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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Drucker dpi????



Matthias Rößler
22.02.2006, 00:00
Hallo,
ich stelle mir schon seit langem folgende Frage:

Wenn ich in PS oder einem anderen Programm ein Bild für den Druck bearbeite kann ich das Bild für eine bestimmte "dpi-Zahl" hoch oder runter rechnen lassen.
dpi heißt soviel ich weiß "dots per inch" also "Punkte per Inch" (Punkte pro 2,54 cm).
Dies ist somit doch eine Feste Angabe auf eine Strecke bezogen und nicht auf Quadrat Inch oder cm? Oder?

Warum wenn es so halbwegs (hoffe es versteht der eine oder andere was ich meine, sorry wenn nicht alles in Fachdeutsch wiedergeben ist) ist wie ich oben meine, was bedeutet es dann bei einem Drucker (nehmen wir den Canon PIXMA iP5200) wenn er eine Auflösung von bis zu 9.600 x 2.400 dpi schafft? x und y Werte dürften doch eigendlich nicht unterschiedlich ausfallen oder?
Und selbst wenn, 9600 oder 2400 dpi, ist ein bisschen viel oder? Soweit ich weiß reicht es selbst für den Labordruck vollkomen aus ein Bild mit 300 dpi zu rechnen.

OK, sind vieleicht mehr als nur eine Frage. Ich hoffe mir kann wer weiter helfen, ich habe diese Frage schon lange im Kopf, aber jetzt wo ich mir für den oben genannten Drucker interesiere wird sie wichtiger.

Danke schonmal im Voraus!!!

Gruß
Matthias

Georg
22.02.2006, 00:20
Die Angabe dpi ist eigentlich für Drucker gedacht, da diese ihre kleinste Farbinformation bzw. Graustufe durch mischen von verschiendenen Farben auf einer Fläche darstellen. Diese Fläche kann z.B. 16 x 16 Farbtröpfchen betragen.

Würde z.B ein Drucker bei Schwarz nur ein Tintentröpchen benutzen, könnte es nur schwarz bzw. weiß darstellen, oder bei den Farben nur die Grundfarben oder weiß. Auf einer Fläche von 16 x 16 können mit schwarzen Tintentröpchen dann 256 Graustufen dargestellt werden, je nach Grad der Füllung der Fläche mit Tinte. Diese Fläche, die der Drucker als kleinste Farbinformation bzw. Graustufe darstellen kann nennt man dot.

Also ein Drucker benötigt für jeden Farbpixel mehrere Farbtröpfchen in einer Fläche (dot), daher darf man ppi (Pixel per Inch) nicht mit dpi gleichsetzen. Leider werden die Begriffe auch von den Herstellern falsch gebraucht, so dass oft statt ppi die Angabe dpi gemacht wird.

Wenn Du also z.B. ein Bild mit einer Auflösung von 300ppi auf einen Drucker mit 300dpi drucken möchtest und die Dot-Größe des Drucker 16x16 Tintentröpfchen entspricht, dann werden 4800x4800 Tintentropen dazu auf Papier gebracht. Nun kommt der Fehler, das die Hersteller in diesem Fall behaupten, der Drucker hätte eine Auflösung von 4800dpi.

AndreasR
22.02.2006, 00:32
Hallo,

die Größe einer Bilddatei ist *ausschließlich* durch ihre Bildpunkte festgelegt, also die Anzahl der Pixel. Man kann jedes Bild selbstverständlich beliebigen Größen ausgeben, beispielsweise auf Fotopapier 10x15cm oder 30x40cm. (Wenn das Bild nur 100x100 Pixel hat, ist eine Ausgabe auf 60x80cm natürlich wenig sinnvoll).

Und jetzt kommt es: Das Verhältnis der Bildgröße (in Pixeln) und der Ausgabegröße (in cm oder Zoll) wird in Punkte pro Zoll (dots per Inch, dpi) angegeben.

Der in einer JPG-Datei stehene DPI-Wert legt also die Ausgabegröße fest. Allerdings nur theoretisch. In der Praxis gibt man nämlich die Ausgabegröße normalerweise separat an, zum Beispiel indem man bei einer Bildbestellung ein Kreuzchen neben "10x15cm" macht. Der in der Datei angegebene DPI-Wert wird dann natürlich ignoriert. Es ist deswegen meistens egal, was als DPI-Wert in der Datei steht.

Beim Drucker gibt DPI an, wie dicht er die einzelnen Punkte nebeneinander setzen kann. Die DPI-Auflösung von Tinten- oder Laserdruckern sollte deutlich höher sein, als es das Verhältnis zwischen Bildgröße und Ausgabegröße eigentlich vorgibt, weil diese Drucker - im Gegensatz zum Bildschirm - keine Helligkeitsstufen beherrschen. Unterschiedliche Helligkeiten bzw. Farben müssen auf Papier durch ein Muster aus dunklen Punkten und leeren Flächen simuliert werden. Diese Simulation nennt sich "rastern". Geh mal mit der Nase an ein Werbeplakat, dann siehst Du das sehr deutlich. Auch bei Zeitungen und Zeitschriften kann man das sehen, wenn man eine Lupe nimmt.

Dabei kann die tatsächliche Auflösung durchaus horizontal und vertikal unterschiedlich sein, das ist von der Konstruktion einfacher als dieselbe Anzahl von Punkten pro Quadratzoll quadratisch anzuordnen.

Thermosublimationsdrucker beherrschen übrigens unterschiedliche Helligkeiten und Farbabstufungen, sodass sie nicht rastern müssen und eine viel geringere Auflösung ausreicht.

Gruß, Andreas

volki
22.02.2006, 09:40
Ergänzend.
Epson hatte das mal in einer Bedienungsanleitung von meinen ersten Drucker erklärt. Der Drucker hatte 750 x 750 (dpi). Die tatsächliche Druckauflösung war aber nur ca. 78 dpi. Die Erklärung hat bereits Georg dazu abgegeben.

MfG
Volker