guenter H.
30.10.2005, 10:19
Hallo Otto, so auffällig war es bisher bei meinen Kameras (D60, 10D, 20D, 1D, 1DMkII) nicht, bei der 5D kam es gestern bei den ersten Bildern massiv zum Tragen, mehr als jemals bei anderen zuvor. Etwas besser und erträglicher wurde es dann mit dem RAWShooter.

Was aber hervorzuheben ist, ist die absolute Schärfe der Bilddateien aus der 5D. Mit Ausnahme der diesbezueglich ja unglaublich guten D60 (die bisher die knackigsten Bilder lieferte), kommen die anderen an diese Schärfe aus der Kamera nicht ran. Bei Weitem nicht.
Viele Gruesse
Guenter

Tommi
30.10.2005, 10:33
Hallo Günter,

ich kann nur von der MKII sprechen, 90% der Fotos sind jpg's, und wenn ich da auf Rottöne stosse, dann sieht es meistens grauenvoll aus! Auf jedenfall muss ich mich da bei der Nachbearbeitung mehr anstrengen!

Einen schönen Sonntag,

abrendl
30.10.2005, 11:31
..man braucht sich nur mal die Vergleichsbilder auf http://www.imaging-resource.com/ im Menü "Compare images" anzuschauen. Da findet man genau das Rot-Thema bei dem Bild, mit der Frau und dem Blumenstrauss.
Ich mag solche Vergleiche zwar nicht sehr, aber die Idee ist nicht schlecht und es bestätigt die Aussage zur D60 und dem Rest der Canon Welt (Ist und bleibt halt eine Spitzen Cam).

Gruß
Andreas

Dirk Wächter
30.10.2005, 11:37
Hallo Guenter,

drei Fragen dazu:

1) Ist das bei anderen RAW-Convertern ebenso?
2) Ist es beim kamerainternen JPEG auch so?
3) Hast Du mal an den internen Farbkurven gedreht?

jense
30.10.2005, 12:29
Wurde dafür schonmal eine technische Erklärung geliefert?
Zeigt doch mal Bilder.

Ich hab mal in einer Gegenüberstellung von 10D und D60 gelesen, daß die D60 eindeutig die besseren Rottöne liefert (es ging um einen Sonnenuntergang soweit ich mich recht erinnere). Kann ich aber nicht bestätigen, konnte es noch nicht vergleichen.


mfg!
jens

Otto Behrens
30.10.2005, 12:39
wer Lust hat zum Experimentieren, mein Freund hat auf seiner Seite eine Datei RAW von der 1DMKII, heute aufgenommen, Begonie, zum Download gestellt, Achtung ca. 7 MB:

http://www.villagefield.com/rot.cr2

Otto

Guenter H.
30.10.2005, 13:19
Hallo Dirk,

ich habe die RAWs bislang sowohl in der Canon-eigenen SW, wie aber auch ueber den RAWShooter entwickelt. Im RAWShooter zeigt sich das Problem zwar immer noch, aber bei Weitem nicht mehr so stark wie in der Canon-SW (dort ist Rot nur noch Pampe ohne Strukturen). JPEgs direkt aus der Kamera verhalten sich da wesentlich unkritischer und liegen auf dem Niveau dessen, was ich bspw. von der MkII kenne (und womit ich leben kann).
Die Korrektur des Rotkanales im RAW-Konverter bringt in der Canon-SW nicht viel, in RAWShooter schon mehr (ist zudem lästig).
Ich werde mal austesten, wie sich das Rauschen in JPEG verhält und dann zusehen, dass ich das Schwergewicht -sofern nicht ganz spezielle Gruende im Einzelfall dagegensprechen- eben auf JPEG lege. 90% meiner Aufnahmen aus der MkII mache ich ja ebenfalls in diesem komprimierten Format und bislang hat noch keiner wirklich gemeckert (die meisten merken es ja garnicht, wenn sie anschliessend in TIFF gewandelte Dateien bekommen :-).

Grundsätzlich bleibt aber, dass die 5D ein Rotproblem in RAW hat, das für mich vom Grundsatz her wenig erbauend ist.

Solange man damit aber leben kann oder sich eben weitgehende Abhilfe in Form einer JPEG-Speicherung ergibt, ists ja ertragbar.

Viele Gruesse
Guenter

Cava
30.10.2005, 15:33
wer Lust hat zum Experimentieren, mein Freund hat auf seiner Seite eine Datei RAW von der 1DMKII, heute aufgenommen, Begonie, zum Download gestellt

Wie ist das hier?

http://memory-alpha.de/rot.jpg

Guenter H.
30.10.2005, 16:12
das macht einen guten Eindruck, wie hast Du es gewandelt und bearbeitet?

HR
30.10.2005, 16:27
Ja, sieht man deutlich,


es ist die Frage der Lichtmenge, wenn ich die roten Geranien unter Sonnenlicht
habe ist es Matsche
wenn ich es unter dem Sonnenschirm mache, kommt es ähnlich wie obiges Bild
gut raus.

Gruß
Helmut

Cava
30.10.2005, 16:50
das macht einen guten Eindruck, wie hast Du es gewandelt und bearbeitet?

Ich habe das RAW-File mit folgenden Einstellungen in Capture One entwickelt:

1. Sunset-Profil. Die generischen mag ich nicht, da wirkt das Grün immer so unnatürlich.
2. Weißabgleich = Tageslicht
3. Jetzt kommt der entscheidende Punkt. Filmkurve auf linear, sonst gibt es Matsch.
4. Automatische Helligkeit, das wars.

Otto Behrens
30.10.2005, 17:14
Ich habe das RAW-File mit folgenden Einstellungen in Capture One entwickelt:

1. Sunset-Profil. Die generischen mag ich nicht, da wirkt das Grün immer so unnatürlich.
2. Weißabgleich = Tageslicht
3. Jetzt kommt der entscheidende Punkt. Filmkurve auf linear, sonst gibt es Matsch.
4. Automatische Helligkeit, das wars.


Glückwunsch,

da sieht man mal wieder, dass man mit Experimentieren doch noch ein gutes Ergebnis erzielt und so die Schwächen der Kamera überlistet. Bei mir sah das bis jetzt ganz anders aus. :D

Danke, werde ich gleich mal versuchen, nachzuvollziehen. Den Ablauf habe ich mir auf jeden Fall mal notiert.

Otto

ehemaliger Benutzer
30.10.2005, 17:49
Nun, ich habe einmal anhand der Vorgabe von Cava versucht dasselbe im PS CS2 RAW Konverter 3.2 nachzustellen und bin zu folgenden Werten gekommen:

Anpassen;
Weisabgleich: Tageslicht
Farbton +10
Belichtung: -3,50
Tiefen: 0
Helligkeit: 135
Kontrast: +6

Details;
Bildschärfe: 50
Luminanzglättung: 0
Farbstörungsreduktion: 25

Blende: >keine Änderung<

Kurve: Linear

Kalibrieren;

Alles auf Null bis auf Rot-Sättigung: +10

Dies sind sicherlich keine entgültigen Werte, aber man sieht das bei solchen in der Tat schwierigen Motiven jede automatische Anpassung versagt.

Grüsse Heinz

Cava
30.10.2005, 18:31
da sieht man mal wieder, dass man mit Experimentieren doch noch ein gutes Ergebnis erzielt und so die Schwächen der Kamera überlistet. Bei mir sah das bis jetzt ganz anders aus. :D

Ich glaub nicht, dass das eine Schwäche der Kamera ist, sondern ein Problem der Standardeinstellungen bei den RAW-Convertern. Das Motiv hat sehr viele Rottöne, die sehr dicht beisammen liegen. Die Standard-Filmkurve von Capture One will den Kontrast steigern, was bei dem Motiv dazu führt, dass alle Rottöne mehr oder weniger gleich (matschig) aussehen. Bei der linearen Kurve bleiben die Farbabstufungen so erhalten, wie der Sensor sie gesehen hat.

SGFotografie
30.10.2005, 19:54
Habs grad mal im Breezebrowser probiert. Dabei hat sich gezeigt, dass es schon ne Menge bringt, wenn man das Bild in AdobeRGB statt in sRGB konvertiert. Außerdem habe ich die Sättigung auf "Midlow" gestellt.

Im Photoshop habe ich dann per Tonwertkorrektur den Rotkanal bearbeitet, sprich den mittleren Wert auf etwa 0,5 geschoben. Anschließend dann in sRGB umgewandelt. Ist nicht ganz so dolle wie das Ergebnis aus CS, Strukturen sind aber zu erkennen. Zum Vergleich rechts auch die Standardkonvertierung.

tommy10245
30.10.2005, 20:13
Ich arbeite immer bis zum Schluß in 16bit und im Profil "ProPhoto RGB" > das ist der größte verfügbare Farbraum, welchen man auch beim PS PlugIn wählen kann.
Gespeichert wird dann natürlich als PSDs.

Erst in der Druckvorbereitung konvertiere ich in sRGB, reduziere dann auf 8bit und schärfe das Bild nach.

- tommy -

Glaspilz
31.10.2005, 08:56
wer Lust hat zum Experimentieren,
Otto
So
http://www.josefseitz.de/forum/rot_1JS_1024.jpg
sieht es aus, wenn es im Canon EOS Viewer Utility mit den entsprechenden Einstellungen (Farbtonkurve) konvertiert wird. Danach nur ganz geringe Anpassungen in Kontrast und Farbsättigung am konvertierten JPEG. In gewissem Maß ist die Einstellung natürlich Geschmackssache, und um dem Original möglichst nah zu kommen, müsste es neben dem PC stehen.

Ich bin nach wie vor der Meinung, dass die Canon Konvertierungssoftware besser ist, als ihr allgemeiner Ruf. Ich bin aber auch der Meinung, dass die Konvertierung der Rottöne in der Standardeinstellung eine Katastrophe ist, und dass das Schrauben an den Farbkurven schneller als man denkt zu Farbstichen führt, die je nach Bildschirmqualität und -kalibirierung, oft nicht sicher beherrschbar sind.

So, muss/darf nun auf Fototour gehen, und werde frühestens Morgen wieder am PC sitzen.

Gruß,
Josef

Otto Behrens
31.10.2005, 10:04
Hallo Stefan,
von dem Breezebrowser hätte ich dieses Ergebnis nicht erwartet. Ehrlich gesagt, konvertiere ich damit höchst selten, meistens setze ich ihn zum Erstellen einer HTML-Bildseite ein.


Tommy,
auch diese Einstellung ProPhoto RGB in PS habe ich bisher nicht genutzt, immer in sRGB gearbeitet. Auch das werde ich testen.


Josef,
den Viewer habe ich bisher hauptsächllich genutzt zum meine Entfernungs-Einstellpunkte zu prüfen, keineswegs aber um RAW in JPG zu konvertieren. Aber auch eine Idee.


Danke für all die Mühen und Tipps, viel gelernt.
Otto

Glaspilz
01.11.2005, 13:56
den Viewer habe ich bisher hauptsächllich genutzt zum meine Entfernungs-Einstellpunkte zu prüfen, keineswegs aber um RAW in JPG zu konvertieren. Aber auch eine Idee.
Otto

Habe übrigens die Version 1, 2, 1, 14 benutzt. Ich glaube, die Vorgängerversionen konnten keine Farbkurven hinbiegen.

Gruß,
Josef