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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Blitzen mit Blendenautomatik



Herder
05.02.2006, 19:03
Hallo allerseits!

Wenn ich die Beschreibung der Funktion von EX-Blitzgeräten richtig verstanden habe und wie es auch sinnvoll wäre, müsste bei Blendenautomatik, je nach Abstand zum anvisierten Motiv, die Blende automatisch variiert werden.

Seit gut fünf Jahren fotografiere ich mit einer EOS D30, vornehmlich im Modus: Blendenautomatik, wenn es ums Blitzen geht. Nun hat der Verschluss seinen Geist partiell aufgegeben – er synchronisiert nicht mehr mit Blitzgeräten überhaupt, weshalb ich mich entschlossen haben, das gute Stück auf sein Altenteil zu schicken.

Also habe ich mir jetzt die 1DMIIn zugelegt, kostet die ja fast dasselbe, was ich damals für die D30 ausgegeben habe.

Nach den ersten Versuchen mit dem guten, neuen Stück – Blitzen mit Blendenautomatik, habe ich auf dem Monitor auf der Rückseite der Kamera zu den jeweiligen Fotos die Info über die Zeit- und Blendenkombination entdeckt und jedes Mal hat die Kamera automatisch die weitest mögliche Öffnung der Blende gewählt, obgleich dies gar nicht Not getan hätte. Also habe ich das Ganze dann mit der manuellen Steuerung der Belichtungsregelung probiert und siehe da, selbst bei veränderten Blendenwerten sind die Fotos bei einem gleichbleibenden Motiv korrekt belichtet.

Entspricht es also der Möglichkeit der Automatik dieser Kamera im Modus Blendautomatik, immer nur mit voll geöffneter Blende zu belichten, wenn es ans Blitzen geht?

ts-e
05.02.2006, 19:07
Hallo allerseits!

Wenn ich die Beschreibung der Funktion von EX-Blitzgeräten richtig verstanden habe und wie es auch sinnvoll wäre, müsste bei Blendenautomatik, je nach Abstand zum anvisierten Motiv, die Blende automatisch variiert werden.

Seit gut fünf Jahren fotografiere ich mit einer EOS D30, vornehmlich im Modus: Blendenautomatik, wenn es ums Blitzen geht. Nun hat der Verschluss seinen Geist partiell aufgegeben – er synchronisiert nicht mehr mit Blitzgeräten überhaupt, weshalb ich mich entschlossen haben, das gute Stück auf sein Altenteil zu schicken.

Also habe ich mir jetzt die 1DMIIn zugelegt, kostet die ja fast dasselbe, was ich damals für die D30 ausgegeben habe.

Nach den ersten Versuchen mit dem guten, neuen Stück – Blitzen mit Blendenautomatik, habe ich auf dem Monitor auf der Rückseite der Kamera zu den jeweiligen Fotos die Info über die Zeit- und Blendenkombination entdeckt und jedes Mal hat die Kamera automatisch die weitest mögliche Öffnung der Blende gewählt, obgleich dies gar nicht Not getan hätte. Also habe ich das Ganze dann mit der manuellen Steuerung der Belichtungsregelung probiert und siehe da, selbst bei veränderten Blendenwerten sind die Fotos bei einem gleichbleibenden Motiv korrekt belichtet.

Entspricht es also der Möglichkeit der Automatik dieser Kamera im Modus Blendautomatik, immer nur mit voll geöffneter Blende zu belichten, wenn es ans Blitzen geht?

Ich würde sagen, liegt auch an dem eingestellten ISO.
Ich selbst blitze meist nur mir AV. Selten M, noch seltener P und bisher noch überhaupt nicht mit TV.

Tschocko
05.02.2006, 19:08
Nur ein > Tip < (http://www.dforum.de/Technik/e-ttl/blitzen.htm) an Rand ... :rolleyes:

Detlev Rackow
05.02.2006, 19:25
Hallo allerseits!

Wenn ich die Beschreibung der Funktion von EX-Blitzgeräten richtig verstanden habe und wie es auch sinnvoll wäre, müsste bei Blendenautomatik, je nach Abstand zum anvisierten Motiv, die Blende automatisch variiert werden.

Seit gut fünf Jahren fotografiere ich mit einer EOS D30, vornehmlich im Modus: Blendenautomatik, wenn es ums Blitzen geht. Nun hat der Verschluss seinen Geist partiell aufgegeben – er synchronisiert nicht mehr mit Blitzgeräten überhaupt, weshalb ich mich entschlossen haben, das gute Stück auf sein Altenteil zu schicken.

Also habe ich mir jetzt die 1DMIIn zugelegt, kostet die ja fast dasselbe, was ich damals für die D30 ausgegeben habe.

Nach den ersten Versuchen mit dem guten, neuen Stück – Blitzen mit Blendenautomatik, habe ich auf dem Monitor auf der Rückseite der Kamera zu den jeweiligen Fotos die Info über die Zeit- und Blendenkombination entdeckt und jedes Mal hat die Kamera automatisch die weitest mögliche Öffnung der Blende gewählt, obgleich dies gar nicht Not getan hätte. Also habe ich das Ganze dann mit der manuellen Steuerung der Belichtungsregelung probiert und siehe da, selbst bei veränderten Blendenwerten sind die Fotos bei einem gleichbleibenden Motiv korrekt belichtet.

Entspricht es also der Möglichkeit der Automatik dieser Kamera im Modus Blendautomatik, immer nur mit voll geöffneter Blende zu belichten, wenn es ans Blitzen geht?


Nein - was Du vermutest, machten die ganz alten Kameras aus der guten alten mechanischen Zeit vor dem Autofokus, als es noch keine TTL-Messung und keine Selenzelle im Blitz gab. Wenn Du in Blendenautomatik fotografierst, versucht die Kamera eine zur Zeit passende Blende zu finden, um das Bild komplett aus Umgebungslicht zu beleuchten - der Blitz wird nur leicht dazugegeben, um Schatten aufzuhellen und den Vordergrund leicht zu fixieren. Dringend merken: Bei modernen Canonkameras wird in Av und Tv die Zeit-Blendenkombination nach dem Umgebungslicht berechnet, und das Umgebungslicht macht den Löwenanteil des Bildes aus.

Wenn bei der von Dir gewählten Zeit aber auch die Offenblende keine vollständige Belichtung aus Umgebungslicht ermöglicht, dann wird entsprechend mehr Blitzlicht zugegeben. E-TTL 1/2 arbeitet immer als Aufhellblitz, d.h. es wird immer nur soviel Blitz zugegeben, wie zwischen Umgebungslicht und "Sollbelichtung" noch fehlt.

Bei der 1D Mk2 ist die Arbeitsweise aber etwas anders als bei der D30: Dort griff der sog. Safetyshift in die Belichtung ein, wenn er im Menü angeschaltet war. D.h. wenn Du z.B. eine 1/180s einstellst, und Offenblende reicht nicht, dann verlängert die Kamera die Belichtungszeit automatisch, ohne Dich zu fragen. Bei der 1D Mk2 gibt es den Safetyshift zwar auch, aber beim Blitzen reagiert er nicht - d.h. die Kamera läßt deine ausgewählte Zeit stehen, wählt Offenblende und gibt entsprechend viel Blitzlicht dazu.

Das läuft - wie Du schon richtig sagst - darauf hinaus, daß man bei allen E-TTL-Kameras theoretisch immer mit Offenblende fotografieren kann. Aber in der Praxis findet das seine Grenze durch die Mindestleistung, die der Blitz abgeben kann. Das führt dazu, daß in Abhängigkeit von Blende und Empfindlichkeit immer eine Mindestentfernung zum Motiv bestehen muß, sonst ist auch der schwächste Blitz zu stark. Wie weit man weg sein muß, kann man beim 550/580 am Display hinten ablesen, wenn man mit den fertigen Einstellungen andrückt - der Balken im Blitzdisplay zeigt die Mindest- und Maximalentfernung an. Wenn man die Streuscheibe vorklappt, sinken beide Werte, so kann man also näher an's Motiv heran ohne zu überblitzen.

Bei alten Blitzgeräten wurde deshalb auch immer neben der Maximalleitzahl eine Mindestleitzahl angegeben, die gibt's aber schon lange nicht mehr. Leider.

Ciao,

Detlev

Herder
05.02.2006, 19:51
Hallo Detlev Rackow,<O:p</O:p

besten Dank für diese umfassenden Erläuterungen. Es ist sicher löblich, wenn die Kamera versucht, den Blitz als Aufhellblitz zu nutzen, denn dann wirken Blitzaufnahmen eigentlich gar nicht wie solche. Nach meiner Erfahrung geht das aber doch recht weit von der Realität ab. Wohl in den meisten Situationen, in denen Blitzlicht erforderlich ist, wie in geschlossenen Räumen, wird das eigentliche Motiv das Licht des Blitzes nötig haben und der Bildhintergrund geht in Dunkelheit mehr oder weniger unter, sprich, man sieht deutlich, dass geblitzt wurde. So ist es nun mal.

In diesen Fällen und ich kenne fast nur solche, wäre es gut, wenn man die Kamera überreden könnte, diese Realität anzuerkennen, und im Automatikmodus auch nach Möglichkeit die Blende zu variieren.

Das wird dann wohl darauf hinauslaufen, dass ich mich dem Umstand unterziehen muss, vornehmlich im manuellen Belichtungsmodus zu blitzen, wenn ich in geschlossenen Räumen blitzen muss und dann zunächst eine Arbeitsblende zu erraten.

Detlev Rackow
07.02.2006, 20:07
Hallo Detlev Rackow,<o>:p</o>:p

meisten Situationen, in denen Blitzlicht erforderlich ist, wie in geschlossenen Räumen, wird das eigentliche Motiv das Licht des Blitzes nötig haben und der Bildhintergrund geht in Dunkelheit mehr oder weniger unter, sprich, man sieht deutlich, dass geblitzt wurde. So ist es nun mal.

In diesen Fällen und ich kenne fast nur solche, wäre es gut, wenn man die Kamera überreden könnte, diese Realität anzuerkennen, und im Automatikmodus auch nach Möglichkeit die Blende zu variieren.




Das muß nicht so sein - wenn z.B. das Gesicht im Schatten liegt, und der Hintergrund heller als das Gesicht ist, dann kannst Du sehr lange Zeiten aus der freien Hand machen, ohne daß das Gesicht unscharf würde.

Daß das Motiv hell und der Hintergrund abgesoffen ist, liegt auch regelmäßig nicht am zu schwachen Blitz, sondern daran, daß Du eine zu kurze Zeit hattest und wenig Umgebungslicht draufgekommen ist. Man muß dabei an den quadratischen Lichtverlust denken. Hast Du z.B. ein Motiv in 1,5m Entfernung und die Wand in 3m, dann bekommt die Wand nur 1/4 der Helligkeit des Motives ab. Das muß dann zwangsläufig dunkel werden. Der Blitz würde natürlich auch bis zur Wand reichen, würde dann aber das Motiv überbelichten.

Av und Tv versuchen, das Problem durch lange Zeiten bzw. offene Blende einzugrenzen, allerdings kümmert sich Av nicht um irgendwelche Freihandgrenzenwünsche des Benutzers. Wenn Du vor der 1/4s zurückschreckst, wirst Du manchmal M nehmen müssen ;)

Ciao,

Detlev

Herder
08.02.2006, 14:29
Hallo Detlev Rackow,

jeder Automatikmodus dient ja dazu, das Leben zu erleichtern, oder Aufmerksamkeitsressourcen freizusetzen. Eine gute Automatikfunktion zeichnet sich aber dadurch aus, wenn sie es gestattet, manuell in sie einzugreifen. So stellt die Shiftfunktion bei Programmautomatik ein solches manuelles Eingreifen zur Verfügung, was überaus sinnvoll ist. Genau genommen handelt es sich aber in dem Fall nicht mehr um eine sog. Programmautomatik, sondern um eine eher komfortable manuelle Belichtungssteuerung.<O:p</O:p

Wenn man im Modus Programmautomatik fotografiert und einen Blitz wahlweise einsetzen möchte, dann findet man sich aber sehr von der Kamera behindert, denn diese verhält sich dann als äußerst einschränkend. Sie erzwingt die sechzigstel Belichtungszeit, damit nur ja ihre Präferenz des Aufhellblitzes gewahrt bleibt. Es besteht in diesem Modus so gar nicht die Möglichkeit, die Synchronzeit per Shift auszunutzen, welche die Kamera theoretisch bietet.<O:p></O:p>

Wenn es schnell gehen soll, dann wähle ich die Programmautomatik und wenn ich in diesem Modus zwischendurch blitzen möchte, dann soll es auch so schnell wie möglich weitergehen, also per Daumenrad die Möglichkeit bestehen, die Synchronzeit hoch zu setzen. Aber nein, die Kamera besteht auf ihrer Sechzigstel. Dann muss man also hergehen und den Belichtungsmodus wechseln, also dann doch manuell vorgehen und das kostet alles Zeit.

Ein Fotograf weiß, dass Blende, Belichtungszeit und Blitzleuchtzeit die Lichtmenge dosieren. Aber im Automatikmodus gewährt Canon dem Fotografen nicht die Möglichkeit, die Blitzleuchtzeit per Shift indirekt zu variieren, wie die Automatik von sich aus, diese Möglichkeit nicht völlig ausnutzt.<O:p></O:p>
Fotografiert man in einem Raum, wo die Decke weiß und vielleicht drei Meter hoch ist, besteht die Möglichkeit des indirekten Blitzens, wobei der Blitz für die Gesamtausleuchtung nahezu vollständig verantwortlich ist. In einem solchen Fall öffnet die Programm- und Blendenautomatik jeweils die Blende maximal, obwohl das von der möglichen Leuchtzeitreserve des Blitzgerätes gar nicht nötig wäre. In solchen Fällen bestünde theoretisch die Möglichkeit, die Blende weiter zu schließen, um mehr Tiefenschärfe zu erbringen und die Blitzleuchtzeit zu erhöhen, aber das ist eben nicht vorgesehen und die Kamera ist im Automatikmodus dazu auch nicht zu überreden, was ich als einen Mangel ansehe. Dadurch werden die Möglichkeiten des Gesamtsystems nicht ausgeschöpft.<O:p></O:p>

Immer wieder blinkt beim Blitzen im Automatikmodus die Blendenanzeige im Sucher und warnt damit vor Unterbelichtung, obgleich die Belichtung dann per Blitz einwandfrei ist. Rein theoretisch müsste die Kamera wissen, wie viel Lichtreserven ihr von der möglichen Blitzleuchtzeit zur Verfügung gestellt wird, aber für dieses Wissen ist die Kamera blind, blind, bis das Ergebnis vorliegt. Per Anzeige kann man nicht mit dieser Möglichkeit kalkulieren und das ist ein Mangel.

Oliver1
12.03.2006, 13:51
Fotografierst Du nun nicht mehr mit TV sondern mit AV oder M?


Gruss
Oliver

dirk diesel
12.03.2006, 14:17
ich persönlich habe bevor ich mit der d1 mII gearbeitet habe eine d60 gehabt. nach dem umstieg auf die d2 habe ich mich lange mit dem gleichen problem rumgequält. irgendwann habe ich dann mal eine schulung mit jürgen d. besucht in der hoffnung das es einen trick geben würde um das zu umgehen. aber leider keine chanche - für mich ein klarer denkfehler bei der entwicklung der hoffentlich bei dem nachfolgermodel geändert wird.